Über anonyme Punktebewertungen im Internet bezogen auf klassische Musikaufnahmen

  • Es hat sich inm Laufe der Zeit eingebürgert, daß überall über alles und jenes abgestimmt werden darf.
    Da wird nicht zwischen Kennern und Gelegenheitshörern oder Garnichthörern unterschieden. Mitmachen darf jeder, der mit der Maus klicken kann. Das geschieht anonym, ohne Rückschlussmöglichkeit auf die bewertende Person, sowie ohne "History" derselben. Man braucht - von Ausnahmefällen abgesehen - gar nicht zu schreiben was einem an einer Aufnahme gefallen oder nicht gefallen hat oder was nicht. Und vor allen nicht, WARUM einem die Aufnahme oder der Künstler mißfallen hat.
    Da ist ein Klassikforum schon eine andere Qualität. Oft als "laienhaft" abgekanzelt, und das meist zu unrecht, biten Kritiken in einem gut geführten Forum zumindest ein Mindestmaß an Seriosität. Was natürlich nicht bedeuten muß, dass diese Bewertungen Neutral oder gerecht sind, Immerhin hat ein Mitglied eine Gischichte, ein Profil und man kann das was derjenige schreibt besser einschätzen, Es ist ja nicht in erster linie wichtig WIE etwas bewertet wird, sondern meiner Meinung nach vielmehr WER die Bewertung vorgenommen hat......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eine Punktbewertung ohne Kommentar halte ich auch für völlig nutzlos. Obendrein zeigen z.B. bei Amazon die Kommentare, dass ein nicht zu vernachlässigender Teil die Produktbewertung mit der Verkäuferbewertung verwechselt und eine Verkäufer/Transaktionsbewertung bei der Produktbewertung abgibt. Dazu kommen andere Missverständnisse: z.B. wird oft nur Klangqualität bewertet, teils von Hörern, die anscheinend nicht wussten, dass sie ältere/historische Aufnahmen erstehen. Ich habe schon auch Kommentare der Art gelesen: Nur 3 Punkte, denn Johann Christian Bachs Musik gefällt mir nicht so gut wie Johann Sebastians...
    Und das sind nur die Fälle, bei denen sich anhand des Kommentars das Missverständnis aufzeigen lässt.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich sehe es wie Alfred und Johannes: Entscheidend ist das, was beschreibend zur eigentlichen Punktwertung dazu formuliert wird. Und daran, wie formuliert wird, kann man meist auch erkenne, ob es sich um ein fundiertes Urteil, eine rein subjektive Meinungsäußerung, hochgestochenes Geschwätz oder nur "heiße Luft" handelt.


    Wie schon an anderer Stelle erwähnt, nutze ich Tamino sehr oft dazu, mich zu Musik, für die ich mich gerade interessiere, durch das Urteil anderer zu informieren. Ein Forum wie dieses ist daher für mich von großem Wert und Nutzen. Aber auch hier muss man natürlich ab und zu hinsichtlich der Qualität der Urteile unterscheiden. Wobei das Niveau hier selbstverständlich ein ganz anderes ist als z.B. in den "Rezensionen" bei insbesondere Amazon.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Es gibt schon sehr hilfreiche und kundige Amazon-Rezensionen, besonders wenn man ggf. auch fremdsprachige .com, co.uk, .fr hinzuzieht. Aber sie sind natürlich nicht die Regel. Aber auch viele unfreiwillig komische bzw. solche, bei denen Missverständnisse vorliegen oder die Ahnungslosigkeit des Rezensenten offensichtlich ist.

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    bei jpc hatte ich im Klassik-Bereich zuletzt den Eindruck, häufig gefaketer Bewertungen, erkennbar daran, dass eigentlich professionell sehr gut besprochene Produktionen zum einen auffällig viele Bewertungen erhalten haben, oberhalb des eigentlich Erwartbaren (deutlich mehr als bspw. bei Amazon, die ein Vielfaches größer sind als jpc), und zum anderen der überwiegende Teil aus 1- bis 2-Sterne-Bewertungen bestand. Hier habe ich einfach den Eindruck, dass der Absatz/Verkauf vermittels dieser Bewertungen für jpc erschwert werden soll.


    Beispiele:
    https://www.jpc.de/jpcng/class…reicher-op-3/hnum/3195873
    (10 Bewertungen bei diesem Repertoire, davon 6 negative (* bis **)?)
    https://www.jpc.de/jpcng/cpo/d…iolinsonaten/hnum/3506418
    (10 Bewertungen bei diesem Repertoire, davon 5 negative (* bis **)?)
    https://www.jpc.de/jpcng/class…e-kv-413-415/hnum/4134689
    (aktuelle Neuerscheinung; 8 Bewertungen, davon 5 negative (* bis **)?)
    https://www.jpc.de/jpcng/class…naten-Nr-1-4/hnum/3266607
    (24 Bewertungen bei diesem Repertoire, davon 21 negative (* bis **)?)
    ...


    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.


    Ich habe mir erlaubt, den Service von jpc auf diesen Mißbrauch zu Lasten von jpc hinzuweisen. Die lapidare Antwort ist mir leider unverständlich:



    Hinsichtlich der eigentlichen Threadfrage schließe ich mich den Vorrednern an. Verkäufer- statt Produktbewertungen sind ebenso ein Ärgernis, wie verfehlte Erwartungshaltungen an die Klangqualität historischer Aufnahmen oder auch die fehlende Trennung von Musik und Deutung (was wird hier eigentlich beurteilt?). Ohne Text bzw. idealerweise auch Kenntnisse über Background und Maßstäbe des Rezensenten ist mit Bewertungen eher wenig anzufangen, über eine eventuelle(!) Tendenz hinaus. Ich habe es mir bei Amazon zur Angewohnheit gemacht, zunächst die negativen Besprechungen zu lesen. Im Bereich der Klassik gibt es hier allerdings eher wenig, vor allem wenig Substantielles.
    Bei Medien interessieren Besprechungen auf Verkaufsportalen grds. wenig. Ich orientiere mich - wenn - dann an Foreneiträgen und professionellen Besprechungen.


    Viele Grüße
    Frank


    PS: Falls jemand jpc etwas Gutes tun will, so wären ähnliche Hinweise gleichen Inhalts durch andere Nutzer vielleicht hilfreich.

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  • Zitat

    Die lapidare Antwort ist mir leider unverständlich:


    Mir nicht. Denn der Anbieter hat sich nun mal entschlossen den Service "Meinungsvergabe durch den Kunden" anzubieten - wozu er mehr oder weniger gezwungen ist, weil die Konkurrenz dies auch tut.
    Die Möglichkeiten Missbrauch abzustellen sind gering und zudem kompliziert und aufwändig.
    Also lässt man die Sache auf sich beruhen wie sie ist.
    Dahinter könnte der Gedankengang stehen, daß die Zielgruppe der Klassikkunden sich an solchen Sternchen ohnedies nicht orientiert - oder aber, daß sie sich herausgefordert fühlt, zu widersprechen. Oder aber auch, daß man solche Kundenbewertungen ohnedies als wirkungslos ansieht, als Gimmick der zur Kundenbindung benutzt wird. Genau werden wir das nie erfahren.
    Um das Ganze zuverlässiger zu gestalten wären einige Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, die ähnlich wie hier bei Tamino, die Feststellung der Identität des Schreibers beinhalten müssten.
    Hier ist Tamino eindeutig in der strategisch günstigeren Position, denn da wir keine kommerziellen Ziel verfolgen, kann es uns prinzipiell egal sein, wenn wir von einem Teil der "Interessenten" als unsympathisch empfunden werden, die dann letztlich nicht mitmachen (wobei die meisten, die sich nicht deklarieren wollen, triftige Gründe dafür haben und einige Leute die Selektion sogar begrüßen).
    Ein auf den Verkauf ausgerichtetes Unternehmen kann sich diesen Luxus nicht leisten, denn es muß für den Kunden sympathisch wirken.
    Das mit den gefaketen Beiträgen ist etwas, das man sich vorerst gar nicht vorstellen kann und will - erst lange Erfahrung mit Internetseiten und einem Teil ihrer Benutzer hilft einem das Gefahrenpotential einer sogenannten "offenen Gesellschaft" richtig einzuschätzen. Immer wieder werde ich gefragt, welche Motivation denn hinter angeblichen Bosheitsakten stecken soll. Die stereotype Antwort ist dann, daß es sich um Leute handelt, die Frust abbauen wollen, vorzugsweise natürlich dort, wo ein besseres Lebensgefühl zuhause ist, das ihnen selbst versagt blieb.
    Man muß eine CD gar nicht gehört haben um sie via Sternchenvergabe schlecht zu beurteilen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Meine Beispiele liefern nur einen winzigen Ausschnitt des Problems. Meiner Ansicht nach liegt hier ein flächendeckender, systematischer Missbrauch vor, aus kommerziellen Gründen, mit echtem Schädigungspotential und forensischem Charakter. Hier besteht Handlungsbedarf.


    Viele Grüße
    Frank

  • Vielleicht hast Du Deine Bedenken nicht deutlich genug erklärt?


    Worin genau bestünde die Schädigung? Nahezulegen, dass jpc Mist anbietet? Die CDs könnte man doch auch anderswo kaufen...? Und es betrifft ja auch nur einige, teils eher obskure CDs. Wären nicht explizite negative Kommentare, also nicht bloß wenige Sterne, dann ein weit wirksameres Mittel?


    Vielleicht ebenfalls etwas voreilig, aber mir ist eben noch eine andere, ähnlich bizarre Möglichkeit eingefallen: Könnte es evtl. sein, dass manche Bewerter Sterne und Schulnoten verwechseln? d.h. sie meinen "1 = sehr gut", werten aber "1 Stern = nicht empfehlenswert".
    Das klingt zu blöd, um wahr zu sein, aber nach den vielen Verkäuferbewertungen ("guter Zustand, schneller Versand"), die ich bei Amazon anstelle von Produktbewertungen gesehen habe, wundert mich kaum noch etwas. :D


    M.E. sollte jpc eine Kopplung einführen, dass man mindestens n Zeichen schreiben muss, um bewerten zu können. D.h. jemand müsste wenigstens "Super" oder "Enttäuschung - nicht empfehlenswert" o.ä. dazuschreiben, um überhaupt Sterne geben zu können.


    jpc hat wohl auch keinen Mechanismus, dass man nur bei ihnen gekaufte Produkte bewerten kann, oder? D.h. es kann wirklich jeder Depp (oder ggf. gar ein Bot) ein paar Sternchen und "Bewerten" klicken? Edit: Man kann völlig anonym bewerten, muss weder registriert sein, noch "beweisen", dass man die CD je gehört hat...


    Bei Svendsen und Kahn könnte ich mir auch vorstellen, dass die schlechten Bewertungen Enttäuschungen mit der Musik wiedergeben. Wobei jemand solch abseitige Sachen normalerweise auch nicht kauft, wenn er nicht damit rechnet, sie wenigstens ganz nett zu finden. Es ist jedenfalls keine völlig schiefe Verteilung. Die extreme Häufung von einem Stern bei den Weber-Sonaten ist aber schon sehr seltsam....


    EDIT: Ich stimme Hüb zu, dass die Anzahl der Bewertungen (z.B. bei den ziemlich obskuren CDs, die man von der Svendsen-CD aus angezeigt bekommt) erstaunlich hoch ist und ebenso die große Zahl an <3 Sternen. Mir ist aber nach wie vor unklar, wie man mit so etwas jpc schaden sollte (scheint mir keine sehr effiziente Art des Schadens zu sein), allerdings habe ich auch keine gute andere Erklärung.

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  • Es gibt momentan ein claves-Sonderangebot, ca. 30 CDs die jeweils 3,99 € kosten.
    Fast alle haben unverhältnismäßig viele negativ-Wertungen ohne Text, jedenfalls so, dass in der Übersicht immer wenige Sterne angezeigt werden.
    Ähnlich, wenn auch nicht gleich konsequent, bei der aktuellen Oehms-Jubiläumsaktion.
    Mir ist das schon vor ein paar Wochen aufgefallen, da ich die Sonderangebote durchgesehen habe.
    Klar kann es sein, dass Leute, die Sonderangebote kaufen, weil sie billig sind, enttäuscht sind, dass die Musik sie nicht so anspricht.
    Aber dafür sind das in Summe viel zu viele Abgaben von negativ-Wertungen. Also entweder ist das gefälscht, oder eine Gruppe von Leuten hat massenhaft Sonderangebote gekauft und war kollektiv unzufrieden. Bei cpo-Sonderangeboten habe ich so etwas noch nie gesehen.

  • Die Häufung bei diesen beiden Angebotsaktionen ist definitiv seltsam! Zumal die CDs, die ich aus diesen Aktionen erworben habe, klanglich und interpretatorisch einwandfrei sind. Ich würde vermutlich keine schlechter als 4 Sterne bewerten, zumal nach den Wertungskategorien, s.u., die Qualität der Musik selbst nur indirekt zum Tragen kommt. Fairerweise müsste man einen großen Teil der Claves-Angebote bei Repertoirewert mit 5 bewerten (es sei denn, man meint tatsächlich, die Musik habe verdient, vergessen zu werden...). Auch bei Klang und Booklet schiene mir schlechter als 4 kleinkariert. Bei den anderen mag man seine Vorlieben spielen lassen. Aber zahlreiche Gesamtwertungen von 1-2 Sternen sind verdächtig und das riecht wirklich nach einer (eher lächerlichen) Aktion von Spinnern? oder wer macht so etwas?


    Andererseits, wenn jpc anonyme Bewertungen zulässt, sind sie im Grunde selbst schuld... :rolleyes: Sollte es wirklich helfen, wenn wir jetzt alle eine Mail an jpc schreiben...?


    Gesamtbewertung (wird separat gemacht, d.h. ist kein Mittelwert aus den Einzelwertungen)
    Künstlerische Qualität
    Klang
    Repertoirewert
    Booklet
    Gesamteindruck

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  • Worin genau bestünde die Schädigung? Nahezulegen, dass jpc Mist anbietet? Die CDs könnte man doch auch anderswo kaufen...? Und es betrifft ja auch nur einige, teils eher obskure CDs. Wären nicht explizite negative Kommentare, also nicht bloß wenige Sterne, dann ein weit wirksameres Mittel?


    Hallo Johannes,


    naja, ich denke schon, dass diejenige Seite stärker beschwert ist, bei der solche Bewertungen zu finden ist. Nicht jeder ist ein vergleichender Sammler, der ggf. genau weiß, was er will und dann bei jpc, Thalia/Buch.de, Amazon etc. nachsieht. Klar kann man die CDs auch anderswo kaufen (gilt sogar für CPO), aber ein Kunde (zumal ein weniger informierter), der auf der jpc-Seite surft, bekommt einen überwiegend negativen Eindruck serviert. Das animiert allemal nicht gerade zum Kauf der (fragwürdig) bewerteten CDs.
    Explizit negative Kommentare sind aufwendig, insbesondere dann, wenn man das Geschreibsel nicht sofort als Unsinn entlarven will. Auch das ein Indiz für ein gezieltes Vorgehen, vielleicht sogar durch Bots/Programme.


    Zitat

    Das klingt zu blöd, um wahr zu sein


    Ist es auch, lieber Johannes. :D


    EDIT: Ich habe jpc nun geantwortet:


    Viele Grüße
    Frank

  • Ich sehe das Ganze eigentlich nicht als Problem. Nur Sterne-Bewertungen wie bei jpc interessieren mich überhaupt nicht. Anders ist das bei Kundenrezensionen, z.B. bei amazon. Da sind mitunter sehr ausführliche und kompetente Einschätzungen zu lesen. Natürlich auch oberflächliche. Man muss schon die Spreu vom Weizen trennen. Es kommt bei mir aber selten vor, dass ich mich beim Kauf von Rezensionen animieren lasse. Dazu hat man selbst genug Erfahrungen, um zu wissen ob oder ob nicht. Auch Tamino gibt mitunter gute Anregungen. Sicher kann man nicht ausschließen, dass bei den auffallenden Negativ-Bewertungen von jpc dubiose (oder kommerzielle?) Interessen vertreten werden. Ich weiss nicht, ob sich die Mehrheit davon leiten lässt. Natürlich gibt es immer welche, die persönliche Aversionen gegen jemanden haben und diesen dann immer negativ bewerten, kennen wir doch selbst hier im Forum. Darum geht es wohl bei jpc nicht, aber wie gesagt, ich sehe nicht danach. Übrigens lassen sich Bewertungen überall manipulieren.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Als alter Chef-Ignorant :D löse ich derlei Probleme für mich auf meine Weise: es interessiert mich definitiv nicht die Bohne, was irgendwelche Leutchen bei amazon oder jpc so an Bewertungen abgeben. Zu oft begegnete mir dort hirnloser Quark in der Art, wie ihn Johannes in seinem Beitrag 2 an einigen Beispielen verdeutlicht hat.
    Was völlig anderes ist es, wenn in einem Fachforum wie unserem hier Mitglieder ihre Meinung zu einer Einspielung äußern. Wer hier schreibt, macht sich in der Regel ein paar Gedanken, bevor er es in die Tasten hämmert. Anonymes Doofsein geht hier nicht durch. Aber da draußen, in der endlosen und ungeschützten Netzweite? Kaum einen Pfifferling wert, das Gewäsch!


    Grüße
    Garaguly


  • Auch bei sog. Megastars - Beispiel Anne-Sophie Mutter - fühlen sich anonyme Reviewer offensichtlich massenweise aufgefordert, ihr Mütchen zu kühlen und dümmliche Bewertungen abzugeben. Man muß ASM's Version von Dvoraks Violinkonzert nicht besonders mögen (und das m.E. katastrophale Cover auch nicht) , aber 21 x 1 Stern ist einfach lächerlich.

  • Anmelden muss man sich jedenfalls nicht.
    Ich habe heute Remys Frobergeraufnahme 5 Sterne gegeben. Man klickt einfach auf das Sternesymbol unter dem CD-Cover.
    Da ich jetzt von einer anderen IP-Adresse komme, könnte ich ihm gleich nochmal 5 Sterne geben.
    Allerdings dauert es offenbar einige Zeit, bis es angezeigt wird.
    Ich könnte ja zu Testzwecken schauen, wie viele 5-Sterner ich Herrn Remy für seinen Froberger geben kann.
    :untertauch:

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  • Garaguly,
    der Meinung bin ich auch; allerdings habe ich auch schon Empfehlungen aus dem Forum negiert und bin mit meinen Entscheidungen mehr als zufrieden.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Wie Garaguly und timmiju sind die Sterneaktionen bei jpc für mich kein Thema - ich habe noch nie darauf geachtet. Anders sieht es - auch für mich - bei den Rezensionen im Amazon-Bereich aus. Da gibt es mitunter doch kompetente Aussagen; ein Schreiber ist sogar Mitglied dieses Forums, dessen Meinung ich nicht immer und grundsätzlich teilen muss, sie hat aber immer Gewicht und ist hilfreich bei den eigenen Entscheidungen. Hinzufügen muss ich aber "gewesen", denn ich kaufe kaum noch bei den Werbepartnern ein. Die Regale sind voll...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich meine es ist geradezu einer der qualtativen Unterschiede zwischen einem fachlich orientierten Forum wie es Tamino ist und einer Plattform, wo jeder per Knopfdruck und Sternchenvergabe abstimmen darf. Eine reine Punktbewertung hat nur eine sehr begrenzte oder keine Aussagekraft. Bei Tamino dagegen wird in der Regel das Urteil argumentativ begründet und es steht ein User mit seinem Real- oder Nickname und seiner Autorität dahinter. Ich habe schon sehr viele Kaufentscheidungen - besonders von Stücken und Interpreten, die ich nicht kannte - auf Grund von Empfehlungen oder Hinweisen in unserem Forum gekauft. Erst jetzt wieder eine Lied CD von einem jungen Lied-Sänger, der im Thread "Neue Stimmen" vorgestellt wurde - und den ich ebenfalls nicht kenne. Die CD ist noch gar nicht eingetroffen. Wurde bei Amazon bestlellt, selbstverständlich über den Button, der bei Tamino vorhanden ist. Fazit: Ich war noch nie enttäuscht, wenn ich mich bei einer Kaufentscheidung auf meine Tamino-Kollegen verlassen habe und werde es sicherlich auch jetzt nicht sein. Ich habe ja die Ehre, in einem Fachforum sein zu dürfen und surfe nicht auf einer "Eselswiese", wo sich jeder austoben kann.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Offensichtlich sind die niedrigen Bewertungen, die immer wieder gehäuft auftreten als nicht - wie ich einst vermutete - Anzeichen von Dummheit und Inkompetenz der "Beurteilenden" - sondern vielmehr Bosheitsakte.
    Wer hat Interesse, CDs die im Sonderangebot verkauft werden, anderen madig zu machen?
    ICH glaube, solche Sonderangebote sind für die Konkurrenz nicht sehr angenehm, bleibt sich doch unter Umständen auf ihren Hochpreisaufnahmen des gleichen Werks sitzen. Besonders gefährdet sind hier Aufnahmen unbekannter junger Interpreten, sie sind nicht fest im Business verankert, haben keine Lobby und keinen Fanklub.
    Ein gutes Beispiel wäre hier die CD mit Heine-Liedern von Benjamin Appl: Sie wurde folgendermaßen "bewertet":
    1 mal 5 Punkte
    1 mal 4 Punkte
    3 mal 1 Punkt


    und schon ist das Ziel erreicht, die Bewertung liegt mit 2,4 Punkten (angezeigt werden nur 2!!) in einem Bereich, der für Käufer, die nur auf die Punktezahl schauen, weil sie selber nicht von der Materie verstehen, uninteressant ist.


    Im Gegenzug kann man HIER in Forum eine differenzierte Beurteilung abgeben, wozu in letzter Konsequenz kein professioneller Kritiker erforderlich ist. Leider sitzen zahlreiche kenntnisreiche Sammler vor dem Bildschirm, nicken gelegentlich oder ärgern sich auch über den einen oder anderen Beitrag von uns. Aber sie würden nie im Leben dem Forum beitreten und aktiv mitmachen. In diesem Zusammenhang wird oft mein angeblich rigoroses Procedere bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern als abschreckend erwähnt.


    Dazu in aller Kürze die Gründe


    1) Ich will wissen mit wem ich es zu tun habe, wenn ich jemand in meine Wohnung oder mein Forum lasse.
    2) Ich möchte das Forum auf diese Weise so gut wie möglich vor Trollen und Sockenpuppen schützen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sockenpuppe_(Netzkultur)
    3) Ich möchte ein wenig über den potentiellen User und seine musikalischen Spezialgebiete (so er welche hat) erfahren.
    4) Ich möchten den potentiellen User darüber informieren, daß aktive Mitarbeit (Beiträge) verpflichtend ist, wenn er im Forum bleiben möchte.
    5) Ich möchte durch die Telefonkontrolle erschweren, daß ein Mitglied, das in Unfrieden von uns geschieden ist - sei es durch unsere - sei es durch seine Initiative - quasi durch eine Hintertür unter neuem Namen wieder ins Forum zurückkehren kann.
    6) Ich möchte auch eine gewisse Barriere aufbauen, die es ein wenig schwieriger macht hier Mitglied zu werden. Das schützt uns (einigermaßen) von Mitgliedern die nach ein oder zwei Beiträgen wieder aussteigen und ausserdem sollte man doch ein wenig "stressresistent" sein, wenn man in einem Internetforum schreibt. Tamino hat zwar einen relativ moderaten Umgangston - gelegentlich kracht es aber dann doch auch einmal. Das sollte ein Mitglied aushalten. Dazu ein Beispiel aus der Musik: Es gibt immer wieder Orchestermusiker, die mit ihrem Schicksal hadern, sie meinen zum Solisten geboren zu sein, schaffen aber den Durchbruch nicht. Das hat oft weniger mit ihren musikalischen Fähigkeiten zu tun, als mit niedriger Frustrationsschwelle, schlechter sozialer Vernetzung, Mangel an Diplomatie und Durchhaltevermögen.
    Ich hoffe das Gleichnis wurde verstanden.
    7) Diese Aufnahmeprozedur - und einige andere Maßnahmen - haben dazu geführt, daß Tamino nunmehr seit über 12 Jahren am Netz ist und - trotz gelegentlicher Krisen - über eine gute Over All Performance verfügt.


    Hier ist ein guter Platz seine Kritiken zu verfassen
    Anonym geht das allerdings nicht.
    Ein Pseudonym ist zulässig - aber der Forenbetreiber möchte wissen, WER hinter diesem Pseudonym steckt.
    Das Gefühl, für seine Beiträge vollinhaltlich verantwortlich zu sein ist ein gutes Korrektiv gegenüber verbalen Entgleisungen...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Jpc könnte das einfach lösen: Analog zu Amazon nur Rezensionen durch angemeldete Nutzer - und dann nur eine pro Titel.


    Beste Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Kann man einem unbedarften Mitleser mal erklären, warum die von Hüb' eingestellten Beispiele Fälschungen sein sollen?
    Ich blicke da mit meinen Augen wohl nicht hinter...


    ?(;(

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich glaube allerdings nicht, daß diese "Bewertungen" irgendwer WIRKLICH liest. Die Gefahr, dass der Interpret selbst, oder aber sein Agent hier "moderierend" eingreift steht einerseits unausgesprochen stets im Raum, wenngleich das in der Regel kaum vorkommen dürfte, denn die Bedeutung von Kritik, vorzugsweise dann, wenn sie nicht begründet wird, ist heutzutage marginal, kann doch jeder selbst in die Samples hineinhören und sich ein Bild machen.
    Dennoch lese ich Rezensionen gern, sie sind - so gut gemacht - eine intellektuelle Leistung und ein Bekenntnis.
    Auf mein Kaufverhalten haben sie sich nur selten ausgewirkt,m und wenn doch . dann zumindest anders als erwartet.
    So bin ich Aufnahmen wo deutsche Kritiker geschrieben haben, das Gerüst des Werkes würde freigelegt, süsslichem Parfün sei der Kampf angesagt, die Interpretation sei "ruppig", "harsch" oder "auf der Stuhlkante musiziert" stets konsequent ausgewichen. Interessant, dass britische und österreichische Rezensenten oft ähnliche Beurteilungen einer Interpretation haben.
    Die Punktvergabe durch anonyme Laien, "Claquere" oder "Heckenschützen" lese ich eigentlich nüberhaupt nicht, ebensowenig wie sogenannte "Charts" die oft lediglich der Manipulation des Kaufverhaltens von angepeilten Zielgruppen dienen sollen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • ebensowenig wie sogenannte "Charts" die oft lediglich der Manipulation des Kaufverhaltens von angepeilten Zielgruppen dienen sollen....


    Charts sind vergleichsweise objektiv, resultieren sie doch aus Absatz- und Umsatzzahlen, was natürlich nicht wirklich etwas mit der Qualität des Dargebotenen zu tun hat/haben muss.


    Viele Grüße
    Frank

  • Auch die nagelneuen Spitzenaufnahmen von Alisa Weilerstein und Isabelle Faust haben schon überproportional Ablehnung gefunden. Fragt sich, ob JPC die entsprechenden CDs überhaupt schon so häufig verkauft hat. Ich denke, da sind entweder Trolle unterwegs oder aber einfach komplett inkompetente Leute. Da jpc hier offensichtlich keine Abhilfe schaffen will, werde ich dort nichts mehr schreiben und bewerten.



    Wenn man die Neuerscheinungen durchguckt, werden systematisch ALLE renommierten Künstler durch miese Bewertungen heruntergemacht, Jonas Kaufmann, Daniil Trifonov... you name it.

  • Jpc könnte das einfach lösen: Analog zu Amazon nur Rezensionen durch angemeldete Nutzer - und dann nur eine pro Titel.


    Das ist eine so offensichtliche und naheliegende Maßnahme, dass man sich wirklich wundert, dass sie nicht umgesetzt ist, sondern jeder da anonym munter Sternchen anklicken kann...

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    (Bob Dylan)

  • Ich würde das nicht so sehen:
    Wenn man eine Registrierung für "angemeldete Nutzer" einrichtet, dann ist das eine Menge Arbeit - wenn sie ernstzunehmend sein soll.
    Amazon hat hier - so scheint mir - einen anderen Lösungsansatz.
    Sie gestatten eigentlich - so ich das richtig verstanden habe - nur "verifizierten Käufern" hier mitzumachen, also der Kauf der CD - natürlich bei Amazon - wäre hier die Grundlage. Es wird also eine sogenannte Dienstleistung geboten - nur für eigene Kunden. Eine durchaus verständliche Strategie - allerdings nicht ideal zum verbessern der Sympathiewerte. Die Gefahr besteht darin, daß man durch solche Maßnahmen Kunden verliert. Passiert sowas bei Tamino - also kommt es zu keiner Mitgliedschaft, weil der Interessent unsere Regeln der Registrierung nicht akzeptiert, dann entsteht uns zumindest kein finanzieller Schaden dadurch. Bei Unternehmen, die etwas verkaufen wollen stellt sich die Sache generell anders dar.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Sie gestatten eigentlich - so ich das richtig verstanden habe - nur "verifizierten Käufern" hier mitzumachen, also der Kauf der CD - natürlich bei Amazon - wäre hier die Grundlage.


    Nein, bei Amazon kann jeder registrierte Nutzer bewerten. Bei denjenigen, deren Konto mit einem Artikel durch Bestellung verknüpft, ist erscheint dann bei einer Bewertung "verifizierter Kauf".

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