Kammermusikensembles

  • Neben den etablierten Streichquartetten, Klaviertrios und den verschiedenen Duoformen gibt es natürlich eine grosse Anzahl weiterer Möglichkeiten sich mehr oder weniger fest zu einem Kammermusikensemble zusammenzufinden. Diese Ensembles haben häufig eine weniger feste Mitgliederstruktur, um sich den zahlreichen unterschiedlichen Werken anpassen zu können. Interessanten Formationen in diesem Bereich soll dieser thread gewidmet sein.

  • Die ungeteilte Verehrung für das Wirken des Dirigenten Jascha Horenstein, der auch eine starke Bindung an Berlin hatte, gab dem Ensemble der Konzerthausorchestermusiker seinen Namen. Mit spannungsvollen Programmen zeigt das Horenstein Ensemble die große Vielfalt der Kammermusik und das Zusammenspiel der verschiedenen Instrumentengattungen wie Streicher, Bläser und Harfe auf. Darin finden sich Altes und Zeitgenössisches, Standardwerke und Raritäten. Unterschiedliche, zum Teil außergewöhnliche Besetzungen sind kennzeichnend für den Charakter des Ensembles, welches nicht auf eine bestimmte Musikepoche begrenzt ist. Durch das Hinzuziehen von bereichernden Gastmusikern ergeben sich weitere Kombinationsmöglichkeiten.


    Das Repertoire des Horenstein Ensembles umfasst Werke von Rameau, Mozart und Spohr über Brahms, Ravel und Messiaen bis hin zu Widmann und Yun. Darüber hinaus widmet sich das Ensemble der in Deutschland selten zu hörenden englischen Kammermusik, wie den Kompositionen von Williams, Bax, Elgar, Somervell, Arnold und Britten. Auftragswerke zeitgenössischer Komponisten für die besondere Besetzung des Ensembles ergänzen das abwechslungsreiche Programm.


    Durch einen Besuch im Cafe Horenstein (Rheingold hatte darüber im Horensteinthread berichtet) bin ich durch dessen sehr kompetenten Inhaber Wolf Zube auf das Ensemble aufmerksam geworden und habe mir ihre beiden vorhandenen Einspielungen mitgenommen.



    Die erste davon erschien sogar auf LP. Unter dem Titel Tempelhof enthält diese Platte folgende Stücke:


    Ravel: Introcuction & ALlegro für Flöte, Klarinette, Harfe & Streichquartett
    Howells: Rhapsodic Quintet für Klarinette & Streichquartett
    Cras: Quintett für Flöte, Harfe & Streichtrio
    Vaughan Williams: Merciless Beauty für Sopran, Violine, Viola & Cello


    Diese Platte gefällt mir schon einmal sehr gut. Neben dem vergleichsweise bekannten Ravelstück ist es vor allem das Quintett von Jean Cras, das mich anspricht, eine klangvolle impressionistische Komposition, die dem Ravel kaum nachsteht. Auch das Klarinettenquintett des britischen Komponisten Herbert Howells macht Spaß. Ein toller Klang rundet das positive Bild der audiophilen Scheibe ab.