Im Tread über Christian Thielemann brachte "Friese" folgendes interessante Statement:
ZitatNein lieber Operus, ich glaube unsere Zeit will keine großen Idole. Vielleicht wären sie ihr sogar unheimlich, wenn es jetzt noch welche geben würde. Aber ich glaube, auch ein Karajan wäre heute "nur" ein guter Thielemann.
Kein Mensch würde ihm zugestehen, wochenlang Aufnahmen zu machen, nur um des ewigen Ruhmes willen. Und auch manches andere würde heute wohl auch nicht mehr so funktionieren. Die Zeit der großen Helden ist vorbei.
Einserseits ist das richtig - und IMO traurig . denn wir leben in einer Zeit, wo "Teamfähigkeit" verlangt wird, wo (falsche) Freundlichkeit über Fähigkeit rangiert, wo Begriffe, wie Perfektionismus, Elite und Extravaganz zu Negetivwörtern geworden sind . kurzum: wo das Mittelmaß regiert. Der Einzelne ist austauschbar, ersetzbar, und manipulierbar, selbst die Sprache wird reglementiert. Außergewöhnliches wird als selbstverständlich hingenommen oder gar nicht wahrgenimmen und, wenn, dann mit einem gewissen Unbehagen, unbrauchbares toleriert, aber am liebsten ist den Leuten das unauffällige Mittelmaß.
Andrerseits gibt es schon seit längerer Zeit gegenteilige Bewegungen, die oft - aber nicht immer von Erfolg gekrönt sind.
Die Zeit der "großen Helden" ist vorbei. Es scheint so - Aber ist sie es wirklich ?
Oder sind sie wieder im Kommen ? Namen werde ich erst im weiteren Verlauf des Threads nennem, ausser jemand anderer kommt mir zuvor.....
"Helden" entstehen nicht aus dem nichts - der Nähboden ist die Gesellschaft. Sie können sich nur entwickeln und entfalten, wenn dieser Nährboden intakt ist, wenn ein Bedürfnis besteht.....
mfg aus Wien
Alfred