Yutaka Sado – in Kyoto geboren – ist einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit und seit der Saison 2015-16 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters. Anlässlich der Eröffnung des 10. Grafenegg Festivals im August 2016 wurde sein Vertrag bei den Tonkünstlern bis zum Sommer 2022 verlängert.
Yutaka Sado 14 © by Werner Kmetitsch
Nach mehrjährigen Assistenzen bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa gewann Yutaka Sado maßgebliche Dirigier-Preise. Seine enge Verbundenheit zu Leonard Bernstein führte ihn als «Conductor in Residence» auch zu dessen Pacific Music Festival in Sapporo. Beim «Leonard Bernstein Memorial Concert» in der Kathedrale von St. John the Divine in New York stand Yutaka Sado im Dezember 1990 neben weiteren Bernstein-Schülern am Pult.
Bereits seit 2005 ist Yutaka Sado Künstlerischer Direktor des Hyogo Performing Arts Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orchesters. Yutaka Sados Bekanntheitsgrad in Japan ist enorm. Seine Karriere außerhalb Japans entwickelte sich zunächst vor allem in Frankreich, wo er von 1993 bis 2010 Chefdirigent des Orchestre Lamoureux in Paris war. Seit Jahren ist der charismatische Orchesterleiter auch einer der Lieblingsgastdirigenten des Orchestre de Paris.
Mittlerweile hat Yutaka Sado vor zahlreichen europäischen Orchestern gestanden: Bei den Berliner Philharmonikern, beim Deutschen Symphonie-Orchester und beim Konzerthausorchester Berlin, beim Bayerischen Staatsorchester in München sowie bei den Rundfunksinfonieorchestern des BR, NDR, SWR und WDR. Sado dirigierte außerdem das Mahler Chamber Orchestra, das Leipziger Gewandhausorchester, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Dresdner und die Hamburger Philharmoniker, ebenso die Bamberger Symphoniker, das Gürzenich-Orchester Köln und das Tonhalle Orchester Zürich; sowie das Orchestre de la Suisse-Romande, das London Symphony und London Philharmonic Orchestra, das BBC Philharmonic, das Orchestre de Paris und das Orchestre Philharmonique de Radio France.
Einige CD-Aufnahmen dokumentieren das vielseitige künstlerische Schaffen Yutaka Sados: z.B. Peter Tschaikowskis fünfte Symphonie und Sergej Rachmaninows zweites Klavierkonzert; Beethovens fünfte und Franz Schuberts siebte Symphonie. Mit dem Orchestre Lamoureux nahm er Werke von Jacques Ibert sowie von Maurice Ravel, Eric Satie und Emmanuel Chabrier auf. Auch mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France spielte er drei CDs ein, darunter die «Chichester Psalms» und die dritte Symphonie «Kaddish» von Leonard Bernstein. Im 2016 gegründeten Eigenlabel des Tonkünstler-Orchesters erschienen unter seiner Leitung «Ein Heldenleben» und die «Rosenkavalier»-Suite von Richard Strauss, die drei «Tageszeiten»-Symphonien von Joseph Haydn sowie die vierte Symphonie von Bruckner, seine «Romantische».
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Mir liegt eine Aufnahme vor von Dvoraks Symhony No 9 »Aus der Neuen Welt« – ein Mitschnitt mit dem DSO Berlin von so ungefähr 2011/12 – die mich aufhorchen liess:
Für mich eine Interpretation, die in der vorderen Reihe mitspielt!