Die 3. Symphonie von Alfred Schnittke entstand als Auftragswerk des Leipziger Gewandhausorchesters zu seinen 200. Geburtstag und wurde am 5. November 1981 unter der Leitung des damaligen Chefdirigenten Kurt Masur uraufgeführt.
Das Werke hat vier Sätze und dauert etwas über 50 Minuten, wobei das abschliessende Adagio mit knapp 20 Minuten der längste Satz ist.
Moderato
Allegro
Allegro pesante
Adagio
Das Werk ist im polystilistischen Stil geschrieben, enthält im Gegensatz zur 1. Symphonie aber keine direkten Zitate. Allerdings sind zahlreiche Komponisten - vor allem deutscher Provinienz - mit Fast-Zitaten ständig präsent. Dazu gehören Schütz, Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, Mendelssohn, Strauss, Strauß, Reger, Bruckner, Mahler, Schönberg, Berg und Webern. Der eröffnende Moderato Satz beginnt zudem mit einem langanhaltenden sich steigernden Klang, der deutlich an den Anfang vom "Rheingold" erinnert. Die 3. Symphonie von Schnittke ist nicht so radikal wie die erste und dürfte die "Hörerfreundlichste" sein.
Es gibt m.W. bisher 3 Aufnahmen, leider allerdings keine von der UA. Die erste entstand für Melodiya 1984 in Moskau durch Gennadi Rozhdestvensky mit dem USSR Ministry of Culture Symphony Orchestra. 1990 folgte BIS im Rahmen ihrer Gesamtschau mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter Eri Klas und in 2015 erschien bei Pantatone eine mit dem RSO Berlin unter Vladimir Jurowski. Alle drei stehen in meiner Sammlung und sind hörenswert. Wenn ich nur eine behalten dürfte dann vermutlich die Neueste aus Berlin.