Komponist(inn)en - Die nächste Generation

  • Wenn man hier so durchs Verzeichnis schaut, kann der Eindruck entstehen, dass das Komponieren von Musik eine aussterbende Tätigkeit sei, jedenfalls findet man kaum etwas über jüngere Komponist(inn)en. Dieser Thread soll dem Abhilfe schaffen und auf jüngere Schöpfer(inn)en von Musik aufmerksam machen, die auch schon erste internationale Aufmerksamkeit und diskographischen Niederschlag gefunden haben. Bitte pro Beitrag nur eine/n Komponisten/in, also keine Listen. Die Genannten sollten zum Zeitpunkt der Nennung auch das 50. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Wichtig natürlich vor allem ein Hinweis darauf, was für eine Art Musik von ihnen komponiert wird.

  • Sebastian Fagerlund (geboren am 6. Dezember 1972 in Parainen, Finland) ist eine finnischer Komponist. Seine Musiksprache wird als postmoderner Impressionismus beschrieben, dessen Klanglandschaften als ekstatische Naturbilder, aber auch als als innere Seelenlandschaften gehört werden können. Die Musik ist sowohl von traditioneller westlicher und orientalischer Musik, wie auch moderner Rockmusik beeinflusst. Er schreibt Opern, Kammermusik, Instrumentalkonzerte und Orchesterstücke. Die Solokonzerte sind häufig bekannten Solisten gewidmet und werden von diesen auch aufgeführt.
    In der Saison 2016/17 ist Fagerlund Composer-in-Residence des Concertgebouw Orchesters.





    Zum Kennenlernen: das Violinkonzert von 2012 mit Pekka Kuusisto als Solisten.



  • Rebecca Saunders, * 1967 London, englische Komponistin



    Zitat: "When composing I imagine holding the sounds and noises in my hands,
    feeling their potential between my palms, weighing them. Skeletal
    textures and musical gestures develop out of this. Then, like pictures
    placed in a large white room, I set them in silence, next to, above,
    beneath and against each other."



    "Musikalische Werke, zu denen sich Musiker und Publikum durch Räume
    bewegen, die regelrecht choreografisch inszeniert sind - eine der
    Leidenschaften der Komponistin Rebecca Saunders. Die Wahlberlinerin Rebecca Saunders ist
    eine der wichtigsten und interessantesten Komponistinnen
    zeitgenössischer Musik"
    Link: http://www.kulturradio.de


    :):):)

  • Victoria Borisova-Ollas wurde 1969 in Wladiwostok, einer Stadt über 9.200 km östlich von Moskau, geboren – kam also spät genug auf die Welt, um die vom neuen politischen System angebotene Freiheit (z.B. die Freiheit des Reisens) zu genießen, aber auch früh genug, um von den Vorteilen der sowjetischen Musikerziehung zu profitieren.


    Jenes System hat dem begabten Mädchen ermöglicht, nach Moskau zu ziehen, sich in die Zentrale Musikschule einzuschreiben und später Komposition am Tschaikowski Konservatorium zu studieren.



    Unter ihren Professoren am Konservatorium war auch Nikolai Korndorf (1947–2001), ein Vorbild, das sie bis heute bewundert und dem sie ihr Orchesterwerk The Kingdom of Silence (2003) – eine Art Requiem in memoriam Korndorfs – gewidmet hat.


    Die junge Komponistin setzte ihre Studien in England und schließlich in Schweden (wo sie sich 1992 niederließ) fort. Die Frage, mit der sie immer wieder konfrontiert wird, bezieht sich auf die „Nationalität“ ihrer Musik. Ist sie eine russische Komponistin? In welchem Maße haben sie ihre Studien im Westen beeinflusst?
    Borisova-Ollas wehrt sich, sich zu einer eindeutigen Antwort hinreißen zu lassen. Ihre Musik sei „einfach eine gesunde Mischung von Allem“, ihre musikalische Sprache stünde am ehesten der britischen gemäßigten Moderne nahe. In der Tat, ihre Kompositionen lassen sich in keinem Fall der Avantgarde zuzuordnen. Sie schreibt Musik mit dem Ziel, Bilder, Gefühle, vielleicht sogar Botschaften zu kommunizieren, in einem auch für die Uneingeweihten verständlichen Stil.


    Hier eine kleine Auswahl ihrer Kompositionen:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)