Hugo Wolf Kammermusik

  • Hugo Wolf (1860-1903) ist in erster Linie für sein Liedschaffen bekannt. Neben einer unvollendeten Violinsonate und zwei Klaviersonaten schrieb er aber auch drei Kompositionen für Streichquartett, davon ist das Streichquartett d-Moll die vom Umfang her gewichtigste, sie dauert fast 45 min. Daneben gibt es zwei kürzere Werke.


    Streichquartett d-Moll, 1879–1884
    Intermezzo Es-Dur für Streichquartett, 1886.
    Italienische Serenade G-Dur für Streichquartett, 1887.


    Das Streichquartett gilt als "Schmerzenskind" des 18-Jährigen, denn er begann es als die katastrophale Diagnose "Syphilis" in sein Leben trat. Davon spricht vor allem der erste Satz, der hochtragisch beginnt. Dabei bleibt es nicht, es gibt immer wieder Aufhellung und ruhige Momente, aber eben auch immer mal wieder einen jähen Stimmungswechsel. Diese häufigen Wechsel durchziehen im Prinzp alle vier Sätze. Ein romantisches Werk par excellence vielleicht nur mit einigen Werken Schuberts vergleichbar. Wolf arbeitete sechs Jahre an dem Quartett. An anderer Stelle hat sich Tamino wok schon für dies Werk stark gemacht.


    möchte ich unter diesem Thread auf ein weiteres hochinteressantes Streichquartett hinweisen, nämlich auf das Streichquartett d-moll ("Entbehren sollst du, sollst entbehren") von HUGO WOLF, das sicher einen höhreren Bekanntheitsgrad aufweist..


    Es handelt sich hier um ein Jugendwerk des Komponisten, an dem er mit immer wieder längeren Unterbrechungen über 6 Jahre hinweg gearbeitet hat. Fertiggestellt wurde es dann schließlich im September 1884.


    Beim Anhören dieses Werkes fühlt man sich mal an JOSEF HAYDN, dann wieder an SCHUBERT, BEETHOVEN, gelegentlich auch an WAGNER erinnert. Man merkt, daß der Komponist hier noch auf der Suche nach einem eigenen Ausdrucksstil war. Dennoch enthält das Werk Stellen tiefer Empfindung, Expressivität, Leidenschaft und mitreißenden Temperaments, und durchaus auch schon von Größe. Ein Streichquartett, für das man sich gewiß begeistern kann.


    Es gibt einige Aufnahmen (z.B. Lasalle, Auryn), wobei das Werk m.E. noch immer nicht fest im Repertoire verankert ist. Ich habe gestern diese Neuaufnahme gehört und war sehr angetan. Sowohl die Zuspitzungen wie auch die ruhigeren, lyrischen Passagen gelingen dem Quartett ausgesprochen gut und die Balance zwischen den vier Wiener Musikern und die Klangqualität sind erste Sahne, man sitzt 1. Reihe Mitte, 5 Metern von den Musiker weg.