Hamburgische Staatsoper: Was bringt die Saison 2016/17?

  • Insgesamt knapp 30 Stücke, darunter je dreimal Mozart (eine neue Zauberflöte (Spinosi/Steckel), Verdi (eine Otello-Übernahme aus Basel, Carignani/Bieito), Strauss (neu: Die Frau ohne Schatten, Nagano/Kriegenburg, gut besetzt mit Sacca, Magee, Watson, Dobber und Lindstrom), Puccini sowie nur einmal (!) Wagner (Lohengrin (Nagano) mit Wolfgang Koch als Telramund, aber leider ohne die weiterhin zum Ensemble gehörende Katja Pieweck als Ortrud). Gut besetzt sind Poulencs Dialoge der Karemliterinnen (Nagano/Hayoung Lee, Doris Soffel, Emma Bell, Katja Pieweck und Christina Gansch u.a.), Rigoletto (Bühl/Ivan Magri, George Petean und Hayoung Lee). Weiterhin gibt es u.a. eine neue Lulu (Nagano/Marthaler, mit der mir bisher nicht bekannten Barbara Hannigan in der Hauptpartie). Zum Premierenprogramm zählt auch eine visualisierte, nur zweimalige Aufführung von Mahlers 8. Sinfonie in der Elbphilharmonie (Nagano/rosalie).


    Zu den Positiva der Saison gehören der häufige Einsatz des herausragenden Tenors Dovlet Nurgeldiyev (Tamino, Belmonte, Narraboth, Macduff, Edgardo (Lucia), Nemorino u.a.) und der jungen Sopranistin Christina Gansch (Pamina, Adina, Almira, Gretel, Soeur Constance). Auffällig viele Rollen sind mit Sängerinnen und Sängern besetzt, die mir bisher unbekannt sind. Auf berühmte Sänger/-innen-Namen, die auch das überregionale Publikum vermehrt ins Haus zögen und die Reihen wie in München oder Berlin besser füllen würden, wurde ganz verzichtet. Insgesamt wird aus meiner Sicht wohl das Niveau der jetzigen Saison gehalten, die sängerische Qualität der letzten Jahre unter Simone Young aber nicht erreicht. Erheblich besser ist es um das Ballett unter Neumeier bestellt (16 abendfüllende Stücke, darunter neu Anna Karenina (Musik von Tschaikowskiy und Schnittke) sowie Mahlers Lied von der Erde).

    Oper lebt von den Stimmen, Stimmenbeurteilung bleibt subjektiv

  • Weiterhin gibt es u.a. eine neue Lulu (Nagano/Marthaler, mit der mir bisher nicht bekannten Barbara Hannigan in der Hauptpartie)


    Lieber Ralf, mit Barbara Hannigan wird eine der weltbesten Interpretinnen dieser Rolle nach Hamburg kommen. Sie wäre für mich ein Grund, der Hamburgischen Staatsoper mal wieder einen Besuch abzustatten, aber Marthaler als Regisseur lässt mich zögern.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.