Legenden auf dem Prüfstand: Tschaikowskys 5. Symphonie unter Stokowski (1966)


  • Sie war eines der liebsten Werke des britisch-amerikanischen Dirigenten Leopold Stokowski: Die Rede ist von Tschaikowskys 5. Symphonie. Insgesamt dreimal hat er sie im Studio komplett eingespielt (1934, 1953, 1966), zweimal zudem den 2. Satz (1923, 1947). Dazu gesellen sich nicht weniger als neun Live-Mitschnitte zwischen 1942 und 1973. Die "Legende auf dem Prüfstand" ist sicherlich die hervorragend klingende Decca-Einspielung mit dem New Philharmonia Orchestra, die 1966 in London in der berühmten "Phase 4 Stereo"-Technologie entstand.


    Das Werk eignete sich wohl besonders gut für die berühmt-berüchtigten Arrangements Stokowskis. Insbesondere im Finalsatz hat Stokowski merklich eingegriffen. In der berühmten Pause in der Coda, die zahlreiche Dirigenten ratlos wirken lässt, hält er durch durchgehenden Paukenwirbel den Spannungsbogen sehr geschickt aufrecht. Sehr gelungen sind meines Erachtens auch die Blechbläser ganz am Ende, die Stokowski mit einer für ihn typischen Exzentrik "aufpeppt".


    Spielzeiten:
    I. 15:48
    II. 15:05
    III. 6:38
    IV. 12:58


    Aufnahme: Kingsway Hall, London, 14.-16. September 1966


    Auf LP sah das seinerzeit übrigens so aus:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hier kann man in die Sätze 3 und 4 einer digitalisierten LP hineinhören. Die Tonqualität erreicht natürlich nicht ganz die der CD-Veröffentlichung, ist aber gut genug für einen ersten Eindruck:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões