Ein "Sommerlochthread" - oder doch nicht ?
Die Position des Dirigenten wird durchaus unterschiedlich gesehen. Vom unerbittlichen Diktator, der das Ganze im Auge (und Ohr) hat und dessen Anweisungen bedingungslos Folge zu leisten ist, bis hinunter zum demokratisch veranlagten Kumpel der seine Vorstellung eines Werkes genau erklärt und mit den Orchestermusikern diskutiert - solange bis er seinen Willen durchgesetzt hat. Die zweite Spezies neigt indes dazu alteingesessene Orchestermutglieder zu vergraulen oder auszuwechseln, wenn sie allzu offensichtlich Widerstand gegen neue Werkauffassungen und neues Repertoire im Allgemeinen leisten. Es ist überhaupt ein ziemlich schwieriges Verhältnis zwischen Orchestermusikern und Dirigenten. Was geht in einem langjährigen älteren und frustrierten Orchestermitglied, der eigentlich zeitlebens von einer Solokarriere geträumt hat eigentlich vor, wenn da ein Dirigent, der sein Sohn oder Enkel sein könnte, das Podium betritt, und dem Orchester die musikalische Welt von heute erklärt. Was empfindet der frauenfeindliche Misanthrop, wenn da plötzlich ein Frau am Pult steht und ihm praktisch "vorgesetzt" ist - etwas womit er nie gerechnet hatte als er diesen Beruf ergriff. Ein Orchesterplatz bei den Wiener Philharmonikern ist quasi ein Lotto-Sechser - nur wenige bekommen einen....
Während manche Leute dem Dirigenten eine fast gottähnliche Bedeutung beimessen - halten ihn andere für entbehrlich....
Das Thema wurde bewusst schwammig formuliert - freie Assoziation gewissermaßen .......
mfg aus Wien
Alfred