Ich hatte schon vor einiger Zeit einen Thread über Boris Giltburg angekündigt, sobald dies die Umstände zuließen. Das kann man inzwischen durchaus bejahen., denn das Label Naxos produziert recht flott Aufnahmen mit seinem Exklusivkünstler und es gelingt Giltburg oder seinem Label ihn in der öffentlichen Wahrnehmung gut zu positionieren, So veröffentlichte beispielsweise die Zeitschrift „Rondo“ in der Nummer 1/2017 ein Interview mit ihm. Dort wurde auch die Anregung zu meinem zugegebenermaßen etwas plakativen - Threadtitel - geboren, man erwähnte dort seine "intellektuelle Pranke" - Das wollte ich natürlich nicht wörtlich übernehmen und musste mich zwischen einer Löwen- oder Tigerpranke entscheiden. Der Tiger ist eleganter, hat bei aller Kraft den eleganteren Anschlag, also fiel die Wahl darauf-
Boris Giltburg wurde 1984 in Moskau geboren übersiedelte aber schon in jungen Jahren mit seiner Familie nach Tel Aviv, wo er die ersten Studien bei seiner Mutter absolvierte und sie bei Arie Vardi fortsetzte. Den Versuch, Violine zu erlernen hatte er nach kurzer Zeit aufgegeben, nachdem er erkannt hatte, dass seine wirkliche Liebe dem Klavier galt. Er gewann in Folge einige Preise, darunter den international renommierten Concours Musical Reine Elisabeth in Brüssel (2013). Auf die Frage, für wie wichtig er die Teilnahme und den Erfolg an solchen Wettbewerben einschätze, da ja zahlreiche Gewinner solcher Preise dann eben keine große Karriere machten, antwortete er sinngemäß, dass solch ein Preis sicher als Chance zu sehen sei, sich in Zukunft einem größeren Publikum präsentieren zu können, aber der Künstler müsse stets an sich arbeiten, sich hinterfragen und an seiner Weiterentwicklung arbeiten. Persönlich möchte ich noch hinzufügen, dass gutes Aussehen, Charisma, authentischeas Auftreten, entsprechende Kontakte zur Szene und ein wenig Glück eine ideale Ergänzung zu Talent und Fleiß sind.
Natürlich ist das nicht ausreichend, denn im Falle Giltburg ist schon zu sehen (und zu hören), dass er ein ganz großer Pianist ist. Nicht nur die positiven Kritiken auch das eigene Hörerlebnis vermitteln dies
Die Wahl des Labels Naxos (oder hat Naxos ihn gewählt?) ist heute eine gute, durch den moderaten Preis bei gleichzeitig optisch guter Aufmachung und oft hervorragender Aufnahmetechnik, hat sich das Label zu den führenden hochgearbeitetet und ist nun eine gute Basis, bekannt zu werden.
In Folge, sollen in diesem Thread Aufnahmen von Boris Giltburg vorgestellt werden, immer nur EINE pro Beitrag, und es sollen ein paar Worte dazu geschrieben werden, also keine Schnellaufzählung aller vorhandenen Aufnahmen. Dazu gehört, dass man diese Aufnahme auch kennt, gehört hat, oder selbst besitzt.
Selbstverständlich können Aufnahmen aber von mehreren Personen besprochen oder vorgestellt werden, da Eindrücke durchaus unterschiedlich sein können, etwas das unser Forum von Fachzeitschriften unterscheidet.
Herr Giltburg hat ja über den Gewinn eines Publikumspreises eines belgischen Fernsehsenders gemeint, der wäre ihm besonders wichtig, denn der Kontakt zum Publikum sei ihm besonders wichtig. Tamino Klassikforum ist ein guter Platz um virtuell den Kontakt mit seiner Zielgruppe zu halten, und über persönliche Eindrücke seiner Interpretation nachzulesen.
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
APUT