Tannhäuser Tipps und Empfehlungen

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    Rat suchend wende ich mich an erfahrene Wagnerhörer!
    Ich würde mir gerne eine Aufnahme von Tannhäuser zulegen da ich am Ende dieses Monats noch etwas Geld übrig habe und mir die Overtüre so gut gefallen hat.
    Tannhäuser ist neben den Meistersingern von Nürnberg eine der wenigen Opern von Wagner die ich noch nicht in meinem Regal stehen habe.
    Nun möchte ich mir Tannhäuser nach Hause holen um meine Wagnersammlung zu vervollständigen (Ich kauf sonst kaum Opern, weil dafür das Geld fehlt als Studi aber bei Wagner lasse ich mich nicht lumpen :-) )
    Daher meine Frage an euch, welche Aufnahme könnt ihr mir zum Kauf empfehlen?
    Ich hab schon ein wenig gestöbert, aber dabei viel zu viel gefunden (das Internet macht es fast schwerer als leichter) daher hätte ich gerne von euch einen Rat, da viele von euch sicher schon mehrere gehört haben!
    Des Weiteren wollte ich fragen, ob ich bei Wagners Tannhäuser auf irgend etwas achten soll beim hören? :-)


    Lg. euer Traubi


    Ps. ich hab auch extra geschaut ob es einen ähnlichen Thread gibt, habe aber auf der ersten und zweiten Seiten nichts gefunden und deswegen den hier eröffnet hoffe das geht in Ordnung :-)

    Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel, sondern wir schaffen sie selbst; sie liegt in unserem Herzen eingeschlossen

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  • Die insgesamt vielleicht überzeugendste Aufnahme ist die Studioeinspielung von Sir Georg Solti mit den Wiener Philharmonikern und hochgradiger Besetzung aus dem Jahre 1970:



    Aber: Das ist die Pariser Fassung, ohne die klassische Ouvertüre der Dresdner Fassung. Das könnte Dich insofern etwas enttäuschen (wie es mich jedenfalls tut).


    Zehn Jahre älter, also von 1960, ist die Einspielung von Franz Konwitschny mit der Staatskapelle Berlin, ebenfalls mit sehr guter Besetzung:



    Manche finden Hans Hopf nicht ganz ideal (dem will ich mich eigentlich nicht anschließen). Das ist so gesehen vielleicht sogar die beste Aufnahme der Dresdner Fassung, aber irgendwie fehlt mir doch das Tüpfelchen auf dem i.


    Eine wirklich allumfassend überzeugende Aufnahme des "Tannhäuser" kenne ich nicht. Bei den vom Dirigat und den Sänger/innen idealen hapert es dann wieder an der Tontechnik. Das ist ziemlich kurios, aber ausgerechnet bei dieser Wagner-Oper besteht noch Nachholbedarf. Vielleicht gibt es ja in einiger Zeit wirklich eine Neueinspielung mit Plácido Domingo als Wolfram, wie gemutmaßt wurde. Das könnte dann unter der Leitung eines begnadeten Wagner-Dirigenten (etwa Andris Nelsons oder Sir Antonio Pappano) wirklich noch eine Lücke in der Diskographie füllen.


    Kurzum: Mit den beiden genannten Aufnahmen machst Du nichts falsch. Je nachdem, ob Du lieber die klassische Dresdner Fassung oder die spätere Pariser Fassung bevorzugst, wirst Du darin sicherlich eine mehr als adäquate Aufnahme finden. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Mir fiel grad noch ein, dass Solti die klassische "Tannhäuser"-Ouvertüre ein paar Jahre vor der Gesamtaufnahme, 1961, trotzdem mit den Wiener Philharmonikern sehr gelungen aufgenommen hat:



    Auf diese Art könnte man gewissermaßen das Problem der Pariser Fassung umgehen. :D

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    – Luís de Camões

  • Ich empfehle für den Einstieg die Konwitschny-Aufnahme.


    Von den jüngeren eher Haitink oder Barenboim (wegen der guten Sänger), keinesfalls Sinopoli.


    Aber: Eigentlich findest du sehr vieles an Videos und Audioaufnahmen von "Tannhäuser" gratis bei youtube!


    Zum Beispiel hier Otmar Suitner:



    oder hier Bayreuth unter Davis:



    Die von Joseph II. empfohlene (teile ich so nicht!) Solti-Aufnahme in der Pariser Fassung kannst du dort auch kostenlos hören oder runterladen:



    :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Kurzum: Mit den beiden genannten Aufnahmen machst Du nichts falsch. Je nachdem, ob Du lieber die klassische Dresdner Fassung oder die spätere Pariser Fassung bevorzugst, wirst Du darin sicherlich eine mehr als adäquate Aufnahme finden.


    Diesen Rat, den Joseph II. Dir gibt, würde ich Dir auch gegeben haben. Mit einem kleinen Unterschied. Ich bevorzuge die so genannte Pariser Version - und verzichte auf die klassische Ouvertüre gern zugunsten der mitunter rasenden und erweiterten Szene zwischen Tannhäuser und der Venus. Da steckt schon viel "Tristan" drin. In der ersten Fassung, der Dresdener, klingt mir vieles noch zu zahm. In der für Paris erfolgten Umarbeitung muss man allerdings auf eine sehr schöne Stelle im zweiten Aufzug verzichten, den Auftritt des Walther von der Vogelweide ("Den Bronnen, den uns Wolfram nannte..."), den ich, ist es so betörend gesungen wie von Fritz Wunderlich in der Einspielung unter Konwitschny, für einen der schönsten Einfälle Wagners halte. Dafür kommt der ganze Aufzug schneller zu seinem dramatischen Höhepunkt.


    Du siehst, lieber Traubi, vieles spricht dafür, sich gleich zwei Aufnahmen zuzulegen. Von Wagner stammt ja der Ausspruch, dass er der Welt noch den "Tannhäuser" schulde. Damit bringt er auf den Punkt, dass er mit dem Stück und seinen diversen Bearbeitungen - es gibt ja noch die Wiener Version - nicht zufrieden war. Mir scheint - Joseph hat das ja auch schon angedeutet - dass auch die Musikindustrie den perfekten "Tannhäuser" schuldig geblieben ist ist. Ob der noch je zustande kommt, wage ich zu bezweifeln. Wer soll da singen? Es gibt zwar sehr viele Aufnahmen, die Mitschnitte gar nicht mitgezählt. Doch etwas fehlt immer. Nach meinem Eindruck hapert es oft bei der Venus. Und ist die gut, ist es jemand anderes nicht.


    In den beiden empfohlenen Aufnahmen ist Christa Ludwig bei Solti eine Wucht, Marianne Schech bei Konwitschny ist mir etwas zu bürgerlich. Beide Aufnahmen haben einen ganz großen Vorteil: Die Solisten sind zu verstehen! Sie wissen, was sie singen! Da ist das unterwegs, was ich Wagner-Gesang nennen würde.


    Viel Freude am "Tannhäuser", der meine erste Oper von Wagner gewesen ist, die ich im Theater erlebte.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Aber: Eigentlich findest du sehr vieles an Videos und Audioaufnahmen von "Tannhäuser" gratis bei youtube!

    Das weiß ich natürlich, ich habe auch schon sehr viel auf der Festplatte meines PCs gespeichert. Youtube ist da wirklich eine tolle Quelle, gerade wenn man nicht so viel Geld hat.
    Dennoch möchte ich Tannhäuser im Regal stehen haben, vor allem weil ich für das 1. Mal doch noch ein Beiheft mit dem Text brauche um zu verstehen was gesungen wird.
    Außerdem, eine CD in eine schöne Hülle verpackt ist doch wunderschön?! :-) Das kann Youtube einfach nicht bieten und manche Sachen gefallen mir einfach so gut, da muss ich sie einfach im Regal stehen haben.


    Was die unten präsentierten Aufnahmen betrifft werde ich mich glaube ich eher für eine klassische Version wie in Dresden entscheiden mit einer klassischen Overtüre (die ist mir sehr wichtig :)



    Mir fiel grad noch ein, dass Solti die klassische "Tannhäuser"-Ouvertüre ein paar Jahre vor der Gesamtaufnahme, 1961, trotzdem mit den Wiener Philharmonikern sehr gelungen aufgenommen hat:

    Das hört sich doch sehr interessant an, die Wiener Philharmoniker nehmen Wagner auf! Sind da mehrere Ausschnitte drin? Also ein paar Ouvertüren und andere Werke ohne Gesang?

    Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel, sondern wir schaffen sie selbst; sie liegt in unserem Herzen eingeschlossen

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  • Das hört sich doch sehr interessant an, die Wiener Philharmoniker nehmen Wagner auf! Sind da mehrere Ausschnitte drin? Also ein paar Overtüren und andere Werke ohne Gesang?

    Wenn Du auf die Aufnahme klickst, dann findest Du in der Beschreibung



    Zitat

    Ouvertüren Rienzi/Holl./Tannh./Siegfried Idyll

    und wenn Du weiter runter scrollst, dann siehst Du den genauen Inhalt und kannst Dir einen kurzen Höreindruck verschaffen. Vom "Tannhäuser" sind die Ouvertüre und das Bacchanal separate Tracks.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Danke dir für deine Tipps Norbert :-)


    Ich habe noch ein wenig recherchiert u.a. auch noch einmal in der Bücherei:





    Die ersten beiden Aufnahmen sind mit Windgassen, der mir in anderen Wagneraufnahmen schon sehr gut gefallen hat. Die erste Aufnahme ist auch von den Bayreuther Festspielen, die für mich eigentlich immer für Qualität stehen (denn alles was ich bisher von dort gehört habe war große Klasse)
    Der Tannhäuser mit Placido Domingo fiel mir in der Bücherei in die Hände, leider durfte ich es nicht ausborgen weil es vorbestellt war...Wie beurteilt ihr denn die Aufnahmen?

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  • Der Tannhäuser mit Placido Domingo fiel mir in der Bücherei in die Hände, leider durfte ich es nicht ausborgen weil es vorbestellt war... Wie beurteilt ihr denn die Aufnahmen?


    Meine Empfehlung dazu (teilweise schon oben ausgesprochen): Sawallisch ja, Gerdes nein, Sinopoli nein.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Der Tannhäuser mit Placido Domingo fiel mir in der Bücherei in die Hände, leider durfte ich es nicht ausborgen weil es vorbestellt war...Wie beurteilt ihr denn die Aufnahmen?


    Wie immer im Spiel Domingo vs. Wagner: Er singt schon toll, allein man versteht kein einzig Wort :untertauch:


    Vielleicht interessiert Dich dieser Link http://www.srf.ch/sendungen/di…aeuser-von-richard-wagner (sofern er aus Deiner Heimat erreichbar ist).

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Sawallisch 1961 ist allerdings in Mono. Die ursprünglich bei Philips erschienene "offizielle" Aufnahme von 1962 (ohne de los Ángeles) dagegen bereits in Stereo.


    Einzeln sah die mal so aus (vergriffen):



    Und in der sich auch anderweitig lohnenden Gesamtbox (sehr gute bis herausragende Live-Aufnahmen in Stereo aus der Goldenen Ära von Neubayreuth) so:



    Gerdes finde ich persönlich besser als ihr Ruf (allerdings nicht unbedingt eine Erstempfehlung). Sinopoli kenne ich nicht, aber ich schließe mich den Vorbehaltungen hinsichtlich Domingos Deutsch an.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Domingos Problem ist nicht nur die deutsche Sprache. Es ist die Rolle selbst. Er hat als Tannhäuser nicht das Geringste mitzuteilen. Es reicht eben nicht, mal schell ins Studio zu gehen und den TANNHÄUSER aufzunehmen. Diese Produktion halte ich für einen Irrtum auf der ganzen Linie.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Diese Produktion halte ich für einen Irrtum auf der ganzen Linie.


    Dieser Meinung schließe ich mich an! (Betrifft auch die weiteren Sängerinnen und Sänger, prominente Namen darunter, und nicht zuletzt den Dirigenten. Frau Baltas Deutsch ist überigens auch nicht wirklich besser als das ihres Tenor-Partners...)


    Gestern hatte Domingo freilich noch einmal einen großen Abend als Boccanegra im Schiller-Theater - in einer Rolle, die er inzwischen häufig auf der Opernbühne verkörpert hat. Den Tannhäuser hat er nie auf der Bühne gesungen (es wäre wohl auch nicht gegangen), und das hört man dieser Einspielung mehr als deutlich an!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Tannhäuser ist neben den Meistersingern von Nürnberg eine der wenigen Opern von Wagner die ich noch nicht in meinem Regal stehen habe.


    Lieber Traubi,


    bei Tannhäuser bist Du nun ja gut beraten worden. Wie ich lese fehlen Dir noch die "Meistersinger". Ich besitze 4 Gesamtaufnahmen und eine sogar doppelt. Es ist eine Live-Aufnahme aus dem Prinzregententheater aus dem Jahre 1955 unter Hans Knappertsbusch.
    Die Besetzung ist legendär:
    Hans Sachs, Schuster Ferdinand Frantz
    Veit Pogner, Goldschmied Gottlob Frick
    Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber Heinrich Pflanzl
    Fritz Kothner, Bäcker Albrecht Peter
    Walther von Stolzing, Ritter aus Franken Hans Hopf
    David, Sach's Lehrbube Paul Kuen
    Eva, Pogners Tochter Lisa della Casa
    Magdalena, Evas Amme Herta Töpper


    Die Aufnahme hat neben der interpretatorischen Qualität musikhistorischen Wert. Ich möchte sie Dir gerne schenken, weil Du auf aus allen Deinen Beiträgen heraus auf mich so jung, so frisch, so sympathisch wirkst. Allerdings musst Du dazu eine kleine Hürde überwinden. Da im Forum private Kontakte nicht erwünscht sind und daher auch keine Adressen der Mitglieder publiziert werden mußt Du meine Adresse herausfinden, mir Deine mitteilen und schon ist die Aufnahme an Dich unterwegs und Du kannst dann Wagners "göttliche Komödie" hören und anhand des Textbuches, das selbstverständlich dabei ist Dir dieses Meisterwerk erschließen.


    Hey - jetzt liegt die Initiative bei Dir.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Interessanterweise habe ich auch die drei Aufnahmen von Solti 1970, die Sawallisch-Aufnahme von 1962 und die Konwitschny-Aufnahme mit den jeweils herausragenden Besetzungen in meiner Sammlung an der Spitze und kann sie ebenfalls genauso empfehlen wie meine Vorredner, wobei ich nicht weiß, ob ich der Solti- oder der Konwitschny-Aufnahme den Vorzug geben soll. Vom Tannhäuser/rené Kollo und der Venus/Christa Ludwig neige ich zu Solti, andererseits kann die Konwitschny-Aufnahme mit dem wunderbaren Walter v. d. V./Fritz Wunderlich, dem Wolfram/Dietrich Fischer-Dieskau und natürlich Gottlob Frick als Landgraf punkten, ein Trio, das Konwitschny ja auch schon bei dem legendären Holländer (Daland, Holländer, Steuermann) zur Verfügung stand, wobei Marianne Schech, die bei Konwitschny im Holländer die Senta sang, bei Solti die Venus singt. Insgesamt ist natürlich eine rein deutschsprachige Sängerriege, wie sie in jenen Jahren zur Verfügung stand, noch dazu in dieser überragenden Qualität, von Vorteil.
    Die hier mehrfach vorgeschlagene Auswahl zeigt, dass weitgehende Einigkeit über diesen Umstand herrscht.


    Also, lieber Traubi, wenn du eine dieser Aufnahmen kaufst, kannst du nicht viel verkehrt machen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Um Traubi zu zitieren:


    Was die unten präsentierten Aufnahmen betrifft werde ich mich glaube ich eher für eine klassische Version wie in Dresden entscheiden mit einer klassischen Overtüre (die ist mir sehr wichtig :)


    Damit scheidet Solti aber aus, lieber Willi, da Pariser Fassung.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • An die unterschiedlichen Fassungen hatte ich gar nicht gedacht, lieber Joseph, obwohl eine Aufführung mit dem kompletten Kompositionsmteril des Komponisten natürlich auch für mich ein wichtiges Entscheidungsmerkmal wäre.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Wie weiter oben schon festgestellt, fällt es mir beim "Tannhäuser" (noch dazu in der Dresdner Fassung) von allen Wagner-Opern am schwersten, einem Einsteiger eine eindeutige Aufnahmeempfehlung auszustellen. Hier scheiden m. E. nämlich Monoaufnahmen und nicht oder kaum im Handel erhältliche Aufnahmen völlig aus.


    Bei den übrigen Opern von Wagner fiele es mir deutlich leichter, unter den oben genannten Kriterien Erstempfehlungen zu machen (das sind nicht in allen Fällen automatisch meine persönlichen Lieblingsaufnahmen):


    - "Fliegender Holländer": New Philharmonia Orchestra/Klemperer (Testament)
    - "Lohengrin": Wiener Philharmoniker/Kempe (EMI/Warner)
    - "Tristan": Orchester der Bayreuther Festspiele/Böhm (DG)
    - "Meistersinger": Staatskapelle Dresden/Karajan (EMI/Warner)
    - "Ring": Orchester der Bayreuther Festspiele/Keilberth (Testament)
    - "Parsifal": Orchester der Bayreuther Festspiele/Knappertsbusch (Philips)


    Bei den drei ganz frühen Opern "Die Feen", "Das Liebesverbot" und "Rienzi" wäre meine Empfehlung BBC Northern Symphony Orchestra/Downes (Ponto), allerdings nur mehr schwer erhältlich. Da sehe ich indes bis heute keine wirklich gleichrangigen Alternativen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich verweise bei der Gelegenheit auf den Thread "Richard Wagner: Basisdiskographie" - nicht, weil er von mir initiiert wurde, sondern weil er soviele kompetente Beiträge der Taminos gezeitigt hat und mir in den Folgejahren eine maßgebliche Orientierung wurde, bei der ich keine einzige Anschaffung bereut habe.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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  • Die Aufnahme hat neben der interpretatorischen Qualität musikhistorischen Wert. Ich möchte sie Dir gerne schenken, weil Du auf aus allen Deinen Beiträgen heraus auf mich so jung, so frisch, so sympathisch wirkst. Allerdings musst Du dazu eine kleine Hürde überwinden. Da im Forum private Kontakte nicht erwünscht sind und daher auch keine Adressen der Mitglieder publiziert werden mußt Du meine Adresse herausfinden, mir Deine mitteilen und schon ist die Aufnahme an Dich unterwegs und Du kannst dann Wagners "göttliche Komödie" hören und anhand des Textbuches, das selbstverständlich dabei ist Dir dieses Meisterwerk erschließen.


    Hallo lieber Operus,


    Danke für dieses liebe Angebot. Nachdem ich jetzt einen neuen Laptop besitze kann ich dir im Forum wieder antworten.
    Um deinen richtigen Namen sowie deine Kontaktdaten herauszufinden habe ich einen alten Thread befragt. Bist du der Präsident oder der Ehrenpräsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft?
    Dann hätte ich nämlich schon deinen Namen ;-)



    Danke übrigens noch einmal für die zahlreichen Tipps. Ich werde mich in den nächsten Tagen mal mit mir selbst beraten und auf Grund eurer Empfehlungen eine Entscheidung treffen.



    Ich verweise bei der Gelegenheit auf den Thread "Richard Wagner: Basisdiskographie" - nicht, weil er von mir initiiert wurde, sondern weil er soviele kompetente Beiträge der Taminos gezeitigt hat und mir in den Folgejahren eine maßgebliche Orientierung wurde, bei der ich keine einzige Anschaffung bereut habe.

    Danke auch für diesen wertvollen Thread, der ist Klasse :-)

    Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel, sondern wir schaffen sie selbst; sie liegt in unserem Herzen eingeschlossen

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  • Als jemand, der Wagner nicht als einen Fixstern am Himmel sieht, erlaube ich mir totzdem mal einen Hinweis für einen - vielleicht gezwungenen - Sparefroh, beim "Fliegenden Holländer" auf die NAXOS-Aufnahme mit dem Dirigenten Pinchas Steinberg hinzuweisen (auch wenn der Thread-Titel nur "Tannhäuser" impliziert, der "Holländer" und andere Opern aber auch Erwähnung fanden):



    Ich zitiere hier mal durch Kopie Gramophone 9/93: "Na denn, hier ist eine Überraschung: Diese superbillige Version kommt auf die Liste und setzt sich mit einem einzigen Sprung an die Spitze. Rundum gut gesungen, ohne Schwächen in der Besetzung und mit vielen Stärken, hat sie gleich einen Vorteil gegenüber ihren Rivalen. Alle großen Szenen werden mit rhythmischem Elan und präziser Führung von Steinberg geleitet. Ein aufregendes Ereignis! Ingrid Haubold ist eine Entdeckung. Niemals habe ich einen Erik gehört, der dem von Peter Seiffert gleichkommt. Die bestens bekannte Marga Schiml ist eine exzellente Mary. Diese Aufnahme übertrifft alle anderen erhältlichen Aufnahmen und und alle süchtigen Wagnerianer sollten sie sich, besonders zu diesem Preis, zulegen."
    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Danke für dieses liebe Angebot. Nachdem ich jetzt einen neuen Laptop besitze kann ich dir im Forum wieder antworten.
    Um deinen richtigen Namen sowie deine Kontaktdaten herauszufinden habe ich einen alten Thread befragt. Bist du der Präsident oder der Ehrenpräsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft?
    Dann hätte ich nämlich schon deinen Namen ;-)


    Lieber Traubi,


    Volltreffer. Mit der Gottlob-Frick-Gesellschaft bist Du auf der richtigen Spur. Ich bin zwar jetzt nicht mehr Präsident sondern wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. (So entsorgt man elegant die Alten). Das ist ein Scherz. Ich arbeite nach wie vor voll mit. Also teile mir Deine postalische Anschrift mit und die "Meistersinger" und vielleicht noch etwas mehr sind bereits zu Dir unterwegs.


    herzlichst
    Operus.

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