Alfredo Casella (1883-1947): Sämtliche Werke für Cello & Klavier

  • Hallo da draußen,


    Alfredo Casella (1883-1947)
    Sonaten für Cello & Klavier Nr. 1 & 2; Notturno; Tarantella

    Andrea Favalessa, Maria Semeraro
    Brilliant, DDD, 2013


    Schaut man auf das vorhandene Angebot der Aufnahmen der Werke für Cello und Klavier von Alfredo Casella, so stellt man schnell fest, dass es neben gezeigter Brilliant Classics-CD kaum Produktionen gibt. Eine Aufnahme des ital. "Dynamic"-Labels mit dem Duo Pepicelli ist eventuell noch erwähnenswert und wurde hier im Forum bereits angeführt.
    Die dünne Katalogsituation ist angesichts der lebendigen, lohnenden Musik wirklich schade. Umso schöner, dass Brilliant diese Kompositionen nun preisgünstig zugänglich macht. Neben der Wiederverwertung von Material anderer Label hat man als weiteres Standbein vor einiger Zeit damit begonnen, CDs mit Nischenrepertoire in Italien aufzunehmen (mit jungen, noch unbekannten/unverbrauchten Musikern). Diese Scheibe ist dafür ein exemplarisch-gelungenes Beispiel. Engagiert und mit vollem Ton setzen sich der Cellist Andrea Favalessa und die Pianistin Maria Semeraro für Casellas Musik ein. Auch die Tontechnik wußte bei dieser Einspielung zu überzeugen.
    Da der Text IMHO gut passt, zitiere ich aus der Brilliant Classics-Produktinfo: "Die vorliegende CD des Cellisten Andrea Favalessa und der Pianistin Maria Semeraro fasst Casellas vollständige Kammermusik für Klavier und Cello zusammen. Sie besteht im Kern aus den beiden Cellosonaten in c-Moll op. 8 (aus dem Jahre 1906) und C-Dur op. 45 (1926), die durch zwei kurze Bearbeitungen, der Tarantella und dem „Notturno“ (beide 1929), ergänzt werden.
    Die Werke zeichnen sich durch klare Strukturen, weitläufige Melodiebögen, akzentuierte Rhythmen und eine insgesamt starke Vitalität aus. Die beiden Musiker treten seit geraumer Zeit gemeinsam auf und konnten schon einige internationale Kammermusik-Wettbewerbe für sich entscheiden."

    Die erste Sonate op. 8 wurde 1906/07 geschrieben und ist Pablo Casals gewidmet. Das (ausschließlich englischsprachige) Beiheft will Einflüsse seitens Mahler, Debussy, Fauré und Strauss ausgemacht haben.
    Die zweite Sonate op. 45 lässt neoklassizistische Einflüsse erkennen. Beide Werke erscheinen mir - trotz ihrer Bezüge - doch sehr eigenständig. IMHO eine Entdeckung und eine Empfehlung! :)


    Viele Grüße
    Frank