Boris Emmanuilowitsch Chaikin (russ. Борис Эммануилович Хайкин; international Boris Khaikin bzw. Khaykin), geboren am 13. (jul.)/26. (greg.) Oktober 1904 in Minsk, gestorben am 10. Mai 1978 in Moskau, war ein sowjetischer bzw. weißrussischer Dirigent.
Chaikin studierte in Moskau unter Nikolai Malko und Konstantin Saradschew. Er wirkte dort zwischen 1928 und 1935 am Nemirowitsch-Dantschenko-Theater. Von 1936 bis 1943 war er künstlerischer Leiter des Kleinen Opernhauses in Leningrad, anschließend von 1944 bis 1953 Chefdirigent des dortigen Kirow-Theaters (heutiges Mariinski-Theater). Ab 1954 dirigierte er ständig am Moskauer Bolschoi-Theater.
Er war zudem Professor am Moskauer Konservatorium. Zu seinen Schülern zählten Kirill Kondraschin, Mark Ermler und Juri Gamalei.
Unter seiner Leitung erfolgte die Uraufführung von Prokofjews Oper "Die Verlobung im Kloster" (1946). Von der Kritik hochgeschätzt werden inbesondere seine beiden Einspielungen von Mussorgskis "Chowanschtschina" von 1946 mit Mark Reisen und von 1972 mit Irina Archipowa (beide in der Orchestrierung von Rimski-Korsakow) sowie Tschaikowskis "Eugen Onegin" mit Galina Wischnewskaja und Sergei Lemeschew (1955). Daneben widmete er sich auch unbekannteren Werken wie der 1. Symphonie von Rimski-Korsakow.
Weitere Einspielungen:
- Tschaikowski, Pique Dame
- Glinka, Iwan Sussanin
- Dargomyschski, Der steinerne Gast
- Rubinstein, Der Dämon
- Molchanow, Der unbekannte Soldat
- Schiganow, Musa Cälil
- Wlassow und Fere, Die Hexe
Er erhielt folgende Auszeichnungen: Verdienter Künstler der RSFSR (1937), Volkskünstler der RSFSR (1947), Volkskünstler der UdSSR (1972), Stalinpreis 2. Klasse (1946, 1951), Stalinpreis 1. Klasse (1946), Orden des Roten Banners der Arbeit (1939), Orden der Oktoberrevolution (1974).