Diese wunderbare Sammlung mittelalterlicher Lieder wird gelegentlich als das schönste Buch des Mittelalters bezeichnet. Eigentlich ist die ein Torso, ein Werk das nie vollendet wurde. Bewundert werden die 138 Miniaturen von Minnesängern. Der um 1300 entstandene Codex zeichnet zahlreiche Texte von Liedern etlicher Minnesängern auf - allerdings ist keine einzige Note aufgezeichnet. Es entsprach nicht der Zeit, denn Lieder wurden damals eigentlich nur mündlich überliefert.
Eigentlich muss man darum die Musik als verloren bezeichnen. Allerdings gibt es von einigen Liedern Parallelaufzeichnungen in anderen Sammlungen. Deshalb ist es möglich einen (verschwindend kleinen) Teil der in mittelhochdeutsch verfassten Texte wieder mit den dazu passenden Melodien vereinen. Die hier im Bild gezeigte CD ist das Ergebnis eines solchen Experiments - Inwieweit das alles im Mittelalter tatsächlich so geklungen hat ist eine Frage, die wahrscheinlich nie mit absoluter Sicherheit beantwortet werden kann. Wie dem auch sei, es begegnen uns (wenn auch nur wenige) bekannte Namen, beispielsweise der am Plattencover symbolisch abgebildete Walther von der Vogelweide.
mfg aus Wien
Alfred