Nationaltheater Prag bringt Remake der Wolfgang-Wagner-Inszenierung des "Lohengrin" (1967)


  • Eine gute Nachricht für Freunde traditioneller Operninszenierungen kommt diesmal aus Prag:


    Das Nationaltheater bringt ein Remake der legendären Bayreuther "Lohengrin"-Inszenierung von Wolfgang Wagner von 1967! Diese lief in Bayreuth bis 1972.


    Man wird es kaum für möglich halten: Dieses Revival wird von Katharina Wagner verantwortet. Die musikalische Leitung hat Constantin Trinks.


    Nächste Vorstellungen: 11. März, 27. Mai, 10. Juni.



    Nähere Informationen: https://www.narodni-divadlo.cz/en/show/10761


    P.S. Die Premiere der Originalinszenierung von 1967 unter Rudolf Kempe ist bei Orfeo auf CD erschienen:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Eine interessante Information!


    Bei näherem Hinsehen werden in Prag schon Vereinfachungen gegenüber Bayreuth deutlich. Der Wald zum Beispiel, der sich einst wie Schlingpflanzen im Hintergrund auftat, ist jetzt offenkundig nur noch ein gemalter Prospekt. :( Besser wäre es gewesen, Frau Katharina hätte das viel beschriebene und fotografierte blau-silbenre Wunder ihres Onkeln Wieland Wagner auf die Bühnen zurück geholt.



    Besonders freute es mich, Edith Haller (Elsa) in dem kleinen Video wiederzusehen. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Lieber Rüdiger,


    Dank sei Dir, Du ständiger Wächter, herzlich, jedoch in holprig nachgemachten Wagner-Teutsch! Es ist ein wichtiger Hinweis, dass die "Lohengrin"-Inszenierung von Wolfgang Wagner wieder zum Leben erweckt wird. Übrigens fand ich die Inszenierungen von Wolfgang Wagner überwiegend überhaupt nicht traditionell. Besonders der Wolfgang Wagner/Kempe Ring von 1960 - 1964 war zumindest ein gemäßigter Schritt zu neuen Ufern, die Idee mit der sich zerklüfteten und am Ende sich wieder schließenden Scheibe, Personenführung und Lichtregie herausragend. Leider und für mich auch nicht ganz berechtigt wurde Wolfgang Wagner immer im Schatten von Wieland Wagner gesehen. Das war auch zum Teil Bayreuther-Festspielpolitik. Insofern ist die Hommage an den jüngeren Wagner-Enkel in Prag völlig berechtigt und mehr als verdient.


    Herzlichst
    Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!


  • Wie sagte unser Regisseurstheater Hasser so schön " Bilder sagen mehr als Tausend Worte ", das kann man getrost auch auf dieses Bild anwenden :D , also dieses Bild ist doch echt zum davonlaufen, nach dem Motto alle mal herhören, bitte aufstellen zum Gruppenfoto! :hahahaha: Also ich möchte so etwas nicht mehr sehen! :no::no: Hier kann man dann auch verstehen das Lohengrin die Flucht ergriffen hat! 8-)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Im Neuen Merker wurde zu dieser Lohengrin Wiederaufnahme bemerkt, daß diese Inszenierung schon bei der Premiere das Publikum nicht von den Stühlen gerissen hätte , da diese langweilig und nichtssagend sei.

  • Lieber Joseph,


    danke für die Mitteilung. Eine erfreuliche Mitteilung und eine wundervolle Szenerie, die geradezu Lust macht, nach Prag zu fahren, was mir aber leider wegen der Entfernung nicht möglich ist. erfreulich auch zu hören, das ausgerechnet Katherina Wagner diese Inszenierung auf die Beine gestellt hat. Ich könnte mir auch denken, dass man in Prag solche Verunstaltungen, wie sie heute in Bayreuth üblich sind, nicht schätzt. Es ist sicherlich richtig, lieber Operus, dass die Inszenierungen von Wolfgang Wagner nicht "konventionell" zu nennen sind, aber die Handlung der Oper wurde eingehalten und nicht durch allerhand unsinniges zum tel blödsinniges und sogar ekelerregendes Beiwerk, wie beispielsweise im Rattengrin "ausgeschmückt". Das waren noch Inszenierungen, die man mit Genuss ansehen konnte.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Wie sagte unser Regisseurstheater Hasser so schön " Bilder sagen mehr als Tausend Worte ", das kann man getrost auch auf dieses Bild anwenden :D , also dieses Bild ist doch echt zum davonlaufen, nach dem Motto alle mal herhören, bitte aufstellen zum Gruppenfoto!

    Naja, ich würde dafür sogar nach Prag fahren wenn es nicht so weit wäre. Besser, die Akteure stehen bloß rum und singen schön, anstatt sich in krankhafter Manier als epileptischer Held auf dem Boden zu wälzen (Scala), als Schuljunge in Schulbänke gezwängt die herrlichen Chöre zu singen (Hamburg) oder gar als Ratte verkleidet umherzukriechen und so zu tun, als würde man Wagner aufführen (Bayreuth). Das kann man fortsetzen, fast beliebig.


    Für Deinen Geschmack gibt es damit doch genügend Lohengrinse, für mich und andere an nicht verunstalteten Inszenierungen interessierte Opernfreunde bleibt doch im Moment nur Dresden (schon 3x gesehen) und nun vielleicht Prag. Warum gönnst Du uns nicht mal einen Wagner, der nicht krampfhaft versucht, einen Rest seiner Opern wenigstens durch die Musik zu retten, aber durch die Bühne und die Kostüme das Werk total entfremdet?? Mit "uns" meine ich keineswegs nur den von Dir als "unseren Regisseurstheaterhasser" gemeinten Gerhard, sonder einen großen Kreis auch hier in diesem Forum, die sehr, sehr gerne wieder einen Lohengrin sehen würden, der ihnen Freude bereitet, wo man sich drauf freut und nicht voller Wut und Enttäuschung das Opernhaus wieder verläßt. Um das einzuschätzen, sagt ein Bild oft mehr als 1000 Worte!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • , also dieses Bild ist doch echt zum davonlaufen, nach dem Motto alle mal herhören, bitte aufstellen zum Gruppenfoto! :hahahaha: Also ich möchte so etwas nicht mehr sehen! :no: :no: Hier kann man dann auch verstehen das Lohengrin die Flucht ergriffen hat! 8-)

    Im Neuen Merker wurde zu dieser Lohengrin Wiederaufnahme bemerkt, daß diese Inszenierung schon bei der Premiere das Publikum nicht von den Stühlen gerissen hätte , da diese langweilig und nichtssagend sei.

    Na na, na .. euer Posting könnte manchen zur Annahme verleiten, dass ominöse RT-Maffia jetzt im Begriff ist, auch den Lohengrin im wunderschönen Prager Opernhaus zu verunstalten ts.. ts.. ts..ts…. :thumbsup:


  • Eine gute Nachricht für Freunde traditioneller Operninszenierungen kommt diesmal aus Prag:


    Das Nationaltheater bringt ein Remake der legendären Bayreuther "Lohengrin"-Inszenierung von Wolfgang Wagner von 1967!



    Eine wirklich überwältigende Neuigkeit! Premiere war zwar schon im Juni 2017, aber es kommt ja auf die Wichtigkeit der Nachricht an: Was machen schon acht Monate Verspätung bei der Verkündung einer großen Novität aus, wenn auf ein für die aktuelle Theatergeschichte und -rezeption derart bedeutendes Ereignis hingewiesen wird?

  • Eine interessante Information!


    Bei näherem Hinsehen werden in Prag schon Vereinfachungen gegenüber Bayreuth deutlich. Der Wald zum Beispiel, der sich einst wie Schlingpflanzen im Hintergrund auftat, ist jetzt offenkundig nur noch ein gemalter Prospekt. :( Besser wäre es gewesen, Frau Katharina hätte das viel beschriebene und fotografierte blau-silbenre Wunder ihres Onkeln Wieland Wagner auf die Bühnen zurück geholt.


    Danke für diesen Hinweis, der mir bei der ersten Begeisterung entging. Die Gesamtwirkung ist m. E. gleichwohl auch in diesem Remake ganz frappierend, sowohl auf den Bildern als auch im Kurzfilm. Vermutlich gab es in Prag eben auch ein begrenztes Budget, so dass Kompromisse gemacht werden mussten.


    Leider und für mich auch nicht ganz berechtigt wurde Wolfgang Wagner immer im Schatten von Wieland Wagner gesehen. Das war auch zum Teil Bayreuther-Festspielpolitik. Insofern ist die Hommage an den jüngeren Wagner-Enkel in Prag völlig berechtigt und mehr als verdient.


    Sehe ich genauso. Natürlich werden jetzt unsere Beckmesser dennoch aus ihren Löchern kriechen, wie sich in diesem Thread bereits andeutet.

    Wie sagte unser Regisseurstheater Hasser so schön " Bilder sagen mehr als Tausend Worte ", das kann man getrost auch auf dieses Bild anwenden :D , also dieses Bild ist doch echt zum davonlaufen, nach dem Motto alle mal herhören, bitte aufstellen zum Gruppenfoto! :hahahaha: Also ich möchte so etwas nicht mehr sehen! :no::no: Hier kann man dann auch verstehen das Lohengrin die Flucht ergriffen hat! 8-)


    Gar schrecklich, fürwahr. Da dräut dem bemitleidenswerten Zuschauer ein Hauch Ästhetik. Da kann man nur von Glück reden, dass hiesige Theaterlandschaft dem geneigten RT-Freund gar mannigfaltige Labsale der Erquickung mit hochinteressanten Modernisierungen und Neudeutungen zu offerieren im Stande ist.


    Im Neuen Merker wurde zu dieser Lohengrin Wiederaufnahme bemerkt, daß diese Inszenierung schon bei der Premiere das Publikum nicht von den Stühlen gerissen hätte , da diese langweilig und nichtssagend sei.


    Och, die Ärmsten. Was müssen sie für Qualen durchlitten haben. Sie können mit den "Rattengrin"-Opfern nun die Gründung einer Selbsthilfegruppe andenken.


    Eine wirklich überwältigende Neuigkeit! Premiere war zwar schon im Juni 2017, aber es kommt ja auf die Wichtigkeit der Nachricht an: Was machen schon acht Monate Verspätung bei der Verkündung einer großen Novität aus, wenn auf ein für die aktuelle Theatergeschichte und -rezeption derart bedeutendes Ereignis hingewiesen wird?


    Genau, was machen schon acht Monate Verspätung, wenn es um die Wiederbelebung einer 50 Jahre alten Bayreuther Inszenierung geht? Gerne wären wir bereits rechtzeitiger auf dieses Spektakulum von einem offenbar so kundigen Opernfreund hingewiesen worden, bevor wir selbst darauf kamen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Lieber Josef II, liebe Freunde, die zitiert wurden,


    in diesem Beitrag gefallen mir die Argumente und Gegenargumente gut. Treffend, klar, auf den Punkt gebracht und genau in dem Stil, wo es Annäherungen und Übereinstimmungen geben könnte. Warum nicht immer so? :hello: :angel:

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich beziehe mich lediglich auf die beanstandete "Aufstellung zum Gruppenfoto"
    Diese ist indes weitgehend "historisch korrekt", wie wie anhand alter Gemäde sehen können
    die dargestellten Personen sind nach Rang und Bedeutung zugeteilt streng nach hierarchischer Ordnung und Zugehörigkeit.
    Wir finden das bei militärischen Darstellungen, aber auch bei Darstellungen eines Hofstaates,
    Auch bei Hinrichtungen gabe eine geradezu choreographisch geplante Aufstellung


    https://de.wikipedia.org/wiki/…ei_Bemerode_1579x1326.jpg


    Solche Aufstellungen finden wir quer durch die Geschichte - bis heute (men gebe das Suchwort "Kompanie" ein und schalter dann google auf "Bilder"


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Dieses Bild hat was von einem kirchlichen Gemälde


    Absolut - und das ist ja auch nicht unbeabsichtigt....
    Wagner selbst nannte ja das Werk "Bühnenweihefestspiel" - und da passt das Bühnenbild recht gut dazu.
    Die Aufmachung ist zwar "historisierend" aber natürlich auch "geschönt"
    Aber das ist nun mal die Aufgabe der Kunst, die Realität zu polieren und zu verklärem
    so ist beispielsweise so ein Heldentod keine appetitliche Sache aber in der Oper schaut das natürlich ganz anders aus.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dieses Bild hat was von einem kirchlichen Gemälde.

    Dieses Bild offenbart treffend die im Grunde ganz einfachdie Misere unserer Auseinandersetzungen: Einige finden es schrecklich, zum davonlaufen, traditionell altbacken, wie ein Gruppenfoto von Schülern, Andere empfinden Ästhetik, geschichtliche Korrektheit, Schönheit der Farben, kirchliche Stimmung, ich finde es spannend und animierend. Hat nicht jeder Beurteilende aus seiner Sicht recht? Wer kann entscheiden? Wie können wir zueinander finden? Wie könnte ein Kompromiss gefunden werden? Muss ein Zusammenkommen überhaupt sein? Wäre es nicht salomonisch alle Sichtweisen gleichberechtigt nebeneinander stehen zu lassen? Fragen über Fragen. Gilt diese Unvereinbarkeit des persönlichen Empfindens nicht auch für unsere ganze Regietheaterdiskussion? Wenn das so wäre, könnten wir uns unsere ewigen Diskussionen im Grunde sparen und höchstens begründen warum wir diese Regieleistung gut finden oder warum nicht! Da ist mir doch eine nachvollziehbare, logische Argumentaion gelungen! :jubel: Wer vermag sie zu widerlegen?
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber operus,
    ich meine das keiner Recht haben muß . Mittlerweile hab ich gelernt da wo es angebracht ist meine Meinung zu vertreten. Früher hab ich auch immer versucht möglichst neutral zu sein um ja nicht anzuecken , was für mein Selbstbewußtsein überhaupt nicht gut war.

  • Mein lieber Hans, Du hast so vollständig recht. Ich meine mich auch zu erinnern, dergleichen auch schon verschiedentlich angeregt zu haben. Die Akzeptanz indes, dass da wer anders etwas gut findet, was einem selber ganz und gar fürchterlich ist scheint nicht erreicht werden zu können. Ich beziehe die freundliche Reaktion von LaRoche weiter oben in das ein, was ich für wünschenswerten Umgang halte. Wenn überhaupt etwas beklagt werden kann, dann weniger, dass es spannende oder weniger spannenden Regieexperimente gibt (ein zeitloses Werk wie der "Ring" verträgt absolut eine Inszenierung vin La Fura del Baus), sondern eher, das die konventionellen Einrichtungen tatsächlich wenig zu werden scheinen. Ein solches Verschwinden würde ich, von einem gewissen Alter gebeugt, auch als eine Form von Geschichtsenteignung empfinden. Vielleicht -out of the box- mal von Günter Eich "Die Träume" den ersten dieser fünf Alpträume nachhören oder -lesen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.


  • Hallo Alfred, wir reden hier über den Lohengrin .....


    Zitat

    Parsifal ist das letzte musikdramatische Werk von Richard Wagner. Wagner selbst bezeichnete das dreiaktige Stück als ein Bühnenweihfestspiel


    .....du beziehst dich auf den Parsifal!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zitat

    Hallo Alfred, wir reden hier über den Lohengrin .....


    Sorry - ein Blackout
    Aber der Pseudoweihrauch weht ja auch durch diese Oper...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wie sagte unser Regisseurstheater Hasser so schön " Bilder sagen mehr als Tausend Worte ", das kann man getrost auch auf dieses Bild anwenden :D , also dieses Bild ist doch echt zum davonlaufen, nach dem Motto alle mal herhören, bitte aufstellen zum Gruppenfoto! :hahahaha: Also ich möchte so etwas nicht mehr sehen! :no::no: Hier kann man dann auch verstehen das Lohengrin die Flucht ergriffen hat! 8-)


    LG Fiesco



    Und deswegen machst du jetzt den gleichen "Fehler" und beurteilst die Inszenierung nach einem einzigen Bild! :hahahaha::hahahaha::hahahaha:

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Und deswegen machst du jetzt den gleichen "Fehler" und beurteilst die Inszenierung nach einem einzigen Bild! :hahahaha::hahahaha::hahahaha:


    Ich mache nicht den gleichen Fehler, da muss man nicht lange im www suchen um sooooviel darüber zufinden! :baeh01:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Wir sind doch jetzt an einem Punkt, an dem man auch einfach mal aufhören kann. Die Konservativen verteidigen (aus Trotz? Aus Treue, weils von Familie Wagner inszeniert ist? Weils schön ist?) eine Inszenierung, die in einem abstrakten Bühnenbild spielt, also in dieser Hinsicht völlig das Textbuch ignoriert. Das reicht doch jetzt eigentlich als Statement, als Kompromiss. Warum ist bei Euch der Reizpegel so niederig, dass immer wieder seitenlang der bekannte Spam gegen oder für Regietheater abgesondert wird? Da die Verteidigung der abstrakten Wolfgang-und-Katharina-Wagner-Bühnenbilder zeigt, dass auch die Feinde des Regietheaters geistig etwas flexibel sein können, können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass es grundsätzlich zwei Arten von Inszenierungen gibt: Eher gute und eher schlechte? Bringt zwar wahrscheinlich nix, aber ich habe es mal wieder versucht. Und damit gelobe ich, mich wieder möglichst lange aus diesem ärgerlichen Thema rauszuhalten, zu dem ich selbst eine ziemlich differenzierte Haltung habe, aber über das hier scheinbar wirklich nicht sinnvoll diskutiert werden kann.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Wenn überhaupt etwas beklagt werden kann, dann weniger, dass es spannende oder weniger spannenden Regieexperimente gibt (ein zeitloses Werk wie der "Ring" verträgt absolut eine Inszenierung vin La Fura del Baus), sondern eher, das die konventionellen Einrichtungen tatsächlich wenig zu werden scheinen.

    Lieber Thomas,


    kurze Abweichung vom Thema: Ich habe den Valencia-Ring 1x komplett und 1x auszugsweise gesehen. Beim ersten Male fand ich, daß das eine Idee für die Zukunft der Oper generell wäre. Beim zweiten Male habe ich mich dabei ertappt, daß ich mich habe ablenken lassen, ablenken von der Musik. Ich habe auf die optischen Effekte geachtet, und plötzlich war meine Begeisterung geringer geworden. Die Musik und die Handlung wurden fast zur Nebensache. Aber ansehenswert war es dennoch, wenngleich mir einige Regieeinfälle nicht zusagten (z.B. warum im 1. Walkürenakt Sieglinde den gesamten Akt kriechend überstehen mußte und nicht einmal aufblicken durfte, wenn Hunding bei ihr war. Eine Sklavin war sie ja nicht). Aber immerhin, es war der Ring immer erkennbar.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wir sind doch jetzt an einem Punkt, an dem man auch einfach mal aufhören kann. Die Konservativen verteidigen (aus Trotz? Aus Treue, weils von Familie Wagner inszeniert ist? Weils schön ist?) eine Inszenierung, die in einem abstrakten Bühnenbild spielt, also in dieser Hinsicht völlig das Textbuch ignoriert

    Lieber Johannes Schlüter,


    ich bin erstaunt und erfreut, wenn dieses Bild schon als als abstrakt gesehen wird. Eine Reihe von Taminofreunden sieht es, wie bereits auch geäußert, als total überholt, konservativ und ewig gestrig an.


    können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass es grundsätzlich zwei Arten von Inszenierungen gibt: Eher gute und eher schlechte? Bringt zwar wahrscheinlich nix, aber ich habe es mal wieder versucht. Und damit gelobe ich, mich wieder möglichst lange aus diesem ärgerlichen Thema rauszuhalten, zu dem ich selbst eine ziemlich differenzierte Haltung habe, aber über das hier scheinbar wirklich nicht sinnvoll diskutiert werden kann.

    Genau diese Meinung habe ich schon Xmal vertreten und mir vorgenommen, mich nicht mehr zu beteiligen. Aber der Geist ist willig und die Neugier größer. Da wir ein öffentliches Forum sind, muss auch bei kontroversen Meinungen wenigstens etwas dagegen gehalten werden.
    Herzlichst
    Operus :hello:

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Zitat von Johannes Schlüter: Die Konservativen verteidigen (aus Trotz? Aus Treue, weils von Familie Wagner inszeniert ist? Weils schön ist?) eine Inszenierung, die in einem abstrakten Bühnenbild spielt, also in dieser Hinsicht völlig das Textbuch ignoriert. Das reicht doch jetzt eigentlich als Statement, als Kompromiss.

    Lieber Johannes,


    es geht nicht um das abstrakte Bild und ich habe durchaus nichts gegen abstrakte Bilder. Dieses Bühnenbild in einen Werk mit mythischen Hintergrund und die Kostüme erwecken in mir schon den Eindruck, in der richtigen Oper zu sein. Anders als wenn ich auf einem Bild aus dem "Lohengrin" eine Schulklasse, eine Baustelle, einen epileptisch am Boden sich wälzenden Lohengrin oder gar bunte Ratten sehe. Da erkenne ich sofort, dass es sich wieder einmal um die heute bei uns fast nur noch üblichen Fälschungen der Werke handelt. Ein solches Bild sagt mir also sofort, dass ich mir diese Inszenierung nicht antue. Man könnte Hunderte solche Szenenphotos oder Trailer hier zeigen (und es sind auch schon genügend hier gezeigt und aufgezählt worden), an denen man sofort erkennt, dass hier eine Fälschung vorliegt. Und gefälschte Ware kaufe ich nicht!
    Einen Kompromiss auf einer Mitte zwischen Echtheit und Fälschung kann es wohl nicht geben, und der wäre auch für beide Seiten nicht tragbar. Tragbare Kompromisse sind hier schon vorgeschlagen worden: An allen Opernhäusern könnte es es sowohl werkgerechte als auch entstellte Werke geben, wobei die entstellten Werke eindeutig so gekennzeichnet werden, dass jeder sofort erkennt, dass es sich nicht oder in wesentlichen Teilen (Ort, Zeit, Handlung) nicht um das echte Werk des Komponisten handelt und damit der Betrug am Zuschauer, der das vollständige Werk des Komponisten erwartet, ausgeschaltet wäre.
    Obwohl die Opernfreunde, die das wahre Werk sehen möchten, und nicht mit modischer "Theaterpraxis", falsch wiedergegebener "Theatergeschichte" oder gar noch mit Philosophie behelligt werden wollen, wenn sie in die Oper gehen, nach meinen Erkenntnissen (selbst hier im Forum) und auch nach Umfragen, die hier schon veröffentlicht wurden, bei weitem die Mehrheit bilden, hatte ich schon mal eingewandt, dass wir schon mit 50% Anteil zufrieden wären, also nicht, wie die Prediger des Regisseurstheaters unbedingt alles nur für sich verlangen. Dasselbe Werk in zwei Fassungen anzubieten, wäre auch eine Idee, wird sich aber wohl schwerer verwirklichen lassen.
    Aber leider gibt es ja (im deutschen Raum und einigen westlich angrenzenden Ländern) fast nur noch das von mir so genannte Verunstaltungstheater.
    Freuen wir uns deshalb, dass es in Tschechien noch vernünftige Inszenierungen gibt, die wenigstens für einige Opernfreunde erreichbar sind. Wir anderen dürfen uns nur auf die meisten Übertragungen aus der MET im Kino freuen. Leider sind manche älteren Leute, wie ich aus Gesprächen und Zuschriften weiß, auch davon ausgeschlossen, weil das Fernsehen - wenn überhaupt - fast ausschließlich die modisch entstellten Werke bringt und auch viele nicht über einen DVD-Spieler verfügen, um sich einige gescheite DVDs anzusehen. In der Hinsicht bin ich ja ein Glückspilz, der inzwischen sogar über einen Beamer verfügt.
    Prag ist für mich leider zu weit und mit zuviel Umständen und zusätzlichen Kosten verbunden. Es wäre schön, wenn diese Aufführung wenigstens auf DVD erscheinen würde.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)