Die aktuelle Diskussion darüber, wie wir im Opernforum dem Umgangston ein zivilisatorisches Niveau verpassen können, ohne dabei in die Sitten von Diktaturen zu verfallen - aber auch ohne uns mit kleingeistigen Regeln lächerlich zu machen, haben mich auf folgende Idee gebracht:
Wir könnten uns überlegen, was uns an der Oper wichtig ist - so wichtig, dass wir es für nicht verhandelbar halten. Jeder von uns, der sich an diesem Versuch beteiligt, wird dabei zu etwas anderen Resultaten kommen. Aber dabei ergeben sich Schnittmengen, und die lassen sich erheben und festhalten.
Große Schnittmengen - oder kleine, die von ihren Verfechtern als besonders wichtig und deshalb nicht verhandelbar benannt (und begründet) werden, wären zu sammeln und auszuwerten - als nicht verhandelbare Qualitäten, die zum Kernbestand der Gattung gehören.
In einem zweiten Schritt könnten wir diese Kernstruktur daraufhin untersuchen, welche dieser Eigenschaften untereinander kompatibel bzw. inkompatibel sind. Die kompatiblen Merkmale ergäben den von selbst Gruppen der Mitglieder, die untereinander ein Mindestmaß an Konsens aufweisen, so dass die schlimmsten Missklänge innerhalb einer Gruppe gar nicht in Erscheinung treten.
Das bedeutet keineswegs, dass es zwischen den Gruppen keinen Austausch geben dürfte. Aber der Austauch beschränkte sich dann auf gelegentliche, zeitlich begrenzte Kontakte.
Bevor ich jetzt noch mehr ins Detail gehe, möchte ich gern erst andere Meinungen hören, ob dieser Vorschlag von vornherein verworfen - oder aber als Möglichkeit und Chance gesehen wird.
Fürs Erste herzliche Grüße von Sixtus