Liebe Musikfreunde,
was kann entstehen, wenn ein 9jähriger auf der Reise von England nach Paris einen mehrmonatigen Zwischenaufenthalt in Holland einlegt (auf Einladung eines holländischen Gesandten), und eine Sinfonie komponiert, da er seiner erkrankten Schwester nicht zu nahe kommen darf?
Nun, es entsteht die 3. Symphonie des Knaben, die drei Sätze aufweist:
I. Allegro
II. Andante
III. Molto allegro
Der erste Satz lässt eine heitere, wohlgelaunte, forsche Melodie emporquellen, die diverse Steigerungen erfährt. Gelegentlich mischen sich ein paar dramatische Mollakkorde darunter, die eine gespannte, beklommene Atnmosphäre erzeugen, jedoch kurz darauf wieder von der energiereichen Heiterkeit des Anfangsthemas abgelöst werden.
Im zweiten Satz herrscht eine ungemein empfindsame, melancholische Stimmung vor; sollte dies ein neunjähriger Knabe ganz ohne hilfreiches Zutun selbst komponiert haben, kann man nur staunen und den Kopf schütteln, so reif und abgeklärt klingt dieser von Wehmut geprägte, zwischen Nachdenklichkeit und schroffem Auffahren oszillierende Satz.
Der Finalsatz strotzt wieder vor Energie, bemerkenswert hier der Wechsel von kraftvollem Orchester-Tutti und Einzelstimmen. Ein schöner Ausklang dieser weniger als 10minütigen Komposition, die bereits viel Hörenswertes enthält, v.a. in der Lesart von Adam Fischer und dem Dänischen Nationalorchester - Alfred und Agon habe ich den Hinweis auf dieser wundervolle, kraftbetonte, aber auch feinsinnig-subtile Einspielung zu verdanken (in einem anderen Mozart-Thread).
Wie sieht es bei Euch aus? Hört und schätzt ihr diese Musik? Oder interessiert Euch eher das symphonische Schaffen des erwachsenen Mozart?