Wie der neue Merker zur Neuinszenierung von „Hänsel und Gretel“ in Wien schreibt, wird die Ouvertüre mit dem Laterna magica-Spiel am Weihnachtsabend unterlegt, bevor die beiden Kinder in das eigentliche Märchen einsteigen. Weil es eine Kinderoper ist, kann das dazu dienen, die Kinder während des etwa 8 Minuten dauernden Stücks zu beschäftigen und nicht vor geschlossenem Vorhang unruhig werden zu lassen. Insofern kann man es bei dieser Oper durchaus begrüßen.
Leider ist das heutzutage aber auch bei vielen anderen Opern, die nicht für Kinder gedacht sind, gang und gäbe. Ich frage daher:
Muss man bei anderen Opern auch immer die Ouvertüre durch zwanghafte, unsinnige und völlig unnötige Aktionen zerstören, damit der Zuschauer sich nicht langweilt?
Ist erwachsenen Menschen nicht zuzumuten, diese wenigen Minuten auch vor geschlossenem Vorhang auszuharren?
Ich kann es noch verstehen, wenn das Fernsehen während der Ouvertüre die Besetzung oder andere Bilder einblendet, weil 8 bis 12 Minuten auf den leeren Fernsehschirm zu starren doch ein wenig öde wäre, aber im Opernhaus?
Liebe Grüße
Gerhard