Lieber Opernaficionados!
Ich komme gerade aus Kopenhagen zurück, wo ich Friedrich Kuhlaus "Lulu" in der Aufführung am "Kongelige Teater" (also nicht in dem modernen Opernhaus) gehört habe!
Auf die Produktion hatte ich schon früh in einem Thread über Raritäten hingewiesen hatte: RARITÄTEN: Selten gespielte Opern wiederaufgeführt!
Meine Empfehlung kann ich heute nur noch einmal mit Nachdruck wiederholen.
Wer es einrichten kann, sollte dafür kurzentschlossen nach Kopenhagen fahren.
Die Oper ist eine ausgesprochen romantische Oper, ein Märchenspiel nicht ganz unähnlich zu Schikaneder/Mozarts Zauberflöte. Sie hat herrliche Melodien und vor allem Ensembles und ist glänzend instrumentiert. Das klingt manchmal nach Weber, dann wieder nach Mendelssohn oder Gade und recht oft nach Rossini. Aber es ist mitnichten eine Musik, die irgendwie eklektisch, wirkt sondern durchaus sehr eigenständig, blitzgescheit und geistreich. Langeweile kommt nicht auf in den dreieinhalb Stunden. Dazu trägt nicht unerheblich die phantasiereiche Inszenierung von Christian von Götz bei!
Die musikalische Qualität der Produktion ist erste Klasse.
Gert Henning-Jensen in der Titelpartie ist phantastisch aber auch alle übrigen Partien sind vorzüglich besetzt.
Sébastien Rouland führt das bekanntermaßen wunderbare Orchester durch die wohl auch für Dänen ungewohnte Partitur mit viel Temperament und Lust am Ausmalen der verschiedenen Stimmungen. Besonderes Lob muss ich den Holzbläsern, die viele, an Rossini erinnernde Soli ungemein virtuos und klangschön gespielt haben, und vor allem den wundervollen Hörnern spenden!
Bilder gibt es auf:
https://kglteater.dk/det-sker/…72018/opera/lulu/#galleri
Ein Video unter:
video.kglteater.dk/lulu-2
Man muss etwas Geduld haben, bis es anfängt!
Gerne kann ich ausführlicher berichten. Da sich aber die Diskussionen zuletzt im Forum hauptsächlich um alte und uralte Produktionen von der Konserve drehen, weiss ich nicht, ob das überhaupt jemanden interessiert.
Beste Grüße
Caruso41