Cellistinnen und Cellisten unserer Zeit

  • Hallo!


    In dem Thread "Solidarisierung mit dem Jetzt..." wurde u.a. auf die Einspielungen von Richard Strauss´ Don Quixote durch Maximilian Hornung und Jan Vogler Bezug genommen.


    Ich denke, wir können derzeit auf eine breite Palette mehr oder weniger aktiver Solistinnen und Solisten zurück greifen, wenn wir uns dem Cello-Repertoire zuwenden.


    Wir wäre es mit einer aktuellen Bestandsaufnahme? Dabei spielt die Nationalität keine Rolle, die Person sollte jedoch noch "in der Blüte" ihres musikalischen Berufslebens stehen.


    Dieses Kriterium trifft sicherlich auf diesen Interpreten zu.



    Jan Vogler


    Geboren 1964 im Osten Berlins, nahm er u.a. Unterricht bei Heinrich Schiff. Seine Karriere begann er 1984 in der Staatskapelle Dresden. Später entschied er sich zu einer Solokarriere
    Vogler spielt auf einem Stradivari-Cello aus dem Jahre 1707.


    Homepage Jan Vogler


    Hier die o.g. Richard Strauss-CD



    Die Dichterliebe von Robert Schumann in der Interpretation für Cello und Klavier, begleitet von Hélène Grimaud



    Ein Sampler von Edward Elgar bis Henry Mancini



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Da mir WoKa mit Jan Vogler zuvor gekommen ist, nominiere ich dafür hier den Interpreten einer meiner Lieblings-CDs:



    Jonas Iten wurde 1972 in Zug in der Schweiz geboren. Hier gibt es noch einige Informationen zu Iten. Und singen tut er auch.


    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Gleicher Jahrgang wie Jan Vogler:


    Jiri Barta, ein tschechischer Cellist. Biografie und Diskografie findet man (in englischer Sprache) auf seiner Homepage.


    Und hier meine Lieblingsaufnahme. Für mich besonders interessant, enthält es doch das "Jugendkonzert" von Dvorak, welches vom Komponisten nicht orchestriert und nicht veröffentlicht wurde.


    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Alisa Weilerstein (1982) wurde in eine bekannte musikalische Familie geboren. Vater Donald Weilerstein war Grundungsmitglied des berühmten Cleveland Quartetts, die Mutter Vivian Hornik Weilerstein ist Pianistin, ihr Bruder ist der 1987 geborene Geiger und Dirigent Joshua Weilerstein. Alisa fing mit vier Jahren an Cello zu spielen und erhielt ihre Ausbildung am Cleveland Institute of Music. Mit 15 trat sie zum ersten Mal in der Carnegie Hall in New York City auf.
    Alisa ist eine Vollblutmusikerin mit einem überschäumenden Temperament wie jeder ihrer Auftritte belegt. Sie ist bei Decca unter Vertrag, eine Weltkarriere ist im vollen Gange. Es ist kein Zufall, dass Daniel Barenboim mit ihr das Elgar Konzert einspielen wollte.


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  • Mein Lieblings Cellist ist der Franzose Gautier Capuçon (* 3. September 1981) nachdem ich ihn 2006 mit Dvorak gehört habe, und 2016 mit seinem Bruder im Brahms Doppelkonzert, etwas ältere Lieblinge sind Steven Isserlis und Mischa Maisky!




    Die neue CD mit dieses wunderbaren kleinen Cello Miniaturen mag ich sehr!



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Christian Poltera ist 1977 in der Schweiz geboren worden. Von daher hoffe ich, dass Woka das noch als "Blüte des Berufslebens" durchgehen läßt. :)


    Ich selber habe noch keine CD von ihm, werde mir aber demnächst dieses Album herunterladen. Ich freue mich über die Zusammenstellung des Albums.


  • Daniel Müller-Schott


    Mein Lieblingsinterpret auf dem Cello ist Daniel Müller-Schott, geboren 1976 in München. Früh begann er mit dem Cello-Unterricht und gewann 1992 bei Tschaikowski-Wettbewerb den 1. Preis bei den Cellisten. Studien bei Walter Nothas in München, Steven Isserlis in Großbritannien und Heinrich Schiff in Salzburg und Wien. Müller-Schott war Stipendiat der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung. Im Jahr 2008 war er Preisträger in Residence im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
    Weltweite Auftritte bei den namhaften Orchestern und zahlreiche CD-Aufnahmen machten ihn einem großen Publikum bekannt. Sein Repertoire reicht von der Barockmusik bis in die Moderne.
    Ein Kammermusik-Highlight sind meiner Meinung nach die Beethovenschen Cello-Sonaten mit Angela Hewitt. Müller-Schott spielt mit einem sehr runden, vollen Ton, der manchmal etwas knarzig klingen kann (im für mich positiven Sinne) - die Aufnahmen klingen stets sehr transparent, direkt und unmittelbar; sie sind mit viel Herzblut musiziert und ziehen mich unmittelbar in Bann. Daniel Müller-Schott spielt das 'Ex Shapiro' Matteo Goffriller Cello, gefertigt in Venedig 1727.


    Homepage von Daniel Müller-Schott


    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    Curt Goetz

  • Von daher hoffe ich, dass Woka das noch als "Blüte des Berufslebens" durchgehen läßt. :)


    Das hoffe ich auch für meine Nennung:


    Truls Mørk | * 25. 04. 1961 in Bergen (Norwegen)



    Er hatte musikalisch begabte Eltern – sein Vater war Cellist und seine Mutter eine Pianistin. Zuerst erfolgte Klavierunterricht von seiner Mutter, dann wandte er sich bald zur Violine und schließlich zum Cello. Er musste seinen Vater um Cellostunden bitten, da dieser von der Begeisterung seines Sohnes für die Musik zunächst nicht erbaut war.


    Später studierte er bei Heinrich Schiff, Natalia Schakowskaya und Frans Helmerson. Truls Mørk gastiert bei vielen großen Orchestern weltweit. Sein besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Musik, denn er führte mehrere Werke zum ersten Mal auf. Er spielt auf einem Cello, das von Domenico Montagnana 1723 in Venedig gebaut wurde. Die norwegische SR-Bank stellte ihm dieses wunderbare Instrument zur Verfügung.


    CD-Empfehlungen:



    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Also das Walton-Konzert ist schon ein Hammer! Ich habe es vor einiger Zeit im Staatstheater Darmstadt gehört, mit einem hervorragenden jungen Solisten, dessen Name ich leider nicht mehr weiß, und einem wunderbar (kongenial) begleitenden Orchester. Falls Du, lieber Friese, das Konzert erst durch das anvisierte Album kennenlernen solltest, kann ich Dir versprechen: Du wirst Deine helle Freude daran haben, wobei ich davon ausgehe, dass Christian Poltera, den ich leider noch nicht kenne, genauso gut spielt wie derjenige in Darmstadt.
    Das Cello-Konzert von Hindemith kenne ich leider noch nicht, wohl aber die Kammermusik Nr. 3 op. 36/2 für obligates Cello und 10 Soloinstrumente, live gehört mit dem Nationaltheater-Orchester Mannheim unter Ingo Metzmacher und dem hervorragenden Solisten Benedict Kloeckner. Er ist 1989 geboren, studierte u.a. bei M. Ostertag und konzertiert weltweit als Solist u.a. in der Berliner Philharmonie, der Carnegie Hall, dem Concertgebouw Amsterdam. Er nahm bisher 6 CDs auf, von denen ich mir anlässlich dieses Threads gerade eine mit größtem Genuss zu Gemüte führe (Werke von R. Strauss, Poulenc und Rihm), und die auch für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert wurden.



    Auf der Homepage des Labels Genuin findet man auch noch einige Pressestimmen zu den Aufnahmen Benedict Klöckners:


    http://www.genuin.de/de/04_d.php?k=300


    Ich bin übrigens mächtig stolz darauf, diese CD mit einem Original-Autogramm des Künstlers, vor meinen Augen angefertigt, in meinem Besitz zu haben.


    Viele Grüße aus dem schönen Odenwald
    harry

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  • geb. 1986, Gewinner des Dt Musikwettbewerbs, ARD Preisträger2007
    war 1. Solocellist beim SO des BR, seitdem solistisch mit renommierten Orchestern und kammermusikalsich tätig.

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

  • Also das Walton-Konzert ist schon ein Hammer!


    Das stimmt. Und lieber Harry, auch das Cello-Konzert von Hindemith ist klasse! Es ist lebendiger und abwechslungsreicher als das von Walton. Wobei beide toll gespielt sind, sowohl vom Orchester, wie auch von Herrn Poltera. Der, was ich hier auch noch erwähnen möchte, auch Mitglied des Trio Zimmermann ist. Von daher hatte ich also auch vor dem Kauf des Cello-Konzerts von Hindemith und Walton schon eine CD von oder mit ihm. ;)

  • Noch nicht genannt wurde Maria Kliegel, geboren am 14. November 1952 im hessischen Dillenburg.
    maria_kliegel_008.jpg
    Sie zählt seit vielen Jahren zu den führenden deutschen Cellistinnen. Bei NAXOS sind viele ihrer Aufnahmen erschienen.
    Nach ihrem Studium an der Musikhochschule Frankfurt am Main bei Prof. A. Molzahn bildete sie sich weiter bei dem berühmten ungarischen Cellisten Janos Starker und gewann den 1. Preis in der Sparte "Violoncello" beim Deutschen Musikwettbewerb 1975. Im Jahr 1981 folgte der Grand Prix beim "Concours Rostropovitch Paris".
    Seither folgte eine große internationale Karriere mit Werken aus der Klassik und Romantik bis zur Gegenwart. 1986 übernahm Maria Kliegel eine Professur an der Musikhochschule Köln.
    Kennengelernt habe ich sie mit dieser Aufnahme:
    Dvorak / Elgar: Cellokonzerte
    mit dem Royal Philharmonic Orchestra, Dirigent: Michael Halász (Aufnahme: 1991).


    Sehr gerühmt wird diese Produktion, die ich allerdings nicht kenne:

    BACH: Die Cello-Suiten


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo!


    Den Cellisten Friedrich Kleinhapl habe ich durch seine Enspielung der Rachmaninov-Sonate kennen- und schätzen gelernt. Er ist 1965 in Österreich geboren und hat sich auch um das Cellokonzert von Friedrich Gulda verdient gemacht. Der internationale Durchbruch gelang ihm im Oktober 2007 mit dem Mariinsky Orchester unter Valery Gergiev, der Friedrich Kleinhapl als einen der viel versprechendsten Musiker einer neuen jüngeren Generation bezeichnet hat.



    Homepage Friedrich Kleinhapl


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

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  • Hallo nemorino,


    die Kliegel hast Du mir gerade weggeschnappt. Ich habe sie mehrfach bei Auftritten gesehen und fand sie immer ausgezeichnet.

  • die Kliegel hast Du mir gerade weggeschnappt.

    Hallo, m-mueller,


    tut mir leid, das war wohl Gedankenübertragung. Leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen, Maria Kliegel im Konzertsaal zu erleben, vielleicht klappt's ja eines Tages noch.
    Sicher hast Du auch einige Aufnahmen mit ihr, welche könntest Du hier empfehlen? Zum Kennenlernen dürfte diese wohl recht geeignet sein:
    ***)
    mit Werken von diversen Komponisten aus unterschiedlichen Epochen.


    Für Chopin-Freunde dürfte diese CD von Interesse sein, zumal sie beim Urwaldfluss wenig kostet:


    LG, Nemorino


    ***) Die ursprünglich verlinkte CD ist im gesamten Netz unauffindbar MOD 001 Alfred

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Bitte um Entschuldigung, wenn ich den Fortgang des Threads unterbreche und auf frühere Beiträge zurückkomme - aber es muss sein!
    In Post 7 sprach Friese von einem Cellisten namens Christian Poltera, und in Post 10 sprach ich von einem Cellisten, dessen Namen ich nicht mehr wusste. Beim Aufräumen meines Arbeitszimmers fand ich jetzt das Programmheft des bewussten Konzerts in Darmstadt wieder, und traute meinen Augen nicht: Der Solist war genau derjenige, den Friese in seinem Beitrag genannt hatte, nämlich Christian Poltera.
    Vielleicht noch ein kleiner Nachtrag zu diesem Konzert: Poltera gab als Zugabe einen Satz aus der 1. Cello-Suite von J.S.Bach; er spielte das einfach himmlisch und es gab standing ovations, verdient.
    Im Übrigen möchte ich mich für die etlichen Hinweise auf mir bisher unbekannte Cellisten bedanken; da das Cello zu meinen Lieblingsinstrumenten zählt, wird in nächster Zeit wohl die eine oder andere CD auf meinem Bestellzettel landen.


    Viele Grüße und ein gesegnetes Osterfest euch allen
    harry

  • Johannes Moser ist 1979 in München geboren. Mir ist er mit dieser CD aufgefallen, die ich immer mal wieder gerne höre.

    Wie ich im Nachhinein festgestellt habe, hat er aber noch einige andere gemacht.






    Solist war genau derjenige, den Friese in seinem Beitrag genannt hatte, nämlich Christian Poltera.

    Super :)

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  • Hallo!


    Sie war heutezu Gast in SWR2 Treffpunkt Klassik Extra: Tanja Tetzlaff. In diesem Jahr ist sie mit mehreren Auftritten bei den Schwetzinger Festspielen verteten. Sie spielt vorwiegend mit Lars Vogt, Antje Weithaas, aber auch mit ihrem Bruder, dem Violinisten Christian Tetzlaff zusammen.


    Tanja Tetzlaff



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Hier nenne ich mal den Franzosen Jean-Guihen Queyras (*1967). Ich habe ihn auf vielen Aufnahmen. Besonders schätze ich seine Beethoveneinspielung mit Melnikov



    und eine Einspielung zeitgenössischer Cellokonzerte. Kompositionen von Bruno Mantovani, Philippe Schoeller und Gilbert Amy, von denen sich der Mantovani als der gefälliste entpuppt....



    Queyras war Mitglied im Ensemble Intercontemporain und bildet mit Antje Weithaas, Daniel Sepec und Tabea Zimmermann das Arcanto Quartett


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