Tamino Klassikforum - DAS ideale Werbemedium für das Regietheater !!!

  • Ironischerweise habe ich diesmal kein Fragezeichen sondern ein Rufzeichen hinter den Titel gestellt


    Rheingold1876 schrieb

    Zitat

    Neulich traf ich einen ehemaligen Kollegen, auf dessen Urteil, Wissen und Beobachtungsgabe ich sehr viel gebe. Der weiß, dass ich Tamino-Mitglied bin. Nach seiner Auffassung sei das Forum die - so wörtlich - "allerbeste Werbung" für das so genannte Regietheater. Viele Dinge würden erst durch die Verteufelung interessant, nicht aber durch die Anbetung. Recht hat er


    und Joseph II schrieb:


    Zitat

    Die beste Werbung fürs moderne Regietheater liefert hier in der Tat tagtäglich gerade die andere Fraktion.


    Das sind zwei Einzelaussagen - vermutlich gäbe es mehr, und der Gedanke ist in der Tat nichtvon der Hand zu weisen.
    Ich habe selbst schon seit Monaten oder länger, darüber nachgedacht ab das in dieser Form stimmt. Und ich bin zu dem Schluß gekommen:


    Nein das stimmt in dieser Form nicht.


    Zwar tut man meiner Meinung nach vielen von mir verachteten Regisseuren zuviel Ehre an, wenn sie und ihre Inszenierungen hier dauernd erwähnt werden, aber man lobt sie ja nicht, sondern begegnet ihnen mit (vorsichtig formuliert) ABLEHNUNG und warnt vor ihren Inszenierungen.


    Ich sehe die Aufgabe des Tamino Klassikforums nicht unbedingt darin Inszenierungen schlechter darzuzstellen als sie ohnedies schon sind, sonder vielmehr ein konservatives, vieleicht etwas naives Publikum davor zu warnen. Ob diese Warnung dann angenommen oder verworfen wird, das ist nicht mehr meine Sache.
    Ich wollte nur einen Gegenpol zu den Jubelmeldungen herstellen, wo durch einseitige Berichterstattung in den Medien ahnungslose Opernfreunde auf solche Empfehlungen hereinfallen - Leuten denen sowas gefällt wird man nicht "umpolen" können - und das war - zumindest was meine Person betrifft - nie meine Absicht.


    Ich hasse es, wenn in den Zeitungen unwahre Dinge stehen, so z.B daß die EU unserem Wohlstand nützt, und die Jugend - selbst andauernd von Arbeitslosikgeit un Dumpinglohn bedroht - das kritiklos nachplappert. Genauso ist es mit Rezensionen in der sogenannten "Fachpresse" und in Tageszeitungen.
    Gegner des Regietheates wurden als "bildungsfern, "rechtsradikal" und "ewiggestrig" beschimpft, wobei letzteres ein Bumerang ein könnte, weil, wenn man Tendenzen in Europa UND Amerika betrachtet, aus dem ewigen gestern bald ein morgen entstehen könnte.
    Regietheaterfeindliche Leserbriefe wurden - entgegen üblichen Gepflogenheiten - mit sämlichen Rechtschreibfehlern veröffentlicht um die Verfasser zu verunglimpfen, meist aber wanderten solche Briefe ohnedies unveröffentlicht im Papierkorb.


    Tamino hat hier ein Gegengewicht geschaffen, wo die freie Meinungsäusserung zum RT gegeben ist. Die Balance soll gewahrt bleiben.


    Wenn einige Mitglieder - auf beiden Seiten - übers Ziel hinauasschießen - ist das bedauerlich - aber kaum vermeidbar.


    Nun aber zurück zur theoretischen Annahme, daß das Tamino Klassikforum quasi als Werbung für das Regietheater diene.


    Nein - Das funktioniert einfach nicht


    Tamino macht - das ist richtig - auf das Regietheater aufmerksam - als Warnung.
    Wo das nicht funktioniert, da ist sowieso Hopfen und Malz verloren.
    DA gibt es den Ratschlag, sich jede Inszenierung zuerst anzusehen und DANN drüber zu schimpfen.
    Welch eine Ironie - das Geld ist ja dann schon verpulvert - und dort angelangt, wo ich es nicht hinhaben will !!!!


    Ich glaub nicht, daß Tamino die Neugier auf moderne Inszenierungen weckt, zumindest nicht bei der von mir angepeilten Zielgruppe.
    Die Freunde des RT werden solche bleiben - egal was wir schreiben - soll sein....
    Die Feinde indes - jahrelang unterdrückt und demoralisiert - werden (idealerweise) erstarken und das RT zurückdrängen, erste Ansätze sind schon zu bemerken.


    Das Argument: "Ich geh nicht ins Tamino wegen der Streitereien ums Regietheater" ist eine Schutzbehauptung - diese Leute würden sowieso nicht kommen-


    Ich erinnere mich an einen Vorfall wo ein Mitgliedsbewerber aus mir ncht mehr erinnerlichen Gründen abgelehnt wurde. Er ging zu Konkurrenz und schrieb dort EINEN Beitrag - nämlich, daß er frecherweise von Tamino abgelehnt wurde. Ich hatte ihn - wie man sieht - richtig eingeschätzt.


    Welche Auswirkung haben die Regietheater-Beiträge nun wirklich ?


    INTERN:


    Sie beleben mit Sicherheit das Forum - bergen aber durch ihr hohes Streitpotential stets die Gehar, daß Mitglieder sich zerstreiten und welche fernbleiben.
    In Zeiter der Flaute (Sommerferien) sind sie indes ein willkommenes Regualtiv.


    JEDEM Mitglied steht es frei im Profilberich bei den Einstellung gewisse Foren abzuschahlten, soll heissen für sie selbst unsichtbar zu machen.
    Interessanterweise wird davon kein Gebrauch gemacht.


    EXTERN:


    Mit Sicherheit wurde dadurch der Bekanntheitsgrad des Forums vervielfacht.
    Nicht das Regietheater wird bekannter, sondern Tamino wird bekannter.
    Wir sind inzwischen so etwas wie eine kleine Medienmacht, wenngleich es einige nicht wahrhaben wollen. Als vor einigen Jahren im Internet öffentlich gefordert wurde diese "reaktionäre Seite" eindlich vom Netz zu nehemen, da fühlte ich mich bestätigt und wusste , daß ich auf dem richtigen Weg war......


    Gute Werbung muß nicht immer blöde grinsend und falschfreundlich daherkommen, etwas Bosheit, Intelligenz und Ironie sind oft sogar überlegen.


    Der Österreicheische Rundfunk ORF hat derzeit in gewissen Tageszeitungen eine Werbung laufen, die geradezu genial ist - ich beneide ihn darum.
    Sie ist genial und würde ebensogut zu unserem Tamino-Klassikforum passen - Das hätte MIR einfallen müssen.
    Die geradezu perfekte Balance zwischen Text und Bild ist geradezu ein Meisterstück.
    Ich war immer schon der Meinung, daß der österreichische Humor dem englischen stark verwandt ist.





    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • "Es gibt einen Ort, an dem man sich neckt und liebt. Das ist das Taminoforum!"

    Hallo, Alfred!


    An solch eine Überschrift wirst Du bestimmt nicht gedacht haben. Damit würdest Du zwar enormes Aufsehen erregen, aber bei einer großen Menge Leser riesige Lachanfälle auslösen. :hahahaha::thumbsup:

    W.S.

  • Die Feinde indes - jahrelang unterdrückt und demoralisiert - werden (idealerweise) erstarken und das RT zurückdrängen



    Wäre zu überlegen, welche 7 Taminos sich aufopferungsvoll in die finale Schlacht gegen das Regietheater werfen :P


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Schon wieder ein Regietheater-Thread mit Klischees und Plattituden der siebten Generation in Ausrichtung und Fragestellung.


    Ich habe es satt!




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wäre zu überlegen, welche 7 Taminos sich aufopferungsvoll in die finale Schlacht gegen das Regietheater werfen :P

    Du hast leider den falschen Film eingestellt, lieber WoKa. Es gibt nur einen Film "Die glorreichen Sieben" mit Yul Brynner, Eli Walach, Steve MyQueen, Charles Bronson, Robert Vaughn, James Coburn und Horst Buchholz! Das Remake ist leider ganz, ganz schlechtes Regietheater!!!





    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Hallo!


    Gehört zwar nicht hierher - aber ich hab´s ja angefangen.


    Dann sollte das echte Original nicht fehlen:



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Der Threadtitel stimmt schon - leider aus meiner Sicht, denn ich mag einen traditionellen und opulenten Inszenierungstil eigentlich lieber.


    Man kann eine ästhetische Diskussion durchaus sachlich führen, ohne sich einigen zu müssen.
    Die RT-Gegner hier sind jedoch ihrem "Hauptfeind" argumentativ bedauerlicherweise derart unterlegen, weshalb sie immer wieder auf persönliche Angriffe und eine im Trend liegende wutbürgerischen Sprache ausweichen. Ich sage das als gelegentlicher Mitleser, der manchmal nur noch den Kopf schütteln und staunen kann.
    Dabei könnte man durchaus für eine traditionelle Inszenierung gute künstlerische Argumente ins Feld führen, die in einer ästhetischen Diskussion Bestand haben würden, wenn man nur ein notwendiges Maß an intellektueller Schärfe/Fachkenntnis, plus eine gute Portion Toleranz/Höflichkeit bei anderen Auffassungen mitbrächte.


    Mir fehlt für solche Diskurse sowohl das spezifische Operninteresse als auch die Zeit, denn da muss man sich schon in die Materie vertiefen wollen. Ich ziehe Kirchen- und Konzertmusik vor und möchte mich in meinen Meinungsäußerungen auf die Gebiete beschränken, von denen ich etwas (mehr oder weniger) Ahnung habe.


    Sollte jemand sich jedoch ernsthaft für das Thema interessieren, wird er sich bei manchen Threads mühsam durch die persönlich-feindlichen Postings durchscrollen müssen, bei denen irgendeiner wieder einmal begründet, warum er bei jemand anderem die Ignorierfunktion aktivierte ( wie sehr Kindergarten ist das in einem Forum, welches doch vom Dialog per Definition lebt?.....)
    Vielleicht findet er aber doch hier und da vernünftige Argumente, die man bedenken kann, um sich eine eigene Meinung fundiert bilden zu können. Das aber erfordert wie gesagt Arbeit und Geduld.....
    Ich vermute ja schon seit langem, dass sich manche - ohne es sich selbst zuzugeben- eigentlich sehr gerne fetzen und den Widersacher vermissen würden, wenn er nicht mehr schriebe. Das wäre wohl das letzte, was sie bereit wären einzuräumen.... ;):D


    Welcher Seite das im wirklichen Leben nützt, und ob es überhaupt eine Auswirkung gibt, das kann ich nicht beurteilen.
    Vielleicht ist es ja auch nur eine Art Internetphänomen.


    Merkwürdig, aber ich brauche solche Fehden nicht ^^


    Na dann: Viel Spaß bei der nächsten Runde!


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Sobald das Tamino-Forum primär oder sogar ausschließlich als Propaganda-Plattform gegen das Regietheater wahrgenommen wird, kann man getrost sein letztes Stündlein einläuten. Es wäre kein Klassik-Forum mehr mit universellem Anspruch. Forum heißt bekanntlich ursprünglich "Marktplatz" und der Markt lebt nun mal davon, dass alles angeboten wird und nicht nur Stände mit Bohnen zu sehen sind, auf denen steht: "Erbsen werden nicht verkauft, denn Erbsen essen ist eine Sünde und Schande!" So ist der Markt einfach kein Markt mehr, sondern eine Art inquisitorischer Polizei gegen alles vermeintlich Sündhafte und Verkehrte. :no:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Sobald das Tamino-Forum primär oder sogar ausschließlich als Propaganda-Plattform gegen das Regietheater wahrgenommen wird, kann man getrost sein letztes Stündlein einläuten.


    Lieber Holger,


    das Tamino-Klassik-Forum ist ein Diskussionsforum und das muss es auch bleiben. Nach meiner Wahrnehmung werden die unterschiedlichen Standpunkte und Meinungen für und gegen das Regietheater fair wiedergegeben und halten sich zumindest in der Zahl der Beiträge in etwa die Waage. Das unlösbare Problem ist, dass es in der Regietheaterfrage kein
    so oder so gibt, es ist ein sowohl als auch.Wir kommen nur weiter, wenn für die Begründung des jeweiligen Standpunktes konkrete Beispiele aus Inszenierungen genannt werden. Wodurch ist diese moderne Inszenierung gelungen, was begeisterte an einer traditionellen Interpretation? Sehr viele Taminos werden die gerade angelaufene Meistersinger-Inszenierung von den Bayreuther-Festspielen ansehen. Anhand dieser Aufführung kann doch herausgearbeitet werden, was überzeugt und was wird aus persönlich, subjektiver Sicht kritisiert. Woka schlägt in einer anderen Regietheaterdiskussion vor, einfach nur die eigene Meinung wiederzugeben und nicht gegen andere Standpunkte zu argumentieren. Ein interessanter Ansatz, der zumindest einen Überblick über den Meinungstrend geben könnte.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Sobald das Tamino-Forum primär oder sogar ausschließlich als Propaganda-Plattform gegen das Regietheater wahrgenommen wird, kann man getrost sein letztes Stündlein einläuten.


    Prinzipiell bin ich hier mit Dir einer Meinung, vermutlich aber aus unterschiedlichen Gründen. Und ausserdem habe ich das gar nicht vor.
    Früher hätte ich gedacht, daß das gar nicht erwähnt werden muß, aber heute gehe ich auf Nummer sicher.


    Wir haben gesehen, dass Klassikforen, so sie sich auf einen bestimmten Themenbereich zurückziehen, inder Regel keine lange Lebenserwartung haben, es sei denb da sei eine Gruppe von notorischen "Streithanseln" aktiv, die sich aber immer wieder "zusammenraufen" und nicht wegen jeder Kleinigkeit das Forum verlassen und beleidigt in einer Eckes sitzen. Solche Konstellationen sind möglich, aber selten - und ausserdem schwierig zu handlen.


    Daher strebe ich eine möglichst breit gestreute Palette von Themen an, was sich nicht immer realisieren lässt. Aber durch den irrsinnig großen Pool von derzeit 17681 Threads und 590 342 Beiträgen haben wir einen guten Grundstock. Würde jamand theoretisch 80 Beiträge pro Tag lesen (was technisch auf Dauer undurchführbarh ist - so würde er - vorausgesetzt es känen keine neuen hinzu - 20 Jahre benötigen um die Inhalte des Forums zu LESEN !!!!


    Der Bereich OPER beträgt in etwa 10-15 % dieses Forums, davon mag RT die Hälfte beanspruchen.


    Wer mir also einreden will, daß er DESHALB nicht mitmacht, der erntent von mir nur ein verächtliches Lächeln, weil ich ihm das nicht glaube. Wie schon erwähnt ist es möglich, threads oder gesamte Forenbereiche völlig abzuschalten, sodaß man dann nur ein völlig "personalisiertes " Forum zur Verfügung hat.


    Die Ursachen, nicht mitzumachen sind völlig andere. Ich werde sie nach und nach hier aufzählen (Sie werden nummeriert U1 etc)


    U1-Ich bin Klassikfreund, um die 70 und habe keinen Computer


    U2 - Ich bin Klassikfreund, um die 70, habe einen Computer, aber kein Internet


    U3 - Ich bin Klassikfreund, um die 70 habe Computer und Internet, kenn mich damait aber nicht gut aus, möchte das nicht wirklich benützten.


    U4 - Ich bin Klassikfreund Alter egal - Lese gern mit, will aber nicht schreiben, weil ich mich nicht blamieren will


    U5 - Ich bin Klassikfreund Alter egal - kenn mich besser aus als alle die Deppen im Forum - möchte mit denen nichts zu tun haben.


    U6 - Ich will meine Identität auf keinen Fall preisgeben, schliesslich ist es mein Recht im Internet zu sein WO ICH WILL


    U7. Ich mag die abgehobene Sprache der Forenteilnehmer nicht


    U8 Ich brauch kein Forum, ich hab mein Konzertabo - und passt schon


    ---------------------------------------------------------------------------------
    U 8 ist übrigens meiner Einschätzung nach der Hauptgrund. Es handelt sich hier um den Genußhörer der 6-12 mal jährlich ins Konzert oder Oper geht. der über ein Abonnement verfügt, der sich gut kleidet. in der Pause konsumiert er ein oder zwei belegte Bröchen und ein Glas Wien oder Sekt dazu. nach der Vorstellung geht man ins Restaurant. Klassikforum ? Internet ? Nein danke `
    "Ist dass dort wo Die immer in der politschen Vergangehheit vom Karajan herumstieren ? Nein Danke - mit solchen Leuten wollen meine Frau und ich nichts zu tun haben."



    ......ein kleiner Auszug aus meinem Repertoire.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zitat

    Zitat von Operus: Wir kommen nur weiter, wenn für die Begründung des jeweiligen Standpunktes konkrete Beispiele aus Inszenierungen genannt werden. Wodurch ist diese moderne Inszenierung gelungen, was begeisterte an einer traditionellen Interpretation.

    Lieber Hans,


    ich habe in all den Jahren, die ich jetzt dabei bin, immer wieder die Forderungen nach konkreten Antworten zu den einzelnen Entstellungen der Meisterwerke gestellt. Das kann man, wenn man die Übertragungen im Fernsehen sieht, die sich auch die Befürworter der Regisseurstheaters ansehen können. Über dies hatten wir lange ein Thema "Sammelplatz für absurde und lächerliche Inszenierungsideen", in das bestimmte Szenen oder auch ganze Inszenierungen eingestellt wurden, die absurd und lächerlich aus uns wirken und die für uns mit dem Werk absolut nichts zu tun haben. Was dann folgte waren lange philosophische Theorien, mit denen das Thema zerredet wurde, bis es schließlich abgestellt und bereinigt werden musste. Eine konkrete Antwort, worin die Bedeutung und der besondere Fortschritt in der Verdrehung der Handlung zu sehen sei, ist niemals gekommen. Wir werden sie auch in Zukunft wohl nicht erhalten.
    Ich habe bewusst manchen Unsinn im Fernsehen ganz oder zumindest in größeren Ausschnitten nach Aufzeichnung
    durchgestanden und meine Meinung dazu gesagt. Es kamen aber nur Antworten wie "Mir hat das gefallen" und diejenigen, die diese Verunstaltungen nicht verstehen, als dumm, unwissend, ahnungslos, "kleine Lichter" beschimpft wurden (und dazu von jemandem, der es als Taktlosigkeit bezeichnet, wenn man eine Sache wie das Regisseurstheater, das bei uns wie eine Seuche grassiert, auch als solche bezeichnet, sich selbst aber nicht scheut, eine Person, Mitglied des Forums als "kleines Licht" zu beschimpfen. Wer ist also wohl der Taktlosere?). Daher habe ich es aufgegeben, für solche Inszenierungen noch Zeit zu vergeuden. Und mein Geld für Unsinn im Opernhaus auszugeben, nur um mitreden zu können, dafür habe ich es mir im Leben zu sauer verdienen müssen. Ich werde mir diesmal die "Meistersinger" nicht ansehen. Inzwischen weiß ich genug darüber, dass ich mir das nicht antue.
    Nein, lieber Hans, dein Hinweis ist wohl vergeblich, wie viele freundliche Hinweise deinerseits, die Frieden ins Forum bringen sollten. Daran jemals zu denken, habe ich längst aufgegeben.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Die RT-Gegner hier sind jedoch ihrem "Hauptfeind" argumentativ bedauerlicherweise derart unterlegen, weshalb sie immer wieder auf persönliche Angriffe und eine im Trend liegende wutbürgerischen Sprache ausweichen. Ich sage das als gelegentlicher Mitleser, der manchmal nur noch den Kopf schütteln und staunen kann.


    Danke für diese Worte, lieber Glockenton. Genau dieser Umstand (den ich ähnlich betrachte wie Du) hat in mir eher ein Umdenken herbeigeführt, so dass ich tendenziell mehr Verständnis für das sog. "Regietheater" empfinde. Zumindest bin ich mittlerweile weit davon entfernt, irgendeine Inszenierung per se zu verteufeln, nur weil man anhand von Bildern oder kurzen Videoausschnitten zu einem solchen Urteil kommen könnte. Und auch mir ist ein traditioneller Inszenierungsstil an und für sich lieber. Pauschalisierende Abwertungen helfen uns hier aber seriöserweise nicht weiter, da der Einzelfall zu betrachten ist, gibt es ja auch etliche naturalistische Inszenierungen, die man schwerlich als ideal gelungen bezeichnen kann.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Entstellungen


    absurde und lächerliche Inszenierungsideen


    absurd und lächerlich


    Unsinn


    Verunstaltungen


    wie eine Seuche grassiert


    Ein wertvoller Beitrag zur Versachlichung der Debatte :cursing:
    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Ein wertvoller Beitrag zur Versachlichung der Debatte :cursing:

    Jetzt kann man anfangen wirklich ärgerlich zu werden!
    Was meinst Du, was ich oder andere hier auch als Gegenargumente auflisten könnten: angefangen von minderbemittelt, nicht lern - und schulungsfähig,
    bis hin zu kleinem oder winzigen Lichtlein, um nur einiges zu nennen. Die Aufzählung könnte fortgeführt werden...
    Ihr müßt das deutlich sagen, wenn Meinungen und Bewertungen, auch wenn sie vielleicht mal, s. o., sehr emotional empfunden sind, nicht erwünscht sind, dann lassen wir das.
    Dann sollen die vier oder fünf Verfechter und Befürworter des sog. RT - Theaters ihren eigenen unantastbaren Thread aufmachen und sich gegenseitig erleuchten!


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Zitat von »Glockenton«
    Die RT-Gegner hier sind jedoch ihrem "Hauptfeind" argumentativ bedauerlicherweise derart unterlegen, weshalb sie immer wieder auf persönliche Angriffe und eine im Trend liegende wutbürgerischen Sprache ausweichen. Ich sage das als gelegentlicher Mitleser, der manchmal nur noch den Kopf schütteln und staunen kann.


    Das sehe ich doch etwas anders! Ich diskutiere aus gutem Grunde nicht mehr mit, da ich auf die Beleidigungen bestimmter Taminos mit gleicher Münze zurückschlagen würde. Da werde ich keine Zeit zu verschwenden. Soweit dazu.


    Zitat

    Zumindest bin ich mittlerweile weit davon entfernt, irgendeine Inszenierung per se zu verteufeln, nur weil man anhand von Bildern oder kurzen Videoausschnitten zu einem solchen Urteil kommen könnte.


    Hier bin ich anderer Meinung als Joseph II. Ich werde nie in eine Oper gehen, wo ich schon anhand einiger Bildausschnitte erkennen kann, um welch einen Klamauk es sich handelt. Nur um darüber diskutieren zu können ist mir meine Zeit zu schade und meine Nerven möchte ich auch schonen. In meiner DVD-Sammlung befinden sich Opern-Gesamtaufnahmen, die ich mir nur teilweise anschauen konnte, weil die Handlungen durch massive Eingriffe in Libretto und durch unsinnige Inszenierungen verfälscht wurden. Auch wenn die Leistungen der Künstler hochwertig waren, wurden diese Aufnahmen von mir aussortiert! Dazu gehören z. Bsp. "Der Barbier von Sevilla" aus Zürich unter Nello Santi, "Die Zauberflöte" der Ludwigsburger Festspiele, und besonders "Hoffmanns Erzählungen" der Oper Lyon unter Kent Nagano. Gerechterweise möchte ich hinzufügen, daß auf dem Cuver auf "nach Hoffmanns Erzählungen von der Oper Lyon erstellte Fassung" hingewiesen wird. Diese und noch 2 weitere DVD´s in dieser Richtung werde ich mir auf Weiteres ersparen. Diese Opern hätte ich in Natura in einem Opernhaus nie zu Ende sehen können, ohne schon nach kurzer Zeit das Theater fluchtartig zu verlassen.

    W.S.

  • Lieber Alfred,


    deine Erfahrungen U1 bis U4 sowie U7 teilweise kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Hinzu kommt bei Einigen noch einfache Bequemlichkeit. Sie schimpfen, aber sie tun nichts dagegen. Leider haben wir alle auch nur drei Möglichkeiten: Schriftlich zu protestieren, unser Abonnement zu kündigen oder mit den Füßen abzustimmen, indem wir dem Opernhaus den Rücken kehren. Und, was hier schon angedeutet wurde, bei schriftlichen Beschwerden erhalten wir keine Antwort bzw. bei Leserbriefen werden diese meist aussortiert. Bisher hatte ich ein einziges Mal mit einem Leserbrief Erfolg, der mir dann eine Reihe beistimmender Zuschriften eingebracht hat. Ich sehe nicht ein, warum ich nicht in einer Sache Klartext reden soll, solange einige Befürworter sich sogar gegen Personen im Forum taktlos benehmen.

    Zitat

    Zitat von Crissy: Dann sollen die vier oder fünf Verfechter und Befürworter des sog. RT - Theaters ihren eigenen unantastbaren Thread aufmachen und sich gegenseitig erleuchten!

    :jubel: :jubel: :jubel:



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich verstehe nicht, warum man nicht sagen/schreiben können darf, daß Inszenierungen schlecht, mißlungen, beschissen, dämlich, idiotisch, unerträglich etc. pp. sind. Denn das sind sie einfach ziemlich oft. Da kommt man dann auch nicht mehr mit expertischem Philosophieren und Analysieren weiter. Regisseure sind keine unantastbaren Götter. Es wird oft vergessen, daß sie einen großen Apparat an Zuarbeitern hinter sich haben und auf diese angewiesen sind. Es geht ja darum, ein Stück über die Bühne zu bringen. Da hängt viel Geld dran. Es ist einfach ein Betrieb, der weitergehen muß. Auch in Bayreuth.
    Ich habe in Frankfurt schon oft die Oper vorzeitig verlassen, weil mich das dort Dargebotene einfach nur gelangweilt und/oder angewidert hat, wie zum Beispiel die "Carmen" des Herrn Barry Kosky. Schlichtweg unerträglich und abwegig, was er dort fabriziert hat. Eigentlich eine Unverschämtheit. Das hatte mit "Carmen" nichts zu tun, sondern war eine billige Travestieshow auf einer Showtreppe mit nervtötenden Tanzeinlagen. Ich war froh und dankbar, daß ich in der Pause gehen konnte. Seitdem ist Kosky bei mir unten durch. Ich halte Ihn für dümmlich und geschmacklos. Er kann vermutlich auch anders, aber das hat mir gereicht. Das war eine ganz schlimme Anbiederung ans Eventpublikum. Hier wurde "Carmen" geopfert.

  • Jetzt kann man anfangen wirklich ärgerlich zu werden!
    Was meinst Du, was ich oder andere hier auch als Gegenargumente auflisten könnten: angefangen von minderbemittelt, nicht lern - und schulungsfähig,
    bis hin zu kleinem oder winzigen Lichtlein, um nur einiges zu nennen. Die Aufzählung könnte fortgeführt werden...


    Lieber Chrissy!


    Hätten die RT-Befürworter in einem Beitrag nochmals alle Provokationen wiederholt, wie das in dem von mir kritisierten Beitrag der Fall war, hätte ich wahrscheinlich ebenfalls eine Auflistung eingestellt. Ihr seid alle kene Opfer - da mache ich keinen Unterschied!


    Ich verstehe nicht, warum man nicht sagen/schreiben können darf, daß Inszenierungen schlecht, mißlungen, beschissen, dämlich, idiotisch, unerträglich etc. pp. sind. Denn das sind sie einfach ziemlich oft. Da kommt man dann auch nicht mehr mit expertischem Philosophieren und Analysieren weiter. Regisseure sind keine unantastbaren Götter.


    Lieber Agon!


    Derartige absolute Verurteilungen lassen keinen Platz für abweichende Meinungen. Unterschiedliche Meinungen müssen zum Wohle eines Forums sein. Ich weiß, dass Du solche absoluten Äußerungen verwendest - es ist jedoch immer Deine Meinung, Dein Urteil. Eine Formulierung, die Luft lässt für andere Meinungen, wäre m. E. wertschätzender. Du hältst mich vielleicht für ein Weichei, doch ich bin der festen Überzeugung, dass es möglich ist, auch in einem Internetforum die Form zu wahren, die man (hoffentlich) im persönlichen Gespräch an den Tag legt.


    Gruß WoKa :hello:

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Ja, lieber WoKa, ich verstehe Deine Haltung durchaus und finde sie auch gut, denn es sollte immer Raum für abweichende Meinungen sein. Nur wenn es aber eben an Operninszenierungen geht, kann man nur subjektiv und für sich selber urteilen. Und es gibt Inszenierungen, die sind derartig polarisierend und sollen es auch sein, daß sie das Publikum automatisch in Befürworter und Gegner spalten. Das ist einfach so. Da gibt es fast nichts dazwischen. Und diese Kosky-Carmen in FFM war eine solche Inszenierung. Das Haus war immer ausverkauft. Warum auch immer. Hype? Event? Der Name "Carmen"?
    Weißt Du, ich gehe eigentlich immer offen und erwartungsfroh in eine Oper, ich will mich da nicht quälen oder ärgern oder sowas. Wenn ich aber merke, daß der Regisseur mich als Zuschauer, der an dem Stück interessiert ist, nicht ernst nimmt bzw. ignoriert, dann entwickelt sich in mir eine Abwehr und ich weigere mich, mich weiterhin darauf einzulassen. Denn sonst wäre das für mich eben eine Qual. Und das will ich einfach nicht.
    Aber zum Glück sind nicht alle Inszenierungen polarisierend. Es gibt viele Grau-Abstufungen. Und auch einfach nur Routine. Aber auch die kann "OK" sein. Am liebsten sind mir eigentlich sowieso Wiederaufnahmen, wo ich meistens weiß, was mich da erwartet.
    Und warum sollte ich Dich für ein "Weichei" halten? Was ist denn das überhaupt? In solchen Kategorien denke ich nicht. Ich würde allerdings auch im persönlichen Gespräch meine Meinung/Ansicht zu einer Inszenierung deutlich zum Ausdruck bringen...denn nur dann kann sich ein ehrliches Gespräch entwickeln...

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Jetzt kann man anfangen wirklich ärgerlich zu werden!
    Was meinst Du, was ich oder andere hier auch als Gegenargumente auflisten könnten: angefangen von minderbemittelt, nicht lern - und schulungsfähig,
    bis hin zu kleinem oder winzigen Lichtlein, um nur einiges zu nennen.


    Mit dem "kleinen Lichtlein" scheint Holger ja wirklich einen wunden Punkt getroffen zu haben. :thumbsup:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.


  • Mit dem "kleinen Lichtlein" scheint Holger ja wirklich einen wunden Punkt getroffen zu haben. :thumbsup:


    Mit dem "kleinen Lichtlein" hat Holger eine rote Linie überschritten. Einmal, weil keinem Tamino ein solches Urteil über den anderen erlaubt ist, vor allem aber, weil ein wirklich integrer und gebildeter Mensch ein solches Urteil über einen anderen, wenn er es schon fällt, niemals sagt oder schreibt.
    Ähnlich ist es bei Michael Schenk, der sich wünscht (in einem anderen Thema), niemals so verbohrt zu werden wie viele andere hier, die aber zu benennen er doch zu feige ist. Es ist das klassische "Pharisäertum", zu dem er sich sogar ausdrücklich bekennt. Da denke ich aber, dass ein gewisser Jesus doch den besseren moralischen Überblick hatte.
    Arroganz ist eine Todsünde, auch wenn sie in der klassischen Lehre Hochmut heißt. Und sie ist nicht an die Religion gebunden, sondern gilt immer.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Zitat

    Zitat von Dr.Pingel: Mit dem "kleinen Lichtlein" hat Holger eine rote Linie überschritten.

    Und dieser Mann will anderen beibringen, was Takt ist. :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ähnlich ist es bei Michael Schenk, der sich wünscht (in einem anderen Thema), niemals so verbohrt zu werden wie viele andere hier, die aber zu benennen er doch zu feige ist.


    Lieber dr.pingel, tatsächlich habe ich hier im Forum gelernt, dass es zum Teil gute Sitte zu sein scheint, die eigentlich persönlich gemeinten "Referenzen" eher verdeckt zu erweisen. Experten hierfür sind spaßigerweise zumeist diejenigen, die meinen, genau dies niemals zu tun und die ich gleichzeitig für eben selbstgerecht und ignorant halte. - Aber ich gebe Dir insofern recht, dass solche allgemein gehaltenen Anmerkungen eher zu Mißverständnissen führen - z.B. hat sich, wenn ich recht erinnere m-mueller angesprochen gefühlt, den ich bei meinem Ausruf keinesfalls im Sinn hatte - weshalb ich ab jetzt den Ochs wieder beim Namen nennen werde, wenn mir etwas über die Hutschnur geht.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Mit dem "kleinen Lichtlein" scheint Holger ja wirklich einen wunden Punkt getroffen zu haben. :thumbsup:

    Meine Antwort dazu, wie ich schon mal an anderer Stelle sagte:


    Es sei jedem unbenommen und steht auch jedem frei - sich demütig, untertänig und huldvoll anbiedernd in den Staub zu werfen.

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Mit dem "kleinen Lichtlein" hat Holger eine rote Linie überschritten.


    Wenn ich mir die Beleidigungen in Erinnerung rufe, die u.a. Holger hier schon einstecken musste, dann ist "kleines Lichtlein" wirklich harmlos. Interessant übrigens, dass diese Zuschreibung so schmerzt. Sollte dahinter doch das Bewusstsein der eigenen intellektuellen Unterlegenheit stecken? ^^

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.


  • Lieber dr.pingel, tatsächlich habe ich hier im Forum gelernt, dass es zum Teil gute Sitte zu sein scheint, die eigentlich persönlich gemeinten "Referenzen" eher verdeckt zu erweisen. Experten hierfür sind spaßigerweise zumeist diejenigen, die meinen, genau dies niemals zu tun und die ich gleichzeitig für eben selbstgerecht und ignorant halte. - Aber ich gebe Dir insofern recht, dass solche allgemein gehaltenen Anmerkungen eher zu Mißverständnissen führen - z.B. hat sich, wenn ich recht erinnere m-mueller angesprochen gefühlt, den ich bei meinem Ausruf keinesfalls im Sinn hatte - weshalb ich ab jetzt den Ochs wieder beim Namen nennen werde, wenn mir etwas über die Hutschnur geht.


    Danke für diese Einstellung, lieber Michael. Da ich dich sonst sehr schätze, war ich über deinen Beitrag irritiert. Ich denke aber, dass wir auf dieser Basis weitermachen können!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)


  • Wenn ich mir die Beleidigungen in Erinnerung rufe, die u.a. Holger hier schon einstecken musste, dann ist "kleines Lichtlein" wirklich harmlos. Interessant übrigens, dass diese Zuschreibung so schmerzt. Sollte dahinter doch das Bewusstsein der eigenen intellektuellen Unterlegenheit stecken? ^^


    Lieber Bertarido, du verschiebst hier das Problem. Was heißt schon intellektuelle Unterlegenheit? Ich kenne hier im Forum keinen, dem man solche zusprechen müsste. Dass Holger sich viel mehr als andere angelesen hat und als Universitätsdozent natürlich eine andere Qualität hat: was hat das mit Musik zu tun? Wir wollen von ihm lernen (und ich habe viel von ihm gelernt!), aber wir wollen von ihm nicht geschulmeistert werden, denn viele hier haben Qualitäten, die ihm abgehen. Und was bedeutet dein Satz "dass Zuschreibung so schmerzt"? Eine solche Zuschreibung schmerzt nicht nur den, der sie erhält, sondern disqualifiziert denjenigen, der sie austeilt. Nochmal: Ein gebildeter, integrer Mensch sagt und schreibt so etwas nicht.
    Basta!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Themenwechsel: Das Gesprächsklima bei Tamino ist nicht besser und nicht schlechter als in anderen Internetforen. Die Problematik ist indes eine doppelte:
    a) in Kulturforen erwartet sich mancher - und zwar genau jener der das "gepflegte, traditionelle Theater" liebt und der in Richtung "Bildungsbürger" tendiert - einen beschaulichen Ort in dem es sich angenehm lebt, und wo man auf hoher Ebene Meinungen austauscht, sprachlich formvollendet und von der Milch der frommen Denkungsart durchflossen.
    Meine Herrschafften - Das funktoiniert nirgendwo - nichtmal in der Kirche !!!
    Menschen sind von Natur aus nicht gut - selbst im Paradies waren sie unzufrieden
    Das erste Problem ist, daß "Friede" hier von manchen geradezu ERWARTET wird. Würde ich das durchsetzen, dann wäre hier nichts los. Greife ich indes durch - verliere ich interessante Mitglieder.
    Ist das in Foren mit anderen Themen anders ? JEIN
    Eine Sonderstellung nehmen hier Foren ein, wo es nur wenige Interessenten gibt, die alle an einem Strang ziehen (natürlich in die gleiche Richtung)
    Das ist bei einem Forum über klassische Musik nicht der Fall, denn die einzelnen Stilrichtungen haben miteinander einfach nichts gemeinsam.


    In sogenannten "allgemeinen Foren", die eigentlich mehr "Social-Media-Plattformen" sind als themenberzogene "Weisheitstempel" gibt es auch die Streitereien, wie bei uns - meist sogar auf WESENTLICH niedrigerem Niveau als bei uns. Der Unterschied ist lediglich, daß man sich daran nicht stößt, Harmonie wird gar nicht erst erwartet ("Wo Menschen sind da menschelt es") und daß das dort beheimatete Menschenmaterial nicht empfindlich ist (ich verwende bewusst diesen diffamierenden Ausdruck um meine Aussage kontrastreicher zu formulieren) - und wenn doch, dann gehen eben Mitspieler verloren. Auf Grund der geringen Anforderungen an die intellektuellen Fähigkeiten potentieller Teilnehmer ist dort der Nachschub gewährleistet. Eine undefinierbare Masse von unbedeutenden Internetusern strömt geradezu nach. Fällt einer aus, wachsen 3 weitere nach - und man bemerkt es nicht mal - übrigens ein gutes Abbild der realen Welt.
    Dazu kommt noch, daß im Streit weggegangene Mitglieder (oder Mitspieler) dort jederzeit unter neuem Namen durch die Hintertür wieder reinkommen können, wenn ihre Wut verraucht ist und die Wunden vernarbt sind.
    Diesen Praktiken habe ich hier einen Riegel vorgeschoben - und ich bin mir dessen bewusst, daß der nicht immer hunderprozentig funktioniert und ach seine Nachteile hat, weshalb wir diese Stratege heute etwas flexibler halten als vor etwa 10 Jahren.


    Aber was immer wier hier richtig oder falsch machen:
    Das Regietheater erhält durch unsere Diskussionen mit Sicherheit nicht mehr Zulauf als ohne


    Und das war ja das eigentliche Thema - nicht wahr ?


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mit dem "kleinen Lichtlein" hat Holger eine rote Linie überschritten.

    Entschuldigung, aber das ist nur peinlich. Worum ging es? Da hatte jemand den Philosophen Hans-Georg Gadamer als Schwätzer bezeichnet und als Nazi hingestellt. Ich hätte mich damit öffentlich blamiert und diskreditiert, dass ich überhaupt seinen Namen hier im Forum genannt hätte. Dann wurde der Betreffende von Jemandem sehr sanft darauf hingweisen, dass das völlig daneben sei worauf er antwortet: Was er sage, sei schlicht die Wahrheit, die für uns Philosophen nur schmerzlich sei. Hier beruft sich einer auf das, was man in der Antike parrhesia nennt, die Tugend des "Wahr-Sprechens". Nur wer ist Gadamer:


    Hans-Georg Gadamer erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Darunter waren unter anderem:


    1971 Orden Pour le mérite und Reuchlin-Preis
    1972 Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1975 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
    1979 Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa und Hegel-Preis
    1986 Jaspers-Preis
    1987 Hanns Martin Schleyer-Preis
    1990 Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1993 Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1993 Bürgermedaille der Stadt Heidelberg
    1995 Internationaler Antonio-Feltrinelli-Preis
    1995 Ehrendoktorwürde der Universität Wrocław
    1996 Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig (sowie am 12. Januar 1996 Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig)
    1999 Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität Marburg


    Die rote Linie, die hier überschritten wurde, ist die der Beleidigung eines ganzes Berufsstandes, nämlich dem der Philosophen. Wenn einer ihrer weltweit anerkanntesten Vertreter, der zu höchsten Ehren in jeder Beziehung gekommen ist, angeblich in Wahrheit nur ein Dummschwätzer ist, dann ist es jedes einzelne Mitglied dieses Berufsstandes auch. Wenn die Ehrendoktorwürde für Gadamer nur für sein Geschwätz verliehen wurde, was ist mein Doktor dann wert? Man ist es ja gewohnt, dass RT-Gegner es für selbstverständlich halten, jeden Menschen beleidigen und beschimpfen zu dürfen, nur wenn das was diese machen ihnen nicht gefällt und sie das nicht verstehen. Nur wenn dann die Beleidigten ebenfalls von der Parrhesia, dem Recht des Wahr-Sprechens, Gebrauch machen, dann reagieren die Beleidiger wiederum beleidigt. Tut mir leid, aber ich bin nicht so bekloppt, dass ich diese Art der Pöbelei gegen meinen Berufsstand wehrlos hinnehme. Für mich ist das Foren-Barbarei, gegen die man sich vehement zur Wehr setzen muss, damit sie nicht zur stillschweigend anerkannten Normalität wird. Da fühle ich mich in meiner Berufsehre verletzt und reagiere entsprechend als Vertreter meines Berufsstandes, wie das jeder Vertreter eines anderen Berufsstandes auch tun würde, wenn man diesen beleidigt. Die Bezeichnung "kleine Leuchte" war noch sehr höflich, der Betreffende hätte noch ganz Anderes verdient gehabt, dass man es ihm an den Kopf wirft. Ihr könnt also alle zusammen beleidigt sein wie Ihr wollt, für mich ist das einfach nur bigott, kindisch und lächerlich.


    Schöne Grüße
    Holger

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