Fritz Wunderlich - seine schönsten Aufnahmen

  • Stimmenliebhaber hat mit einem von ihm initiierten Thread "Gottlob Frick - seine zehn schönsten Aufnahmen" einen interessanten, in der nachfolgenden Diskussion beachteten und im Ergebnis bereichernden Beitrag gestartet. Resonanz und Diskussionsertrag legen nahe, diesen Themenbereich fortzusetzen und auch andere Sängerinnen und Sänger in dieser Art zu porträtieren. Ich schlage folgende Spielregeln vor: Ein Gesangsinterpret wird auswählt. Der Schreiber wählt die Aufnahmen aus, die ihn sehr beeindrucken , oder die von ihm besonders chrakteristisch für "seinen" Sänger erscheinen. Am informativsten wäre es, wenn er seine Auswahl begründen würde. Ich bin von der Zahl 10, die Stimmenliebhaber vorgeschlagen hat, abgerückt - der Urheber wird es mir sicherlich nachsehen. Jeder Teilnehmer kann die Zahl von Aufnahmen ins Forum einstellen, die er vorstellen möchte. Andere Forenmitglieder können dann ergänzen und weitere Aufnahmen dieses Sängers nennen. So müssten also eine Reihe der von den Taminos favorisierten Aufnahmen mit interessanten Kommentaren entstehen.


    Fritz Wunderlich - seine schönsten Aufnahmen:


    "Dies Bildnis ist bezaubernd schön", Arie des Tamino aus Mozarts Zauberflöte
    Kaum eine andere Arie charakterisiert den wundervollen Mozarttenor besser als dieses Stück. Seine gefühlvoll, belcantische Interpretation ist typisch für Wunderlich und kaum ein anderes Stück hat seinen Durchbruch an die Spitze und den bleibenden Ruhm mehr begründet als sein legendärer Tamino.


    "O wie so trügerisch", Kanzone des Herzogs aus Verdis Rigoletto
    In dieser Bravourarie erlebt man den zupackenden, emotional überwältigenden Gesangsstil von Wunderlich mit seiner spontanen Wirkung.


    "Komm mein Söhnchen auf ein Wort", Duett Hans-Kezal aus Smetanas Verkaufter Braut
    Umwerfend mit welcher Lebendigkeit, ja Lust Wunderlich und Frick hier zusammenwirken, aufeinander eingehen und jede Nuance gesanglich und darstellerisch auskosten. Der schlitzohrige Heiratsvermittler und die schmachtende Verliebtheit des Hans werden geradezu körperlich erlebbar.


    "Der Musensohn" D 764 von Franz Schubert
    In diesem bekannten Lied werden Wunderlichs Tugenden im Liedgesang, seine punktgenaue Intonation, seine farbenreiche, stimmungsvolle Kunst der Differenzierung und die spontane Unmittelbarkeit seines ungekünstelt natürlichen Vortrags exemplarisch voeführbar. Wunderlich singt Lieder nicht nur er erfühlt sie.


    Wollte man Wunderlichs Können und Kunst auch nur halbwegs gerecht werden, müsste man den Oratoriensänger, der z. B. als gefühlvoll singender Evangelist ohne jegliches aufgesetztes Lamento, einen neuen ausdrucksvollen Erzählstil geschaffen hat und die Öffnung hin zum Dramatiischen, die er in Pfitzners "Palestrina" die er in einer intensiven, bewegenden Gestaltung des alten, müden Komponisten eindrucksvoll bewies, beschreiben. Ich hoffe, dass weitere Aufnahmen von Wunderlich eingestellt werden, die die Vielseitigkeit des Sängers belegen.
    Eines dürfte alle Aufnahmen des sogenannten Jahrhundert-Tenors auszeichnen: Die Schönheit und das edle Timbre der Stimme,die klare Wortverständlichkeit und die Natürlichkeit des Vortrags. Das Einmalige war jedoch sein Charisma, die positve Kraft seiner Ausstrahlung. Er stand vollkommen hinter dem musikalischen Ausdruck, seine Persönlichkeit legte er in jede Note. Er sang mit dem ganzen Herzen und ergriff Herzen wie kaum ein anderer.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich beginne mit einer von Fritz Wunderlichs Aufnahmen von der "Schönen Müllerin", ein Zyklus, der ähnlich mit seinem Namen verbunden ist wie die "Winterreise" mit Dietrich Fischer-Dieskau:

    Außer, dass Fritz Wunderlich als der "geborene" Interpret der Schönen Müllerin bezeichnet werden kann, habe ich noch ein annderen Grund, diesen Zyklus auszuwählen. Morgen Abend werde ich wieder in einem Liederabend mit der Schönen Müllerin sitzen, worüber ich natürlich auch im Forum berichten werde.
    Ich glaube, Fritz Wunderlichs Art, natürlich zu singen und damit besonders tief zum Kern der musikalischen Aussage vorzudringen, lässt sich besonders gut auf die Schöne Müllerin anwenden. Man nimmt Fritz Wunderlich sofort ab, dass er der Müllerbursch ist, so überzeugend ist sein Vortrag, so glaubhaft kann er die verschiedenen Stimmungen des Müllerburschen zum Ausdruck bringen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Operus!


    Ist nicht längst alles gerühmt, was Wunderlich gesungen und aufgenommen hat?
    Da will ich nicht viel Zeit nehmen, um es abermals zu rühmen, sondern nur die Titel der Aufnahmen nennen, in denen ich ihn wirklich für unwiderstehlich halte.


    Mahler: Das Lied von der Erde - Tenorpartie


    Mozart: Entführung aus dem Serail - Partie des Belmonte


    Smetana: die verkaufte Braut - Partie des Hans


    Verdi. La Traviata - Partie des Alfred (Mitschnitt unter Patané)


    und noch zwei Einzelaufnahamen


    Strauss: Rosenkavalier - Arie des Sängers


    Künnecke: Die Große Sünderin - Das Lied vom Leben des Schrenk


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es ist so, wie es Caruso41 geschrieben hat: Es ist alles ge/berühmt, was uns Wunderlich auf Platte hinterlassen hat.


    Aber hervorheben möchte ich doch noch zusätzlich:


    Don Giovanni - Ottavio


    Die Entführung aus dem Serail - "Baumeisterarie" egal welche Aufnahme.


    Viele Grüße -


    Erich

  • Lieber Operus,


    auch ich möchte noch ein paar Aufnahmen besonders hervorheben, obwohl ich persönlich mit der kleinen Liste Carusos sehr übereinstimme:


    Lara: Granada (Aufnahme v. 10.11.1965 unter Emmerich Smola) - Vergleichbares habe ich bisher noch nicht gehört!


    Verdi (Rigoletto): La donna è mobile (Aufnahme v. 08.11.1965) - Ein absolutes Juwel, auch Wunderlichs Italienisch hört sich hier schon sehr gut an! Du meinst vermutlich die "deutsche Version", aber in beiden Fällen stimme ich mit Dir überein, wenn Du vom "zupackenden, emotional überwältigenden Gesangsstil" sprichst!


    Boieldieu (Die weiße Dame): Komm', o holde Dame (Aufnahme v.1962) - Selbst Puristen müssten zugeben: trotz der deutschen Sprache ein Hochgenuss!


    Herzlichst
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Janacek "Die Ausflüge des Herrn Broucek", deutsch, in der Bearbeitung von Karl-Heinz Gutheim. Zunächst in München aufgeführt, danach gab es eine WDR-Produktion, beide unter Joseph Keilberth. Keine der drei tschechischen Aufnahmen können dieser das Wasser reichen, nicht zuletzt wegen Wunderlich.
    Diese Aufnahme ist zu Unrecht nicht berühmt.


    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Ein großartiger Tenor. Ich bedaure bis heute, dass durch seinen frühen Tod die geplante Gesamteinspielung der Königskinder unter Karajan mit Wunderlich als Königssohn und Erika Köth als Gänsemagd nicht zustande kam. Weiß jemand, ob er den Königssohn mal auf der Bühne gesungen hat?


    Und noch eine Frage an Caruso:
    Verdi. La Traviata - Partie des Alfred (Mitschnitt unter Patané) Hast Du diese Aufnahme? Ist die auf deutsch?

  • Und noch eine Frage an Caruso:
    Verdi. La Traviata - Partie des Alfred (Mitschnitt unter Patané) Hast Du diese Aufnahme? Ist die auf deutsch?


    Lieber Knusperhexe,
    nein die Aufnahme ist italienisch gesungen - mehr oder weniger. Sehr idiomatisch klingt es bei den arg provinziellen Komprimari und beim Chor leider nicht. Auch Wunderlich hat hier und da ein paar Schwierigkeiten mit der Färbung und man merkt, dass er nicht die Sprache beherrscht. Aber kaum ein italienischer Tenor hat diese Leidenschaft und Glut für das Duett des ersten Aktes, diesen Überschwang und diese Glückseligkeit des von der Liebe Berauschten für die Arie im zweiten Akt oder diese tief empfundene Verzweiflung für das Duett im 3. Akt!
    Es gibt diesen Mitschnitt bei ORFEO.


    Als ersten Eindruck kannst Du ja mal bei Youtube in die Aufnahme reinhören:


    Dass es bei der DGG einen Querschnitt in deutscher Sprache gibt, weisst Du sicherlich. Er ist ja immer wieder aufgelegt worden!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Der Wunderlich-Thread ist jetzt gut in Schwung gekommen und es werden Lieblingsaufnahmen eingestellt. Nun sollten wir es so machen, wie es Caruso und Stimmenliebhaber im Vorgänger Thread von Gottlob Frick richtiger Weise getan haben, nämlich auch die kritische Frage stellen: Gibt es nur schönste Aufnahmen von Firtz Wunderlich? Nun ist es fast ein Sakrileg, wenn man bei diesem Tenor nach Begrenzungen fragt. Ich meine, um der Wahrhaftigkeit willen sollte man auch eine Größe wie Wunderlich und sein Schaffen hinterfragen, um so mehr gewinnnen die positiven Aussagen an Gewicht. Häufig wurde angeführt, dass bei Wunderlich noch technische Vervollkommnungen möglich wären. Beim Liedgesang wurde bemerkt, dass Sänger wie Fischer-Dieskau, Schwarzkopf und Schreier noch differenzierter, nuancierter, tiefgründiger und mit mehr Raffinement gesungen hätten. Imre Fabian bezeichnete Wunderlich sogar als oberflächlichen Belcantoschönsänger. Die Charakterisierung von Fabian teile ich jedoch keinesfalls. Wunderlich sang zwar herrlich, stahlend und mitreißend Belcanto. Er war aber immer auch ein Sänger, der die Tiefe des Ausdrucks suchte. Mich beschäftigt mehr die spekulierende Frage: Wie wäre es in der Karriere weitergegangen? Wohin hätte der Sänger und seine Stimme sich entwickelt. Wäre ein Florestan, ein Lohengrin ein Siegmund usw. auf dem Niveau, das Wunderlich für sich beanspruchte, möglich gewesen? Verstärkt werden diese Überlegungen, wenn man weiß, dass Wunderlich mit seinen besten kollegialen Freunden, Hermann Prey und Gottlob Frick, ernsthaft diskutierte, ob er auf Sicht gesehen nicht ganz in den Liedgesang wechseln sollte. Ich habe es gewagt, kritische Fragen zu Wunderlich zu formuliern, nun bin ich auf Eure Reaktionen gespannt. Bitte lasst meinen Kopf auf seinem Platz. Meine Ingrid braucht mich noch lang.


    Herzlichst
    Operus

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  • Ich sehe und höre folgenden "Barbier" sehr gerne. Einfach wunderbar Fritz Wunderlich als Almaviva. Auch die anderen Protagonisten sind einfach köstlich:


    W.S.

  • Mich beschäftigt mehr die spekulierende Frage: Wie wäre es in der Karriere weitergegangen? Wohin hätte der Sänger und seine Stimme sich entwickelt. Wäre ein Florestan, ein Lohengrin ein Siegmund usw. auf dem Niveau, das Wunderlich für sich beanspruchte, möglich gewesen?


    Also, lieber Operus, darüber habe ich in verschiedenen Beiträgen hier im Forum schon geschrieben. Natürlich weiß ich nicht mehr in welchem Thread - es gibt ja etliche Wunderlichthreads. vielleicht war es aber auch in einem. der sich grundsätzlich mit den Entwicklungspotentialen von Sängern befaßte. Das zu suchen, will ich mir nicht zumuten.


    Deshalb nur kurz:
    Ich habe Wunderlich in den 50er Jahren gelegentlich und in den 60er Jahren sehr häufig live gehört. Ich glaube nicht, dass er so bald über das lyrische Fach hinausgegangen wäre. Er hat sich beispielsweise in München massiv dagegen gewehrt den Edgardo zu singen und stand dann lieber als Arturo auf der Bühne - neben dem Edgardo von Georg Paskuda! Und es gab auch objektive Gründe für seine Zurückhaltung in allen Fragen der Repertoireerweiterung. Aber das will ich jetzt nicht noch einmal hier ausführen. Inzwischen ist die Frage 'Wunderlich als Lohengrin' ja ein Glaubensfrage. Da ist kaum einer für Argumente offen, vor allem die nicht, die von ihm nur wenige oder gar keine Live-Aufführungen gehört haben.


    Wir sollten immer wieder Wunderlich hören und gewiß uns auch gelegentlich über ihn austauschen. Ein Thread, der fragt, welches seine schönsten oder besten Aufnahmen sind, ist ein prima Zeitvertreib.
    Aber man muß auch in postfaktischen Zeiten nicht immer aufs neue darüber spekulieren, was gewesen wäre, wenn er nicht so früh gestorben wäre.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich war bei Manfreds Liste hängen geblieben und habe mir auch Granada des mexikanischen Komponisten und Sängers Agustin Lara angehört und gemerkt, dass ich es schon kannte aber irgendwie nicht mehr auf dem Schirm hatte. Auch, wenn es nicht tiefernste Klassik ist, gehört es doch hierher, weil ich Manfred Recht geben muss: so habe ich das anderweitig noch nicht gehört, und ich bezweifle, dass wir das je wieder so hören werden:




    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Nach dem Kölner "Giovanni" möchte ich noch drei weitere Aufnahmen nennen, auf denen er mir besonders lieb und teuer ist:
    Sein Steuermann im "Fliegenden Holländer" und sein Walther von der Vogelweide im "Tannhäuser", also 2x Wagner, und sein Linkerton (Pinkerton) im deutschsprachigen "Butterfly"-Querschnitt mit Pilar Lorengar.





    Zur anderen hier diskutierten Frage. Kein Sänger behält seine Stimme in einem Status-quo-Format für alle Zeit, jede Stimme verändert sich, und wer gescheit ist, verändert mit seiner Stimme auch sein Repertoire. Insbesondere der Pinkerton, aber auch der Walther von der Vogelweide lassen mich ahnen, wohin Wunderlichs Reise gegangen wäre: Sicherlich nicht bald ins Heldenfach, aber doch sehr wohl ins jugendliche Heldenfach: Erik, Lohengrin, Stolzing, was wäre wohl sehr wahrscheinlich gekommen, vielleicht sogar ein strahlender Florestan.
    Natürlich bleibt dies aufgrund seines frühen Todes Spekulation, aber nicht nur wenn man sieht, dass Vogt jetzt als Tannhäuser debütiert, dass Kaufmann den Otello plant und dass Herr Flórez sein Rossini-Spezialistentum weitgehend aufgegeben hat, um Rollen wie Werther oder Raoul zu singen, belegt dies alles meine Eingangsthese und zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Lohengrins von Wunderlich größer gewesen wäre, als ein Verharren im angestammten, rein lyrischen Fach.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Nach ein paar Tagen der viralen Abstinenz finde ich diesen Thread hier und möchte ihn um ein Tondokument ergänzen:


    Es ist ein Mitschnitt einer Münchener Eugen Onegin-Aufführung aus dem Jahr 1962. Lenskis Arie beginnt bei 2:13


    https://www.youtube.com/watch?v=zBxjUkOlggY


    So ergreifend wie hier habe ich die Todesahnung des jungen Dichters noch nicht gehört.

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Ja - das Granada ist schon unglaublich strahlend - ich habe es schon lange auf einer anderen CD


    Ich liebe diese CD - ist ja "leichte" Muße....


    Kalli

  • Zitat

    Siegfried: Nach ein paar Tagen der viralen Abstinenz finde ich diesen Thread hier und möchte ihn um ein Tondokument ergänzen:


    Es ist ein Mitschnitt einer Münchener Eugen Onegin-Aufführung aus dem Jahr 1962. Lenskis Arie beginnt bei 2:13


    Lieber Siegfried,


    das war doch sicherlich ide Aufführung, in der Fritz Wunderlichs Freund Hermann Prey den Onegin gesungen hat. Ich habe sie damals im Fernsehen gesehen. Ich habe eben noch einmal ganz fasziniert die wunderbar vorgetragene Arie genossen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Lieber Willi,


    leider komme ich erst etwas verspätet zum Antworten. Du hast recht, Hermann Prey sang den Onegin.


    Hier die Besetzung aus dem Prinzregenten Theater 1962 :


    Larina Hertha Töpper
    Tatyana Ingeborg Bremert
    Olga Britte Fassbaender
    Filpyevna Lillian Benningsen
    Eugen Onegin Hermann Prey
    Lenski Fritz Wunderlich
    Fürst Gremin Mino Yahia
    Triquet Ferry Gruber



    Dir. Joseph Keilberth

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Diese Aufnahme muss ich auch noch unbedingt nennen als für mich unverzichtbar:




    Gibt's bei jpc für 9,99


    Der Preisverfall wird immer rasanter. Ich hab für die Ersteinspielung ein Vielfaches bezahlt. Doch die Anschaffung lohnt sich.

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Falls nicht schon erwähnt, möchte ich noch auf Lortzings "Wildschütz" hinweisen, von dem es 2 Einspielungen gibt:


    Die Stuttgarter Aufnahme von 1958



    Die EMI-Aufnahme aus München 1963


    Ich bevorzuge letztere, nicht zuletzt wegen Wunderlichs "reiferer" Stimme, sonder auch wegen der höheren Qualität der Mitwirkenden, obwohl mich mit dem Stuttgarter Ensemble viele Erinnerungen verbinden.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Möchte diese Einspielung des Salzburger Liederabends von 1965 nennen:




    J. Polzin im Musikmarkt 10 / 96: »Dieser, auch in seiner digitalen Aufbereitung geglückte Mitschnitt dokumentiert eine Sternstunde, die Fritz Wunderlich, kongenial begleitet von Hubert Giesen, auf einem Höhepunkt seiner frühvollendenten Laufbahn zeigt.«

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Wurde eigentlich diese Aufnahme schon genannt?



    Da finde ich ihn wirklich sensationell gut.


    Über diese 1960 in Köln entstandene Aufnahme konnte ich mich noch mit Franz Crass bei seinem letzten Besuch in Ölbronn unterhalten. Er lobte die sehr harmonische Teamarbeit und kam dabei direkt ins Schwärmen; sein Part als Komtur hatte ihm damals gut gelegen.
    Er Hatte mit Wunderlich öfters zusammengearbeitet, die Böhm-Zauberflöte oder das Richter-Weihnachtsoratorium seien noch erwähnt.


    Randnotiz: Das Duett DG/Zerlina beginnt so: "Reich mir die Hand zum Leben". Wäre also eine neue Seite am Herzensbrecher entdeckt...
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Am 11.12.1963 wurde in München unter der Stabführung von Fritz Rieger ein italienisch gesungener Mitschnitt hergestellt mit George London in der Titelrolle, Karl Christian Kohn (Leporello), Annelies Kupper (Donna Anna), Maud Cunitz (Donna Elvira), Erika Köth (Zerlina), Albrecht Peter (Masetto) und Mino Yahia (Komtur).


    Und schon am 22.06.1963 bei den Wiener Festwochen unter Herbert von Karajan entstand ein Mitschnitt mit Eberhard Waechter als Don Giovanni, Walter Berry (Leporello), Leontyne Price (Donna Anna), Hilde Güden (Donna Elvira), Graziella Sciutti (Zerlina), Rolando Panerai (Masetto) und Walter Kreppel (Komtur).


    Leider sind diese Historischen Dokumente (noch) nicht zur Vervielfältigung freigegeben.


    Müßig zu erwähnen, dass in beiden Aufnahmen beide Tenorarien gesungen wurden, was damals noch nicht selbstverständlich war.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich beteilige mich ungern an Spekulationen. Nur so viel:


    In der Zeit, als ich oft Vorstellungen mit Wunderlich erlebt habe (in Stuttgart), fiel mir immer wieder seine wenig tragfähige tiefe Lage auf. Das deutete nicht auf einen baldigen Fachwechsel ins dramatische Fach hin, wo die Tiefengrundierung gebraucht wird.


    Auch bei Liedaufnahmen war dies zu hören. Bei Schumanns "Ich grolle nicht" war hatte er unüberhörbar Mühe, die tiefliegenden Phrasen zu überstehen. Die Aufnahme ist ja noch im Handel und jederzeit zugänglich zum Nachprüfen.


    Aber er hat ja trotz seiner kurzen Karriere genügend Aufnahmen hinterlassen, die seine goldene Höhe dokumentieren. Halten wir uns an ihnen schadlos -


    meint Sixtus

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  • Das Interview hatte ich auch anderswo schon gelesen. Wenn der Frager von einer Jahrhundertaufnahme mit Wunderlich und Christa Ludwig spricht und dann die falsche nennt, nämlich die nicht existierenden "Wunderhorn-Lieder" statt des "Liedes von der Erde", kann es nicht weit her sein. :(


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent