Soeben komme ich glücklich und beschwingt heim, denn dieser Abend war aussergewöhnlich.
Die Inszenierung ist zwar modern, aber kein RT. Die Russen (auch die Bühnenbilder) wurden blau-schwarz-silber gezeichnet, was die Kälte und Härte symbolisieren soll. Die Polowetzer glänzen in rot-orange-gelbem Outfit und riesigen Sonnenblumenfeldern, durch die sich die Akteure durchmühen. Lustig ist nur, dass Abend, Nacht und Morgenstimmung im selben Sonnenuntergangslicht stattfindet. Ist aber wunderschön anzusehen. Die Personenführung stimmt, manchmal etwas zu plakativ geworden.
Der Dirigent, Alfred Eschwee, hat eine auf 2 Stunden stark gekürzte Fassung erarbeitet, wobei er sagt, er habe nur Wiederholungen und Rezitative stark gekürzt, so dass der erste Teil bis zu den Poloetzer Tänzen vor der Pause ein Arien- und Duettablauf war. Am Ende fehlte die Schlussansprache des Igor - das letzte Wort behielten die beiden Wendehälse. Durchaus akzeptabel.
Die Sängerriege, angeführt vom hervorragenden Sebastian Holecek (der im Laufe der Jahre immer besser wird) über Melba Ramos, Vincent Schirrmacher, Martin Winkler als Galitzky und Andreas Mitschke waren ausgezeichnet. Nicht zu vergessen, dass die kleineren Partien ebenfalls ausgezeichnet besetzt waren.
Hervorzuheben, dass das Ballett mit Breakdance-Einlagen mehrmals Szenenapplaus erhielt.
Schade, dass es nur zehn Aufführungen gibt und ein eventuelles Wiedersehen in der nächsten Saison möglich wäre.
Erich