Wiener Opernball 2017

  • Wie schon seit vielen Jahren sehen meine Frau und ich auf dem TV - Sender 3 sat von Beginn an die Übertragung des Wiener Opernballs.
    Gerade ist eine Pause mit Nachrichten und ich möchte diese nutzen um kurz unserer Freude und unseren Genuß über diesen Ball zum Ausdruck geben.
    In der Vorinformation "Alles Oper" ab 20.15 Uhr kam u. a. eine ehemalige Solotänzerin zu Wort und brachte es auf den Punkt. Sie sagte sinngemäß:
    Es gibt inzwischen Opernbälle in vielen Städten. Aber nur der Wiener ist der richtige. Dem stimmen wir absolut zu. Dieses Flair, dieser Charme,
    dieses Niveau gelingt eben nur in Wien. Wir sind wieder total begeistert. Und im Vergleich zum vor kurzem in Ausschnitten gesehenen Semper Opernball
    aus Dresden meine ich, da liegen Welten dazwischen. Gratulation nach Wien und danke für diesen kulturellen Hochgenuß. So, jetzt geht es weiter...
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Für mich ist es auch Tradition jedes Jahr die Eröffnung des Wiener Opernballs anzusehen. Jonas Kaufmann zeigte eindrucksvoll, dass er seine Stimmkrise überwunden hat.
    Etwas überschattet wurde der Opernball allerdings durch den frühen Tod der Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.


    :hello:
    Jolanthe

  • Mich hat der Dresdener Opernball mehr angesprochen, ist er doch nicht so abgehoben und mehr volksnah. Doch jedem das seine.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich hab mir diesmal die Vor und Nachberichterstattung erspart und mir nur den mittleren Teil angeschaut. Die beiden Kommentatoren waren auch schon mal lustiger.

  • Lokalpatriotisch gesehen bin ich für den Dresdner Opernball. Mich stört aber jedesmal die dußlige Ordensverleihung. Schön ist die Begeisterung der Massen auf dem Opernplatz, die Dresdner feiern mit ihrer Oper.



    In Wien ist alles feierlicher, ich finde auch das Publikum eleganter, die Damen sehr nett anzuschauen und auch die Moderation angenehmer als in Dresden . Aber in einem bleibe ich dabei - mir gefällt Kaufmann nicht. Wenn er Lehar singt und ich vergleiche mit Schock, Wunderlich, Gedda, Beczala u.a. , dann bleibe ich dabei, daß Kaufmann Wagner singen sollte, aber keine Operette.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Nochmal kurz meine Meinung zu den Unterschieden "Wiener vs. Dresdener Opernball"
    Natürlich gab es auch in Dresden einzelne musikalische Höhepunkte, unbestritten. Was mich /uns aber maßlos stört und verärgert, sind die Auszeichnungen
    und Ordensverleihungen an Schauspieler, Turner, Sportdirektoren bis hin zu Politikern. Dazu gefühlte ellenlange Lobhudeleien in Form von Laudationen!
    Sie alle mögen ifür ihre Leistungen eine Würdigung verdienen. Aber so etwas gehört nicht auf einen Opernball! Dadurch wird die Idee und überhaupt der Rahmen gesprengt.
    Dazu nervige Moderatoren und auf die Gesangseinlage von Emmerlich kann man getrost auch gerne verzichten - aber das ist persönlicher Geschmack.
    Und volle Zustimmung zu "La Roche", Zitat:
    In Wien ist alles feierlicher, ich finde auch das Publikum eleganter, die Damen sehr nett anzuschauen und auch die Moderation angenehmer als in Dresden .

    Und auch irgendwie charmanter. Das macht den Wienern keiner nach.
    Hinzu kommen interessante Interviews mit Künstlern, die von den Moderatoren Weichselbaum und Haider locker und sympathisch gestaltet werden.

    Schön ist die Begeisterung der Massen auf dem Opernplatz, die Dresdner feiern mit ihrer Oper.
    Herzlichst La Roche

    Was die Begeisterung der Massen auf dem Opernplatz betrifft, da bin ich mit meiner Meinung zweigeteilt.
    Einesteils ja, ich kann die Begeisterung verstehen. Andererseits empfinde ich es immer etwas demütigend.
    Drinnen feiern sich die "Oberen Zehntausend, die sogenannten Reichen und Schönen" und draußen steht das einfache Volk bei Wind und Regen.
    Mit einem gewissen Sarkasmus denke ich immer - gleich kommen ein paar Kellner raus und verteilen die übriggebliebenen Reste von drinnen.
    Mir fällt da immer eine Rede von John Lennon vor einem Konzert der Beatles seinerzeit in London ein, wo neben den einfachen Fans auch Leute der Hautevolee anwesend waren.
    Er sagte sinngemäß in etwa:" Ihr, hier unten auf den billigen Plätzen, wenn es Euch gefällt, klatscht in die Hände. Und ihr da oben, rasselt mit den Juwelen"!
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Mir kommt das in Dresden mit dem Publikum von draußen immer wie eine zwei Klassengesellschaft vor die von den Moderatoren zwangsbespaßt werden.

  • Das mag ja alles stimmen, und mein Favorit ist eindeutig Wien.


    Aber die Dresdener kommen freiwillig und befinden sich selbst als Bestandteil des Opernballes und nicht als Almosenempfänger. Sie kommen bei Wind und Wetter und singen und tanzen mit.


    Leider kommen in Wien viele Chaoten und glauben, mit häufig gewalttätigen Protesten das Establishment zu beleidigen und bringen damit eine Abneigung gegen das Kunstprodukt Oper zum Ausdruck, die mir nicht zusagt.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.


  • Leider kommen in Wien viele Chaoten und glauben, mit häufig gewalttätigen Protesten das Establishment zu beleidigen und bringen damit eine Abneigung gegen das Kunstprodukt Oper zum Ausdruck, die mir nicht zusagt.


    Gilt die Abneigung nicht doch eher dem "Establishment" als der Oper, dem gesellschaftlichen Event? Der Wiener Opernball ist halt ein Treffpunkt der Reichen und Berühmten. Die Kunstform Oper dürften doch die wenigsten, die dort protestieren, überhaupt kennen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.


  • Gilt die Abneigung nicht doch eher dem "Establishment" als der Oper, dem gesellschaftlichen Event? Der Wiener Opernball ist halt ein Treffpunkt der Reichen und Berühmten. Die Kunstform Oper dürften doch die wenigsten, die dort protestieren, überhaupt kennen.


    Das würde ich unterstreichen wollen. Zumal man viele derjenigen, die alljährlich beim Opernball aufkreuzen, sonst das ganze Jahr über in keinem Opernhaus erblicken dürfte. Leider verkommen diese Veranstaltungen immer mehr zu einem reinen Schaulauf der "Schönen und Reichen" (oder was sich heutzutage dafür hält). Wie viele der dort Anwesenden etwa mit der Opernfigur Tamino wirklich etwas anfangen können? Mit Oper hat dieses "Event" m. E. nur noch sehr wenig zu tun. Womöglich war das in den Anfangszeiten noch anders.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Wenn ich die Wahl hätte, den Abend mit Lugner oder mit Emmerlich zu verbringen, fiele mein Votum eindeutig für Emmerlich aus. Doch ich respektiere natürlich auch jede andere Meinung, wenngleich ich sie nicht teile.

    Freundliche Grüße Siegfried