Sinn und Unsinn in der HiFi Werbung

  • Hallo,


    vorab: ich werde mich nicht mit mir selber unterhalten, das dürfen gern andere - hier nebenan - machen.



    Sinn dieses Threads:


    Auf Grund langjähriger Beschäftigung mit der vorhandenen HiFi Technik und dem direkten Austausch mit Gleichgesinnten bei Hörtests durfte ich feststellen, daß man vielen Aussagen von Herstellern nur bedingt Glauben schenken kann.


    (Gleiches gilt übrigens für Hörberichte fremder Personen, man weiß einfach nicht, wieviel Erfahrung dahinter steckt und wie stark das subjektive Empfinden mitspielt. Aber das nur nebenbei.)



    Was nun Wikau über die USB Übertragungsstrecke (im Thread: HIFI Qualität von der Festplatte?) geschrieben hat, ist so richtig.


    Die Einführung des asynchronen Modus bei USB durch Gordon Rankin war ein Meilenstein in der HiFi Entwicklung.


    Warum?


    Digitale Geräte werden von einem Taktgeber (Clock) gesteuert. Das funktioniert bei den allseits bekannten Geräten wie Computer, Handy usw. schon mit recht einfachen Clocks.


    Abweichungen in der Zeitebene (Jitter) spielen hier so gut wie keine Rolle, werden durch unsere Sinnorgane nicht wahrgenommen.


    Anders ist das bei digitalem Audio, insbesondere wenn zwei digitale Geräte miteinander verbunden werden und damit zwei Clocks zueinander synchron laufen müssen.


    Liegt an unserem Gehörsinn, der ist dank der Evolution bei einem gesundem Menschen schon sehr gut, bei einem geschulten Hörer noch um einiges besser.


    Gordon Rankin erkannte, daß die Clock (es gibt mehrere) auf einem gewöhnlichen PC Mainboard, welche den USB Takt steuert, von einfachster Qualität ist und der Übertragungstakt zum DAC (eigentlich dem USB Modul im DAC) dadurch hin- und herschwankt. Auf der DAC Seite musste sich darauf ständig neu synchronisiert werden, was zwar immer noch zu einer vollständigen Übertragung der Daten führt, aber für uns Audiophile gravierende Spuren hinterläßt:


    Ordentliche Abweichungen in der Zeitebene, wodurch das im DAC entstehende analoge Musiksignal - obwohl natürlich vollständig ausgegeben - später aus dem Lautsprecher unnatürlich klingt. Es schwingt nicht richtig ein und aus, weder vom Zeitpunkt noch von der Zeitdauer her.


    Und einigermaßen geübte Konzertgänger stellen resignierend fest: klingt digital, klingt nicht echt.


    Gordon Rankin gelang es, über einen Rückkanal den Datentransfer zum DAC so zu steuern, daß der Puffer (FIFO) im USB Modul des DAC nicht überlaufen konnte noch leer wurde. Synchronisaton im üblichen Sinn entfiel.


    Damit war der Weg frei, über die wesentlich bessere Clock im USB Modul des DAC die Daten aus dem FIFO unabhängig vom PC zu takten und daraus ein Musiksignal mit verringerter Zeitabweichung zu generieren.



    Das sollte fürs Erste reichen, hoffe ich habe damit nicht zu sehr Verwirrung gestiftet.


    Karl

  • Hallo Karl,


    vielen Dank für den neuen Thread - gute Idee.


    Ich möchte hier in diesem Zusammenhang auch kurz ein "Whitepaper" der Fa. Weiss aus der Schweiz erwähnen - hier wird relativ einfach erklärt was es mit den Formaten PCM (CD,DVD, Downloads) und DSD (SACD, Downloads) auf sich hat.
    http://www.weiss.ch/assets/con…e-paper-on-DSD-german.pdf



    Die Fa. Weiss ist gerade im professionellen Audiobereich seit Jahrzenten sehr angesehen und dort absolut "Highend".
    http://www.weiss.ch/about


    Auch die technischen Dokumente im Downloadbereich sind höchst interessant.


    LG

  • Es wird ja mit absolut teueren Lautsprecherkabeln oder Chichlkabeln tolle Klangverbesserungen versprochen.
    Auch ich habe mich anstecken lassen und mir gute und keine Billigkabel gegönnt ... aber irgendwann ist "Schluss mit Lustig", denn dann geht es nicht mehr hörbar besser.


    Es ist richtig, dass eine Beipackstrippe nicht an eine anständige HiHi-Anlage gehört.
    Ich habe da mehrere Klangtests mit Lautsprecherkabeln und Chinchkabeln vor vielen Jahren hinter mir und dann meins gefunden; :!: für einen bezahlbaren Preis. Genau so beim Chinchkabel vom CD-Player zum Vr (mir natürlich auch besonders wichtig). Das Gleiche gilt für die Chinchstecker !


    Aber wenn man ein Gutes hat, dann braucht man keine >1000€ oder sonstige Mondbeträge auszugeben, was einige Hifi-Zeitschriften weis machen wollen ... da gibts dann keine Verbesserungen mehr, die ein normaler Musikhörer noch hören kann.
    8o Ich will mich beim Hören ausserdem auf die Musik konzentrieren und nicht auf die Anschlusskabel !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo,
    noch ein interessanter Beitrag:
    http://www.digital-audio-syste…/pcm-im-vergleich-zu-dsd/
    Irgendwie beschleicht mich bei dieser Diskussion immer wieder das DSD nicht besser ist sondern sich damit mehr Geld verdienen lässt (gibt ja bereits viele DSD Downloads und die werden forciert) bzw. wenn es dann mal alle haben der große Kopierschutzhammer geschwungen wird - die SACD zeigt ja wie es geht - und hops kann man wieder die Preise oben schrauben.
    Alles sehr verdächtig ... :S
    LG

  • Einen schönen guten Morgen,


    ja, Daniel Weiss genießt einen sehr guten Ruf in der Studiobranche.


    Wenn solche Leute Infos und Dokus veröffentlichen, lohnt es sich, das zu lesen.


    Eine sehr gute Seite ist für mich auch


    DAC 2004


    Unten auf "Read on" klicken.



    Die Kabeldiskussion ist ein unendliches Schlachtfeld für Musik- bzw. HiFi Liebhaber.


    Nicht selten endet es in persönlichen Anfeindungen und Beleidigungen.


    Es gibt aber durchaus Qualitätsunterschiede, die Physik läßt sich nun mal nicht überlisten, die Frage ist nur, bringt Kabel xy was in meiner Hörkette und bin ich bereit, das geforderte Geld dafür hinzulegen.


    Meine Erfahrung zu diesem Thema: die Hörkette klingt immer nach dem schwächsten Glied. Ein nach den technisch geforderten Werten sehr sauber gefertigtes Kabel hat keine hörbare Auswirkung, wenn die angeschlossenen Geräte dies wegen schlampiger Qualität wieder zunichte machen.


    Im üblichen Consumerbereich leider die Regel, aber der Preisdruck bei den Herstellern ist enorm.



    Hinter DSD können sehr gute Aufnahmen stecken, das liegt aber weniger an dieser Digitaltechnik, sondern an den sorgfältigen Aufnahmen.
    Hier wurde einfach mehr Zeit und Geld reingesteckt, um das neue Format auch an den Mann zu bringen.


    Ich durfte mal einer Vorführung mit einem Gerät aus der fünfstelligen Preisliga beiwohnen, da war eine riesige Klangbühne, sehr beeindruckend, allerdings künstlich aufgeblasen.


    Weniger ist für mich mehr.

  • OEHLBACH "T"

    Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Gerät hier zu besprechen sinnvoll ist, oder ob es einen eigenen Thread haben sollte.


    https://www.oehlbach.com/de/anschlussarten/power/phaser


    Interessant im Expose (Ider Herstellerfirma) sind Adjektiva wie effizient usw.

    Normalerweise bin ich Argumenten wie "messbar" oder "sehr wahrscheinlich" ziemlich zugänglich, gelegentlich scheinen solche Kaufargumente aber kaum möglich oder schlicht nicht vorhanden.


    Meine Frage lautet:

    kann ein hörbarer Effekt (bei sonst teils sehr hochwertigen HiFi- Komponenten inklus. dicken LS- Kabeln) mit OEHLBACH T erwartet oder erzielt werden ? Betreibt das Gerät jemand von den Taminos ?


    (Dazu eine Randnotiz, die mein Denken und/ oder Fühlen demonstrieren soll:

    ich besitze eine Modellbahnanlage, die mit einem digitalen System namens DIGITRAX (US- Produkt) strom- und steuerversorgt wird (2 L =). Sie ist sehr gross und weist deshalb Stromversorgungs- und Steuerkabel bis 14 m Länge auf. Die Verkabelung erfolgt über 2 x 1,5 bis 2,5 mm² Kupferlitze sowie einem 6- adrigen Flachbandkabel. Diese geschah nach einer sehr ausführlichen Bau- und Materialanleitung bzw. -liste eines amerik. Modellbahn ("elektro- bzw- elektronik")ingenieurs und den Leitlinien eines namhaften deutschen lokalen Modellbahn- Clubs, mit funktionierenden ("echten") Urheberdaten wie Tel., Fax, und Netz. Der Grund dieser aufwendigen Praxis scheint die Ausschaltung immer wieder auftretende Fehlfunktionen zu sein, v.a. wg. Phasenüberlagerungen (?) bzw. unberechenbarer Stromimpulse der Betriebs- und Steuerströme (?), die bei einfachen Verdrahtungen gang und gäbe und prinzipiell für den Betrieb a la "Haushalt" unerheblich seien (und für die gängigen, eher kleineren Modellbahnanlagen Märklin, Roco o.a. ausreichten). ...

    ... ...)


    Sind da Analogieschlüsse zum HiFi- Betrieb erlaubt ? Und wenn ja, in welcher Weise ? :rolleyes:


    M lb G und einem Dankeschön

    Damiro

  • Offenbar will oder KANN sich hierzu niemand äussern.

    Dar etwas rückwärtgewandte Forum ist eher auf das Reinigen von Grammophontrichtern und Nachschleifen von Stahlnadeln eingerichtet, als auf zeitgemäßes elektronisches Equipmemt zur Klangverbesserung.


    Was ich persönlich von derartigen Geräten, Filtern, Spezialkabeln, Betrieb mit "glattem Gleichstrom" halte, das habe ich vor vielen Jahren in eimen Artikel am 1. April 2004 geschrieben und dann gelegentlich wieder eingestellt. Dieses MEISTERWERK des HIGHFIDELEN FACHJOURNALISMUS darf nicht verloren gehen


    Verstärkerklang - ja oder nein? Ein heißes Eisen


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo, lieber Alfred,


    ich habe auch nicht erwartet, dass da gleich was käme. Vielleicht aber nach einigen Tagen oder Wochen.


    Super ist aber, dass du mir den Link geschrieben hast, den ich sonst wohl nur durch Zufall oder gar nicht gefunden hätte. :hello: Daanke !

  • Lieber Damiro,


    ich habe den Oelbach-Phaser gekauft und bin sehr zufrieden damit! Sogar bei meinem Gerät mit einem Schaltnetzteil (Cambridge Audio DAC MAGIC PLUS) hat er die Phase richtig erkannt. Gerade bei diesem Gerät ist eine Vertauschung der Phase klanglich verheerend! Ich kann das Teil nur empfehlen - es ist einfach zu bedienen, zuverlässig, effektiv und nicht teuer!


    Ich hatte bei einigen Geräten vorher die Phase nach Gehör(!) bestimmt - und das Oelbach-Messgerät hat das als richtig bestätigt. Also! ;)


    Liebe Grüße

    Holger

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  • Ich habe meine HiFi-Komponenten auch phasenrichtig angeschlossen, aber das geht auch mit einem Phasenprüfer und einem Voltmeter ;)

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich habe meine HiFi-Komponenten auch phasenrichtig angeschlossen, aber das geht auch mit einem Phasenprüfer und einem Voltmeter

    Klar, so geht es auch! Das habe ich früher genau so gemacht. :) Es ist aber leider etwas umständlich, weil man die Geräte alle getrennt voneinander messen muss - also alle Kabel-Verbindungen müssen raus usw. Das braucht man beim Oelbach-Phaser nicht! Und dann schwanken die Messwerte und man muss die Messung mehrmals wiederholen. Wenn man nicht so gewohnt im Umgang mit Messgeräten ist, ist das ein Unsicherheitsfaktor. Da schont dieses Oelbach-Teil die Nerven, vor allem, wenn man so schusselig ist wie ich, dass die Markierungen beim Putzen oder Umstöpseln plötzlich weg sind. Nachmessen dauert nur 1 Minute! ^^ :hello:


    Schöne Grüße

    Holger