American Symphony III - Peter Mennin (1923-1983)

  • Peter Mennin wurde als Peter Mennini am 17. Mai 1923 in Erie, Pennsylvania als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Während die Mehrzahl seiner komponierenden Kollegen ein hohes Alter erreichten, waren ihm gerade mal 60 Jahre vergönnt; er starb am 17. Juni 1983 in New York City an einem Pankreaskarzinom.


    Mennin hatte Kompositionsunterricht bei Normand Lockwood am Oberlin Conservatory. Nach dem Kriegsdienst bei der U.S. Air Force studierte er von 1943 bis 1947 an der Eastman School of Music in Rochester bei Howard Hanson. Von 1947 bis 1957 unterrichtete er auf Einladung von William Schuman an der Juilliard School of Music. Nach einem Studienaufenthalt in Europa war er ab 1958 Direktor des Peabody Conservatory of Music in Baltimore. Von 1962 bis zu seinem Tod leitete er die Juilliard School in Manhattan und führte in dieser Zeit durch sein um- und weitsichtiges Management diese Institution an die Weltspitze. Er erwartete Exzellenz in allen Bereichen und bekam sie auch.


    Daneben nahm er zahlreiche weitere Funktionen wahr, so als Präsident des National Music Council und der Walter Naumburg Foundation, Vorstandsmitglied der ASCAP, des American Music Center, des Composer's Forum, der Koussevitsky Music Foundation und des Lincoln Center Council und Mitglied des U.S. State Department Advisory Committee on the Arts.


    Sein kompositorisches Oeuvre ist überschaubar und besteht neben neun Sinfonien aus Instrumentalkonzerten, Chorwerken, Kammermusik und Werke für Soloinstrumente.



    Die Symphonien und ihre Entstehung:


    Symphony No. 1, 1942 (zurückgezogen)
    Symphony No. 2, 1944 (zurückgezogen)
    Symphony No. 3, 1946
    Symphony No. 4 ("The Cycle") für Chor und Orchester, 1948
    Symphony No. 5, 1950
    Symphony No. 6, 1953
    Symphony No. 7 ("Variation-Symphony"), 1964
    Symphony No. 8, 1973
    Symphony No. 9, 1981

  • Die 1. Symphonie von Peter Mennin (ca. 45 min) wurde vom Komponisten zurückgezogen, ob das Manuskript noch existiert, weiß ich nicht. Die 2. Symphonie wurde 1945 mit dem George Gershwin Memorial Award ausgezeichnet und in Teilen von der New York Philharmonic unter Leonard Bernstein aufgeführt. Auch dieses Werk hat der Komponist später zurückgezogen, eine Aufnahme scheint nicht zu existieren. Somit ist streng genommen die 3. Symphonie von 1946 die erste, die Mennin gelten liess. Auch hier war die UA durch die New York Philharmonic (Conductor: ?) ein großer Erfolg.


    Nr. 3 scheint bei amerikanischen Symphonien so etwas wie eine magische Zahl zu sein, denn bei einer ganzen Reihe von Komponisten ist die 3. die bekannteste und populärste (Harris, Schumann, Copland). Und auch Mennins 3. macht in diesem Umfeld eine sehr gute Figur. Nur knapp 20 Minuten lang brennen die beiden Ecksätze ein Feuerwerk von blech- und trommellastigen, jazzinspirierten, rhythmisch verzwickten musikalischen Abläufen ab, wohingegen der gefühlige (wenn auch nicht so gefühlig wie bei Harris und Diamond) Mittelsatz einen schönen Kontrast dazu liefert. Eine perfekte Sache insgesamt und unbedingt hörenswert.