Warum nahm Maria Callas keine "Fanciulla di West" auf?

  • ...und ähnliche Fragen.
    Inspiriert vom Thread "Warum komponierte Schubert kein Klavierkonzert?" frage ich: Von welchen Interpreten wünscht ihr euch weitere Aufnahmen? Oder: Welche Werke wollt ihr mit welchen Interpreten?


    Ich hätte gerne eine Jenufa und eine Katja Kabanowa von Victoria de los Angeles; ich bin nämlich überzeugt, dass sie diese wunderbaren Frauengestalten wunderbar interpretieren würde. Interessant wäre auch eine Judit in "Herzog Blaubarts Burg", obwohl ich da nicht ganz überzeugt bin. Ich hätte auch gerne ein größeres geistliches Oevre von ihr.
    Und vielleicht eine Aufnahme von Villa-Lobos' Oper "Yerma".


    Ich würde gerne in der "La vida breve"-Stereoaufnahme von EMI den Tenor auswechseln!


    Ich hätte gerne eine komplette Matthäuspassion mit Kathleen Ferrier, auch andere Bachwerke könnten nicht schaden. Und ich könnte sie mir gut als Altsolistin für Theodorakis' "Requiem" vorstellen, vielleicht mit Montserrat Caballé als Sopran, Nicolai Gedda als Tenor und Dietrich Fischer-Dieskau als Bass... außer, die Partie liegt zu tief für ihn, dann nehmen wir vielleicht besser Gottlob Frick... :yes:


    Und eine Thais mit Patricia Petibon! :baeh01:

  • Das wird sehr lang...


    unerfüllbar:


    Wunderlich: Alles, was für einen lyrischen Tenor geeignet ist und er nicht gesungen hat.
    Erich Kleiber: die restlichen Beethovensinfonien, Fidelio, Missa Solemnis, Brahms-Sinfonien, Mozart Sinfonien 35,36,38, 39,41, Don Giovanni, Cosi. Zauberflöte, ein paar Haydn-Sinfonien
    Carlos Kleiber: dito :D


    Ferenc Fricsay: analog zu Wunderlich, alles, was paßt. Für Brahms -Sinfonien und eine Verdi-Oper waren wohl schon Verträge geschlossen.
    Mir würde aber schon reichen, wenn ein paar mehr von den vorhandenen Aufnahmen wieder erhältlich wären.


    Artur Schnabel: Schuberts Sonaten c-moll D 958, a-moll D 845 und D 784, A-Dur D 664, meinetwegen auch noch D 894 (und alles bitte stereo :D)


    Glenn Gould: ein paar weitere Haydn-, Scarlatti und CPE-Bach-Sonaten, Beethovens Diabelli-Variationen, Sonate op.81a


    Friedrich Gulda: sämtliche Mozartsonaten und Klavier-Konzerte


    prinzipiell noch erfüllbare Wünsche:


    Zoltan Kocsis: Beethovensonaten, Variationen und -Konzerte, Mozartkonzerte
    Grigory Sokolov: was immer er mag: mehr Beethoven und Schubert. Chopins op.10, alle Balladen und Scherzi, 3. Sonate. Schumanns Sinfonische Etuden, Carnaval, Davidsbündlertänze
    Martha Argerich: Beethovensonaten
    Harnoncourt/Concentus: Haydn: Sinfonien 39, 44, 48, 49, 70, 75, 88-92 und ruhig noch ein paar mehr


    Haydn-Quartette mit dem Hagen- oder Petersen-Quartett


    mehr Händel-Opern und Oratorien mit Minkowski oder Jacobs, und bitte mit guten Sängern, keine Piepsstimmen und nicht immer diesselben Werke!


    Sinfonien von Michael Haydn mit dem Concerto Köln oder Freiburger Barockorchester oder der AkAMus Berlin


    angemessen, nicht total peinlich übertrieben oder falsch (Opernsänger) besetzte Aufnahmen von Weills Dreigroschenoper, Mahagonny usw.


    die Berio-Orchestrierungen der frühen Mahler-Lieder mit Quasthoff, Goerne, Henschel oder einem anderen Sänger, der besser ist als Hampson, begleitet von Nagano oder Gielen


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    unerfüllbar:


    Erich Kleiber: ..., Fidelio, Missa Solemnis,...


    Hallo Johannes,


    dann will ich mal die gute Fee spielen und sage:


    "Dein Wunsch soll in Erfüllung gehen!"



    P L O P P !



    P L O P P !




    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Tja, warum nahm die Callas das Puccini-Werk nicht auf? Gute Frage.
    Auf die Frage, warum sie keine vernünftige Traviata in stereo gemacht hat oder das Requiem von Verdi nicht aufnahm, kann ich antworten: das Requiem wollte sie immer gerne singen, für die Traviata waren 1968 bei EMI Proben angesetzt (Giulini) und dann stürzte sie und brach sich ein paar Rippen, - das Projekt fiel aus.
    Schade. Beides hätte ich gern.
    Aber noch eins:
    Tristan und Isolde mit Callas, dem Philharmonia Orchester London und Otto Klemperer, klar, bei EMI. (Hm, die Besetzung der weiteren Rollen überlasse ich Euch Lesern...)
    Ein frommer Wunsch, der nie erfüllt worden wäre, denn Klemperer kritisierte die "Alceste" der Callas, worüber sie nicht gerade begeistert war.
    ;)

  • Hallo


    Zitat

    Tja, warum nahm die Callas das Puccini-Werk nicht auf? Gute Frage.


    Ich weiß es jetzt nicht zu sagen, aber ich vermute, sie mochte die Rolle nicht. 1958 gab es zwei Studioaufnahmen. Decca machte eine mit Renata Tebaldi und EMI eine mit - Birgit Nilsson!!! Wenn Maria Callas Interesse an der Rolle gehabt hätte, hätte sie die gute Gelegenheit kaum verstreichen lassen.



    Zitat

    Auf die Frage, warum sie keine vernünftige Traviata in stereo gemacht hat...


    Da habe ich eine Vermutung. Als Maria Callas den Schallplattenvertrag mit EMI gemacht hat, war sie bei Fonit Cetra unter Vertrag und hatte für diese Firma noch einige Verpflichtungen, unter anderem eine Traviata-Einspielung. Es liegt nahe, dass sie bei Fonit Cetra eine Verbotsklausel für eine weitere Aufnahme bei einer Konkurrenzfirma innerhalb der nächsten fünf oder zehn Jahren im Vertrag hatte.
    Selbst wenn es Bemühungen in der Richtung gegeben hat, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es 1968 tatsächlich noch zu einer Einspielung hätte kommen können.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Zitat

    Selbst wenn es Bemühungen in der Richtung gegeben hat, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es 1968 tatsächlich noch zu einer Einspielung hätte kommen können.


    So richtig vorstellen kann ich mir das auch nicht, - es ist in dem Buch von John Ardoin erwähnt. Aber die Callas wollte zu jener Zeit ernsthaft ins Studio oder gar auf die Bühne zurück. Irgendwo habe ich gelesen, dass auch H. v. Karajan ihr Comeback-Konzerte in der Berliner Philharmonie angeboten hatte. Ob das alles so stimmt?
    Jedenfalls schade, dass aus allem nichts geworden ist...

  • Zitat


    Tristan und Isolde mit Callas, dem Philharmonia Orchester London und Otto Klemperer, klar, bei EMI. (Hm, die Besetzung der weiteren Rollen überlasse ich Euch Lesern...)
    ;)


    Es soll ja einen Live-Mitschnitt mit Lorenz geben :D, aus Venedig - wenn mich nicht alles täuscht. Wo der aber steckt und ob er irgendwo steckt? Möglicherweise in irgendeinem italienischen Radioarchiv.
    (Die Fedora aus der Scala existiert wohl wirklich, da sitzt die Corelli-Witwe drauf. :boese2: )


    Die Traviata unterlag, so weit ich weiß, wirklich einer Sperrfrist und dann nahm Serafin sie mit Stella und di Stefano auf, was zu einem längeren Zerwürfnis mit dem Maestro führte :motz:. 1968 war ein Film mit Domingo als Partner geplant. Kennt man ihre letzten Aufnahmen (das Nilduett mit Corelli bei Philips ist nie veröffentlicht worden (stammt aus der Zeit)) von '65 und dann die Mitschnitte der großen Tour 1973, dann wäre das Ergebnis musikalisch sicher erschütternd geworden.


    Wunderlich: Alles, was für einen lyrischen Tenor geeignet ist und er nicht gesungen hat.
    Wenn ich mich mal richtig quälen möchte, denke ich an einen möglichen Max, Lohengrin, Stolzing (obwohl die Stimme ja sehr klein war, aber im Studio möglich), eine Cosi, einen Titus oder Idomeneo.


    :angel: Gustav