Virgilius NOREIKA - Tenor aus Litauen

  • Zitat

    von La Roche (6. März 2012)
    Und schließlich der Herr Noreika - ich weiß gar nicht, ob den jemand kennt. Aber ich habe eine Platte von ihm, und die Federico-Arie gefällt mir von ihm besser als von allen anderen, die sich daran versucht haben.

    Seit La Roche seiner Wertschätzung für Virgilius Noreika Ausdruck verliehen hat, ist etliche Zeit vergangen. Inzwischen sind verschiedene ähnlich positive Äußerungen über den Tenor gemacht worden, aber einen eigenen Thread hat er bis heute nicht gewidmet bekommen. Das will ich jetzt nachholen. Dabei werde ich mich auf Beiträge stützen, die schon früher in das Forum eingestellt wurden.


    Norejka, Virgilius (Virgiljus), wurde 22. 9. 1935 in Siauliai (Schaulen) in Litauen geboren; er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Vilnius (Wilna). Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Vergilius Noreika Schüler des grossen littauischen Tenors Kipras Petrauskas war. Sein Debut machte 1957 am Opernhaus in Vilnius als Lenski. Ein Jahr später wurde er dort festes Mitglied des Ensembles. In den 60er und 70er Jahren machte er eine sehr glanzvollen Karriere. Er nicht nur in Vilnius und Moskau gesungen sondern in vielen Städten der damaligen Sowjetunion sowie - insbesondere in den 60er Jahren - auch in Mailand und in anderen Städten im Westen. An der Staatsoper Berlin (damals DDR) sang er zwischen 1971 und 1975 Partien wie den Duca, den Rudolfo, Cavaradossi und Pinkerton.


    Ab 1976 hat Noreika in Vilnius an der litauischen Akademie gelehrt.
    Zu seinen Schülern gehören Sergeij Larin und Algis Janutas.
    Später hat er auch eine Zeit lang die Oper in Vilnius geleitet. Ich weiss aber nicht, ob er Intendant war oder das Haus nur kommissarisch geleitet hat.
    Heute soll er immer noch bestens bei Stimme sein aber nicht mehr öffentlich auftreten. Dafür fungiert er öfter als Mitglied der Jury bei Gesangswettbewerben.


    Dass Noreika hierzulande so wenig bekannt ist, verwundert mich immer wieder. In den USA werden seine Aufnahmen hoch geschätzt, obwohl er meines Wissens nie dort aufgetreten ist.


    Zum Glück gibt es ja eine Unmenge von Aufnahmen mit ihm. Darunter mindestens sieben Portrait-LPs und etliche Mitschnitte von Konzerten und Opernaufführungen.
    Auf CD ist allerdings bisher nur wenig davon veröffentlicht worden.
    Immerhin wurden beim Hamburger Archiv für Gesangskunst einige Arien-Aufnahmen wieder veröffentlicht.




    In den USA gibt eine Tosca, auf der er den Cavaradossi neben der grossartigen, damals allerdings nicht mehr ganz jungen Galina Vishnewskaya singt.



    Ein recht persönliches, eher russisch romantisch gefärbtes "Pieta, Signore" kann man auf YouTube hören:




    Zitat von Caruso41

    Von den vielen Aufnahmen, die Noreika gemacht hat, finde ich die im italienischen Fach zumeist nicht ganz so idiomatisch und eloquent wie die im russischen Fach.
    Die Arie des Vladimir aus Fürst Igor oder das Lied des indischen Gastes aus Sadko und die Arie des Lenski aus Eugen Onegin sind in seinen Aufnahmen ohne Frage schon sehr dicht am Ideal!
    Da ist er durchaus erste Wahl und er kann sogar mit Koszlowsky, Lemeshew und Vinogradow konkurrieren.







    Zitat von Mme. Cortese

    Vielen Dank für den Tipp "Noreika"! Ich kannte bisher noch nicht einmal den Namen und habe mir nun einige Aufnahmen auf youtube angehört. Ein Tenor, wie ich ihn schätze, lyrisch, des Mezzavoce und der Voix mixte fähig und nicht nur auf Lautstärke und Spitzentöne aus.




    Zitat von Caruso41

    ..... nachdem Du das Lamento di Federico in Deiner Liste genannt hattest, habe ich es mir auch gleich noch mal aufgelegt.
    Ich habe die LP früher sehr oft gehört und hatte sie noch gut im Ohr und in bester Erinnerung ...... Trotzdem habe ich echt gestaunt, wie gut die Aufnahme des E’ la storia del pastore ist! Irgendwie sind in der Stimme die ganze Verzweiflung und der Weltschmerz einfach präsent! Ein Wunder aber ist die gesangstechnische Souveränität. Wie Noreika die Stimme über die Lagenwechsel führt, wie er Töne anschwellen und wieder abschwellen lassen kann, wie er - darauf hat Mme Cortese mit Recht hingewiesen - das Mezza-Voce-Singen beherrscht und es versteht, der Bruststimme fein dosiert Kopfresonanz beizumischen, das alles ist echt vorbildlich! Faszinierend finde ich besonders die Fähigkeit, Modulationen des Melodieverlaufes durch Färbungen der Stimme zu unterstreichen. Vor allem ist das alles nicht Selbstzweck sondern ganz im Dienst der Interpretation! Das noch größere Wunder aber sind meiner Meinung nach die Ökonomie und der Geschmack mit dem er das heikle Stück singt. Dadurch errreicht er entschieden stärkere Wirkung als manch hoch gehandelter Tenor, der einfach nicht auf die Musik vertraut, sondern Gefühle mit histrionischen Gesten auszudrücken versucht.

    Natürlich gibt es noch Etliches mehr auf Youtube mit Noreika.
    Für Freunde ausgefallener Besetzungen das Butterfly-Liebesduett und das Otello-Liebesduett mit Noreika und Violetta Urmana! Noreika ist da immerhin 67 Jahre alt!!!
    Leider ist das keine Aufnahme, die ihm neue Freunde verschaffen wird! Überraschend gut aber Urmana!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Reinhard

    Hat den Titel des Themas von „Vergilius NOREIKA - Tenor aus Litauen“ zu „Virgilius NOREIKA - Tenor aus Litauen“ geändert.
  • Da sind schöne Aufnahmen offensichtlich nicht mehr bei YouTube verfügbar. Schade!


    Zumindest die legendäre Aufnahme des Lamento di Federico, über die ich mich ja oben schon eingehend ausgelassen habe, sollte aber hier wieder vorgestellt werden.
    Gibt es eine bessere?



    Auch die Arie des Vladimir darf eigentlich nicht fehlen:



    Und natürlich die beiden Soli des Lenski:




    Und dann will ich noch ein Video einstellen, das ihn in der Rolle des Rodolfo aus BOHEME zeigt.
    Das ist vielleicht nicht so ganz der junge Dichter, den ich mir eigentlich vorstelle, aber hörenswert ist die Arie allemal!
    Viele Melomanen werden sich zudem freuen, Noreika auch mal zu sehen! Den Film habe ich ganz zufällig gefunden. Wenn man unter dem Namen Noreika sucht, kommt man nicht darauf!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hier noch in einem Konzert aus dem Jahre 2012 u.a. mit Valdas Visniauskas, der als Krisian Benedikt vornehmlich als Otello und Samson international bekannt ist. Da war Noreika 77. Ich habe ihn einige Male in seinen späten Jahren in Konzerten in Vilnius erlebt. Er war immer noch achtbar anzuhören, seine phänomenale Technik hat ihn nie verlassen. In Litauen ein Nationalheld.



    VG
    Otello50

  • Lieber Otello50!


    Der Mitschnitt des Konzertes mit dem 77jährigem Vergilius Noreika hat meine Wertschätzung für den Litauischen Tenor noch weiter gesteigert. Wie er mit den jungen Kollege kommuniziert und zusammen singt, finde ich ungemein sympathisch. Seine stimmliche Leistung finde ich wirklich mehr als achtbar. Du hast absolut Recht: seine Technik ist die Basis dafür, dass er noch in diesem Alter so gut klingt! Und die ist in der Tat phänomenal! Sogar für die Frank-Sinatra-Songs findet er den richtigen Ton! Hätte ich nicht geglaubt!

    Also: Danke für das Dokument!

    Ich habe ihn einige Male in seinen späten Jahren in Konzerten in Vilnius erlebt.

    Das war sicher ein Erlebnis!
    Obwohl er in Berlin zwischen 1971 und 1975 Gastspiele an der Staatoper (damals DDR) gegeben hat und obwohl ich zweimal in Vilnius war, hatte ich das Vergnügen, ihn live zu hören, leider nicht.


    Den Tenor Kristian Benedikt habe ich auch schon als NEUE STIMME vorgestellt:

    Benedikt, Kristian - Tenor (Litauen), #208, 241, 1229ff, 1233ff.

    Dass er eigentlich Valdas Visniauskas heißt und Kristian Benedikt nur sein Künstlername ist, war mir bisher entgangen.


    Ganz herzliche Grüße

    Caruso41


    PS.:

    Diesen Thread habe ich vor fast vier Jahren begonnen.
    Du bist der Erste, der sich dafür interessiert und dazu etwas beigetragen hat!


    ;) - ;) - ;)


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  • Diesen Thread habe ich vor fast vier Jahren begonnen.
    Du bist der Erste, der sich dafür interessiert und dazu etwas beigetragen hat!


    Lieber Caruso41,


    es ist ein großes Vergnügen, Dir in diesen "Stimmthreads "zu folgen. Was Du an Wissen und Engagement hier einbringst ist bewundernswert und bereichernd. Es regt immer wieder an, ein wenig mit beizutragen.


    VG
    Otello50

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  • Diesen Thread habe ich vor fast vier Jahren begonnen.
    Du bist der Erste, der sich dafür interessiert und dazu etwas beigetragen hat!

    So sei ich, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der dritte.....


    Ganz richtig heisst er Virgilijus Noreika (litauisch mit eingeschobenem j) oder Виргилиюс Норейка (russisch). Laut Wikipedia bildete er sich 1965 bis 1966 weiter im Opernhaus Teatro alla Scala, wo er als erster sowjetlitauischer Sänger auftrat. Es gibt den Gesangswettbewerb "International Virgilijus Noreika competition for singers", der nach ihm benannt ist.


    Die "Drei Tiger" im Video (Bass - V. Prudnikov, Tenor - V. Noreika und Bariton - E. Kaniava ) gibt es bei YT


    Aus der russischen Schatztruhe noch einige Funde, die es anscheinend bei YT nicht gibt:


    Tombe degli avi miei

    La jolie fille de Perth u.a.


    Documentary about Virgilijus Noreika and his first wife and outstanding pianist Žaneta Noreikienė. Filmed in Lithuania national philharmonic hall.


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Später hat er auch eine Zeit lang die Oper in Vilnius geleitet. Ich weiss aber nicht, ob er Intendant war oder das Haus nur kommissarisch geleitet hat.


    Lieber Caruso,

    die Frage kann ich beantworten, bei Wikipedia steht "1976—1991 годах — художественный руководитель и директор Литовского театра оперы и балета."

    Deutsch: 1976-1991 - Künstlerischer Leiter und Direktor des litauischen Opern- und Balletttheaters.


    15 Jahre bedeutet wohl, dass er den Posten nicht nur kommissarisch hatte.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Jetzt habe ich auch die Daten für seine Auftritte im Teatro alla Scala. Es wird öfter auf den Pinkerton hingewiesen, aber den hat er da nur ein einziges Mal gesungen, wahrscheinlich als Ersatz für Bruno Prevedi, der die ersten sechs Vorstellungen der Aufführungsserie sang. Wie in Mailand üblich, wurden die letzten vier Vorstellungen von weniger arrivierten Sängern gesungen, in diesem Fall waren es Noreica (so ist die Schreibweise im Archiv der Scala) und den damals noch am Beginn ihrer Karriere stehenden Daniele Barioni und Giorgio Merighi.


    Die Termine:

    Pinkerton - Madama Butterfly = 13. März 1966 (neben Virginia Zeani als Cio-Cio-San)

    Bajan - Ruslan und Ljudmila = 24. + 28. Oktober, 02. + 18. November 1973

    Vladimir - Fürst Igor = 04. November 1973 (wahrscheinlich als Einspringer in einer von vier angesetzten Vorstellungen, die mit Vladimir Atlantov angekündigt waren)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Otello50!

    es ist ein großes Vergnügen, Dir in diesen "Stimmthreads "zu folgen. Was Du an Wissen und Engagement hier einbringst ist bewundernswert und bereichernd. Es regt immer wieder an, ein wenig mit beizutragen.

    Für mich ist es auch ein großes Vergnügen, dass mit Dir - nach langer Zeit - wieder ein vorzüglich kompetenter und bestens informierter Melomane im Forum ist. Besonders freue ich mich darüber, mit Dir (und orfeo!) auch über Sänger diskutiert werden kann, die im ehemaligen Sowjetischen Machtbereich gesungen haben und die selbst gut informierte Melomanen hierzulande oft gar nicht kennen.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ganz richtig heisst er Virgilijus Noreika (litauisch mit eingeschobenem j) oder Виргилиюс Норейка (russisch).

    Ich weiss!

    Aber auf der ersten LP, die ich in Berkley von ihm kaufen konnte, stand der Name, so wie ich ihn seither auch schreibe.

    Tolle Funde! Die Edgardo-Arie kannte ich bereits aber die Arie des Henri Smith war mir neu. Es ist ein Genuss, die mal nicht von einem vollkommen lyrischen Tenor zu hören.

    Vladimir - Fürst Igor = 04. November 1973 (wahrscheinlich als Einspringer in einer von vier angesetzten Vorstellungen, die mit Vladimir Atlantov angekündigt waren)

    Da hat das Publikum ja Glück gehabt, dass der Einspringer besser war als der Tenor, der angesetzt war. Gerade als Vladimir ist schon ein erheblicher Qualitätsunterschied zwischen Den Ruussen und dem Litauer.


    A propos Litauen:

    Hast Du letzte Woche im Deutschlandradio die Übertragung von Ponchiellis I LITUANI gehört?


    Amilcare Ponchielli

    I L I T U A N I

    Oper in einem Prolog und drei Akten

    Libretto: Antonio Ghislanzoni

    nach Adam Mickiewiczs „Konrad Wallenrod“


    Aldona – Jurate Švedaite-Waller, Sopran

    Walter/Corrado – Mickael Spadaccini, Tenor

    Vitoldo – Arunas Malikenas, Bariton

    Arnoldo – Modestas Sedlevicius, Bariton

    Albano – Tadas Girininkas, Bass

    Staatschor Kaunas

    Litauisches Nationales Symphonie-Orchester

    Leitung: Modestas Pitrenas


    Litauische Nationalphilharmonie Vilnius

    Aufzeichnung vom 5. September 2020


    Ich bin froh, dass ich die Oper mitgeschnitten habe.

    Sehr lohnend! Gehört aber eigentlich nicht hier her, obgleich zwei der Sänger Schüler Von Noreika waren!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe meinen Beitrag gelöscht, weil Orfeo mal wieder meinen Beitrag ignoriert hat und alles besser bei ihm ist!

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    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • A propos Litauen:

    Hast Du letzte Woche im Deutschlandradio die Übertragung von Ponchiellis I LITUANI gehört?

    Lieber Caruso,

    Ich nehme an, das ist die gleiche konzertante Auführung, die es bei YT gibt: Live Stream Online - Amilcare Ponchielli opera „Lietuviai“


    Schüler von Virgilijus Noreika waren u.a.:

    Edgaras Montvidas - Tenor, Liudas Norvaišas - Bass , Eugenijus Chrebtovas - Bariton, Algirdas Janutas - Tenor, Sergejus Larinas (Sergej Larin) - Tenor, Arūnas Malikėnas - Bariton, Arvydas Markauskas - Bariton, Laimonas Pautienius - Bariton, Audrius Rubežius - Tenor, Jonas Sakalauskas - Bariton


    Es grüßt Orfeo

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ganz richtig heisst er Virgilijus Noreika

    Das ist zwar ziemlich egal, aber meine Schallplatte von Melodia (gekauft 1976 in Leipzig) gibt als Transkription

    die Schreibweise "Virgilius Noreika" an.

    In der Zwischenzeit haben sich nicht nur gesellschaftliche Verhältnisse geändert, sondern auch Transkriptionen. Leider kann ich das Cover nirgends finden.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • ... meine Schallplatte von Melodia (gekauft 1976 in Leipzig) gibt als Transkription die Schreibweise "Virgilius Noreika" an.

    Lieber La Roche,


    ich weiß zwar nicht was es da zu transkribieren gibt, denn die Litauische Sprache muß ja nicht transkribiert werden. Sieh mal bei Wikipedia rein, da steht sein Taufname wohl richtig drin. Klar, die Amerikaner nannten ihn sogar Virgil bzw. Vergil Noreika, die Italiener Virgilio Noreica, die Deutschen Virgilius Noreika, die Russen Виргилиюс Норейка - transkribiert = Virgilius Noreika. Das kompliziert zwar die Suche in allen Suchmaschinen, führt aber zu mehr Ergebnissen, als wenn man nur eine einzige Variante eingibt.


    Aber hier noch einige Ergebnisse meiner Suche:


    Des Grieux in Manon Lescaut (1. Januar 1968, also aus den ganz frühen Jahren)


    Skudučio's Balade aus Balys Dvarionas' Oper "Dalia" (entstanden 1957), Datum der Aufnahme unbekannt


    Tosca mit Galina Vishnevskaya (Finale)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo,


    ich bin begeistert, was Du so noch alles an interessanten Aufnahmen ans Licht bringst! Wahre Perlen!
    Aus Dvarionas DALIA kannte ich von Vergilius Noreika die Ballade bisher nur mit Klavierbegleitung:



    Aber ich kenne aus der Oper noch eine Sopranarie, die ich zweimal von Violetta Urmana gehört habe. Sie muss sie wohl in Liederabenden als Zugabe gesungen haben.

    Hab ganz lieben Dank für Deine Mühe der beharrlichen Recherchen!


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe meinen Beitrag gelöscht, weil Orfeo mal wieder meinen Beitrag ignoriert hat und alles besser bei ihm ist!

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    Was soll das denn? Wieso so agressiv? Da wird mir Böswilligkeit unterstellt nur weil ich, um meinen Beitrag zu schreiben, länger gebraucht habe. Als ich anfing, war der Fiesco-Beitrag noch nicht da, als ich ihn gesendet habe (die Suche nach den Schülern dauerte etwas länger), stellte ich anschließend fest, dass Fiesco schon 22 Minuten vorher einen ähnlichen Beitrag geschrieben hatte.


    Das mit dem "mal wieder" versteh ich nicht so ganz, aber ich kann auf Erklärungen verzichten.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ich nehme an, das ist die gleiche konzertante Auführung, die es bei YT gibt: Live Stream Online - Amilcare Ponchielli opera „Lietuviai“

    Ja, lieber Orfeo, das ist die gleiche konzertante Aufführung!

    Im Deutschlandradio klang sie allerdings deutlich besser. Vor allem die Sopranistin und der Tenor!


    Schön, dass so viele hier beitragen!

    Darum lieber Fiesco solltest Du es nicht persönlich nehmen, wenn mal jemand anders die gleiche Information postet, die Du schon gepostet hattest.

    Wenn ich mich recht erinnere, hatte hattest Du noch auf die Ankündigung im Deutschlandradio hingewiesen. Das könnte doch durchaus Leserinnen und Leser interessieren. Deshalb ist schade, dass Dein Beitrag gelöscht ist.


    Beste Grüße Euch beiden!

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Liebe 'Taminos',


    nun möchte ich auch noch 'meinen Senf' zu diesem Thread dazugeben. Von Virgilius Noreika habe ich die folgenden zwei Solorecitals und eine Operngesamtaufnahme:



    „Russische und italienische Arien“: „Evgeni Onegin“: Ia liubliu vas, Olga – Kuda, kuda vi udalilis (Chaikovskii) / „Kniaz Igor“: Medlenno den ugasal... Akh! Gde ti, gde? Otsovis na zov liubvi! (Aleksandr Borodin) / „Sadko“: Ne shest almazov v kemennikh peshcherakh (Nikolai Rimski-Korsakov) / „Tosca“: Recondita armonia (Giacomo Puccini) / „Manon Lescaut“: Ah, non v'avvicinate!...Guardate! Pazzo io son (Giacomo Puccini) / „Lucia di Lammermoor“: Tombe degl'avi miei... Fra poco a me ricovero (Gaetano DonizettI) / „L'Arlesiana“: È la solita storia del pastore (Francesco Cilea) / Orkestr Bolshogo Teatra SSSR (Orchester des Bolshoi-Theaters Moskau) / Dirigent: Boris Khaikin / 'Melodiia' S 01679/80 (1 LP, 30 cm, stereo, UdSSR 1968) Aufnahmen in russischer und italienischer Sprache. (Ausschnitte aus dieser Platte hat 'Caruso41' in seinen Beiträgen Nrn. 1 und 2 vorgestellt; im Beitrag Nr. 15 ist die Hülle abgebildet.)


    „Arie antiche und Lieder von Edvard Grieg“: Georg Friedrich Händel: 'Frondi tenere e belle... Ombra mai fu' („Serse“) / Alessandro Stradella: 'Pietá, Signore' / Tommaso oder Giuseppe Giordani: 'Caro mio ben' / Lieder von Edvard Grieg: Auf der Reise zur Heimat, op. 33 Nr. 9 - Ein Traum, op. 48 Nr. 6 – Mit einer Primula veris, op. 26 Nr. 4 – Zur Rosenzeit, op. 48 Nr. 5 – Heimkehr, op. 58 Nr. 1 – Lauf der Welt, op. 48 Nr. 3 / Virgilius Noreika (Tenor) / Kamerni Orkestr Gosudarstvennii Filarmonii Litovskoi SSR (Kammerorchster der Staatlichen Philharmonie der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik) / Dirigent: Saulius Sondetskis / 'Melodiia' D 18287/88 (1 LP, 25 cm, mono, UdSSR 1966) Aufnahmen in italienischer und russischer Sprache.



    In Düsseldorf gab es in den 70er Jahren den „Brücken-Verlag“, der auf Grund eines Vertrages mit dem staatlichen sowjetischen Verlag „Mezhdunarodnaia Kniga“ ausgesuchte Bücher und Schallplatten im Sortiment hatte; allerdings musste man schnell zugreifen, da es oft nur einzelne Exemplare gab und die Nachbestellung viel Geduld erforderte. Einmal habe ich zugegriffen (Shchedrin) und mir einmal (Laurushas) leider nur Notizen gemacht:



    „Ne tolko liubov“ ('Nicht nur Liebe') (Shchedrin): Varvara Vasilevna, Kolchosvorsitzende – Nijole Ambrazaitite (Mezzosopran) / Fedot Petrovich, Leiter der Traktorbrigade – Vincentas Kupris (Bass) /. Volodia Gavrilov, ein junger Bursche – Virgilius Noreika (Tenor) / Natasha, eine junge Bäuerin – E. Korneeva (Sopran) / Ivan Trofimov, ein Traktorfahrer – Pranas Zaremba (Bariton) / Mishka und Grishka, zwei Traktorfahrer – G. Pamaktis und A. Kariatskas (Tenöre) / Katerina, eine ältere Bäuerin – M. Aleshkevichiute (Alt) / Kondurushkin, Dirigent des Kolchose-Orchesters - P. Kasperavichius (Bariton) / Das Mädchen mit der hohen Stimme – Regina Tumalevichiute* / Aniutka, ein junges Mädchen - Grazhina Apanavichiute / Ein Bursche – Pranas Zaremba / Ein Mädchen – I. Iasiunaite / Khor i Orkestr Gosudarstvennogo Akademicheskogo Teatra Operi i Baleta Litovskoi SSR (Chor und Orchester des Staatlichen Akademischen Opern- und Ballett-Theaters der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik) / Dirigent: Rimas Geniushas / 'Melodiia' S 10-06847/50 (2 LPs, 30 cm, stereo, UdSSR 1976). *'Melodiia' gibt ihren Namen als Tamulevichiute an. Es gibt auch eine 'Melodiia'-Aufnahme vom Moskauer Rundfunk mit Liudmila Simonova (Varvara), Evgeni Vladimirov (Fedot), Iuri Elnikov (Volodia) und Liudmila Belobragina (Natasha) unter Iuri Aranovich.


    Die dreiaktige Oper von Rodion Shchedrin (Jahrgang 1932), ein typisches Produkt der damaligen zeitgenössischen 'Sowjet-Oper', wurde am 5. 11. 1961 in Novosibirsk uraufgeführt und hatte im Januar 1973 in Vilnius Premiere; im April 1975 gab es auch eine Aufführungsserie an der Berliner Staatsoper mit der Bulgarin Borjana Mateeva (Varvara), Carola Nossek (Natasha), Eberhard Büchner (Volodia) und Horst Lunow (Fedot). Shchedrin, der bei uns im Westen in erster Linie als Komponist von Balletten für seine Frau, die gefeierte Primaballerina Maia Plissetskaia, bekannt wurde (z: B. „Carmen“, „Anna Karenina“ und „Die Möwe“) und lange in München in einer Beziehung mit der Schauspielerin Maria Schell lebte, verwendete für die Komposition der Oper „Ne tolko liubov“ zahlreiche Tänze der russischen Folkore und viele 'Chastushkas' - kleine einprägsame Volksweisen - wodurch die an sich handlungsarme Oper sehr lebendig und unterhaltsam wirkt. (Leider ist dem Doppelalbum der 'Melodiia' kein Textheft beigegeben, womit man z. B. die verbalen 'Spitzen' des Städters Volodia gegen die ländlichen Arbeiter verstehen könnte.)


    Eine 'Chastushka' ist auch das Lied des Fedot Petrovich, der vergebens um die Hand der schon älteren Kolchosvorsitzenden Varvara wirbt (die sich in den jungen Volodia verliebt, der aber nur Augen für seine Verlobte Natasha hat) und seinen Ärger in Wodka ertränkt. Nicolai Ghiaurov hat diesen 'Ohrurm' als Zugabe in seinem Münchner Galakonzert am 3. 6. 1966 als Zugabe gesungen und seinen Vortrag wirkungsvoll mit Augenrollen und leichtem Schwanken untermauert. Weil dieses Lied (von dem es auch eine deutsche Version mit Peter Lagger beim Südwestfunk Kaiserslautern unter Emmerich Smola gibt) bei der Fernsehübertragung aber nur mit dem Titel 'Canzone del ubriaco' angekündigt wurde, beschwerte sich eine – des Italienischen offensichtlich nicht mächtige – Zuschauerin in einem Leserbrief an die „Hör Zu“, dass es wohl eine Unverschämtheit von Nicolai Ghiaurov gewesen sei, vor dem Publikum betrunken aufzutreten!



    „Paklide paukshchiai“ ('Verirrte Vögel') (Laurushas): Tadas – Virgilius Noreika (Tenor) / Ruta – Elena Saulevichiute (Sopran) / Marius – Eduardas Kaniava (Bariton) / Molina, die Mutter – Birute Almonaitite (Mezzosopran) / Sefas, genannt 'Shef' – Henrikas Zabulenas / Khor i Orkestr Gosudarstvennogo Akademicheskogo Teatra Operi i Baleta Litovskoi SSR (Chor und Orchester des Staatlichen Akademischen Opern- und Ballett-Theaters der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik) / Dirigent: Rimas Geniushas / 'Melodiia' (2 LPs, 25cm, mono, UdSSR 1969). Die Oper wurde nicht komplett, sondern nur auf zwei einzelnen Querschnitt-Platten veröffentlicht: 'Melodiia' D 26015/16 (Die Szene in Rutas Haus – Monolog des Marius und das 'Vogellied' – Die Szene Shef-Tadas – Der Monolog des Marius – Finale) und D 27441/42 (Die Straßenszene und das 'Vogellied' – Duett Ruta-Tadas – Der Chor der Studenten – Die Szene des Shef und Monolog des Tadas – Die Szene der Mutter – Das Lied des Shef – Finale).


    Soviel ich weiß, geht es in dieser 1967 uraufgeführten – und in Westeuropa in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltfrieg spielenden - Oper von Vitautas Laurushas (Jahrgang 1930) um den Mord an einem Mann (Tadas), der sich im Bewusstsein des Sterbens an sein früheres Leben erinnert. Erst allmählich wird dann der Grund für die Tat erkennbar und ist in der unpolitischen Haltung des Sterbenden gegenüber den Machthabern in seiner ehemaligen Heimat zu sehen, die vom Mörder (Marius) als Verrat empfunden wird.



    'Opera Depot' und 'House of Opera' in den USA haben die folgenden zwei Opern mit Virgilius Noreika im Angebot:


    „Evgeni Onegin“ (Chaikovskii): Madame Larina – Sofia Schultz / Tatiana – Gabriela Benacková / Olga – Olga Tassinari / Filipevna – Adriana Cantelli / Evgeni Onegin – Nelson Portella / Lenski – Virgilius Noreika / Fürst Gremin – Victor de Narké / Monsieur Triquet – Aldo Moroni / Tsaretski – Eduardo Ferracini / Ein Hauptmann – Enrique Granados / Ein Vorsänger – Ugo Sorrenti / Coro y Orquesta del Teatro Colón, Buenos Aires / Dirigent: Neeme Järvi (Buenos Aires, Teatro Colón, 17. 11. 1977) 'Opera Depot' OD 11478-2 (2 CDs, USA 2016) 'House of Opera' nennt ein anderes Datum (15. 11.) und eine andere Besetzung des M. Triquet (Nino Falzetti).


    „Tosca“ (Puccini): Floria Tosca – Galina Vishnevskaia / Mario Cavaradossi – Virgilius Noreika / Il barone Scarpia – Vladimir Valaitis / Cesare Angelotti – Iuri Korolev / Il sagrestano – Vitali Nartov / Spoletta – Andrei Sokolov / Sciarrone – Vladimir Filipov / Il carceriere - Leonid Maslov / Khor i Orkestr Bolshogo Teatra SSSR (Chor und Orchester des Bolshoi-Theaters Moskau) / Dirigent: Mark Ermler (Moskau, Bolshoi-Theater, 31. 3. 1971) 'Opera Depot' OD 10197-2 (2 CDs, USA 2011) Ein Rundfunkmitschnitt in russischer Sprache; im Beitrag Nr. 1 hat bereits 'Caruso41' auf die Version dieser Aufnahme bei der niederländischen Firma 'Ponto' – die die Namen einiger Nebenrollen-Sänger falsch nennt - hingewiesen.



    Carlo

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  • Eine 'Chastushka' ist auch das Lied des Fedot Petrovich, der vergebens um die Hand der schon älteren Kolchosvorsitzenden Varvara wirbt (die sich in den jungen Volodia verliebt, der aber nur Augen für seine Verlobte Natasha hat) und seinen Ärger in Wodka ertränkt. Nicolai Ghiaurov hat diesen 'Ohrurm' als Zugabe in seinem Münchner Galakonzert am 3. 6. 1966 als Zugabe gesungen und seinen Vortrag wirkungsvoll mit Augenrollen und leichtem Schwanken untermauert. Weil dieses Lied (von dem es auch eine deutsche Version mit Peter Lagger beim Südwestfunk Kaiserslautern unter Emmerich Smola gibt) bei der Fernsehübertragung aber nur mit dem Titel 'Canzone del ubriaco' angekündigt wurde, beschwerte sich eine – des Italienischen offensichtlich nicht mächtige – Zuschauerin in einem Leserbrief an die „Hör Zu“, dass es wohl eine Unverschämtheit von Nicolai Ghiaurov gewesen sei, vor dem Publikum betrunken aufzutreten!

    Lieber Carlo!


    Wie immer sind Deine diskographischen Hinweise dankens- und bewundernswert. Vielen Dank!

    Bitte, erlaube mir eine Anfrage. Das "Lied des Betrunkenen" habe ich oft von Nicolai Ghiaurov "dargestellt" gehört, erstmals im von Dir genannten Münchner Konzert aus dem Jahre 1966. Wenn ich mich nicht irre, war jedoch nicht Rodion Shchedrin, sondern Tikhon Khrennikov als Komponist angegeben, und zwar aus seiner Oper "Much Ado about Nothing" = Viel Lärm um Nichts. Was ist richtig?


    Shchedrins Oper "Nicht nur Liebe" kenne ich nicht nur aus der von Dir genannten Litauer Aufnahme, sondern auch aus zwei Live-Mitschnitten des Mariinsky-Teaters, zunächst konzertant aus der Mariinsky-Konzerthalle, dann "semi-staged" aus Moskau. Mir ist DIESES "Lied des Betrunkenen" nicht dabei aufgefallen, doch werde ich dies noch einmal überprüfen.


    Neu und völlig überraschend war für mich auch, dass Shchedrin ein Verhältnis mit Maria Schell hatte, doch ein schnelles Googeln erbrachte 3 Bestätigungen dieser Information.


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter

  • Richtig ist, dass MUCH ADO ABOUT NOTHING keine Oper ist, sondern ein Orchesterwerk mit Gesang in zwölf Sätzen von Tikhon Khrennikov (op. 7, 1936) nach der gleichnamigen Shakepeare Komödie in der russischen Übersetzung von Pawel Antokolski


    Daraus sind die FÜNF LIEDER für Bass und Klavier:

    1. SERENADE DES CLAUDIO

    2. SERENADE DES BORACHIO

    3. LIED DES BETRUNKENEN

    4. SERENADE

    5. LIED DES CLAUDIO


    Weitere Angaben zum Komponisten bei SIKORSKI


    Acht Opern hat Khrennikov allerdings auch komponiert, u.a. nach Shakepeare die Oper "Viel Lärm um Herzen“ (1972/73), aber der Librettist war Boris Pokrovsky.

    Wegen der Ähnlichkeit der Titel werden die Werke wahrscheinlich manchmal verwechselt, aber der Text vom Lied des Betrunkenen läßt sich einwandfrei Pawel Antokolski zuordnen und hat nicht mit der Oper zu tun.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Dank an Stimmenliebhaber. Genau diese Platte habe ich gemeint. #15.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Hallo, Peter und 'Orfeo'!


    Ihr habt Recht; da ist bei mir einiges durcheinander geraten, Entschuldigung!


    Anstatt mir die Zeit zu nehmen und die Schallplatten mit der Oper „Ne tolko liubov“ noch einmal anzuhören oder mich durch's Internet zu wühlen, habe ich einer amerikanischen CD-Besprechung des Recitals von 'Bayern Klassik' mit Nicolai Ghiaurovs Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk geglaubt, die das „Lied des Betrunkenen“ Rodion Shchedrin zuschrieb. (Diese CD habe ich nicht.) Ich hatte zwar auch Tikhon Khrennikov und „Viel Lärm um nichts“ ('Mnogo shuma iz nichego') im Gedächtnis und habe ihn auch zuerst richtig in meiner wöchentlichen Liste mit den „Münchner Sonntagskonzerten“ genannt, ihm aber die Oper „Ne tolko liubov“ zugeschrieben, was ich später korrigiert habe, weil die Oper von Khrennikov über Shakespeares Komödie, die in meinen Unterlagen mit dem deutschen Titel „Viel Lärm aus Leidenschaft“ ('Mnogo shuma iz za serdets') genannt wird, von 1972 stammt und das Münchner Konzert mit Ghiaurov von 1966. Korrekt ist nun das, was 'Orfeo' geschrieben hat. Vielen Dank für die Richtigstellung! Nun werde ich bei den „Münchner Sonntagskonzerten“ meine Korrektur korrigieren!


    In einer Lieferliste des „Brücken-Verlags“ habe ich noch zwei Schallplatten mit Virgilius Noreika gefunden:


    „Dalia“ (Balis Dvarionas): Szene des Skuduchis und Arie der Dalia / Virgilius Noreika (Tenor) und Elena Saulevichiute (Sopran) / Khor i Orkestr Gosudarstvennii Akademicheskii Teatr Operi i Baleta Litovskoi SSR (Chor und Orchester des Staatlichen Akademischen Opern- und Ballettt-Theaters der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik) / Dirigentin: Margarita Dvarionaite ( gekoppelt mit der Arie der Danuta aus der Oper „Marite“ von Antanas Rachiunes – mit der Mezzosopranistin M. Aleshkevichiute - und vier Ausschnitten aus dem Ballett „Audrone“ von Iozas Indra). 'Melodiia' D 5354/55 (1 LP, 25 cm, mono, UdSSR 1959).


    Die italienischen Arien aus dem Recital von 1968 („Tosca“, „Manon Lescaut“, „Lucia di Lammermoor“ und „L'Arlesiana“) erschienen 1980 auch auf einer Seite einer LP, die auf der zweiten Seite italienische Arien mit der Sopranistin Maria Bieshu („Aida“, „Madama Butterfly“, „Adriana Lecouvreur“ und „Norma“) enthielt; alle Aufnahmen wurden von Boris Khaikin am Pult des Orchesters des Bolshoi-Theaters Moskau dirigiert: 'Melodiia' S 10-12311/12.


    'Melodiia' gibt - wie auch bei allen im Beitrag Nr. 20 genannten Aufnahmen - die Namen der litauischen Komponisten, Sänger und Dirigenten in der russischen Schreibweise an, die sich geringfügig von der litauischen unterscheidet. Zu beachten ist ferner, dass die Jahreszahlen bei den Katalognummern das Jahr des Erscheinens der Schallplatte bedeuten und nicht das Aufnahmejahr.


    Carlo

  • Jetzt waren wir vom eigentlichen Thema abgewichen, aber der Schlenker hat sich gelohnt, da wir im folgenden Video ganz elegant "Tikhon Khrennikov" mit "Viel Lärm um Nichts" und "Virgilijus Noreika" verbinden können. Weiter unten noch einige Videos, die wegen der teilweise bescheidenen Technik mehr dokumentarischen Charakter haben, aber trotzdem einen guten Eindruck von Noreikas Stimme vermitteln.

    Wie Nachtigall über Rosen aus 'Mnogo shuma iz nichego' (Viel Lärm um Nichts) von Tikhon Khrennikov, gesungen von Virgilijus Noreika, begleitet am Piano vom Komponisten



    bdsmlr-419703-UKzmPbdGKc.gif

    Die etwas holprige automatische Übersetzung des Textes


    Wie Nachtigall über RosenSingt im Nachtgarten,

    Ich habe euch in Prosa gesagt,

    Ich gehe zu dem Lied. Ein Lied ist euch gewidmet,

    Und ihr seid mutig zu antworten,

    Denn das Lied endet

    Das Beste auf der Welt. Mein Stern, meine Farbe,

    Mit dem ich verheiratet bin,

    Du bist die Beste, du bist die

    Meine Lieblingsfrau. Ein Lied ist euch gewidmet,

    Und ihr seid mutig zu antworten,

    Denn das Lied endet

    Das Beste auf der Welt.


    Außerdem als Zugabe noch einige Titel gesungen von Noreika

    Ночь листвою чуть колышет

    Romanze des jungen Zigeuners aus Rachmaninovs Oper "Aleko"

    Ombra mai fu

    Lenskis Arie

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Caruso41 wird es freuen! Es gab wirklich mal eine LP mit Maria Bieshu und Virgilijus Noreika. Ich habe nur das Foto gesehen und weiß bisher sonst gar nichts darüber.


    Мария БИЕШУ Виргилиюс НОРЕЙКА Арии из Опер EX NM» на интернет-аукционе Мешок

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ergänzung zu # 26


    Alles zurück auf Null, bei Discogs habe ich die Aufnahme gefunden. Auf der A-Seite singt Virgilijus Noreika vier Arien, auf der B-Seite singt Maria Bieshu vier Arien. Sie singen nichts zusammen. Die Zusammenstellung der LP erfolgte wohl nur wegen der bekannten Namen der Sänger.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo!

    Caruso41 wird es freuen! Es gab wirklich mal eine LP mit Maria Bieshu und Virgilijus Noreika. Ich habe nur das Foto gesehen und weiß bisher sonst gar nichts darüber.

    Alles zurück auf Null, bei Discogs habe ich die Aufnahme gefunden. Auf der A-Seite singt Virgilijus Noreika vier Arien, auf der B-Seite singt Maria Bieshu vier Arien. Sie singen nichts zusammen. Die Zusammenstellung der LP erfolgte wohl nur wegen der bekannten Namen der Sänger.

    Auf die LP hat Carlo schon mal hingewiesen:

    "Arien": 'Aida' (Ritorna vincitor!) - 'Madama Butterfly' (Un bel dì, vedremo) - 'Adriana Lecouvreur' (Ecco, respira appena... Io son l'umile ancella) - 'Norma' (Casta Diva, che inargenti... Ah! Bello a me ritorna) / Orkestr Bolshogo Teatra SSSR / Dirigent: Boris Khaikin (gekoppelt mit einem Recital des litauischen Tenors Virgilius Noreika mit dem Orchester des Bolshoi-Theaters Moskau, ebenfalls unter der Leitung von Boris Khaikin; es enthält Arien aus 'Tosca', 'Manon Lescaut', 'Lucia di Lammermoor' und 'L'Arlesiana'.) 'Melodiia' S 10-12311/12 (UdSSR, 1 LP, 1979).

    Schade, dass sie nicht zusammen Duette gesungen haben! Da wäre ich gespannt drauf gewesen!


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo,


    Virgilius Noreika hat seine Stimme auch für eine Verfilmung der Oper „Fürst Igor“ von Aleksandr Borodin 'ausgeliehen' (in Klammern die Namen der Darsteller):


    „Kniaz Igor“ ('Fürst Igor') (Borodin): Igor Sviatoslavich, Fürst von Seversk – Vladimir Kiniaev (Boris Khmelnitskii) / Iaroslavna, seine Gemahlin – Tamara Milashkina (Nelli Pshennaia) / Vladimir Igorevich, Igors Sohn aus erster Ehe – Virgilius Noreika (Boris Tokarev) / Vladimir Iaroslavich, Fürst Galitski, Bruder der Fürstin Iaroslavna – Vladimir Malishev (Aleksandr Slastin) / Khan Konchak – Evgeni Nesterenko (Bimibulat Valaiev) / Konchakovna, seine Tochter – Irina Bogacheva (Irina Morgoeva) / Skula, Gudokspieler – V. Morozov (M. Sidorkin) / Eroshka, Gudokspieler – S. Strezhnev (Piotr Merkurev) / Ovlur, ein getaufter Polowzer – G. Vilkhovetskii (M. Akhunaev) / Gsak, ein polowzer Khan – (M. Ikaev) / Iaroslavnas Amme – (E. Kharkevich) / Gosudarstvennogo Akademicheskogo Teatra Operi i Baleta Imeni S. M. Kirova (Chor, Orchester und Ballett des Kirov-Theaters, Leningrad) / Dirigent: Gennadi Provatorov / Regie: Roman Tikhomirov (Konets-Film, UdSSR 1969, 105 Min.). Die 'Polowzer Tänze' werden vom Ballett des Kirov-Theaters in der Choreographie von Mikhail Fokine getanzt.


    Der Film ist durch die sowjetisch-amerikanische Video-Firma 'Kultur International' als VHS-Kassette (KTV 1286) zusammen mit weiteren sowjetischen Opernfilmen auch in den USA angeboten worden. Aus dieser Serie habe ich einen - ebenfalls von Roman Tikhomirov verfilmten - „Evgeni Onegin“ aus dem Jahre 1958 mit Galina Vishnevskaia (Tatiana), Larissa Avdeeva (Olga), Evgeni Kibkalo (Onegin), Anton Grigorev (Lenski) und Ivan Petrov (Fürst Gremin) mit dem Chor und dem Orchester des Bolshoi-Theaters Moskau unter Boris Khaikin; nur Ivan Petrov spielt seine Rolle selbst, die übrigen Sänger werden von Schauspielern gedoubelt.


    Ich hoffe, dass 'Orfeo' – der sich ja bestens im Internet auskennt – den „Fürst Igor“-Film hier einstellen kann. Dafür schon danke im voraus!


    Carlo

  • Lieber Carlo!

    Virgilius Noreika hat seine Stimme auch für eine Verfilmung der Oper „Fürst Igor“ von Aleksandr Borodin 'ausgeliehen' ... ...

    ... ...

    ... hoffe, dass 'Orfeo' – der sich ja bestens im Internet auskennt – den „Fürst Igor“-Film hier einstellen kann. Dafür schon danke im voraus!

    Das wäre toll! Wenn das einer schafft, den Film in netzt aufzuspüren, ist das gewiss Orfeo!

    Die Besetzung mit so großartigen Sängern würde ja allein die Tonspur lohnen. Ähnlich hochkarätig ist kein "Fürst Igor", den es auf CD gibt, besetzt!


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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