Lieber Sixtus,
Tutto nel mondo é burla - Über das Komische in der Oper! Mit zahlreichen, gut gewählten Beispielen aus bekannten Opern versuchst Du in einem Leitartikel im aktuellen "Neuen Merker"- Wien, dem Phänomen Komik in der Oper beizukommen. Sind Osmin, van Bett, Baculus, Bartolo, Papageno, Dulcamara, Don Pasquale, Beckmesser, Falstaff, Ochs und Co nun komisch, lustig,heiter, fröhlich, ironisch, sarkastisch, blöd, schrullig, trottelig, lächerlich oder bereits tragisch bedauernswert? Gottlob Friick und Kurt Böhme, zwei Meister dieses Fachs , die den meisten von uns noch gut erinnerbar und nahe sein dürften, wodurch unterscheiden sie sich in ihrer Ausdrucksweise und der Wirkung in der Darstellung? Ist Frick eher der hintersinnige, gemütvoll, heitere Komödiant, z. B. ein Falstaff in den "Lustigen Weibern von Windsor", den man nicht auslacht, sondern schmunzelnd zuzwinkert? Kurt Böhme dagegen durch weit mehr ausgespielten, direkten Humor und Witz, ein großer, stets seiner Wirkung sicherer Komiker, der auf die Lacher im Publikum zielt und sie auch meistens gewinnt? Serviert Frick die Heiterkeit des Librettos gewissermaßen mit dem Florett, Böhme im Unterschied dazu Witz und Humor mit weit wuchtiger wirkendem Schwert? Heinz Erhard/Loriot versus Karl Dall/ Otto Waalkes?
Fragen über Fragen. Lieber Sixtus, Deine Betrachtung nun etwas erweitert um Fragen der Interpretation des Komischen von mir, könnte die Ausgangsbasis für eine interessante Diskussion liefern. Könntest Du Deinen Artikel hier einstellen oder einen Link zum Bericht im Neuen Merker schaffen? Wir teilen uns ja eine gewisse Schwäche im Umgang mit dem Internet, wenn Du die Verbindung zum Artikel nicht schaffst, hilft Dir sicherlich ein Administrator oder ein kundiger Tamino.
Herzlichst
Operus