Johann Philipp Krieger
Johann Philipp von Krieger wurde am 26.02. 1649 in Nürnberg geboren.
Nach seiner ersten musikalischen Ausbildung in Nürnberg bei Johann Drechsel ging er nach Kopenhagen um dort beim königlichen Kammerorganisten Johannes Schröder zu studieren.
Er verdiiente seinen Unterhalt mit einem Organistenamt.
1667 erhielt er eine Berufung als Organist nach Christiana in Norwegen, die er jedoch ablehnte. Er kehrte 1670 nach Nürnberg zurück, doch dort fand er keine Stelle und so trieb in sein Weg nach Zeitz und Bayreuth.
Ein Stipendium das ihm der Markgraf Christian Ernst überreichte ermöglichte ihm eine Studienreise nach Italien. Dort hatte er die Gelegenheit bei Johann Rosenmüller und Rovettini in Venedig und bei Abbatini und Pasquini in Rom zu studieren.
Er machte wohl auch die Bekanntschaft mit dem damaligen Musikergrößen, Cavalli, Carissimi, Ziani und Legrenzi.
Christian Ernst verlangte seine Rückkehr, die er auch prompt antrat, jedoch nicht ohne die Gelgenheit zu nutzen über Wien zu reisen. Dort spielte er Leopold I. vor - was den Adelsbrief nach sich zog.
Nach seiner Rückkehr nach Bayreuth trieb es ihn aber bald wieder in die Ferne:
Er bereiste noch Frankfurt und Cassel um die dortigen Musiker zu hören, dann in Halle bot ihm der Herzog August Karl eine Stelle an - er wurde am 12.11. 1677 zum Kammermusikus und Kammerorganist in Halle ernannt.
Krieger zögerte jedoch diese Stelle zu behalten, was zur Folge hatte das er gleich zum Vizehofkapellmeister ernannt wurde.
Herzog Johann Adolph I., seit 1680 Nachfolger seines Vaters August, verlegte den Hof nach Weißenfels und ernannte Krieger zum Kapellmeister.
Seit 1684 führte er genaue Aufzeichnungen über die von ihm an der Weißenfelser Schloßkirche aufgeführten Werke. Diese Liste enthält etwa 2000 Werke Johann Philipp und über 200 Werke Johann Kriegers.
Im selben Jahr heiratete Krieger Rosine Helene, die Tochter des Sekretärs Johann Nicolai aus Halle. Mit ihr hatte er neun Kinder, unter denen sein Sohn Johann Gotthilf sein Amtsnachfolger wurde.
Johann Philipp Krieger gilt als der bedeutendste Komponist der Generation vor Bach. Wichtig für die Weiterentwicklung der Musik in Deutschland war vor allem die Übernahme italienischer und französischer Form- und Satztechniken. Den umfangreichsten Teil seines Schaffens nehmen die für Weißenfels komponierten Kantaten ein (ca. 2000), von denen sich etwa 80 erhalten haben.
Besonderes leistete er auf dem Gebiet der Oper, bis 1716 schrieb nachweißlich 18 Opern (der Text war deutsch ). Meist sind leider nur die Textbücher erhalten. Man kann davon ausgehen, dass es wohl doppelt soviele waren.
Neben seinen Opern wurde aber auch Opern von Telemann und Strungk aufgeführt.
Seine Opern standen des öfteren auch auf dem Hamburger Spielplan.
Ebenso wurden sie in Leipzig und Braunschweig gespielt.
Leider sind es nur die Sammlungen mit ausgesuchten Arien, die einen Eindruck von seinem Opernschaffen geben können.
am 6.2. 1725 starb Philipp Krieger, 1736 wurde die Hofkapelle aus Kostengründen aufgelöst und zwehn Jahre später starb das Fürstenhaus aus.
Weißenfels war nicht mehr länger Residenz, die Besitzungen vielen an Kursachsen zurück .
Johann Mattheson schrieb in seiner "Grundlage einer Ehrenpforte" über ihn (er zitierte ein Bibelwort...):
"Dieweil er lebet, hat er einen grösseren Nahmen, denn andere tausend; und, nach seinem Tode bleibt ihm derselbe Nahme."
Kantaten für Schloss Gottorf
La Band du Hautbois du Roy
neben Werken von Lully, Paisible und Pez ist auch die eine Suite der "lustigen Feldmusik" enthalten.
Lieben und geliebet werden
die Lautten compagney
die erhaltenen Arien Kriegers auf einer CD zu einer miniatur Oper zusammengestellt.
Johann Krieger
Johann wurde am 28.12.1651 in Nürnberg geboren, als jüngerer Bruder von Johann Philipp war er nicht weniger Talentiert.
Auch er erhielt in seiner Heimatstadt seine erste musikalsiche Ausbildung.
Er wurde wie sein Bruder zum Organisten ausgebildet.
Er entwickelte eine spezielle Vorliebe für Tasteninstrumente und so studierte er Cembalo bei Caspar Wecker.
Als 12 jähriger soll er in einem Ballett für Kinder mitgewirkt haben.
Um sein Studium zu vervollkommnen folgte er seinem Bruder nach Zeitz und später nach Bayreuth. Auch nach Halle folgte er ihm, sein Bruder kümmerte sich stets um die Laufbahn seines kleinen Bruders.
Johann Philipp empfahl seinen Bruder als Hofkapellmeister nach greiz, die Stelle bekam er auch. 2 Jahre später wurde er Kapellmeister des Herzogs von Sachen- Eisenberg.
Im Frühjahr 1682 schließlich wurde er »Director Chori Musici« und Organist an der St. Johannis-Kirche in Zittau. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tode inne.
Am 18.11. 1686 heiratete er Martha Sophia Förster. Mit ihr hatte er neun Kinder, von denen der Sohn Adolph Gottlob K. Nachfolger des Vaters als Organist wurde.
Johann Kriegers Bedeutung gründet in erster Linie auf seinem Wirken als Komponist für Tasteninstrumente. Die Sammlungen »Anmuthige Clavier-Übung« (1699) und »Sechs Musicalische Partien« (1697) sind für die folgenden Generationen von Musikern eine Quelle von Anregungen geworden und haben dementsprechend eine weite Verbreitung gefunden.
Das kirchenmusikalische Schaffen, nicht weniger umfangreich, hat dagegen bis heute kaum Beachtung gefunden. Da Johann Krieger stärker als sein Bruder, in der Nürnberger Musiktradition wurzelt, ist zu vermuten, daß diese Seite seines Schaffens noch manche Entdeckung zuläßt.
Dann hoffe ich mal das noch weitere Infos von anderen Seiten kommen ...