Hallo liebe Taminos,
Letzten Freitag durfte ich zu den Seefestspielen in Mörbisch reisen, ein Vergnügen auf das ich mich seit geraumer Zeit freute. Auf dem Programm stand "Der Vogelhändler"
Das Wetter war mal sonnig, mal stürmisch und so hoffte ich, dass mir das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen würde.
Zum Glück hielt das Wetter und ich saß trocken in Reihe 20 nicht weit weg von der Politprominenz die sich am Freitag Abend zur Premiere begeben hatte.
Es empfing mich ein buntes Bühnenbild mit Kuckucksuhr, herzroten Häuschen und grasgrünen Tannen, also eine ordentliche Ladung Kitsch. Ich habe nichts gegen Kitsch, ich mags in Oper und Operette gerne opulent und ausladend und all das bot mir das Bühnenbild von Philipp Schlößmann.
Zu beginn gleich, gab es eine kleine technische Panne, Paul Schweinester als Adam hatte mit einem nicht funktionierendem Mikro zu kämpfen, das bei seinem ersten Lied erst in der Mitte der Bühne funktionierte. Vielleicht lag es an dieser Panne, das Schweinester länger brauchte um zu einer guten Form aufzulaufen, zu anfangs war er jedenfalls sehr undeutlich und stimmlich auch etwas schwachbrüstig, gerade ein Anfang erschien es mir ein wenig als würden Schweinester und die Musik mit einander um die akustische Vorherrschaft in Mörbisch singen, ein Duell, dass die Musik vor allem am Anfang öfter gewann.
Gut gesungen haben Cornelia Zink (Kurfürstin Marie), jung und knackig im Ton Sieglinde Feldhofer als Christl, Philipp Kapeller als Stanislaus den man stimmlich aber nicht so recht ein zu ordnen vermochte und der immer wieder für Lacher sorgende Horst Lamnek (Weps) sowie Wolfgang Dosch und Gerhard Ernst als Professoren/duo/parodie, das/die ganz schön Laune machte/n.
Trotz dem überaus opulenten Bühnenbiild mit Romantik und Wasserspielen (einfach der Wahnsinn), gelang es nicht immer zu verbergen, dass der Inszenierung etwas an Schwung fehlte.
Lamnek als Weps tat zwar sein Bestes, aber irgendwie waren doch einige Rohrkrepierer dabei. Ich hatte auch das Gefühl, dass man sich nicht so recht entscheiden konnte, ob man jetzt humoristisch sein wollte oder etwas ernster mit mehr Schmachten und Romantik....
Alles in allem ein gelungener Abend sodass ich Mörbisch auch dieses Jahr weiterempfehlen kann, aber dennoch etwas schleppend stellenweise und "Der Vogelhändler" kann nicht wirklich mit "Victoria und ihr Husar" von 2016 mithalten!
Hier noch ein paar Bilder von dem Abend: