Dvorák, Antonín: Klavierquintett Nr. 2 A-Dur op. 81

  • Hallo werte Dvorák-Freunde!



    Mit dem Klavierquintett beschäftigte Dvorák sich ab August 1887 und vollendete seine Komposition am 3.Oktober desselben Jahres.


    Es steht in A-Dur und ist für Klavier, zwei Violinen, Viola und Cello.
    Die Uraufführung fand am 6.Januar 1888 in Prag statt.


    Es ist IMO ein enorm schwungvolles und freudiges Stück.
    Besonders das Scherzo - Furiant ist fantastisch! Nach dem langsamen Satz Dumka (Andante con moto) wirkt es erholsam, da Dumka IMO einen etwas traurigen Eindruck macht (Was mir die Schönheit der Musik nicht mildert, sonder verstärkt!!!).
    Leider ist das Scherzo zu kurz ;( Aber dennoch ist die Traurigkeit verflogen und es ist wieder ein tänzelnder Charakter da!
    Das Finale ist einfach :jubel: :jubel: :jubel:



    Zu meinen Aufnahmen.
    Ich habe das Werk mit einer Empfehlung von Cosima kennen gelernt:



    Eine tolle Aufnahme mit Arthur Rubinstein und dem Guarneri Quartett.


    Meine andere Aufnahme ist mit Rudolf Firkusny und dem Juilliard String Quartett:



    Auch eine klasse Aufnahme!



    Genau verglichen habe ich die beiden Aufnahmen noch nicht, aber das ist eigentlich nur eine Frage der Zeit.
    Aber zu empfehlen sind sie alle beide, dass merkt man auch ohne einen Hörvergleich :yes:



    Was habt ihr für fantastische Aufnahmen?


    Der Diskussion sind keine Grenzen gesetzt, nur die Anstandsregeln des Tamino-Forums :baeh01:



    hoffend auf tolle Anregungen
    Gruß, Maik :hello:

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Maik, hallo allerseits,


    das Quintett ist ganz wundervoll! Und weil ich die Rubinstein-Aufnahme so sehr liebe und ganz sicher das Gefühl habe, dass es keine bessere geben kann, habe ich mich danach auch nie wieder nach einer anderen umgeschaut. (Mehr noch aber liebe ich das Werk von Brahms, es ist IMO von überirdischer Schönheit!... sorry… :))


    Insofern kann ich leider keinen konstruktiven Beitrag zur Diskussion liefern.


    Gruß, Cosima

  • Hallo Cosima,


    nur weil ich Dvoráks Schaffen sehr schätze, heißt es ja noch lange nicht, dass er vielleicht der absolute Meister ist und somit seine Werke die Besten sind.
    Zwar sehr häufig in meinen Augen oder besser Ohren, aber deshlab schließe ich doch nicht euch alle da mit ein!
    Du sagst doch auch, dass es wunderbar ist! Und das allein bestätigt sein Schaffen ;) Das du Brahms noch viel besser findest, ist doch okay und völlig legitim.


    Also, brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen :hello:


    Zitat

    das Quintett ist ganz wundervoll!


    So ist die Welt in Ordnung :D


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    nur weil ich Dvoráks Schaffen sehr schätze, heißt es ja noch lange nicht, dass er vielleicht der absolute Meister ist und somit seine Werke die Besten sind.


    Hallo Maik,


    nein, ich versuche gar nicht, Komponisten generell zu bewerten, im Sinne von „XY war besser als YX“. Dvorák hat schöne Werke komponiert, Brahms auch… etc. Dieser Vergleich ergab sich nur zufällig, weil beide Werke auf der CD sind.


    Gruß, Cosima

  • Hallo, Maik!


    Zitat


    Hallo werte Dvorák-Freunde!


    Da fühle ich mich schon noch angesprochen.


    So ein Zufall! Ich habe genau die beiden Aufnahmen, die Du auch hast!


    Zitat

    Genau verglichen habe ich die beiden Aufnahmen noch nicht, aber das ist eigentlich nur eine Frage der Zeit.


    Ich mache auch einen Vergleich, mal sehen, wo wir übereinstimmen und wo nicht. Wird sicher interessant.


    Das Werk finde ich auch sehr schön, aber es gibt in dieser Werkgattung harte Konkurrenz. So stehen die Klavierquintette von Dvorak und Schumann, obwohl sie wirklich tolle Werke sind, bei mir bisher im Schatten der Klavierquintette von Brahms und Schubert.


    Eine Frage habe ich da noch: Warum schreibst Du "Klavierquintett Nr. 2", sag bloß, Dvorak hat noch eins komponiert?


    Viele Grüße,
    Pius.

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  • Hallo Pius,


    ja, auf den Hörvergleich bin ich auch gespannt! Selbst wie er bei mir ausgehen wird!
    Bisher halte ich echt beide Aufnahmen für gleichwertig auf sehr hohem Niveau!



    Und natürlich schreibe ich nicht einfach so, dass es das Klavierquintett Nr.2 ist.
    Es gibt auch ein Erstes:


    Klavierquintett Nr.1 A-Dur op.5 aus dem Jahre 1872 in der Besetzung wie das Zweite (Klavier, zwei Violinen, Viola und Cello).
    Eine Aufnahme hätten wir hier (nicht in meinem Besitz - ich bin noch auf der Suche nach einer :yes: - aber auch an diese hatte ich schon gedacht):



    Ivan Klansky und das Prazak Quartett



    Hier spielt auch Ivan Klansky, aber mit dem Vlach Quartett.


    Erst genannte kostet 19,99€ und Letztere 5,99€ (beide jpc).
    Aber ich suche ja nicht unbedingt nach Preis...
    Aber ich hatte mal bei Dussmann kurz in die Klansky/Prazak Q reingehört...es waren gemischte Gefühle. Leider kann ich mich nicht mehr so richtig erinnern :rolleyes:



    Gruß, Maik



    PS: Und wieder zurück, nach diesem kleinen Exkurs, zum op.81 :hello:

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo,


    in der Brilliant-Box mit der kompletten Kammermusik Dvoraks sind die beiden Klavierquintette mit Svjatoslav Richter und dem Borodin Quartett aufgenommen, eine Traumkombination, die allein schon den Preis der gesamten Box rechtfertigt.


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Zitat

    Original von pianoflo
    in der Brilliant-Box mit der kompletten Kammermusik Dvoraks sind die beiden Klavierquintette mit Svjatoslav Richter und dem Borodin Quartett aufgenommen, eine Traumkombination, die allein schon den Preis der gesamten Box rechtfertigt.



    Hallo Flo, hallo allerseits,


    oh je, wie konnte ich nur Richter und die Borodins vergessen? Ich war wohl zu sehr auf Brahms fixiert.
    Auf der Philips-CD (die ich mir unbedingt noch zulegen muss!) befindet sich – sofern ich richtig recherchierte - der Live-Mitschnitt aus Prag vom 3. Juni 1982. Hier eine Rezension aus dem Rondo-Archiv von Matthias Kornemann:


    „Eigentlich ist die Behauptung Unsinn, nur ein Slawe könne slawische Musik spielen, nur ein Spanier die Glut der spanischen Musik entfachen. Hier indes könnte man eine Ausnahme machen, so konkurrenzlos überragend bewältigen Swjatoslaw Richter und das Borodin-Quartett dieses wunderbare A-Dur-Quintett. Ein besonderer Reiz vieler Werke Dvoráks liegt sicher darin, daß sie uns ganz sanft fortlocken aus der sicheren Behausung deutscher Musik, wo Brahms und Schumann sitzen. Zuerst wirkt alles ganz gewohnt, aber dann sind da eigentümlich gefärbte Harmonien, die vertraute Gegend verwandelt sich. Und wir finden uns unvermittelt in einer melancholischen Landschaft, die fremd, östlicher klingt.
    Vor der Komposition dieses Werks lag, man mag es kaum glauben, eine Zeit der Erschöpfung. Dvorák ging die Kraft aus. So revidierte er in den Jahren 1886/87 überwiegend ältere Werke, die ihm wider Erwarten gut gefielen, darunter ein frühes A-Dur-Klavierquintett. Und da bekam er wieder Lust zu komponieren. Um diese Zeit auch begann er sich wieder für die Form der Dumka zu interessieren, einer ursprünglich ukrainischen, sehr melancholischen Liedform. Im Dumky-Trio dann entwarf er sechs herrliche, unbedingt hörenswerte Sätze aus diesem eigentümlichen Muster.
    Diese Hinwendung zu slawischen Formen, zu dem Idiom, das man heute für typisch Dvorák hält, hat sich langsam entwickelt. Dvorák ist nicht mit den "slawischen Tänzen" auf die Welt gekommen. Und diese Entwicklung hat durchaus auch einen politischen Hintergrund. Im Vielvölkerstaat Österreich brodelte es, in Wien kam seit Mitte der achtziger Jahre eine antitschechische Stimmung auf. Als Gegenbewegung wuchs auch der Nationalismus in Prag. Die Entfaltung nationaler musikalischer Schulen hängt damit eng zusammen. Sie war immer auch der Versuch, sich der Vormacht deutscher Kulturformen zu entziehen. Bei Dvorák reicht das bis zu äußerlichen Kleinigkeiten. So verlangte er zweisprachige Beschriftung seiner Partituren: "Besten Dank für die mir gesandten Exemplare des Quintetts; was mich aber besonders beruhigt, ist, daß auch auf der inwendigen Seite der böhmische Titel angebracht ist", schrieb er an seinen Verleger Simrock.
    Und weit über solche Äußerlichkeiten hinaus hat die Entfaltung des tschechischen Tons seine Werke hinausgesogen aus der internationalisierten deutschen Spätromantik. Das gilt besonders für seine Opern und seine Sinfonik. Doch auch bei den hinreißenden melodischen Einfällen im Quintett, wie dem traurig ins Bodenlose abfallenden zweiten Thema im Kopfsatz, ist Dvorák in einer Klangwelt angelangt, in der sich die Slawen besser zurechtfinden. Wie Richter und die Borodins. Anders läßt sich das Wunder dieses Konzert-Mitschnitts nicht erklären, der sich, wehmütig und gewichtig, so gar nicht um böhmakelnden Schwung bemüht. Ernst und unendlich schön ist diese Aufnahme.“



    Es gibt noch zwei weitere Aufnahmen in dieser Konstellation: Erstens aus Moskau vom 25. April 1983 (z.B. Label: Melodyia) und zweitens die Live-Einspielung vom 31. Dezember 1982 aus Prag. Letztere (Label: Yedang, zusammen mit Op. 5) besitze ich.



    Ich höre die CD gerade – sie ist wirklich superschön, aber obwohl ich Richter wirklich liebe und die Borodins schon fantastisch sind, gefällt mir die Rubinstein-Aufnahme fast noch ein wenig besser als zumindest diese Einspielung. Umso mehr interessiert mich der Mitschnitt aus Prag.


    Welche der drei genannten Einspielungen ist denn in der Brillant-Dvorák-Box?


    Gruß, Cosima

  • hallo cosima,


    in der box ist eine aufnahme vom 31.12.1982, also dann wohl die aus prag, nehme ich an, licensed by pipeline records, usa


    gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Zitat

    Original von pianoflo
    hallo cosima,


    in der box ist eine aufnahme vom 31.12.1982, also dann wohl die aus prag, nehme ich an, licensed by pipeline records, usa


    gruß, flo


    Hallo Flo,


    das ist dann die gleiche, die ich auch besitze. Dann spare ich mir nämlich die Brillant-Box und greife zur Philips-Aufnahme vom 3. Juni 82, auch aus Prag. Danke für die Info!


    Gruß, Cosima

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  • Hallo!


    Ich habe mir nun meine beiden Aufnahmen
    Rubinstein / Guarneri Quartett
    Firkusny / Juilliard Quartett

    vergleichend angehört. F/J habe ich mir zum ersten mal konzentriert angehört, ich hatte diese Doppel-CD erst vor einer Weile für 6,99€ (!) bei Zweitausendeins gekauft (vielleicht gibts sie immer noch da).


    Die Satzlängen:
    R/G: 10'58 - 14'43 - 4'31 - 8'09
    F/J: 10'14 - 14'50 - 4'13 - 7'34


    Die Eindrücke:
    R/G ist die lyrischere Aufnahme, die tempi sind langsamer, das Spiel ist weicher. Rubinstein ist der einfühlsamere Pianist. Die Klangqualität ist besser als bei F/J.
    Die F/J-Aufnahme ist schneller und härter; mehr Kontraste, Zäsuren etc. betont, mit viel Leidenschaft vorgetragen.
    Beide Aufnahmen sind auf ihre Weise hervorragend und sehr zu empfehlen.
    Ich finde, R/G spielen das Quintett "so wie es ist", also eher eine Muster-Einspielung, während F/J mehr "interpretieren".
    Einen Sieger küre ich nicht, vielleicht kommt Maik zu einer Entscheidung...


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo Pius, hallo allerseits,


    ich hab es geschafft. Ich sitze jetzt gerade hier und vergleiche die beiden Aufnahmen Satz für Satz.


    - Rudolf Firkusny, Juilliard String Quartet
    - Arthur Rubinstein, Guarneri Quartet



    1.Satz
    Ganz klar gefällt mir zu Beginn Rubinstein besser! Er findet einen sanfteren Einstieg und zudem empfinde ich den Klang auch etwas reiner.
    Beim Mittelteil kann ich mich nicht entscheiden :wacky: Mir gefällt einfach beides!!!
    Der Schluss geht an Fikusny - IMO beginnt er etwas früher die Spritzigkeit und den Schwung umzusetzen, den das Ende hat. Das gefällt mir so ganz gut - wobei ich dennoch den Schluss bei Rubinstein auch hervorragend finde - vielleicht sogar noch etwas besser, auch wenn er später anfängt (er tastet sich langsam an das Ende heran), es ist irgendwie noch kraftvoller - ach...Rubinstein ist doch besser :rolleyes: Da steckt mir Kraft hinter. Er baut es anders auf, das hat was für sich und sein Schluss wirkt somit noch besser als bei Fiskusny...



    2.Satz
    Ein sehr ruhiger, bedächtiger, klarer Rubinstein. Gefällt mir so. Sehr erholsam und beruhigend!
    Firkusny arbeitet IMO die Art und Weise der Dumka besser heraus. Ich finde es werden diese Stimmungswechsel deutlicher - jedenfalls empfinde ich sein Spiel belebter. - Ist auch nicht schlecht.
    Problem diesmal: Ich finde Rubinstein passt gerade sehr gut zu meinen Intentionen - ERHOLUNG. Firkusny kommt dagegen vielleicht etwas mehr dem 'Willen' Dvoráks nach, denn schließlich nennt er den Satz nicht umsonst Dumka.



    3.Satz
    Oh weh...wie soll ich das nur beschreiben.
    Beide bringen den Tanz sehr gut rüber - da kann ich eigentlich nichts hinzufügen oder es anders ausdrücken.



    4.Satz
    Beide spielen sehr belebt, so wie sich das gehört.
    Mir gefällt der Klang bei Rubinstein aber etwas besser - es klingt irgendwie fülliger (das mag aber auch an der Aufnahme liegen - keine Ahnung). Es hat mehr Fundament. Zudem empfinde ich es als etwas mehr effektvoller.



    Und zu guter letzt haben wir hier noch die Zeiten:


    Rubinstein: 10,58min / 14,43min / 4,31min / 8,09min
    Firkusny: 10,14min / 14,50min / 4,13min / 7,34min



    Einen Sieger kann ich auch nicht richtig küren. Aber IMO ist Rubinstein besser als Firkusny.
    Wenn ich zwischen diesen Aufnahmen entscheiden MÜSSTE, dann fiele meine Wahl auf Rubinstein :yes:
    Also habe ich letztlich doch einen Sieger gekürt :wacky:



    Gruß, Maik



    PS: Das Ergebnis schmälert mir die Schönheit der Firkusny Aufnahme nicht. Denn es ist ja auch immer etwas Stimmungsabhängig - siehe nicht zuletzt den zweiten Satz...

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo, Maik!


    Mit Interesse habe ich Deine Eindrücke gelesen. Ja, es sind zwei sehr gute Aufnahmen, da sind wir uns einig. In manchen Details zwar nicht, aber das macht nichts (ist ja normal).


    Allerdings möchte ich Dich darauf Aufmerksam machen, daß es sich um keine Klaviersonate handelt! Das Guarneri Quartett bzw. das Juilliard Quartett hast Du dann gar nicht mehr erwähnt, obwohl sie auch hervorragend spielen und den Charakter der Aufnahme entscheidend mitbestimmen!


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo Pius,


    natürlich weiß ich, dass die jeweiligen Quartette mitspielen!


    Ich hätte mich anders ausdrücken sollen.
    Wenn ich Rubinstein schrieb, meinte ich Rubinstein und das Guarneri Quartett. Schrieb ich Firkusny war auch das Juilliard String Quartett gemeint.
    Ich wollte das nicht jedesmal schreiben und bezog es deshalb auf die Aufnahme mit dem und dem :( Ich weiß...ich schäme mich für diese Faulheit...


    Beide Quartette spielen IMO sehr gut. So wie letztlich auch beide Aufnahmen sind :jubel:



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Vielleicht gibt es schon einen Thread zum Thema und zu meiner Frage. Aber ich habe nichts gefunden.


    Ich habe zwei Aufnahmen zu diesem Quintett. Eine vom Talich Quartett, eine mit Chang, Andsnes, Kerr, Christ und Faust. Die Spieldauer der Sätze unterscheidet sich teilweise beträchtlich. Die Zeiten bei der ersten Aufnahme: 10.07, 11.09, 4.11 und 7.35, bei der zweiten 14, 12.14, 3.56 und 7.48.


    Ich habe versucht, durch vergleichendes Hören heraus zu bekommen, woher die Unterschiede im 1. und 2. Satz kommen. Habe das aber dann gelassen, weil ich so die Schönheit der Musik nicht mehr genießen konnte.


    Weiß jemand, wie sich diese Unterschiede erklären lassen? Oder kann ein wenig Auskunft geben über die Art der Interpretation bei diesen Aufnahmen?


    Und ganz allgemein: Worauf empfiehlt es sich zu achten, wenn man Auswahl hat zwischen mehreren Interpretationen?

    Anna-Beate

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  • hallo Anna-Beate,


    welche unterschiede hinsichtlich der ersten beiden sätze meinst du ? die unterschiedlichen zeiten der beiden interpretationen ?


    gruß, siamak

    Siamak

  • Sagitt meint:


    Um das Spektrum ein wenig zu verbreitern. Das Werk ist neben dem Brahms-Quintett ein ganz großes. Wem gefällt so etwas nicht ? Der zweite Satz genialisch, wie der zweite des Schubert-Qunitetts.
    Diesen habe ich mit der Leonskaja und dem Berg-Quartett, als Zugabe zum Brahms-Quintett. Hochkaräter spielen zusammen.


    Meine zweite Aufnahme ist von Kammermusik-Festival Spannungen, das Lars Vogt jährlich mit Freunden veranstaltet und das so eine Art Pendant zu Lockenhaus ist. Er spielt mit Tetzlaff, Weithass, Kashkaschian und Pergamenschnikov das Quintett. Diese Aufnahmen sind allen Freunden der Kammermusik zu empfehlen.


    Mein favourite ist allerdings the nash ensemble. Zusammen mit Domus haben die in den achtziger Jahren Aufnahmen von Kammermusik gemacht, die mir die liebsten sind. So ein perfektes Zusammenspiel- einmalig. Dazu von Virgin akustisch großartig realisiert. Ein Genuss.

  • Was meint Ihr, was ich gerade höre? :D


    Ich habe zwei möglicherweise ziemlich exotische Einspielungen:


    Phillippe Entremont mit Solisten des Wiener Kammerorchesters (proarte 1989)


    Werner Bärtschi mit Mitgliedern der "Kammermusiker Zürich" (exlibris 1986)


    Ich habe eigentlich heute abend beide erstmals bewußt nebeneinander gehört und muß feststellen, daß mir die Aufnahme mit den Zürichern wesentlich besser gefällt, sie ist "runder", gesanglicher und romatischer.
    Was mich verwirrt, daß der erste Satz hier reichliche 14" dauert. Gibts da auch Wiederholungen, die man spielen oder nicht spielen könnte?


    Gruß Reinhard, der sich jetzt wieder auf die Musik konzentriert.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Ja, es geht mir um die unterschiedlichen Zeiten. Die sind ja nun beim Talich-Quartett in Satz 1 und 2 viel kürzer; das muss ja an etwas liegen.

    Anna-Beate

  • Hallo,


    Da schließe ich mich Pianoflo und Cosima an. Die Live-Aufnahme mit Svjatoslav Richter und dem Borodin-Quartett ist einfach großartig. Die schwungvollste Aufnahme, die ich kenne.


    Auch noch empfehlenswert: Andras Schiff mit dem Panocha-Quartett.


    Viele Grüße,
    Daniel

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  • Moin,


    Bin gestern beim zufälligen Stöbern beim CD-Höckerer auf die folgende Aufnahme gestossen:



    Da ich bisher nur Gutes von Euch über dieses Quartett gehört habe, dachte ich mir, dass ist jetzt meine Gelegenheit, da mal reinzuhören.


    1. Talich spielt sehr gut, expressiv, dynamisch spannend, aber auch schrill und ruppig. Kommt meinem Bild von einer tschechischen Interpretation , wenn es soetwas überhaupt geben sollte, dieses Werks sehr nah.
    2. Leider ist der Pianist meiner Meinung nach ein Totalausfall.


    Dann habe ich mir zum Vergleich noch die folgenden Aufnahmen gegriffen:



    1. Schiff spielt da schon in einer anderen Galaxis
    2. Die Panochas spielen deutlich kultivierter, aber dadurch nicht so expressiv, wie die Talichs
    3. Eine sehr gute Aufnahme. Ich denke, hier macht man nichts falsch.


    Und die Herren mussten natürlich sein: :D

    1. Auch Buchbinder spielt in einer anderen Galaxis, gefällt mir aber nicht so gut wie Schiff. Manchmal ist mir sein Anschlag einfach zu schwammig.
    2. ABQ spielen eine Interpretation zwischen Talich und Panocha. Kultiviert, aber auch dynamisch, spannend mit mehr Leben als Panocha. Also auch eher eine tschechisch angehauchte Interpretation. Deswegen passt meiner Meinung nach Buchbinder nicht dazu.


    Abschliessend mein Favorit, HOCHPREIS :motz:

    1. Technisch mit Abstand die beste Aufnahme, eine wunderbare Abmischung
    2. Das beste Zusammenspiel zwischen dem Quartett und dem wunderbaren Zacharias. Harmonie pur.
    3. ACHTUNG: Dies ist eine WOHLKLANG-Aufnahme. Ich habe selten eine so klangschöne Aufnahme eines Streichquartetts gehört. Will ich das eigentlich bei Dvorak?
    4. Wenn ich mich recht erinnere, brauchen die Leipziger 8 Minuten länger als die Talichs. Ist mir aber nur bedingt aufgefallen, dass sie alle Tempi deutlich langsamer nehmen.
    5. Damit ist diese Aufnahme in Qualität und Interpretation gegensätzlich zu den Tallichs.


    Wäre nicht dieser schlechte Pianist bei den Talichs, würde ich eher zu den Tallichs greifen.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Hallo,


    eben bin ich darüber gestolpert, wie es denn überhaupt zu dieser Komposition des 2.Klavierquintetts kam.


    Dvorák war gerade bei einer kleinen Aufräumaktion, bei welcher er ältere Werke heraussuchte, um diese noch zu verbessern.
    An Simrock hatte er schon des Öfteren ältere Werke verkauft: Ich habe noch so manches in meinem alten Koffer...
    Seine Kramarbeiten oder Ausgräbertätigkeiten lagen sicher nicht daran, dass ihm die Ideen ausgegangen sind, sondern Dvorák gucke jetzt gerne nach alten Sünden.


    Eines Tages fand er bei seiner Kofferkramaktion nicht das gesuchte Manuskript seines 1.Klavierquintetts (op.5 in A) - da er keine Lust hatte erst Ewigkeiten danach zu suchen, komponierte er eben mal ein Neues, auch in A. Es war kein anderes Werk als op.81 - welch ein Glück, dass er op.5 zu diesem Zeitpunkt nicht finden konnte :D


    Liebe Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo,


    jetzt habe ich dieses wundervolle Klavierquintett auch für mich entdecken können. Auslöser war ein Konzert des Amarcord Quartettes mit Adrian Oetiker am Klavier in der Philharmonie. Dort hörte ich es zum ersten Mal und war sehr angetan, der 3. Satz ging sofort ins Ohr und biss sich dort hartnäckig fest.
    Anschließend lieh ich mir die Rubinstein-Aufnahme aus, war aber nicht ganz so einverstanden damit, vermutlich lag es am genialen und überschwänglichen Spiel Oetikers und der Amarcords, das ich noch im Ohr hatte.


    Nun habe ich mir eine eigene Aufnahme zugelegt und zwar die schon angesprochene mit Sviatoslav Richter und den Borodins und ich bin hiervon restlos begeistert. Eine Spielfreude und Aktivität der Interpreten, die mitreißt und die mir das Werk als momentanes Lieblingswerk erscheinen lässt. Dagegen wirkte Rubinstein aus der Erinnerung heraus eher schwach, das müsste ich aber jetzt noch mal mit den aktuellen Eindrücken gegenhören.


    Die Richter-Aufnahme ist übrigens vor kurzem in der Originals-Reihe veröffentlicht worden. Wem die 10 Euro zu teuer sind und eine CD zu wenig Musik ist, greife dann, wie ich, zur Brilliant-Box, die 8 CDs umfasst und sich wirklich lohnt.



    Auch das 1. Klavierquintett ist zu empfehlen. Zwar nicht ganz so uberschwänglich wie das op. 81, aber auch sehr schon anzuhören und sehr interessant.



    Gruß, Peter.

  • Hallo Peter,


    Kann es sein, daß die Rubinsteinaufnahme die eine wirklich extrem langsame Aufnahme ist?


    Grüße,
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    das kann schon sein.
    Vielleicht kann Maik ja mal die Zeiten durchgeben, da ich ihm die CD schon wiedergegeben habe.
    Die Zeiten meiner Richter-Aufnahme sind zum Vergleich:


    I - 13'47
    II - 16'40
    III - 3'46
    IV - 7'01


    Zitat

    Ja, es geht mir um die unterschiedlichen Zeiten. Die sind ja nun beim Talich-Quartett in Satz 1 und 2 viel kürzer; das muss ja an etwas liegen.


    Der erste Satz ist beispielsweise in Sonatenhauptsatzform geschrieben und somit kann bei Bedarf (oder es sollte sogar) die Exposition wiederholt werden.
    Ich meine auch im 2. Satz eine Wiederholung vernommen zu haben...



    Gruß, Peter.

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  • Hallo,


    Also an was ich mich noch bei Rubinstein/Guarneri-Quartett erinnere, ist ein recht langsames, aber äußerst sensibel und klar nuanciertes Spiel (Ausnahme langsamer Satz, den man selten und kaum langsamer als in der Vergleichsaufnahme finden wird. Die Herangehensweise ist anders, mehr verinnerlichtes Spiel als recht viel zupackender Schwung.


    Ich nehme an, sie lassen da die Wiederholung der Exposition weg, sind nochmal ca. 4 Minuten, die man dazurechnen müßte. Aber auch dann ist der Unterschied nicht wirklich groß, das muß also mehr an der "empfunden" Zeit und "Spieltempo" liegen.


    Viele Grüße,
    Daniel

  • Hallo allerseits,


    wo ich schon einmal dabei bin, habe ich satzweise diese beiden Aufnahmen verglichen:


    Rubinstein / Guareneri Quartet
    Richter / Borodin Quartet


    Ich sage schon einmal gleich, dass ich immer nur den Pianisten nenne, aber dennoch auch das Quartet dazu zähle (beide sind also immer angesprochen - Pianist und Quartet).



    1.Satz
    Rubinstein kommt mir mit Richter im Hinterkopf teilweise etwas träge, vielleicht auch zu träge vor. Bei Richter ist es etwas aufgewühlter - spritziger. Rubinstein geht dafür mit mehr Gefühl heran, was nicht heißt, dass es Richter nicht macht, nur scheint mir, dass Rubinstein mehr Wert darauf legt.
    Einen Mängel habe ich bei Richter aber auch gefunden - mir gefällt teilweise der Klang des Quartetts nicht: etwas zu rau.
    Das Finale: Rubinstein weiterhin gelassen, eine sehr schöne Steigerung, danach aber wieder Tempo raus. Richter legt wieder ein etwas schnelleres Tempo an und beendet nicht ganz so 'gedehnt' - gefällt mir irgendwie beides...


    2.Satz
    Gefühlvoll und, wie mir scheint, etwas schnell (schnell im gemäßigten Maße, wer den Satzanfang kennt, dürfte wissen, was ich mit schnell meine) beginnt Rubinstein. Der belebte Teil ist ein Genuss - Rubinstein sorgt für Spielfreude, die sich auf den Hörer oder jedenfalls mich sofort überträgt.
    Richter ist hier ungemein gefühlvoll - so sanft und zärtlich...sehr ruhige Tempi und eine spannungsvolle Atmosphäre. Im weiteren Verlauf entsteht eine solche innere Spannung...ergreifend! So intensiv dieses Spiel, gleichzeitig aber nicht aufdrängend. Der belebte Teil holt einen dann förmlich aus dieser ruhigen und schwelgerischen Atmosphäre heraus und Richter treibt es scheinbar bis zum Wahnsinn! Herrlich, was er hier für eine extreme Steigerung hinlegt!


    3.Satz
    Richter beginnt wundervoll lebhaft - eine wahre Erholung nach dem sehr, sehr ruhigen Charakter des zweiten Teils des 2.Satzes.
    Es steckt wieder fröhlich springendes Leben drin. Hier hab ich absolut gar nichts auszusetzen!
    Rubinstein nicht ganz so schnell, klanglich scheint er mir etwas 'härter' als Richter, jedenfalls zu Beginn. Auch mit diesem etwas gelassenerem Tempo geht dieser Satz, allerdings fehlte hier etwas, nachdem Richter nur so voll Spielfreude gestrotzt hat (sie ist zwar auch bei Rubinstein da, aber Richter übertrumpft ihn hier klar).


    4.Satz
    Flott, aber nicht zu schnell, nimmt Rubinstein den letzten Satz - ein intensives Spiel, mit etwas Nachdruck. Ergreift einen und reißt mit.
    Am Ende ein sehr einfühlsames Spiel - dann der Schlussspurt! Super - langsam sich immer steigernd und aufbrausend werdend, ein bisschen ausrasten, es aber nicht übertreiben. Ein selbstsicheres Ende.
    Richter...mmh. Viel zu schnell. Flitz, flitz drüber hinweg. Ist mir ganz persönlich zu schnell - dieser Eindruck bleibt also weiterhin bestehen. Ist zwar mitreißend, aber dennoch kann ich innerlich nicht so recht damit leben. Zudem gefällt mir hier wieder der Klang des Quartetts nicht (teilweise). Mmh - das schnelle Tempo hat wirklich etwas, aber es wirkt im gesamten Satz einfach zu hektisch und mir kommt es vor, als wolle man nur schnell fertig werden. Dadurch fehlt einfach Gefühl und Zuneigung im Spiel...Dann eine für mich recht grausige Stelle 8etwa 6.Minute) - Einsatz des Klaviers: ganz grausig, wie ein Faustschlag plärrt es da rein. Das Ende geht dann, aber nimmt mich persönlich nicht so mit wie Rubinstein.



    Ein Fazit fällt mir schwer, da der IMO schlechte 4.Satz bei Richter doch sehr schwer wiegt. Dafür allerdings herrliche Mittelsätze vorhanden sind.
    Für eine Aufnahme möchte ich mich nicht entscheiden, aber der 4.Satz schmälert das Hörvergnügen bei Richter sehr derbe.
    Zumal ich mit Rubinstein keine Probleme habe, außer, dass eben Richter gerade die Mittelsätze gehaltvoller interpretiert.
    Bildet ihr euch euer Urteil.


    Liebe Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7


  • Ich besitze die Aufnahme auch (neben Richter/BorodinQ) und habe sie immer sehr geschätzt! Warum der Pianist (Kazuko Mimura) ein Totalausfall sein soll ist mir nicht überhaupt klar! Ich habe mir die CD jetzt nochmal angehört, und muss sagen, er spielt schon verhältnissmässig neutral (auch im Vergleich zu den Herren vom Talich-Q.), aber Totalausfall??
    Geht das mal etwas genauer?


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von pt_concours
    Warum der Pianist (Kazuko Mimura) ein Totalausfall sein soll ist mir nicht überhaupt klar!


    Der Pianist ist eine Pianistin (Kazuko ist ein ziemlich häufiger japanischer Frauenname).


    Ich kenne die Aufnahme zwar nicht, es macht mich aber stutzig, daß diese Pianistin sonst kaum in Erscheinung getreten ist. Bei der erdrückenden Konkurrenz macht das nicht unbedingt neugierig auf einen so unbekannten Namen.


    Meine Anmerkungen zur Hitliste:
    Soo einsame Spitze finde ich die Aufnahmen mit Richter und Rubinstein auch wieder nicht, trotz (oder gerade wegen) der so hervorragenden Pianisten.
    Bei Rubinstein fehlt die Wiederholung im 1. Satz, das Guarneri Quartett spielt manchmal ziemlich unsauber.
    Bei Richter halte ich das langsame Tempo des 2. Satzes für verfehlt (abgesehen vom Huster gleich zu Anfang).


    Durchaus konkurrenzfähig gespielt, und als Ensembleleistung überzeugender sind aus meiner Sicht etwa die Aufnahmen mit:


    Stefan Vladar / Jerusalem Quartet
    Andreas Haefliger / Takacs Quartet
    Rudolf Firkusny / Ridge String Quartet
    Andras Schiff / Panocha Quartet


    Wer auf die Wiederholung im 1. Satz verzichten kann (ich leider nicht), kann mit der aus meiner Sicht authentischen, mitreißenden Interpretation des Smetana Quartetts und Pavel Stepan mindestens genauso glücklich werden wie mit der Rubinstein-Aufnahme.


    Gruß,
    Khampan

  • kurze Ergänzung, nachdem ich gesehen habe, daß weiter oben die erste Einspielung von Rudolf Firkusny mit dem Juilliard Quartet erwähnt wurde.


    Vergleich der Spielzeiten:
    Firkusny/Juilliard String Quartet: 10'14 - 14'50 - 4'13 - 7'34
    Firkusny/ Ridge String Quartet : 13'53 - 14'09 - 4'07 - 7'26


    Die zweite Aufnahme (RCA Victor red seal) ist von 1990, Firkusny war also ca. 78 Jahre alt. Berücksichtigt man daß hier die Wiederholung gespielt wird (ältere Aufnahme nicht), dann stellt man fest, daß alle vier Sätze schneller gespielt sind als in der älteren Aufnahme. Irgendwie bemerkenswert.


    :hello: Khampan

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