Artur Lemba (1885-1963) Symphonie in cis-moll

  • Artur Lemba ist ein estnischer Komponist. Geboren am 24. September 1885 in Reval (Tallinn) und dort am 21. November 1963 verstorben, gehört er zwar eher ins 20. Jahrhundert, aber die 1908 komponierte cis-moll Symphonie ist eindeutig der romantischen Epoche zuzuordnen.


    Artur Lemba wurde in einer estnischen Musikerfamilie geboren, die Familie zog dann aber nach Sankt Petersburg. Am dortigen Konservatorium studierte er bis 1908 Klavier und Komposition, unter anderem bei Nikolai Rimski-Korsakow.


    1908 wurde Lembas Symphonie Nr. 1 in cis-moll in Sankt Petersburg uraufgeführt. Es ist die erste estnische Symphonie überhaupt. Das Werk des 23-Jährigen ist bereits ein vollgültiges Werk von gut 40 min Länge. Es enthält die üblichen vier Sätze. Stilistisch ist das Werk zu 80% Glasunow, zu 20% Mendelssohn, von dem ein Thema fast direkt in den Hauptsatz übernommen wurde. Spezifisch Estnisches kann ich nicht ausmachen. Das Werk ist trotz mangelnder Originalität aufgrund attraktiver Themen und gelungener Orchestrierung sehr gut anhörbar, ich würde es ohne weiteres neben die Gattungsbeiträge von Glasunow stellen. Dass Neeme Järvi an der Spitze des Scottish National Orchestras bei dieser Art von Musik nicht enttäuscht, war zu erwarten.


    Artur Lemba hat nach eine zweite Symphonie komponiert sowie 4 Klavierkonzerte, die finden ja vielleicht mal bei der Hyperion-Serie Eingang. Das erste kann man auf youtube anhören.