Hass auf Musik - geht das?

  • Johannes Roehl hat sich im Thema über die Melodien im Freischütz so geäußert, dass er zumindest einen Chor hasst! Frage: darf man das? Antwort: natürlich darf man das. Es gibt viele Werke, die einem nur auf den Geist gehen. Dazu würde ich gerne mal die Taminos hören. Meine Beispiele folgen hier!


    Beethovens 9: der Schlusschor.
    Beethovens Fidelio: der Schlusschor.
    Beethoven: die Chorfantasie.
    Rach 3
    Donizetti: Lucia di Lammermoor.
    Ravel: Bolero
    Tschaikowski: Klavierkonzert 1.
    Liszt: alles
    Paganini: alles
    Schönberg: alles
    Grieg: alles
    Mozart und Haydn: die geistliche Musik

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Kann man wirklich Haß auf Musik haben, lieber Dr. Pingel? Ich kann vielleicht noch einen KZ-Häftling verstehen, wenn er Wagner haßt. Aber ist das dann nicht eine Projektion des Hasses auf den NS auf die Musik, weil sie in Verbindung mit dem NS-Terror steht? Tschaikowsky KK 1 kann man sich leid hören und auch den Bolero (im Sinne von "abgedroschen") und diese Werke dann vielleicht irgendwann wiederentdecken durch eine aufrüttelnd neue Interpretation. Man kann etwas nicht mögen, weil man vielleicht keinen Zugang dazu findet. Oder weil man es oberflächlich findet. Aber ist das schon Haß? :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Haß auf Musik? Höchstens auf gewisse Musikstücke, die der politischen Propaganda dienen, die ihrerseits Haß und Gewalt verherrlichen oder sonstige zweifelhafte Ideologien transportieren. Überdruss ist etwas ganz anderes, den empfinde ich natürlich auch gegenüber mancher Musik (zum Beispiel bei Stücken aus dem Freischütz ;) ).


    Übrigens phänomenal Deine Liste, lieber Dottore. Wie kann einem solch herrliche Musik auf den Geist gehen? Aber das sagen andere auch vom "Jungfernkranz", also bin ich still und gönne Dir Deine Abneigungen...

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich hasse den Chor nicht; man könnte auch sagen, dass für mich der Spott ein bißchen zu gut umgesetzt ist und mir das Stück ("Schau der Herr mich an als König") daher auf die Nerven geht.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • dass für mich der Spott ein bißchen zu gut umgesetzt ist und mir das Stück ("Schau der Herr mich an als König") daher auf die Nerven geht.


    Ich finde den Chor grandios umgesetzt! Und wenn er dir auf die Nerven geht, hat der Musikdramatiker Weber sein Ziel absolut erreicht. Schließlich soll der Chor ja Max auf die Nerven gehen!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Hass auf Musik? Das kann ich mir nicht vorstellen, auch nicht bei Stücken, die für bestimmte Zwecke missbraucht worden sind, wie etwa etwa Les Preludes von Liszt bei den Nazis. Der arme Liszt konnte nun wirklich nichts dafür und ich höre die Preludes, so bombastisch sie erscheinen mögen, auch ab und zu noch gern.
    Natürlich kann man mancher immer wieder in Wunschkonzerten oder sonstigen Sendungen mit Klassikausschnitten gesendeten oder in Werbungen ständig verwendeten Musiken nach häufigem Hören leid werden. Werbungen bekomme ich nur höchst zufällig mal mit. Übrige Sendungen schalte ich dann über längere Zeit nicht ein und manche CD lasse ich ruhen, bis ich dann nach längerer Zeit wieder mal darauf zurückkomme.
    Bestimmte moderne Musiken höre ich gar nicht, aber warum sollte ich sie hassen?



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Mein lieber dottore,


    das kann sich nur um einen Scherz handeln. Wer bringt es schon zusammen, solche Musik mit seinem Hass zu verfolgen? Eventuell können kurzzeitige negative Gefühle beim Hören auftreten, die sich aber später wieder legen.


    O doch: Wenn aus meinem Radio den ganzen Tag über Zwölftonmusik u. ä. herausquillt, käme ich in Versuchung, es an die Wand zu schleudern.


    Aber ansonsten ...


    Erich

  • Ich glaube nicht dass das Wort "Hass" im Zusammenhang mit Musik angebracht ist, bzw zutrifft oder das ausdrückt was gemeint ist. Man kann höchstens Widerwillen oder ein starke Abneigung empfinden, obwohl man umgangssprachlich von "Hass" spricht. Hass - wie ich ihn verstehe - richtet sich immer auf ein Individuum und ist stets gegen eine oder meherer Personen gerichtet.
    Der Satz (als Beispiel) "Ich hasse es auf den Tod, wenn man unangemeldet bei mir zu Besuch erscheint"
    sagt zwar ziemlich klar, was man nicht will - aber Hass - wie ich ihn verstehe, das ist etwas anderes.


    Am schönsten hat es der Librettist des "Fidelio" ausgedrückt"


    Ha! Ha! Ha! welch' ein Augenblick!
    Die Rache werd' ich kühlen,
    dich, dich rufet dein Geschick!
    In seinem Herzen wühlen,
    o Wonne, grosses Glück!


    Schon war ich nah, im Staube,
    dem lauten Spott zum Raube,
    dahin, dahin, ja, dahin gestreckt zu sein.
    Nun ist es mir geworden,
    den Mörder selbst zu morden!


    Ha! Ha! welch'ein Augenblick!
    Nun, nun ist es mir geworden,
    den Mörder selbst zu morden,
    in seiner letzten Stunde,
    den Stahl in seiner Wunde,
    ihm noch ins Ohr zu schrei'n:
    Triumph! Triumph! Triumph!
    Der Sieg, der Sieg ist mein!


    Die Hervorhebung stammt von mir. Der wirklich Hassende strebt nicht nur die Auslöschung seines Hassobjekts an, nein er möchte ihm zuvor noch seine Niederlage und sein kommendes Ende vor Augen führen.


    Alte Hinrichtungsmethoden führen einem das plastisch vor Augen. Derartiges kann lediglich in Zusammenhang mit einem Individuum praktiziert werden, eine Melodie, Oper etc, eignet sich dafür nicht.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Ich glaube, das geht jetzt etwas zu weit, lieber Dottore. "Nicht mögen", mit der entsprechenden Begründung, mag ich ja noch akzeptieren, aber "hassen" geht mir echt zu weit. Wer hasst, kann m. E. eines nicht: "lieben".


    Und dass du Haydns geistliche Musik hasst, will mir gar nicht in den Kopf gehen. Ich weiß nicht, ob du Haydns "Missa in Angustiis" schon mal mit aufgeführt hast oder sie auch nur gehört hast. Aber gibt es etwas Schöneres, als im Credo die "Amen"-Fuge zu singen?


    Wir haben uns übrigens an diesem Wochenende mit meinem Stammchor insgesamt 11 1/2 Stunden mit Dvoraks D-dur-Messe op. 86 beschäftigt, dabei tatsächlich hauptsächlich mit dem Credo. Es ist faszinierend, sich mit einem Credo zu beschäftigen und dabei zu erarbeiten, wie man die verschiedenen Textinhalte mit Leben füllen und so singen kann, dass die "Message" rüberkommt.


    Hoast mi? :D


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • "Ich hasse Musik, die aus den Ritzen zirpt;
    Musik, die mir den Spaß an der Musik verdirbt." (R. Mey)

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    (Bob Dylan)

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  • Vielen Dank, liebe Taminos, da habe ich das gemacht, was Max auch macht: einen Fehlschuss. Ich glaube, dass das Wort "Hass" im Deutschen so nicht angebracht ist. Ich verstehe es mehr im Sinne des englischen "I hate ist", was nicht mehr als eine starke Abneigung ist.
    Nachwort: Mir wäre es am liebsten, wenn Alfred dieses Thema wieder löscht.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • So ein Fehlschuss ist das Thema gar nicht. Ich ertappe mich tatsächlich beim Hassen von Musik. Oder dem, was sich dafür ausgibt. Allerdings ist das alles nicht im Bereich der sogenannten ernsten Musik zu finden. Sondern dem Gedudel, von dem man allenthalben umzingelt ist. Helene Fischer zum Beispiel, Andrea Berg oder Dieter Bohlen, der sich frecherweise auch noch Pop-Titan nennen lässt (was willeicht noch anginge, schriebe man das Pop mit Doppel-P). Die akustische Umweltverschmutzung, die einem an Ampeln oft genug aus den Autos irgendwelcher Ghettoproleten entgegenwummert (Rap oder Hiphop nennt sich das wohl, glaube ich). Manchmal wirkt auch Klassisches auf mich entehrt (ich beklage dann allerdings das Entehrtsein und hasse die Entehrenden): gemeint sind die liderlichen Fernsehmoderator/inn/en, die sowas wie den Klassik-Echo moderieren. Wenn dann noch in der Karnevalszeit die Fischverkäuferin hinter der Käsetheke (was viel über die Qualifikation von Verkäufern im LEH aussagt) "Schatzi schenk mir ein Photo" zu den Kolleginnen rüberträllert, wird John Cages 4'33'' plötzlich zum Lieblingsstück. Hass ist etwas Emotionales. In dem Falle hasse ich etwas, was mich physisch quält. Bin ich mit dem Hasse fertig, schreite ich zur Verachtung. Und die ist dann grenzenlos.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Vielen Dank, liebe Taminos, da habe ich das gemacht, was Max auch macht: einen Fehlschuss. Ich glaube, dass das Wort "Hass" im Deutschen so nicht angebracht ist. Ich verstehe es mehr im Sinne des englischen "I hate ist", was nicht mehr als eine starke Abneigung ist.
    Nachwort: Mir wäre es am liebsten, wenn Alfred dieses Thema wieder löscht.


    Nein, bitte nicht!!!! Das ist doch wirklich mal ein diskussionswürdiges Thema, lieber Dr. Pingel, ein Glücksgriff von Dir! Du hast nur vergessen, das beim Threadstart gleich zu sagen, dass Du es im englischen Sinne meinst. Ich kann wie Thomas auch Schlagermusik absolut nicht ausstehen! :D


    Schöne Grüße
    Holger

  • Nein, bitte nicht!!!! Das ist doch wirklich mal ein diskussionswürdiges Thema, lieber Dr. Pingel, ein Glücksgriff von Dir!


    Das ist in der Tat ein interessantes Thema was Dr.Pingel aufgeworfen hat.
    :no: Nur seine Auswahl finde ich sehr unglücklich getroffen. Diese Auswahl zeugt zum einen von Unüberlegtheit ... um es nicht noch krasser (und unter der Gürtellinie) auszudrücken. Ich würde es tatsächlich bei Dr.Pingel eher so sehen, wie Willi schon andeutet: Es muss und sollte hier nicht heißen "hassen" , sondern "nicht mögen".


    Willi hat sich schon über die Beispiele Mozart und Haydn verwundert. :?: Ich frage mich, wie man als Klassikliebhaber "alles" von Liszt, Grieg, Rach 3 (das KK oder die Sinfonie ?) und die genannten Werkteile von Beethoven als Hassobjekte beschreibt. Da wird auch bei Dottore bei diesen Komponisten etwas dabei sein, was er schätzen lernen könnte, wenn er sich nur damit beschäftigt... und nicht von vornherein alles ablehnt.


    ----------------------------


    Wenn ich für mich recht überlege, dann hasse ich eigentlich keine Musik wirklich, denn überall kann man was entdecken.
    Aber Thomas kann ich mich klar anschliessen, wenn er schreibt, dass das Rapp- und HipHop-Gedudel ihn aufs höchste nervt ... mich auch.
    Aber in der Pop-Welt gibt's auch schon mal wirklich gute Sachen (die auch in Richtung ernsthafter Jazz gehen), die man nicht alle als "Käse" abtun sollte .. die kann man entdecken.



    Zu Dieter Bohlen:
    Ich wäre der Letzte der hier "uns Dieter" verteidigen will und muss. Aber bei der Anzahl an Silberen, Goldenen und Platin-Schallplatten, bei der Anzahl an Hits, die er auch für Andere geschrieben hat, bei den erfolgreichen Pop-Shows im deutschen TV kann man nur feststellen, dass es keinen vergleichbaren Titan gibt. Wenn man so viel wie er "gemacht" hat, dann ich auch viel Sch... dabei, dazu steht er heute selber (und wünscht sich gewisse Dinge nie herausgebracht zu haben; genau wie Dr.Pingel ...). Ob man ihn schätzt oder nicht ist egal - er braucht sich auch nicht so nennen zu lassen = er ist ein Pop-Titan.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Klassische Musik kann ich nicht hassen, ich kann sie höchstens nicht mögen oder langweilig finden.


    Eine Musik, die ich aber wirklich tiefgründig gehasst habe, war die von ABBA.


    Und das kam so. ABBA war nie meine Musik, viel zu kommerziell und simpel. Aber ich fand sie jetzt auch nicht schlimmer als irgendein anderes Schlagergedudel.


    Ende der 70er Jahre habe ich einen vierwöchigen Pauschalurlaub an der Algarve gemacht, Armacao de Pera hiess der Ort. Meine Freundin und ich hatten ein Hotel ganz am Ortsende, danach kamen eigentlich nur 5 km Sandstrand und leider ein Platz, auf dem ein Zirkuszelt stand. Mittags um zwei, wenn wir uns nach einem morgendlichen Sonnenbad und einem Lunch mit ein, zwei Gläsern Wein zur Siesta aufs Zimmer zurückziehen wollten, begann der Zirkus für seine Abendvorstellung zu werben. Direkt vor unserem Hotelzimmer. Dazu wurden in der Wiederholungsschleife stundenlang die bekanntesten ABBA-Hits gespielt, unterbrochen von kurzen Ansagen, was der Zirkus so zu bieten hatte. Eine Woche lang, jeden Nachmittag, mehrere Stunden. Was habe ich diese Musik gehasst. Alle Versuche, das Zimmer zu tauschen oder in ein anderes Hotel umzuziehen, scheiterten. Immerhin erstattete der Reiseveranstalter die Hälfte der Hotelkosten, aber seitdem kann ich diese Musik nicht mehr hören.

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  • Liebe Kollegen, ich fand das toll, wie ihr mir hier wieder auf die Sprünge geholfen habt. Die erste Korrektur habe ich ja schon gemacht, nämlich, dass man besser "nicht mögen" (also I hate it) sagt statt hassen. Die Hassmusik, wie ihr sie beschreibt, Pop und Abba und der ESC, würde ich auch so sehen. Ein Detail am Rande: ich hatte mich in einem Fitness-Club angemeldet, bei dem ständig "Radio Mülheim" lief. Diese Schrottsender kennt ihr alle. Nach einem Jahr bin ich zu Kieser-Training gewechselt. Alles ruhig, nüchtern, auf das Training konzentriert: Askese als Konzept.
    Eine Sache muss ich klarstellen, weil ich sie in der Eile nicht richtig dargestellt habe. Die geistliche Musik von Mozart und Haydn hasse ich natürlich nicht, sondern ich singe sie nicht gerne. Mozarts Requiem und seine Krönungsmesse sind schöne und gut komponierte Werke, aber ich singe sie nicht gerne, weil sie zu leicht sind und nur dem Sopran was Schönes angedeihen lassen. Das ist bei Haydn in der Schöpfung und den 7 Worten durchaus nicht so, das sind ganz anspruchsvolle Werke. Beethoven lassen wir jetzt mal ruhen, aber Schönberg, Paganini und Liszt lassen mich völlig kalt. Hier siegt der Prunk über die Musik.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Beethoven lassen wir jetzt mal ruhen, aber Schönberg, Paganini und Liszt lassen mich völlig kalt. Hier siegt der Prunk über die Musik.


    Schönberg und Prunk? Das musst Du mir erklären.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Musik, Rhythmus, Bewegung sind archaische Ausdrucksformen aller Völker und Kulturen. Deshalb glaube ich, dass jeder Mensch eine Musikrichtung hat, die ihn anspricht. . Ich höre bestimmte Geräuscherzeugungen, die sich dann Musik nennen nicht gerne. Also ignoriere ich sie und befreie mich so rasch wie möglich von dieser Belästigung, die es für mich ist. Andere finden genau diese Musik fabelhaft und flippen aus. Also der Geschmack, die Einstellung und sicherlich die persönliche Sozialisierung spielen eine Rolle. Aber Hass, für mich wäre das eine viel zu hohe Gefühlisinvestition in eine Sache, die ich nur nicht mag. Abschalten -weg damit!


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Die sechs kleinen Klavierstücke hat er letztes Jahr, Anfang August, auch in Lübeck gespielt, zusammen mit Beethoven-- die knapp zweitausend Zuschauer waren begiestert.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Ein Detail am Rande: ich hatte mich in einem Fitness-Club angemeldet, bei dem ständig "Radio Mülheim" lief. Diese Schrottsender kennt ihr alle.


    Weil sie in allen Städten als private Geräuschmacher existieren? Ich kann nachvollziehen, dass jemand - ich gehöre auch dazu - dieses Gedudel (T.P.) abstoßend findet. Beim Frisör, beim Physiotherapeuten, im Zeitschriftenladen, aber auch bei Bekannten - man kann diesem nervigen "Musikgenuss" einfach nicht entkommen. Oftmals wünsche ich mir, dass die Sicherung jedesmal ihren Geist aufgibt, wenn dieser Sender eingeschaltet wird. Aber man tut mir den Gefallen nicht - leider.


    Wenn ich an dieser Stelle aber noch einmal auf die Klassik zu sprechen komme darf, dann habe ich auch einen Künstler, der mich immer genervt hat: Glenn Gould! Dieses ständige Mitbrummen - auf seinen Aufnahmen oft genug zu hören - war (und ist noch heute!) für mich ein Graus! Wenn er wenigstens eine Gesangsausbildung gehabt hätte. Das ist natürlich kein Hass, aber starke Ablehnung - mag Gould noch so gut Bach spielen können, mich nervt dieser private Hintergrundsound...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Es gibt im Deutschen das wunderbare Wort "verschlimmbessern". Das trifft auf meinen Begriff "Prunk" zu. Ich wollte nur sagen, dass es Musik gibt, in denen nach meinem Empfinden die Virtuosität die Musik überwuchert. Das sehe ich besonders bei Liszt und Paganini. Dazu muss ich sagen, dass das Klavier im Gegensatz zu euch ein mir sehr fremdes Instrument ist; ich mag da eigentlich nur Schubert und Brahms. Und bitte jetzt nicht einwenden, dass "meine" Musik (sagen wir nur Bach und Palestrina) ebenfalls hochvirtuos ist. Und Schönberg passt zu allem natürlich überhaupt nicht: die Zwölftonmusik ist mir ganz fremd.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Zitat

    Zitat von Musikwanderer: Weil sie in allen Städten als private Geräuschmacher existieren? Ich kann nachvollziehen, dass jemand - ich gehöre auch dazu - dieses Gedudel (T.P.) abstoßend findet.


    Es ist meist auch immer dasselbe triviale Gedudele und dazu entweder in solcher Lautstärke, dass dem normalen Hörer die Ohren schmerzen oder so leise als Hintergrundmusik, dass man nur einzelne Fetzen vernimmt.
    Dennoch kann man wohl die Musik nicht hassen, sondern nur die Geräuschemacher, denen man überall begegnet und die anscheinend mit der Stille - auch in der freien Natur - nichts mehr anzufangen wissen. Wenn sie ihren Knopf im Ohr haben müssen, meinetwegen. Aber nicht andere damit belästigen, was auch bei Knopf im Ohr in öffentlichen Verkehrsmitteln oft äußerst störend ist.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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