Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2016 Mariss Jansons

  • Für mich, wie jedes Jahr, ein Pflichttermin, der ich das ganze Jahr Strauss und Konsorten unglaublich gerne höre und immer als stimmungsaufhellend empfinde - und was ich bisher dieses Jahr gehört und gesehen habe, versetzt mich in Hochstimmung - wie habt Ihr es gesehen und wahrgenommen (oder euch dem verweigert?) Hier jedenfalls schon einmal das Programm:



    Neujahrskonzert


    Dirigent
    Mariss Jansons


    Orchester
    Wiener Philharmoniker


    Chor
    Wiener Sängerknaben
    Mariss Jansons
    Programm


    Robert Stolz
    Uno-Marsch


    Johann Strauß (Sohn)
    Schatz-Walzer. op. 418
    Violetta. Polka francaise, op. 404
    Vergnügungszug. Polka (schnell), op. 281


    Carl Michael Ziehrer
    Weaner Madl'n. Walzer op. 388


    Eduard Strauß
    Mit Extrapost. Galopp, op. 259


    -- Pause --


    Johann Strauß (Sohn)
    Ouvertüre zu Eine Nacht in Venedig (Wiener Fassung)


    Eduard Strauß
    Ausser Rand und Band. Polka schnell, op. 168


    Josef Strauß
    Sphärenklänge. Walzer, op. 235


    Johann Strauß (Sohn)
    Sängerslust. Polka francaise, op. 328


    Josef Strauß
    Auf Ferienreisen. Polka schnell, op. 133


    Johann Strauß (Sohn)
    Fürstin Ninetta - Entr’acte zwischen 2. und 3. Akt


    Èmile Waldteufel
    Espana. Walzer, op. 236


    Josef Hellmesberger sen.
    Ball-Szene


    Johann Strauß (Vater)
    Seufzer-Galopp, op. 9


    Josef Strauß
    Die Libelle. Polka mazur, op. 204


    Johann Strauß (Sohn)
    Kaiser-Walzer, op. 437
    Auf der Jagd. Polka schnell, op. 373

  • Mit Marschmusik ins "Neue Jahr"...

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Mir hat es, wie auch die letzten Neujahrskonzerte unter Jansons, wieder ausgesprochen gut gefallen: Abwechselungsreiches Programm mit eingestreuten Finessen schwungvoll dirigiert. Bravo!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Halo!


    Auch der "Pausenfüller" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Da wir im Frühjahr eine "Kulturwoche" in Wien planen, war das eine schöne Einstimmung.


    Gruß WoKa



    PS: Das war mein 1000ter Beitrag in Tamino.

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Zitat

    PS: Das war mein 1000ter Beitrag in Tamino.


    Gratulation. Speziell die Zeit in der Du das vollbracht hast. Es entspricht etwa 3.1 Beiträgen pro Tag, ich selbst hab auch nicht viel mehr)


    Zurück zum Neujahrskonzert:


    Ich empfand das heurige als eines der Besten. die ich je gehört habe. Das Programm war abwechslungsreich relativ aufwändig. Mein Favorit war "Weaner Madl'n" Walzer op. 388 von Carl Michael Zierer. Die Wienerr Philharmoniker waren arg gefordert, zuerst mussten sie pfeifen, dann seufzen - alle Achtung!! - gibt's für solche zusätzlichen Sonderleistungen eigentlich ein Prämie oder Zulage, Extrahonorar? - wie immer man das nennen mag.
    Die Balletteinlagen waren originell wie schon lange nicht - Der Pausenfilm ausgezeichnet wie zumeist - vielleicht sogar noch eine Spur schöner. Roman Binder, der Mozartdarsteller des Films war meiner Meinung nach eine ideale Besetzung. Ohne ein Wort zu sprechen vermochte er die Stimmungen des fiktiven Mozart sehr plastisch zu schildern.
    Das Publikum regierte im Konzert euphorisch. Die Wiener Philharmoniker agierten nicht artgerecht: Sie lächelten - ein Zustand den man bei ihren würdigen Vorgängern kaum je beobachten konnte, die hätten selbst das Ansinnen "professionell" zu lächeln brüsk von sich gewiesen......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Mit Marschmusik ins "Neue Jahr"...


    Ja, ich hätte die Augenbraue auch hochgezogen. Ich habe mich informiert, was es mit diesem Marsch für eine Bewandtnis hat.


    Den UNO-Marsch hatte Robert Stolz (1880-1975) in Auftrag von Ralph Bunche komponiert, einem hohen amerikanischen UN-Diplomaten und Bürgerrechtler, mit dem der Österreicher befreundet war.
    Es ist gut, wenn dieses Zeichen an den Anfang eines Neujahrskonzertes gesetzt wurde, in einer Zeit, in der die Völkerverständigung und die Erhaltung des Friedens wichtiger denn je sind. Die UNO hat einen ihrer Sitze in Wien. Ich finde diese Geste passend. Optimismus gehört zu einem Jahresbeginn.



    Robert Stolz ist im Tamino-Forum ein eigener Thread gewidmet. Er trägt den schönen Titel Robert Stolz – Musik der Versöhnung


    Zu einigen wenigen seiner 60 Operetten gibt es im Operettenführer des Forums Inhaltsangaben.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich fand das Konzert auch sehr gut, nur auf die Sängerknaben und das Ballett kann ich gerne verzichten. Dafür bitte mehr Strauss.

  • Wir schauen eigentlich jedes Jahr das Neujahrskonzert - und fanden es diesmal auch sehr schön. Janssons ist einfach ein "alter Meister", der das schlicht meisterlich macht ohne alle Mätzchen, das hat er nicht nötig - man merkt natürlich die russische Schule! :) Und auch das Programm war Klasse! :)


    Schöne Neujahrsgrüße
    Holger

  • Die Wiener Philharmoniker agierten nicht artgerecht: Sie lächelten - ein Zustand den man bei ihren würdigen Vorgängern kaum je beobachten konnte, die hätten selbst das Ansinnen "professionell" zu lächeln. brüsk von sich gewiesen......


    Manchmal darf man auch froh sein, dass sich die Zeiten ändern... :P

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich fand das Konzert auch sehr gut, nur auf die Sänger Knaben und das Ballett kann ich gerne verzichten. Dafür bitte mehr Strauss .


    Normalerweise bin ich auch kein Freund von Knabenchören, aber in diesem Fall hat es mir sehr gut gefallen, muss ich sagen.


    Auch ansonsten, schwungvoll, elegant, lyrisch-sanglich, alles vom Feinsten, wirklich toll!

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  • Die Wiener Philharmoniker agierten nicht artgerecht: Sie lächelten - ein Zustand den man bei ihren würdigen Vorgängern kaum je beobachten konnte, die hätten selbst das Ansinnen "professionell" zu lächeln brüsk von sich gewiesen......


    Wieder einer von Alfreds Mythen, der völlig übertrieben und spielend leicht zu widerlegen ist ....





    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Mir gefiel besonders der Auftritt der Clarinotts, Vater und 2 Söhne Ottensamer, wovon Vater und älterer Sohn (Ernst und Daniel) bei den Wienern, der jüngere (Andreas) bei den Berlinern als erste Klarinettisten bestallt sind.
    Ihr Beitrag war ein Auszug aus der jüngst erschienenen CD mit Caro nome und La danza. :hail:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Es war definitiv besser als das letzte mit Janssons (das ich als etwas steif und uncharismatisch in Erinnerung habe...).
    Sehr bemerkenswert fand ich, dass kein Musiker bei den Pfeifpassagen einen Lachkrampf bekommen hat (aber die haben sich ja nicht selbst gesehen...); ein paar haben zwar offensichtlich nicht mitgepfiffen, aber immer noch genügend für den Effekt.


    Von den drei Nicht-Strauß-Stücken, die man eher selten hört (Ziehrer, Hellmesberger, Waldteufel, letzteres natürlich sehr bekannt, ein echter Reißer!) abgesehen, fand ich das Programm *sehr* konventionell: Schatzwalzer, Sphärenklänge, Kaiserwalzer, Nacht in Venedig, Libelle, Vergnügungszug usw. alles sehr bekannte Stücke...
    Das Ninetta-Entr'acte war als ein separates Konzertstück zu flach.


    Highlights: Ziehrer, Waldteufel, Kaiserwalzer.


    Die Sängerknaben brauch ich persönlich nicht in diesem Repertoire (man versteht eh keinen Text), aber alle paar Jahre meinetwegen. Zumal als Erinnerung daran, dass die üblichen orchestralen Konzertfassungen nicht die einzigen (und manchmal nicht einmal die "originalen") sind.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mir gefiel besonders der Auftritt der Clarinotts, Vater und 2 Söhne Ottensamer, wovon Vater und älterer Sohn (Ernst und Daniel) bei den Wienern, der jüngere (Andreas) bei den Berlinern als erste Klarinettisten bestallt sind.
    Ihr Beitrag war ein Auszug aus der jüngst erschienenen CD mit Caro nome und La danza. :hail:


    War das beim Pausenfilm? Das muss ich verpasst haben.. davon habe ich nur den Anfang (mit Mozarts Klarinettenquintett-Menuett) gesehen. Beim Konzert selbst hat diesmal kein Ottensamer gespielt (letztes Mal Ernst, soweit ich erinnere).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Von den drei Nicht-Strauß-Stücken, die man eher selten hört (Ziehrer, Hellmesberger, Waldteufel, letzteres natürlich sehr bekannt, ein echter Reißer!) abgesehen, fand ich das Programm *sehr* konventionell: Schatzwalzer, Sphärenklänge, Kaiserwalzer, Nacht in Venedig, Libelle, Vergnügungszug usw. alles sehr bekannte Stücke...


    Dann können wir nur hoffen, dass dann Gustavo Dudamel, der das nächste Neujahrskonzert 2017 leiten wird (wie ich gerade im Dudamel-Thread erfahren habe) mit diesen jährlich sich immer wiederholenden Konventionen brechen wird.
    Ich freue mich jedenfalls jetzt schon darauf !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • War das beim Pausenfilm? Das muss ich verpasst haben.. davon habe ich nur den Anfang (mit Mozarts Klarinettenquintett-Meneuett) gesehen. Beim Konzert selbst hat diesmal kein Ottensamer gespielt (letztes Mal Ernst, soweit ich erinnere).


    Ja, das wurde in der Pause eingespielt.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ganz sicher wird niemand mit diesen Konventionen brechen. Die ganze Chose ist eine einzige Konvention und Dudamels Funktion vermutlich hauptsächlich noch mehr CDs/DVDs zu verkaufen.


    Der wird ein oder zwei kurze Stücke mit (pseudo-)exotisch-lateinamerikanischem Feeling reinnehmen (das ist im Rahmen der Konvention) und sonst bleibt natürlich alles wie gehabt. Oder den nicht allzu exotisch klingenden Walzer "Sobre las olas" des Mexikaners Juventino Rosas.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Ziehrer, Hellmesberger, Waldteufel, letzteres natürlich sehr bekannt, ein echter Reißer!


    Ist doch immer hübsch mit den Sängerknaben oben auf der Empore!
    Das Stück von Waldteufel ist für mich auch ein Reißer - allerdings nur, weil ich als Kind oft das Lied von Cindy und Bert gehört habe. Konventionell hin oder her, alle Stücke waren hervorragend musiziert. Ich hab's sehr genossen und könnte an keiner Stelle was aussetzen.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Wir sollten erstmal das nächste Neujahrskonzert abwarten. Ändern wird sich sowieso nichts. Falls Herr Dudamel Änderungschläge hat kommt bestimmt der Spruch: Das wird so gemacht wie wir es immer gemacht haben, weil wir damit erfolgreich waren.