Astronomisch-Astrologisches Hörerlebnis - Gustav Holst: The Planets

  • Hallo,

    Eigentlich hieß der Komponist, des Werke mit dem wir uns heute befassen wollen Gustavus Theodore von Holst.

    Geboren 1874, hatte er ursprünglich vor, Pianist zu werden eine Wunsch der aber durch eine Krankheit des rechten Armes aufgegeben werden musste.

    Nach Studien in Oxford und am Royal Colleg of Music wandte er sich der Komposition und der Lehrtätigkeit zu.

    Zudem interessierte sich für Literatur und Philosophie, ebenso für Hinduismus. Er bereiste den nahen Osten, was sich in ingen seiner Werke niederschlug.

    Ähnlich wie Bruch hatte er das (unverdiente) Schicksal, lediglich durch ein Werk dauerhaft in die Musikgeschichte einzugehen, nämlich durch sein Opus 32, die Planeten





    Aufgeführt wurde das Werk erstmals im Rahmen einer Privatveranstaltung in Queens-Hall für geladene Gäste statt.

    Das Werk hat 7 Abteilungen, wobei jeder ein Planet zugeteilt wurde, nebst ihm zugewiesenen Eigenschaften.

    Jede Abteilung hat eine programmatische Kurzbeschreibung:

    • Mars - The Bringer of War
    • Venus - The Bringer of Peace
    • Mercury - The Winged Messenger
    • Jupiter - The Bringer of Jollity
    • Saturn - The Bringer of Old Age
    • Uranus - The Magican
    • Neptune - The Mystic

    Die Erde hat Holst nicht vertont, wahrscheinlich wäre das unanhörbar geworden :D ("Terra - The Bringer of Chaos and Terror") ???

    Ebenso fehlt Pluto (nicht der Hund von Disney !!) der zum Zeitpunkt der Komposition noch nicht entdeckt war.

    Obwohl Holst die Entdeckung dieses Planeten noch erlebte, ergänzte er das Werk nicht.

    Das taten später andere für ihn, die sich berufen fühlten :) Es ist schon eigenartig: Einerseits wird ein vom Komponisten als fertig angesehenes Werk "ergänzt", während andere, vorhandene Werke desselben Komponisten unbeachtet in den Archiven liegen....

    Meine Arbeit ist getan, gesucht werden die von Euch favorisierten Einspielungen (wer Lust hat, kann auch Unterschiede beschreiben)

    Vielleicht besitzt der eine oder andre eine "ergänzte Fassung" (ich selbst besitze keine) und möchte sich drüber äussern.

    Gruß aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das ist ein Werk, zudem ich bisher keinen rechten Zugang gefunden habe. Ich habe eine Aufnahme mit Marriner / Concertgebouw und im Moment keine Veranlassung zum Erwerb einer weiteren. Aber vielleicht liegt's ja auch an der Aufnahme?

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Das ist meine Referenz-Einspielung eines Werkes, das viel zu häufig zu hören ist. Holst hat übrigens auch noch noch andere Instrumentalmusik geschrieben; jedoch viel faszinierender finde ich sein Vokal-Schaffen.



    Reinhard schrieb:





    Zitat

    Das ist ein Werk, zudem ich bisher keinen rechten Zugang gefunden habe


    Also das ist nicht weiter schlimm ! Ich sage immer, man kann und muss nicht alles mögen und es wird immer so sein, daß das, was den einen selber zutiefst bewegt, andere völlig kalt lässt. Der Zugang zu einem Werk lässt sich nicht erzwingen.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat


    Also das ist nicht weiter schlimm ! Ich sage immer, man kann und muss nicht alles mögen und es wird immer so sein, daß das, was den einen selber zutiefst bewegt, andere völlig kalt lässt. Der Zugang zu einem Werk lässt sich nicht erzwingen.


    Danke! Das hast Du schön gesagt, ehrlich.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Hallo BigBerlinBear,


    die von Dir genannte Aufnahme ist derzeit auch meine Referenz des Werks. Zuvor allerdings mochte ich auch sehr gerne Karajans Digital-Version der Planeten hören (trotz oder gerade wegen der miesen Intonation zu Begin, die vermutlich den dafür verantwortlichen Posaunisten noch heute vor Scham in den Boden versinken lässt :D ).


    Auch hier sind, so finde ich, die Charaktere der einzelnen Planeten gut getroffen, und es wird auch sehr engagiert und lebendig musiziert. Die Klangtechnik, bei Karajan schon recht gut, wird bei Gardiner eben noch mal deutlich getoppt.


    Liebe Grüße,


    Spatz.

  • Hallo Taminos,


    neben der erwähnten (und zu recht vielgelobten Gardiner-Aufnahme) gibt es noch eine sehr spannende, in recht langsamen Tempi dirigierte Einspielung von Bernard Herrmann (habe ich leider nur auf LP):



    Gruß aus Hamburg
    Uwe

  • Spatz schrieb:


    Zitat

    die von Dir genannte Aufnahme ist derzeit auch meine Referenz des Werks. Zuvor allerdings mochte ich auch sehr gerne Karajans Digital-Version der Planeten hören (trotz oder gerade wegen der miesen Intonation zu Begin, die vermutlich den dafür verantwortlichen Posaunisten noch heute vor Scham in den Boden versinken lässt ).


    Karajan hat das Werk zweimal eingespielt: einmal 1963 und die andere Aufnahme, die du offenbar meinst, stammt von 1982! Die erste Aufnahme kann sich durchaus hören lassen, die 2. ist klanglich insgesamt nicht übe,l aber bei der Fülle an wirklich guten Einspielungen des Werks wäre in dem Falle Karajan so oder so nur 2. Wahl !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo,
    wie konnte dieser thread an mir vorbeigehen?
    Im Gegensatz zu anderen Postern halte ich diese Musik für absolut hörenswert! Ich besitze ca. 15 Einspielungen davon, hier meine Top-3:
    1.Karajan, BPO, DG
    2. Gardiner, Philharmonia, DG
    3. Dutoit, Montreal SO, Decca.
    Gruß
    A>chim

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo Achim. ich erinnere mich dunkel, daß Du Dich mal für eine Aufnahme unter Levine interessiert hast, die aber damals gestrichen war. Wenn ich mich nich nochmals irr, so wurde sie als Budget-CD wieder aufgelegt.


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred


    BTW. Ich hör das Werk auch recht gern.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,
    in der Tat, die steht auf meiner Liste - ich werde mal danach forschen.
    Danke für den Tipp!
    Gruß
    Achim

    Herzliche Grüße
    Uranus

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  • Hallo Planeten-Freunde,


    Die Planeten von Holst höre ich immer wieder gerne - für mich ein Meisterwerk des 20.Jahrhunderts.


    :) Meine erste Aufnahme auf LP war mit Bernstein/New Yorker PH auf CBS - eine gute Aufnahme mit der ich Jahrejlang zufrieden war.


    :) Später zur CD-Zeit kaufte ich mir dann die 1982er-DG-Aufnahme natürlich mit Karajan/Berliner PH, die von der Klangqualität sowieso und ich meine auch von der Interpretation noch ein paar Punkte mehr verdient.
    Im laufe der Jahre mußte ich aber durch viele Beiträge und Meinungen feststellen, das die Karajan - Planeten sehr umstritten sind:
    Der Eine findet sie unsagbar gut, der andere lehnt sie ab (darunter auch die Karajangegner).
    :D In diedem Beitrag schreibt achim.cremerius, das er 15 Aufnahmen hat und stellt Karajan´s Aufnahme sogar an die Spitze - beachtlich !


    Alfred schreibt:

    Zitat

    ZU Karajans Holst Aufnahme:
    Der Sound ist sicher nicht vom Feinsten, wenn man mit Aufnahme der CBS (Maazel) vergleicht, die ungleich mehr räumliche Tifenwirkung anbietet. Vielleicht ist das aber nur über Kopfhörer feststellbar. Nur sehr teure Lautsprecher können Räumlichkeit auf Tonträgern einigermaßen realistisch abbilden, und das auch nur, wenn der Abhörraum optimal abgestimmt wurde.
    Kopfhörer hingegen vermögen schon vergleichsweise preiswert (ca ab 200 Euro) diese Qualitäten zu enthüllen oder entlarven.


    Dennoch ist die Holst-Karajan Aufnahme GUT, nicht mehr und nicht weniger.


    Ich habe vor mir noch die Solti/Chicago SO-Aufnahme auf DECCA zuzulegen, die ich aber noch nicht kenne !


    :hello: Welches haltet Ihr nun für die Empfehlenswerteste Aufnahme ?


    Gruß aus Bonn
    Wolfgang

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • teleton fragte:



    Zitat

    Welches haltet Ihr nun für die Empfehlenswerteste Aufnahme


    Nun ich nehme zwar an, daß es ohnedies die Solti-Aufnahme wierden wird........... ;)


    Tatsächlich ist es aber so, daß man nicht von einer "besten" Aufnahme sprechen kann. Zu verschieden sind die Blickwinkel auf das Werk:


    Manche sehen in dem Werk einen "Reisser", einen Eintagsfliege eines eher unbegabten Komponisten (ein Standpunkt den ich übrigens nicht teile, unterrichtete er doch selbst einige Jahre Komposition, eine Position, die er aus gesundheitlichen Gründen nach wenigen Jahrennaufgeben musste.).


    Andere wieder fühlen sich vom esotherisch. philosophischen des Werkes fasziniert, schätzen es daher wesentlich näher ein.


    Pluto, vom Komponisten nicht vertont (ebensowenig wie die Erde !!)
    weil zum Zeitpunkt der Komposition noch nicht entdeckt, gibt es in Ergänzungen anderer Komponisten. Auch hier wird man drüber nachdenken müssen, ob das interessant ist oder nicht.


    Von den mir bekannten Aufnahmen des Werkes, spricht mich jene unter Lorin MAAZEL für CBS/SONY am meisten an.


    Aber Achim wird mir beipflichten wenn ich sage: Eine Aufnahme der "Planets" ist nicht imstande das gesamte Spektrum des Werkes ädiquat auszuleuchten...



    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • @ achim.cremerius



    Hi,
    wo in deiner Rangordnung liegen die Einspielungen von Adrian Boult?
    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo,


    Da ich diese Einspielung nicht besitze, kann ich sie nicht persönlich beurteilen.


    Holst selbst hat sich über Boults Dirigat soweit mir bekannt ist begeistert geäussert. Boult hat das Werk übrigens mehrfach eingespielt, für Westminster erstmals in Stero.


    "Boult brachte die Planeten als erster zum Leuchten", (frei übersetzt.)


    Inwieweit heutige Aufnahmen jedoch heller leuchten weiß ich nicht ;)


    (Wobei ja auch das mystische Dunkel dieser Komposition durchaus hörenswert ist.)


    Soweit ich weiß hat Achim Cremerius eine große Sammlung dieses Werks, vielleicht kann er zu Boult was verbindlicheres sagen.


    Beste GRüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Theophilus,
    tut mir Leid, dass ich erst jetzt reagiere - irgendwie ist Deine Nachfrage an mir vorbeigegangen.
    Ich besitze von Boult eine ältere Einspielung (Label NIXA) mit dem London PO, die ich wegen der bescheidenen Klangqualität in keiner guten Erinnerung habe. Und gerade bei diesem Werk ist meines Erachtens die Klangqualität nicht zu vernachlässigen. Ich habe aber gerade bei Ebay die Einspielung aus der EMI-Serie "Great recordings of the century" erstanden, die aufnahmetechnisch meist sehr gute Ergebnisse bietet. Ich weiß allerdings nicht, ob das die gleiche Aufnahme ist (ebenfalls LPO!). Wenn ich diese erhalten und gehört habe, werde ich Deine Frage beantworten.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo Teleton,
    gibt es wirklich eine Solti - CSO - Decca-Aufnahme?
    Ich habe gerade eine solche mit dem LPO erworben, eine mit dem CSO kenne ich noch gar nicht, würde mich aber wegen der dem CSO nachgesagten Blechbläser-Qualität sehr interessieren.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Salut,


    ja, ich habe auch eine Aufnahme von The Planets, die ich recht gerne anhöre und - ich glaube, die Executierenden wurden hier noch nicht genannt:



    Boston Symphony Orchestra
    WILLIAM STEINGERG


    Das "Unter-"Label GALLERIA hat übrigens nichts mit Kaufhof zu tun...


    Ich kenne leider keine anderen Einspielungen, so dass ich keinen Vergleich anstellen kann. Aber vielleicht können es andere?


    Gruß,
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo,
    bei den Rezensenten von classics-today gilt diese Einspielung als eine der Referenzen.
    Ich habe sie - natürlich... - auch und würde sie auch ins "obere Drittel" meiner Sammlung einordnen.

    Herzliche Grüße
    Uranus

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  • Hallo,
    hier wie versprochen – oder angedroht – meine „Rezension“ zu Boults Einspielung der Planeten. Gott sei Dank handelt es sich nicht um die, die ich schon hatte (eine Mono-Aufnahme mit dem LPO aus dem Jahr 1954), sondern um eine Stereo-Aufnahme mit dem gleichen Orchester aus dem Jahr 1978 (gekoppelt mit den Enigma-Variationen von Elgar mit dem LSO von 1970).
    Die für mich persönlich wichtigsten Kriterien zur Beurteilung einer Einspielung der Planeten sind normalerweise Satz 1, Mars, und Satz 4, Jupiter. Beide sind bei Boult, der bekanntlich ja der Uraufführungs-Dirigent dieses Werkes ist, … gut – nicht mehr und nicht weniger. Mars, der stellvertretend für die Schrecken des Krieges in dieser Suite steht, muss scharf, rythmisch, schneidend und bei den Tutti-Einsätzen geradezu brutal und chaotisch klingen. Ich höre klassische Musik fast ausschließlich über Kopfhörer, und der Mars ist für mich dann „richtig gut“, wenn er fast weh in den Ohren tut (so z.B. bei Karajan/BPO). Das tut er bei Boult nicht bzw. nur selten. Vom Orchesterspiel, vom Tempo und von der Präzision her ist er aber über jeden Zweifel erhaben.
    Jupiter, der für die Fröhlichkeit steht, muss genauso klingen – fröhlich, schwungvoll, fast überschwänglich. Und er muss ein bestimmtes Tempo haben, an dem es manchmal auch in sonst guten Einspielungen mangelt. So auch bei Boult – sein Jupiter ist fröhlich und schwungvoll, die Melodien werden wunderbar ausgespielt, aber er ist ein wenig behäbig und auch nicht gerade überschwänglich.
    Also von Boult nur Durchschnitt? Bis hierhin ja – aber dann kommt’s: Satz 5, Saturn, habe ich selten so wunderbar gespielt gehört. Und Uranus, normalerweise das Stiefkind in dieser Suite, ist herrlich „fetzig“, rythmisch und schwungvoll. Und auch Satz 7, Neptun, versinkt nicht, wie sonst oft, in einer zu dicken Streicher-Soße, sondern bleibt wunderbar durchhörbar und definiert.
    Fazit: Wer nicht gerade wie ich Planeten-Fetischist ist, muss – zumindest diese – Boult-Aufnahme nicht haben, der greife zu den für mich noch ausgewogeneren Aufnahmen von Dutoit oder Gardiner – oder zur für mich immer noch besten von Karajan. Für Sammler wie mich ist diese Aufnahme ein Muss, weil es immerhin die wahrscheinlich klangtechnisch beste vom Uraufführungsdirigenten ist und weil sie die oben beshriebenen Qualitäten hat.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo,
    noch eine Rezension gefällig? Ein' hab' ich noch..
    Ich hatte vor einiger Zeit bei Ebay die Solti-Einspielung mit dem LPO erstanden und heute zum ersten Mal gehört.
    Insgesamt ist es eine ausgewogene und erstaunlich gemäßigte Interpretation, die zu meiner Überraschung die lyrischen, freundlichen Seiten dieses Werkes eher betont als die dramatischen. Solti's Mars ist nicht - wie man dem Solti-Clischee folgend annehmen könnte - der brutalste aller Zeiten - er ist eher rythmisch, schwungvoll und präzise. Venus ist tatsächlich sinnlich schön, Merkur huscht fröhlich vorbei und Jupiter strahlt eher schlank und kommt schwungvoll, aber in gemäßigtem Tempo daher. Der Saturn ist wie er sein soll - bedächtig, würdevoll und weise.
    Das LPO spielt wie gesagt präzise und hellwach, der Orchesterklang ist warm und voll.
    Die Klangqualität ist gut - eher in die Breite als in die Tiefe gestaffelt und sehr rauscharm.
    Insgesamt eine sehr "runde" und reife Leistung, dieser Solti-Holst...
    Spannend wäre trotzdem sicherlich auch, Solti bei diesem Werk mit "seinem" CSO zu hören.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo achim.cremerius,


    ich warte immer nocht auf die CD mit Solti´s Planeten von einem Kollegen (dessen PC ausgefallen ist). :D
    Es ist die Aufnahme mit dem LSO. Mit dem CSO hat er die Planeten nicht aufgenommen (hatte ich erst auch gedacht).


    Ich werde zu gegebener Zerit meine Eindrücke über die Solti-Aufnahme hier berichten.


    :) Was Du zur Karajan-DG--Aufnahme schreibst kann ich nur voll und ganz unterstützen und mich Deiner Meinung anschließen !!!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Planeten-Freunde,


    ich habe sie endlich (nach langen technischen Schwierigkeiten) die Decca-Aufnahme aus den 70er-Jahren mit Georg Solti / LSO.
    Da der Weg dahin sehr lang war konnte ich es mir nicht verkneifen, auch neben meiner vorhandenen und hochgeschätzten DG-Karajan-Aufnahme, noch weitere Aufnahmen zu kaufen:


    :) 1.) Die Bernstein / NewYorker PH SONY-CD. Hier habe ich alte Erinnerungen aufgefrischt, denn das war damals meine LP-Aufnahme der Planeten, die mich jahrelang zufrieden begleitet hatte. Auf CD klingt die CBS-Aufnahme sehr natürlich, sauber durchhörbar ohne das auch nur ein Detail verloren geht. Bernstein liefert eine Aufnahme ab an der man gar nichts aussetzen kann, ohne jegliche Extras und Exsesse.


    :) 2.) Dann kaufte ich mir aus der audiophilen RPO-Serie in 32Bit-Auflösung die Aufnahme mit
    Vernon Handley / Royal Philharmonic Orchestra. Was man hier auch klangtechnisch zu hören bekommt und wie insbesondere der Satz Jupiter und der von mir hochgeschätzte Satz Uranus pathetisch aufgeladen wird und das bei höchster Präzision, das hat was ganz besonderes. Ist das die beste Aufnahme ? Klangtechnisch ist sie es allerdings, sogar die Decca-Aufnahme mit Solti übertreffend. Einzig der letzte Satz Neptun mit Frauenchor ist mit knapp über 6Minuten schneller als die 3anderen Aufnahmen und breitet deshalb nicht die geheimnisvolle Klangwelt aus, die Karajan mit den Berliner PH in über 8Minuten zaubert.


    :) 3.) Nun endlich die lang erwartete DECCA-Solti-Aufnahme letzte Woche: Solti bietet zumindest eine geringfügig bessere Decca-Klangqualität als der DG-Sound mit Karajan. Aber wenn man beide Aufnahmen vergleicht, so hört man bei Karajan einige Stellen, die bei Solti nicht so durchhörbar sind und umgekehrt bei Solti Einzelheiten die bei der Karajan – Aufnahme untergehen. Vielleicht wäre das ganze in Chicago noch besser gelungen.
    Ganz extem ungewohnt ist bei Solti der Anfang von Uranus – hier hören sich die vier
    Paukenschläge so an als wäre es Einer; die müssen sauber einzeln Durchhörbar sein. Die Sätze
    der Planeten in der mehr Feuer angesagt ist (Mars, Jupiter und Uranus) werden insgesamt von
    Solti mit dem gebotenen Engagement präsentiert, das es eine Freude ist. Es gibt wohl keine
    Aufnahme mit so einer überrumpelnden Kriegsmaschinerie für den Mars – toll.


    :hello: Fazit: Wir haben es hier mit den genannten Aufnahmen mit 4Spitzenaufnahmen der Planeten zu tun.


    Bei der Bernstein-Aufnahme ist alles vorhanden was man sich wünscht, da fehlt nichts, da geht nichts unter. Man könnte nach wie vor nur mit dieser Aufnahme zufrieden sein, aber letztendlich gebe ich hier doch den anderen drei Aufnahmen den Vorzug, da diese noch emotionsgeladener sind und klangtechnisch ebenfalls geringfügig mehr hergeben.


    Karajan´s Aufnahme mochte ich immer schon und da hat sich nichts dran geändert; der Klangzauber den diese DG-Produktion ausbreitet ist wunderbar.


    Solti liefert wie erwartet ein Decca-Spitzenprodukt ab, das insbesondere bei den Allegro-Sätzen punktet und auch eine wunderschöne Durchhörbarkeit bietet – man wird den Mars nie besser hören !


    Ich frage mich nun: Handley auf RPO, ist das nun nicht die Aufnahme, die man wählen müßte, wenn es um die Frage „Mitnahme auf eine Insel“ gehen würde. Handley bietet eigendlich alles, was man hier und da bei den anderen bemängelt hatte – zum Teil hochexplosiv, dann wieder wunderbar , einfühlsam und zart. Die audiophile Klangqualiät spricht für sich (und das für 4,99) !


    Zum Glück stehe ich nicht vor dieser Wahl und kann mich weiterhin an meinen 4Spitzenaufnahmen freuen.


    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • ... und es gibt noch so herrlich viele andere Spitzenaufnahmen, und das ebenfalls zu Schnäppchenpreisen!
    Z.B.:
    Mehta LAPO
    Slatkin Philharmonia Orch.
    Steinberg Boston SO
    Ormandy Philadelphia Orch.
    Rattle Birmingham SO
    Mackeras Royal Liverpool PO
    A.Davis BBC SO
    Groves Royal PO
    Boult LPO
    ... alles Aufnahmen aus dem Low- und Mid-Price-Segment, die wirklich lohnenswert sind.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Wie dieser Thread über Holst´s Planeten klar gezeigt hat trifft dieses Alfredzitat hier unbedingt zu:

    Zitat

    Eine Aufnahme der "Planets" ist nicht imstande das gesamte Spektrum des Werkes ädiquat auszuleuchten...


    Abgesehen davon wird jeder seine Aufnahme haben, die ihn am meisten anspricht und das ist interessant zu sehen, welche Aufnahmen hier favorisiert werden.


    :] Mit Achim gemeinsam ist das bei mir nach wie vor die DG-Karajan-Aufnahme, auf einer Stufe mit der Aufnahme von Vernon Handley, der schon bei den V.Williams-Sinfonien begeistert hatte und der tollen Solti-Aufnahme.


    :hello: Frage an achim:
    Kennst Du die RPO-Handley-Aufnahme ?
    Wenn nicht soltest Du als 16.Aufnahme diese für 4,99€ zulegen - es lohnt sich . Die CD enthält zudem die wunderschöne St.Pauls-Suite mit musikalischen Ohrwürmern gespickt :D !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    danke für Deinen Tipp, die Handley-Aufnahme habe ich und schätze sie ebenfalls sehr hoch ein.
    Möglicherweise haben britische Dirigenten doch eine besondere Affinität zu "ihrer" britischen Musik:
    Wenn Du kannst, solltest Du unbedingt mal Andrew Davis oder, mehr noch, Sir Charles Groves (den kannte ich vorher gar nicht!) hören - Groves' Saturn ist mit der beeindruckendste, den ich kenne! Und Mackerras (ich weiß, er ist Australier, aber sind die nicht auch irgendwie britisch...) Aufnahme mit dem - eigentlich ja nicht unbedingt als erstklassik eingestuften - Liverpool PO ist im Ganzen hervorragend gelungen.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo,
    gestern habe ich die von Len Vorster und Robert Chamberlain für Naxos eingespielte Klavierfassung der Planeten (das Werk war ja von Holst ursprünglich als Klavierwerk konzipiert) erworben - warum eigentlich erst jetzt?!
    Ich habe gestern nur mal reingehört, aber es ist für mich als Planeten-Fan schon faszinierend, die wohlbekannten Stücke einmal in völlig anderer Art zu hören. Selbst die normalerweise den vollen Orchestereinsatz fordernden Stücke wie Mars und Jupiter lassen sich auf dem Klavier (besser gesagt: den zwei Klavieren) adäquat darstellen. Zudem sind die beiden Pianos sehr schön klar und warm klingend aufgenommen - die Aufnahme sei daher sowieso schon Interessierten ausdrücklich empfohlen!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • hallo,


    ich habe ca. 15 einspielungen der planets und es gibt m.e. folgende sehr gute einspielungen


    nach rang geordnet:


    1. bernstein!!!!!!!
    2. levine!!!!
    3. karajan neu


    recht gut dann:


    gardiner (in den schnellen sätzen sehr gut)
    karajan alt
    previn neu
    previn alt
    hickox
    die naxos-aufnahme (nicht zur hand z,zt,)


    danach folgen mackeras, solti


    ziemlich schlecht: swetlanow (unbegreiflicherweise), steinberg


    ganz schlecht: rattle


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

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