Kleine und größere Klavierstücke bekannter und unbekannter(?) Meister
angekündigt, bekommen die Klavierwerke von Mily Balakirew einen eigenen Thread.
Immerhin hat er 62 Einzelstücke für Klavier solo geschrieben - Opuszahlen habe ich hier nur in Ausnahmefällen gefunden.
Die Klaviermusik Balakirews orientiert sich vor allem an den Vorbildern Chopin und Liszt, einige Werke Glinkas, den er ebenfalls verehrte und kennenelernte, und der bedeutenden Einfluß auf Balakirews weiteren Lebensweg hatte, hat er für Klavier verarbeitet., teilweise auf dessen Anregung. Er bekam seine erste Klavierausbildung durch seine Mutter und später durch den Field Schüler Alexandre Dubuque (1812-1898) und war als Pianist und Pädagoge durchaus erfolgreich.
Auch wenn er Vorbilder hatte - seine Musiksprache ist durchaus eigenständig und originell
Balakirew hatte ein Faible für Mathematik (er studierte einige Semester),Volkslieder und orientalische Kultur
Letzteres schlägt sich in seinem bedeutendstem Klavierstück (ca 9-12 Min Dauer), der orientalischen Fantasie "Islamey" nieder.
Sie stammt aus dem Jahre 1869 und wurde 1902 überarbeitet. Balakirew hat hier- wie auch in anderen Werken seine Eindrück bei Reisen in den Kaukasus verarbeitet, es gibt hier Themen aus Tänzen der Kabardiner und Balkaren, der geneigte Leser wird (zu recht ) vermuten, daß diese Weisheit eine angelesene und ungeprüft weitergegebene ist, denn mein Wissen über diese Volksgruppen ist eher - ähh - rudimentär.
Das Stück galt als so schwierig, daß selbst der Komponist, der ja auch Pianist war, es nicht perfekt wiedergeben konnte. Liszt indes soll es vom Blatt gespielt haben.....
Wir finden diese Fantasie als erste Nummer auf CD 1 dieser 6 CDs umfassenden Gesamtausgabe aller Klavierwerke Balakirews...
Ich war durchaus beeindruckt - das Stück ist offenbar nicht nur schwierig zu spielen sondern hat IMO einen stak ausgeprägten Eigencharakter und Wiedererkennungswert....
mfg aus Wien
Alfred