Verdi, Don Carlo: Ella giammei m'amò (Sie hat mich nie geliebt), Arie des Filippo II

  • Als Nächste möchte ich eine Arie zur Diskussion stellen, die mich seit meiner Jugend fasziniert hat, die, wenn ich mich nicht irre, Mitte der 60er Jahre auch im Fernsehen übertragen wurde (das war damals noch so üblich):
    "Ella giammai m'amò" (Sie hat mich nie geliebt), Arie des Filippo II.
    Obwohl ich zuerst die Aufnahme aus Covent Garden kennlernte, möchte ich die beiden deutsch gesungenen Aufnahmen, die mich am meisten berührt haben, zuerst nennen:
    Zunächst Josef Greindl aus dem Jahre 1948 unter Fricsay:


    dann, wie sollte s auch anders sein, Gottlob Frick, von dem ein Stero-Mittschnitt auf LP existiert, leider noch nicht auf CD, und auch nicht mit der Aufnahme aus Youtube identisch:

    Während die Youtube-Aufnahme aus dem Jahre 1953 in Berlin unter Wilhelm Schüchter entstand, ist die LP-Aufnahme in Stereo, und das eigentlich Sensationelle ist für mich, dass in der Aufnahme offenbar Kurt Böhme den Großinquisitor gesungen hat.


    Doch nun zu den beiden Aufnahmen in italienischer Sprache, die ich für mich favorisiere:
    zunächst Boris Christoff, unter Carlo Maria Giulini in Covent Garden 1958 (auf CD)


    dann die Aufnahme, von der ich anfangs sprach:
    Nicolai Ghiaurov, unter Sir Georg Solti in Covent Garden 1965 (auf CD), von dem es eine große Zahl von Aufnahmen dieser Arie über eine große Anzahl von Jahren gibt, hier eine aus dem Jahre 1970:


    Ich hoffe, ihr findet Gefallen an dem Thema und bin gespannt auf eure Vorschläge und Meinungen.
    Es sind natürlich wieder Ton- und Bild-Beispiele aus dem gesamten Katalog zulässig.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber William,
    Alle, die Du aufgeführt hast, waren bedeutende Interpreten dieser Rolle.
    Der nobelste und schönstimmigste Philipp, den ich übrigens, wie auch Christoff noch live in dieser Partie erleben durfte, ist für mich er:

  • Lieber William,
    über Interpreten dieser Arie haben wir uns ja nun auch schon oft genug im Forum ausgetauscht. Muss es wirklich immer das Gleiche sein? Warum nicht mal "Asil héreditère"? Oder "O don fatale"?


    Aber ich will nicht Spielverderber sein:
    Also denn mein Favorit Mark Reizen! Diesmal italienisch gesungen! Nicht ganz so singulär wie die russische Aufnahme aber noch immer großartig!


    Übrigens hast Du den Thread "Falsche Töne - berauschender Duft" gar nicht wahrgenommen? Der wurde ja auf eine Anregung von Dir gestartet!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es sind schon drei der großen Favoriten dieser Rolle von Willi und Caruso eingestellt worden. Da möchte ich noch Ezio Pinza mit dieser Arie vorstellen:


    /yE6yP_9jjYE

    W.S.

  • Zitat

    Lieber William,
    über Interpreten dieser Arie haben wir uns ja nun auch schon oft genug im Forum ausgetauscht. Muss es wirklich immer das Gleiche sein? Warum nicht mal "Asil héreditère"? Oder "O don fatale"?


    Ja, das wäre auch interessant!

    W.S.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    m. joho: Der nobelste und schönstimmigste Philipp, den ich übrigens, wie auch Christoff noch live in dieser Partie erleben durfte, ist für mich er:


    Lieber Marcel, ich habe ihn gerade gehört, und ich muss dir zugestehen, dass er mir in dieser Arie sehr gut gefällt. ich hatte Cesare Siepi vor allem in der legendären Giovanni-Aufführung aus dem Jahre 1954 in Salzburg unter Furtwängler in Erinnerung.


    Zitat

    Caruso41:Übrigens hast Du den Thread "Falsche Töne - berauschender Duft" gar nicht wahrgenommen? Der wurde ja auf eine Anregung von Dir gestartet!


    Ich muss gestehen, ich hatte den Threadtitel wohl gelesen, aber noch nicht hineingeschaut. :hail:
    Das habe ich jetzt nachgeholt. Da ich in diesen Diskussionen noch ziemlich neu bin, habe ich nicht gewusst, dass über diese Arie im Forum schon so viel gesprochen wurde. Aber, wen ich mich nict täusche, ist sie in dieser Reihe noch nicht vorgekommen. Und ich kann ja nur von dem ausgehen, was ich selber weiß.
    Über deinen Favoriten Mark Reizen habe ich schon im Zusammenhang mit meinem Erinnerungsthread Einiges gelesen. Die beiden von dir genannten Arien kenne ich gar nicht.


    Zitat

    9079wolfgang: Es sind schon drei der großen Favoriten dieser Rolle von Willi und Caruso eingestellt worden. Da möchte ich noch Ezio Pinza mit dieser Arie vorstellen:


    Lieber Wolfgang,


    auch Ezio Pinza kenne ich nur von meinem Erinnerungsthread. Aber ich bin ja auch hier, um zu lernen. ^^


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Da möchte ich hier einen meiner Lieblingsbässe aus längst vergangenen Zeiten mit dieser Arie vorstellen, nämlich Tancredi Pasero:


    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Mein eindrücklichster Live-Phlippo war zweifellos er: Ich habe Matti Salminen von 1992 bis 1994 insgesamt 5x an der Deutschen Oper Berlin erlebt, später auch noch in Dresden (2004), Köln (2010) und Salzburg (2013).



    Das Faszinierendste an seiner Philipp-Arie war für mich immer, dass er sie wesentlich weicher und viel mehr auf Bogen sang, dass er auch ein ganz feines, zwartes, zerbrechliches Piano hatte, aber auch wie ein samtiges Cello große Bögen singen könnte - was man ihm angesichts seines immer etwas "eckigen" Wagner-Gesangs gar nicht zutraute.
    Das war Anfng der Neunziger live in der riesigen Deutschen Oper Berlin noch weit eindrucksvoller als in der jetzt eingestellten Aufnahme, von der ich keine Ahnung habe, wann und wo die wie entstanden ist. Die Live-Faszination kann man hier beim Hören kaum erahnen, geschweige denn wirklich nachvollziehen, zumal die technische Qualität der Aufnahme auch mehr als mäßig ist. Aber die Fragilität seines zarten Pianos bei "Ella giammai m'amo" und die starke Eindruck, der daraus erwuchs, ist bei dieser Aufnahme zumindest spürbar. Daher habe ich sie doch eingestellt, trotz aller Abstriche bei der Klangqualität.


    Das etwas Unruhige in der Stimme war für mich Ausdruck - mag sein, dass es auch technische Unfertigkeit war, aber Boris Christoff der für mich eindrucksvollste "historisch", also nur auf Tonträger und nicht mehr live erlebte Boris war auch unruhig in der Stimmführung - und brachte für mich weit mehr Emotion herüber als der ebenmäßiger singende Cesare Spiepi, der mit dann doch in Mozart-Rollen wie Figaro oder Giovanni noch lieber war als in den "Christoff-Rollen" insbesondere Giuseppe Verdis.


    Salminens Philipp war der beste Beweis dafür, dass man Sänger nicht so einfach in irgendwelche Schubladen stecken kann, sondern dass sie in unterschiedlichen Rollen auch unterschiedliche Vorzüge entwickeln können.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Stimmenliebhaber: Du kennst die Eboli-Arie nicht? :D


    Im Original war sie mir nicht mehr geläufig, da ich sie ja auch lange nicht mehr gehört habe, aber da ich ja die Solti-Einspielung in der fünf-aktigen Version und die Salzburger Aufnahme von 2013 in dieser Version habe:

    kann ich das ja nachholen :D . Ich hatte sowieso noch vor, auf die Salminen-Aufnahme zu sprechen zu kommen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • In dieser Arie ist für mich Cesare Siepi immer erste Wahl, auch vor Nicolai Ghjaurov. Es gibt auch eine ausgezeichnete Aufnahme von James Morris.

  • Ich habe vorhin noch einmal meine Blu Ray aufgelegt, um mir noch einmal bestätigen lassen, dass es ihn auch bis in unsere Gegenwart hinein noch gab, einen großen Filippo II:



    und in der Tat, er hat mich wieder erschüttert bis ins Mark. Gewiss, da war nicht mehr
    die urwüchsige Kraft des jungen Basses, mit 68 Jahren, wie denn auch. Das klang nicht
    schön, das, wie Harnoncourt immer forderte, klamg wahrhaftig. Salminen sang nicht den
    Filippo, er war es.




    Ella giammai m'amò


    Liebe Grüße und Gute Nacht


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber William!


    In den über 60 Jahren, die ich nun schon in die Oper gehe, habe ich sehr viele Interpreten des Filippo gehört. Don Carlos war immer eine der Opern, die ich oft besucht habe, und so habe ich unter anderem Greindl, Christoff, Ghiaurov, Frick, Petrov, Siepi, Raimondi, Hines, Morris, Nesterenko, Rossi-Lemeni und Estes gehört.
    Wenn ich unter diesen Live-Erfahrungen meinen Favoriten benennen sollte müßte ich nicht lange überlegen.
    Es wäre Martti Talvela!


    Im Internet habe ich nun eine Aufnahme der Partie von ihm gefunden, die merkwürdige Schnitte hat, auch nicht eben gerade in allen Partien optimal besetzt ist, aber allein schon wegen Martti Talvela lohnt. Er ist zugleich majestätisch und empfindsam, herrisch und verletztlich. Und er singt schlicht glorios!



    Wer nur die Arie "Ella giammai m'amò" hören will: die kommt etwa ab 1:10:00
    Die Aufnahme stammt von 1973 und wurde ich San Francisco gemacht. Es dirigiert Silvio Varviso.
    Don Carlo - Alberto Remedios
    Filippo II - Martti Talvela
    Rodrigo - Norman Mittelman
    Il Grande Inquisitore - Michael Langdon
    Elisabetta di Valois - Gwyneth Jones
    La principessa Eboli - Josephine Veasey


    Die Arie gibt es auch auf CD bei Ondine in einer Studio-Einspielung!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das ist sehr interessant, lieber Caruso,


    ich habe Martti Talvela in der o, Aufführung Mitte der 60er Jahre als grandiosen Großinquisitor kenngelernt. Ich hätte mir fast denken können, dass er auch den Filippo gesungen hat. Als ich heute kurz nach Mitternacht Matti Salminen hörte und sah, dachte ich daran, dass ich vor eineinhalb Jahren die Karajan-DVD von 1986 von den Osterfestspielen angeschafft hatte, in der Salminen den Großinquisitor sang. Damals war er 31. Und wenn ich nachrechne, war Talvela in Covent Garden 1965 30 Jahre alt. Offenbar ist das für finnische Bässe der absoluten Weltklasse das beste Alter, um den Großinquisitor zu singen.
    Ich werde mir Talvela als Filippo später anhören. Jetzt warte ich auf ein neues CD-Schrankregal, um Ordnung in mein Chaos zu bringen.
    Die letzte Aufnahme, die ich mir von Martti Talvela angeschafft habe, war die Aufnahme der "Winterreise" mir Ralph Gothóni.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Wie bei den kenntnisreichen Taminos nicht anders zu erwarten wurden die bekanntesten Interpreten dieser herrlichen Bravoruarie bereits genannt. Selbstverständlich haben die Italiener Vorteile durch die Orignalsprache. Mark Reizen liefert in russischer Sprache eine großartige Interpretation ab und Gottlob Frick wird durch internationale Kritiker, besonders von John Steane und William Mann, neben die großen italienischen Bässe gestellt. Beispiele, dass auch Interpretationen in anderen Sprachen höchstes Niveau erreichen können. Aber muss es immer die Beste, der Beste sein? Manchmal kommen mir diese Sängerwahlen, wie Schöhnheitswettbewerbe vor, bei denen alle Kandidatinnen hinreissend aussehen. Wenn wir lange genug weitermachen landen wir bei Dieter Bohlen und seiner "Kultursendung" :hahahaha: "Deutschand sucht den Superstar.Ergiebiger wäre es sicherlich wenn wir die Aufnahmen auf Stimmschönheit, gesangliche Realisation und vor allem seelischen Ausdruck, auf den es gerade in dieser Arie entscheiden ankommt untersuchen würden?


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Sicherlich sehe ich das auch so wie du, lieber Hans und habe auch nie explizit verlangt, nur die aus eigener Ansicht Besten zu nennen, sondern man kann auch diejenigen, die man noch in seiner Sammlung hat oder live gehört hat, nennen, so wie ich es selbst auch tue. Auf die Weise lernt man selbst auch andere Sänger kennen (wenn man sie nicht schon alle kennt :D ), die diese Rolle gesungen haben oder noch singen.
    Ich persönlich habe schon mit dem Gedanken gespielt, René Pape in Berlin zu sehen, aber ich weiß noch zu wenig über die Inszenierung.


    Weißt du, lieber Hans ob es eine Gesamtaufnahme mit Gottlob Frick gibt?


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber William
    Vielen Dank für Deinen Vorschlag und die Eröffnung mit einer neuen Arie. Schön vor allem auch, daß es mal nicht immer nur "Tenöre" sein müssen.
    Und allen danke, für die verschiedenen interessanten Interpretenbeispiele. Ich möchte auch mit einem Sänger dazu beitragen und hier "Theo Adam" vorstellen.
    Eine Wertung und Beurteilung möchte ich nicht abgeben, das überlasse ich Euch. Denn ich muß zugeben - ich war nie ein Fan oder Verehrer von Adam.
    Einzige Ausnahme - sein "Scarpia" in der Tosca. In dieser Partie habe ich ihn viele Male live in der Berliner Staatsoper erlebt und da war er mehr als überragend.
    Hier war er stimmlich und darstellerisch absolut ideal und perfekt. Ansonsten war mir seine Stimme immer irgendwie künstlich und aufgesetzt, zu vornehm...
    Ich weiß nicht recht, wie ich das in Worte kleiden kann. Ist auch egal, hier geht es um den Phillipp - hört und urteilt selbst.


    CHRISSY


    https://youtu.be/rdXZjFW6iJM?t=4279

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Weißt du, lieber Hans ob es eine Gesamtaufnahme mit Gottlob Frick gibt?

    Lieber Willi,


    ja, die gibt es, und zwar eine ganz fulminante. Es ist eine Live-Aufnahme aus der Bayerischen Staatsoper München aus dem Jahre 1965 unter Staatskapellmeister Heinrich Bender. Die Aufnahme ist nicht nur wegen Gottlob Fricks Philipp hoch interessant. Die damals noch jungen Wilden Thomas Tipton und James King legen vor allem im Duett Posa/Carlos los, das einem fast der Atem weg bleibt. Hörenswert besonders auch das Bassduell Frick/Böhme im Kabinett des Königs.
    Die Aufnahme ist beim Hamburger Archiv für Gesangskunst in deutscher Sprache erschienen. Unser Freund Stimmenliebhaber hat diese Gesamtaufnahme im Forum vor nicht all zu langer Zeit kompetent besprochen.


    Herzlichst
    Ingrid und Hans


    Bitte sei so nett und sende mir möglichst als privates Mail Deine Kontaktdaten. Im Forum wird dies ja nicht gerne gesehen. Coesfeld und Telefon habe ich gespeichert. Bitte nun auch die Postanschrift.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Als ich heute kurz nach Mitternacht Matti Salminen hörte und sah, dachte ich daran, dass ich vor eineinhalb Jahren die Karajan-DVD von 1986 von den Osterfestspielen angeschafft hatte, in der Salminen den Großinquisitor sang. Damals war er 31.

    Nein, da war er 41! ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Du hast Recht. Ich bin doch schon wohl etwas zu lange aus der Schule und kann nicht mehr rechnen. :hail:


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • .....ich .... habe auch nie explizit verlangt, nur die aus eigener Ansicht Besten zu nennen, sondern man kann auch diejenigen, die man noch in seiner Sammlung hat oder live gehört hat, nennen, so wie ich es selbst auch tue. Auf die Weise lernt man selbst auch andere Sänger kennen (wenn man sie nicht schon alle kennt :D ), die diese Rolle gesungen haben oder noch singen.


    Ja, lieber William,
    das ist vielleicht auch sinnvoll.
    Andererseits steht es dem Interesse an einer Diskussion über die verschiedenen Interpreten/Interpretationen entgegen. Wenn Erinnerungen und Idole eingestellt werden, kann man dazu nicht recht was dazu sagen! Ich zumindest habe die Erfahrung gemacht, dass jeder Kommentar, der auch Defizite und Mängel der Interpretation benennt, dann zu Verschnupfungen führt.


    Ich fände es schon gut, wenn wir - wie ursprünglich auch üblich - versuchen würden, eine Diskussion anzustoßen, durch die wir vielleicht alle klarer erkennen, was das Stück erfordert und wer dem Ideal in der einen oder anderen Form am nächsten kommt. Dann können Stimme, Technik, Stil und Gestaltung beschrieben und begutachtet werden, Stärken und Vorzüge genau so benannt werden wie Schächen und Mängel! Es ist ja eine unsinnige Vorstellung, es könnte Einen geben, der in jeder Hinsicht - für alle! - die Idealinterpretation gesungen hat hinter der alle anderen zurückstehen.


    Mit besten Grüßen


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich bin ja nicht so der größte Verdi-Liebhaber, aber diese Arie gehört zu den besten Arien, die je für eine Oper komponiert wurden. Ich kannte sie schon als Jugendlicher und hab sie immer mitgesungen. Den Schönheitswettbewerb, den operus moniert, sehe ich so nicht, denn dann müsste ja abgestimmt werden. Was wir aber bekommen, ist eine großartige Fülle erstklassiger Bässe. Ich glaube, dass mittelmäßige Bässe sich hier erst gar nicht dran versuchen. Mein Favorit ist übrigens auch Siepi, aber die anderen höre ich auch gerne.
    Was die Bässe betrifft, so habe ich neulich beim Wiederhören von Palestrina Kubelik bewundert, was der für eine Phalanx von tiefen Männerstimmen aufgeboten hat.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Lieber Caruso,


    auch dir gebe ich Recht, und ich bin auch dafür, dass diejenigen, die über das nötige Wissen verfügen, tiefer in die Dsikussion einsteigen können. Ich nehme mich da selbst aus, sehe mich nur als Lernenden, und in jedem Thread, in dem ich mitdiskutiere, versuche ich immer (falls ich es nicht vergesse), klarzumachen, dass das von mir Gesagte meine eigene Meinung ist und formuliere nicht, wie das hier im Forum Eingie tun, das von mir Gesagte als allgemein gültige Wahrheit. Meistens dokumentiere ich das mit den Kürzeln "m. E." = meines Erachtens.
    Warum ich aber gerne in diesen Threads mitmache oder sogar selbst einige anstoße, ist nicht nur der Lerneffekt, den ich mir davon erhoffe, sondern auch die angenehme Atmosphäre, in der diese Threads ablaufen und die freundliche Toleranz, die man sich allenthalben entgegenbringt. Denn ich liebe die Oper und die Sänger genauso wie die anderen Werkgattungen und die anderen Musiker, und ich will mir diese Liebe und diesen freundlichen Umgang miteinander nicht durch die fundamentalistischen Hardcore-(RT)-Opernthreads, die es hier auch gibt, kaputtmachen lassen, deshalb mache ich da auch keinesfalls mit.


    Liebe Grüße und einen schönen Abend


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Zitat

    Ich nehme mich da selbst aus, sehe mich nur als Lernenden, und in jedem Thread, in dem ich mitdiskutiere, versuche ich immer (falls ich es nicht vergesse), klarzumachen, dass das von mir Gesagte meine eigene Meinung ist und formuliere nicht, wie das hier im Forum Eingie tun, das von mir Gesagte als allgemein gültige Wahrheit.


    Lieber Willi!


    Laß dich nicht entmutigen. Auch ich vertrete öfter andere Ansichten oder habe eine andere Meinung als einige der "Allwissenden". Aber dies ist doch das Salz in der Suppe dieses Forums. :thumbup:

    W.S.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich habe mich mal ein wenig in die deutschsprachigen Beispiele eingehört und da dankenswerter Weise das Beispiel Chrissys aufgegriffen, vielen Dank dafür, lieber Chrissy.
    Es geht um Theo Adam, eigentlich ein Bassbariton, aber ich glaube, der Teufelskerl konnte alles singen:


    Hier liegt die vieraktige Version vor, in einer Liveaufnahme der Berliner Staatsoper von 1960 unter Franz Konwitschny. Die Szene beginnt mit Vorspiel etwa bei 1:20:30 Std. Der Eindruck ist ein völlig anderer als etwa bei Gottlob Frick oder Matti Salminen oder Josef Greindl. Die Interpretation Theo Adams erinnert mich ein wenig an Cesare Siepi. Auch Theo Adam singt m. E. in den Bögen ausgesprochen schön, beginnt aber andererseits, wie ich finde, am Anfang nicht so erschütternd leise wie Gottlob Frick oder Matti Salminen oder Martti Talvela. In den dramatischen Steigerungen gewinnt er aber durchaus an Überzeugungskraft. Sicherlich eine Alternative, die, wie die Aufnahme zeigt, dem damaligen Publikum über die Maßen gefiel.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich habe mich mal ein wenig in die deutschsprachigen Beispiele eingehört und da dankenswerter Weise das Beispiel Chrissys aufgegriffen, vielen Dank dafür, lieber Chrissy.
    Es geht um Theo Adam, eigentlich ein Bassbariton, aber ich glaube, der Teufelskerl konnte alles singen:


    Hier liegt die vieraktige Version vor, in einer Liveaufnahme der Berliner Staatsoper von 1960 unter Franz Konwitschny. Die Szene beginnt mit Vorspiel etwa bei 1:20:30 Std. Der Eindruck ist ein völlig anderer als etwa bei Gottlob Frick oder Matti Salminen oder Josef Greindl. Die Interpretation Theo Adams erinnert mich ein wenig an Cesare Siepi. Auch Theo Adam singt m. E. in den Bögen ausgesprochen schön, beginnt aber andererseits, wie ich finde, am Anfang nicht so erschütternd leise wie Gottlob Frick oder Matti Salminen oder Martti Talvela. In den dramatischen Steigerungen gewinnt er aber durchaus an Überzeugungskraft. Sicherlich eine Alternative, die, wie die Aufnahme zeigt, dem damaligen Publikum über die Maßen gefiel.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    Lieber Willi, ich halte Theo Adam für einen herausragenden Vertreter eines deutschsprachigen König Philipp.


    An der Deutschen Staatsoper Berlin sang er die Rolle nicht nur in der Inszenierung von 1960, sondern auch in der Nachfolgeinszenierung von 1981. Leider war diese zu meiner aktiven Operngängerzeit bereits abgesetzt. :(


    Hier kann man ihn 1981 hören (bei nicht optimaler Tonqualität beginnt das Vorspiel zur Arie bei 1:19:05):



    Der Dirigent ist, übrigens wie im Studio-Opernquerschnitt mit Gottlob Frick, Heinz Fricke.


    Und hier kann man Adam als König Phlipp mit besagter Arie nicht nur hören sondern auch sehen (ab 1:11:19):



    Dass er mit dieser Rolle nicht international nicht reüssieren konnte, lag natürlich danach, dass er diese Rolle ausschließlich in deutscher Sprache gesungen hat.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Schade, dass es von dieser Aufzeichnung keine professionelle DVD gibt. Der Ton ist ja wirklich schlecht. Die Aufzeichnung zeigt allerdings m. E., welch ein großer Sängerdarsteller Theo Adam war.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich habe mich mal ein wenig in die deutschsprachigen Beispiele eingehört und da dankenswerter Weise das Beispiel Chrissys aufgegriffen, vielen Dank dafür, lieber Chrissy.
    Es geht um Theo Adam, eigentlich ein Bassbariton, aber ich glaube, der Teufelskerl konnte alles singen:
    Die Aufzeichnung zeigt allerdings m. E., welch ein großer Sängerdarsteller Theo Adam war.

    Nichts zu danken, lieber William, immer gerne. Es freut mich, wenn ich Dir eine neue Erkenntnis und somit auch Freude vermitteln konnte.
    Was den von Dir "großen Sängerdarsteller Adam" betrifft, kann ich Dir das bestätigen. Zumindest als Scarpia in der Tosca. In dieser Partie habe ich ihn viele,
    viele Male live in der Deutschen Staatsoper Berlin erlebt. Und ich kann Dir versichern, wie ich schon mitteilte, in dieser Partie war er mehr als überragend.
    Von allen Scarpias, die ich schon gesehen /gehört habe, reihe ich ihn zu den Allerbesten ein. Stimmlich wie darstellerisch, war er in dieser Partie absolut ideal.
    Dazu seinerzeit "Anna Tomowa - Sintow und Ruggiero Orofino" - ein Traumtrio in der Tosca!
    Darüber hinaus habe ich Theo Adam auch noch einmal live im letzten Akt der "Walküre" erlebt.


    Dir einen schönen Abend und Gruß nach COE, herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Willi,


    denkst Du bitte dran, mir Deine Post anschrift zu übermitteln. DAnke.


    Herzlichst
    Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose