Hören Klassikliebhaber stereo oder mehrkanalig?

  • Hallo,


    es würde mich interessieren, ob die wirklich ambitionierten Klassikliebhaber ihre Musik eher konventionell in stereo oder bereits mehrkanalig genießen. In meinen Augen gibt es einen Interessenskonflikt zwischen dem Wunsch, möglichst hochwertige Wiedergabe zu erreichen, und dem dafür nötigen Aufwand: die Frage ist doch oft, ob die zur Verfügung stehenden Mittel in eine höherwertige Stereo-Elektronik oder in den Mehrkanalausbau gesteckt werden soll.


    Gibt es überhaupt bezahlbare Mehrkanal-Anlagen, die den anspruchsvollen Klassikhörer zufriedenstellen können? Das Surroundpaket vom Kaffeeröster mit 5 Satelliten- und 1 Subwooferbox gehört doch sicherlich nicht dazu, oder?


    Mich würde interessieren, wie Ihr derzeit Musik hört, und wie Eure Pläne in dieser Richtung sind.


    Liebe Grüße,


    Spatz.

  • Hallo Spatz,


    Es ist einerseits sicher eine Generationsfrage, andererseits aber wiederum nicht. Bereits vor etwa dreißig Jahren startete ein Versuch ein Mehrkanalverfahren mit 4 Kanälen zu starten, welcher kläglich scheiterte.
    Auch damals wetteiferten 2 Verfahren um die Gunst der Käufer.


    Es mag viele Gründe geben Mehrkanaligkeit abzulehnen, aber Hausfrauen lieben nun keine Wohnung, die mit Kabeln und Lautsprechern vollgestellt ist. Dazu kommt noch, daß wenn Mehrkanal nicht mit erstklassigem Equipment realisiert wird, es nach einer Weile lästig wird.


    Ein weiterer Grund war (damals), daß sich viele Künstler der vordersten Reihe, der neuen Technik verschlossen, so auch AFAIK der sonst so technikbesessene Herbert von Karajan. (was mich wundert).


    Heute stellt sich die Situation so dar:
    Es gibt sehr wenige Dirigenten und Interpreten, die jenes Charisma der vergangenen Künstlergenerationen mitbringen um als Zugpferd zu dienen. Die wirklich guten Aufnahmen wurden in der Vergangenheit gemacht. Daran schuld ist sicher auch zum Gutteil die restriktibe Aufnahmepolitik der Majors. Auch daß man etliche hochrangige Künstler in "Pension" sprich in die Wüste geschickt hat (Gardiner, Harnoncourt, Marriner, Leonskaya, Zacharias, Norrington,von Dohnanyi und etliche mehr) und sie durch asiatische und "Nobodys" zu ersetzen versucht ist sicher eine Kaufsperre für ältere Sammler. (Die bekanntlich den Klassikmarkt dominieren)


    Die eigentlichen Probleme der Aufnahmetechnik sind offensichtlich die Tontechniker, von denen etliche schon überfordert sind eine Stereo-Aufnahme einiggermaßen außbalaciert und tonfarbentreu rübertzubringen.


    Wir haben wieder 2 Formate SACD und DVDA.
    Manche Firmen haben auf das eine, andere wieder auf das andere Format gesetzt.Man soll sich nicht täuschen lassen, spätestens dann, wenn sich eines der drei Formate durchgesetzt hat (das dritte heißt Audio-CD :D) werden schlagartig alle anderen Systeme vom Markt verschwinden, man wird keine Player maehr für die abgetakelten Formate mehr erhalten und die Industrie wird den düpierten Konsumenten das sagen, was sie auch in der Vergangenheit in solchen Fällen gesagt hat: "Schmecks" (= interessiert uns nicht, halts Maul)


    Weiters habe ich nur zwei Ohren, die Wiedergabe von sechskanal über Kopfhörer düprfte einge Probleme aufwerfen.


    Aus diesen Gründen und einigen weiteren werde ich, soweit ich das heute beurteilen kann, kein Mehrkanalsystem je kaufen oder unterstützen, im Gegenteil.


    Ich glaube übrigens nicht, daß sich Mehrkanal dauerhaft durchsetzt.
    In Zeiten der Rezession und steigenden Arbeitslosenzahlen sinkt der Konsum ohnedies. Mehrkanalaufnahmen sind aufwändiger und daher teurer als bisherige. Dieser Aufwand muß in Form von mehr Stückzahlen oder höheren Preisen an den Konsumenten weitergegeben werden.
    Beides halte ich zum derzeitigen Zeitpunkt für undurchführbar.
    Mindestens 4 Jahre wurstelt die Tonträgerindustrie herum, immer neue Ideen in petto um uns etwas aufzuzwingen was die Mehrheit von uns offensichtlich nicht will. Aber die Erfahrung sagt: Ein System daß so lange zur Markteinführung braucht, ist eigentlich schon tot.


    Aber ich hätte es auch kürzer formulieren können:


    Mit Mehrkanal und neuen Formaten hab ich nix am Hut :D
    Ich höre Stereo


    Gruß aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,
    auch für mich war Mehrkanal bisher nie ein Thema, da ich sehr viel mit Kopfhörer höre. Außerdem stehen da ganz andere Dinge im Haushaltsplan, als eine neue Mehrkanalanlage mit einer Technologie, von der nicht so recht klar ist, was sich wie durchsetzen wird.
    Warten wir halt noch einen Technologiesprung ab und bis dahin höre ich eh nicht mehr so gut, da ists dann auch wieder egal.. ;)
    Jedenfalls habe ich keine Lust auf noch einen Medienwechsel...


    Viele Grüße
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Hallo Alfred, hallo Reinhard,


    mit dem Hören über Kopfhörer gehört Ihr vermutlich eher einer seltenen Spezies an. Ich könnte mir vorstellen, dass der überwiegende Teil der Musikhörer, auch der Klassikhörer, Lautsprecher verwendet. Trotzdem gibt es, soweit ich weiß, auch Lösungen, den Mehrkanal auch über Kopfhörer zu realisieren.


    Den Hauptunterschied der heutigen Mehrkanalmedien, verglichen mit den Quadrophonie-Medien von einst, sehe ich darin, dass die heutigen Medien selbst auf Billiganlagen (Stichwort: Surroundpakete vom Kaffeeröster) abspielbar sind und somit einer breiten Masse zur Verfügung stehen.


    5.1 ist definitiv ein etablierter Standard. Natürlich werden zusätzliche Formate kommen, solange diese aber nicht über die in Masse verfügbaren Anlagen abspielbar sind, werden sie entweder als Exoten weiterexistieren oder ganz verschwinden.


    Die Frage, die sich mir nur in diesem Zusammenhang stellt ist, ob es mehr Sinn macht, in hochwertige Stereo-Elektronik zu investieren, oder aber auf die letzten 5 Prozent Klangqualität zu verzichten, dafür aber in Mehrkanal, was, wenn man es denn schon mal auf einer hochwertigen Mehrkanal-Anlage gehört hat, auch ein räumliches Erlebnis ist, die eine Stereo-Wiedergabe nicht bieten kann (Vorausgesetzt der Toningenieur verstand sein Handwerk).


    Liebe Grüße,


    Spatz.

  • "Es mag viele Gründe geben Mehrkanaligkeit abzulehnen, aber Hausfrauen leiben nun keine Wohnung, die mit Kabeln und Lautsprechern vollgestellt ist."


    Es gibt jetzt auch kabelfreie Boxen! Die Japaner habens vorgemacht!


    Ich habe bis jetzt noch keine mehrkanalige Aufnahme gehört...und kann deshalb auch kein endgültiges Urteil abgeben...


    Aber nur mal ne Frage...wenn ich in einem Konzertsaal sitze...dann werde ich von vorne mit dem Sound konfrontiert und nicht von hinten!
    Was soll denn dann demnach bei den hinteren Lautsprechern (Rear) rauskommen? - Das Husten der Zuhörer? Rauschen?

  • Hallo Klassikliebhaber,


    Zitat


    Originaltext von Klassikliebhaber
    Aber nur mal ne Frage...wenn ich in einem Konzertsaal sitze...dann werde ich von vorne mit dem Sound konfrontiert und nicht von hinten!


    Nein das stimmt nicht, du hörst die Reflexionen des Saales auch von hinten. Genau das ist es was die "Akustik" (gute oder schlechte) ausmacht. Dabei ist das noch grob vereinfacht, in Wirklichkeit wird die
    Klangwelle mehrfach reflektiert, auch noch von der Decke und den Seitenwänden.


    Weil Du "Husten" erwähnt hast. Wenn auf einer Stereoaufnahme "gehustet" wird, so kommt das Husten logischerweise immer von vorne und vermischt sich mit der Klanginformation die gewünscht ist, der Musik also. Bei Mehrkanalaufnahmen, so der Huster hinter Dir sitzt, hörst Du das auch von hinten. Dies wird al weniger störend empfunden, da Dein gehirn sofort erfasst, daß dieser Huster kein Bestandteil der Musik ist.
    Aber der theoretische Nutzen wäre, die realistischer abbildung des Aufnahmeraums.
    Soweit die Theorie. Nun zur Praxis.


    Wenn ich den Raumkland des Aufnahmeraumes realitätsnah wiedergeben will, so muß zumindest eine Bedingung erfüllt sein:
    Der Wiedergaberaum sollte akustisch annähernd tot sein, d.H er selbst
    sollte kaum Reflexionen aufweisen. Dies lässt sich in professionellen Wiedergabestudios realisieren, im Wohnbereich jedoch kaum.


    Alle Lautsprecher sollten möglichst hochwertig sein und die gleiche Klangabstimmung haben. Aus Kosten- und Raumgründen verzichtet man aber heute auf die Erfüllung dieser Forderung. Das Ergebnis ist dementsprechend.


    Die Mikrophonaufstellung müsste genormt sein, jene der Lautsprecher im Abhörraum ebenso. Das ist aber heute nicht der Fall, da wird dillettiert, das es nur so ein Vergnügen ist, oder besser gesagt keines.


    Wie ich es sehe, gibt es derzeit wesentlich größere Probleme bei der Tonwiedergabe, nämlich das Timbre von Stimmen und Instrumenten verfärbungsfrei aufzuzeichnen und wiederzugeben. Klavierdiskant klingt heute noch immer zu weich, Violine nicht typisch, Bässe grummeln, die das live niemals in dieser Form tun, und ich habe mir sagen lassendaß selbst ein Saxophon, für den Kenner unnatürlich klingt, wenn es aus einer "Konserve" kommt. Wenn das mal gelöst ist, dann kann man weiter sehen IMO


    Gruß aus Wien


    Alfred



    PS.
    Seit heute ist der Bereich HIFI-Für Klassikhörer auch als Archiv geöffnet, d.H. google listet früher oder später diese Beiträge.


    Um zu verhindern, daß hier eines Tages ein HIFI-Center entsteht, Welches das Klassikforum erdrückt, werde ich in den nächsten Tagen
    das Forum wieder mit Passwortschutz (wie einst) versehen.
    Das soll verhindern, daß sich Mitglieder hier nur wegen der HIFI-themem anmelden, die von Klassik keine Ahnung haben. Daher wird das Passwort für künftige Mitglieder erst nach 25 Beiträgen im Klassikbereich vergeben. Bereits vorhandene Mitglieder sind von dieser Maßnahme jedoch NICHT betroffen, egal wieviel Posts sie im Musikbereich erreicht haben, sie erhalten das Passwort.


    BTW, derzeit ist unser HIFI-Bereich, wie geplant, nur sehr klein, aber sowas kann in 3 Wochen ganz anders ausschauen, wenn man hier nicht korrigierend eingreift :yes:

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Spatz,


    Da ich mir gern DVD's mit Opernaufnahmen anschaue und es schon toll finde ,eine Inszenierung auch optisch verfolgen zu können,
    habe ich mich neben dem CD-Player auch für eine 5.1 Anlage
    entschieden.
    Doch für einen optimalen Klang gehören neben den entsprechenden
    akustischen Verhältnisse, die man vorher nicht immer richtig einzuschätzen vermag, auch die richtige Einstellung und Konfiguration
    einer solchen Anlage. Dies ist auch mit entsprechenden Testdvd's
    nicht ganz trivial.
    Weiterhin zeigte es sich, wie auch schon bei CD's , daß die
    Aufnahmequalität sehr unterschiedlich ist und es eigentlich
    gar nicht so viele DVD's mit herausragenden Klang gibt.


    So glaube ich , daß sich ein Umstieg vorerst noch nicht lohnt.


    Gruß
    Rüdiger

    Gruß
    Rüdiger


    ________________________
    Lärm ist ... nur eines der Übel unserer Zeit, wenn auch vielleicht das auffälligste. Die anderen sind Grammophon, Radio und neuerdings die verheerende Television.


    C.G. Jung

  • Hallo Spatz,


    ich bin zwar (vor allem im technischen Bereich) allem Neuen aufgeschlossen, beim Hören bevorzuge ich allerdings die etwas konservativere Variante: mir reicht das traditionelle Stereodreieck.
    Oper gibt`s nur live oder per CD/LP (am Fernseher ist es mir ein Greuel), so dass dieser Grund, ein Mehrkanal-DVD-System aufzubauen, entfällt.
    Zudem höre ich auch öfter per Kopfhörer, da ist Mehrkanal ebenfalls nicht sooo gut machbar.


    Gruß
    Uwe

  • Sagitt meint:


    Mir ist ein Raumklang wichtig. ich bin weder Purist noch Perfektionist. Aber es gibt bestimmte Stücke, da ist es schon hilfreich, mehr als zwei Kanäle zu haben: spem in alium oder missa salisburgensis höre ich gerne aus verschiedenen Ecken. Das 5.1.- Verfahren bei Opern-DVDs bevorzuge ich auch, damit man freier im Raum sitzen kann und nicht so zugeordnet zu den Lautsprechen,insbesondere dann bedeutsam, wenn das Bild über beamer ( ein Muss) nicht da ist, wo gerade zwei Lautsprecher stehen.

  • zum Musikhören, wenn sie richtig aufgestellt sind. All die anderen Parameter (100.000-€-Boxen, Lautsprecherkabel für mehrere 100 € den laufenden Meter usw.) seien den Technik-Hörern gegönnt :D. Gut, sie sollten möglichst neutral klingen. Gibt es aber schon für weit unter 100.000 € :]


    Richtig aufgestellt heißt nach meiner Erfahrung, möglichst weit weg von den Wänden. Ich sitze in einem 10 x 6 m großen Raum mit den beiden in einem Stereo-Dreieck von etwa 1,70 m (früher 5 m). Der Unterschied ist frappierend. Die Lautsprecher sind als Schallquelle nicht zu orten, die Musik spielt je nach Aufnahme ca. 4 m dahinter auf einer die Raumbreite und -tiefe ausfüllenden Bühne. Jetzt hängt allerdings erst recht die Klangqualität von der Toningenieurskunst ab.


    Grüße aus Bonn

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  • Kompromiß - wir haben zwei Anlagen - im Wohnzimmer, in dem Filme geguckt werden, eine 5-Kanal-Anlage, in meinem Arbeitszimmer, in dem ich mit Fernsehen wenig am Hut habe, eine schlichte Stereo-Anlage. Mehrkanal-Klassik finde ich unnötig, solange man nicht die berühmte Kettensägen-Symphonie mit Hubschrauber hört, da käme es dann auf die genaue Ortung der rasch wechselnden Standorte des Schraubers an.

  • Hllao m-müller,


    Du greifst ein Thema auf, das ich schon im Dezember 2006 in diesem Thread
    7.1 Dolby-Surround-Anlagen begonnen habe. Dort aber mit wenig Resonanz, da die meisten offenbar beim guten alten Stereo hängen geblieben sind.


    Irgendwann Anfang der 90er-Jahre habe ich in meinem Hobbyraum, in dem ich auch meine Synthesizer laufen habe, mit einem hochklassigen ONKYO-5.1-Dolby-Surround-Receiver meine ersten Mehrkanalversuche unternommen, da ich ohnehin genug Standboxen (auch aus meiner Selbstbauzeit) zur Verfügung habe und diese bis dahin ungenutzt in der Ecke standen.
    Heute steht dort der SONY STR-DA50ES.


    :) Das Klangergebnis war für mich überraschend räumlich und bei mehr als 90% aller normalen Stereo-CD´s über DolbySurround (damals noch DolbySurround Pro Logic I = hinten gleiche Signale) damals schon besser als reines Stereo.


    Meine Begeisterung war so groß, dass auch bei der Hauptanlage im WZ ein DolbySurround-Receiver (heute mit ProLogic II = hinten auch Stereo), aber unter Beibehaltung des HighEnd-Stereo-Hauptverstärkers. Es wurden noch gleich große Standboxen wie vorne für die hinteren Kanäle gekauft und die Sache war perfekt.
    Am besten funktioniert das natürlich bei Mehrkanal-SACD, weil dann alle Kanäle als Einzelkanal auf dem Medium vorhanden sind und nicht wie bei ProLogic II, im Stereosignal verschlüsselt, enthalten sind.


    ;) Mehrkanal heißt nicht, das nun die Musik bei Klassik aus allen Ecken erschallt, sondern, dass die natürlichen Hallanteile des Konzertsaales auch von hinten sauber wiedergegeben werden, was auf jeden Fall zu einem sehr natürlichen Klang führt - besser als STEREO.


    ------------------


    :yes: Es gibt außerhalb der Klassik hervorragende DolbySurround-CD´s, bei der tatsächlich auch Instumente hinten vorgesehen sind.


    Erst diese Woche habe ich mir mehrere CD´s der Elektronik-Formation SCHILLER zugelegt --- ein DolbySurround-Fest !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton


    Es wurden noch gleich große Standboxen wie vorne für die hinteren Kanäle gekauft und die Sache war perfekt.


    Das gäb hier ne Ehekrise....

  • Hallo zusammen!


    Auch ich bin von 7.1 bzw. 5.1 (bei mir) überzeugt. Wenn ich eine gut aufgenommene CD im Raumklang höre, ist das gleichzusetzen mit mit einem Konzertsaal, wobei mir hier die Huster und Rascheler erspart bleiben. Guter Raumklang hängt vor allem von der richtigen Aufnahme der CD ab (vom Mischen der Einzelinstrumente).


    Auch 5.1-Klassik-DVDs sind hervorragend und vermitteln dem Hörer wirklich dabeizusein, gerade wenn man nicht die Möglichkeiten hat, gute Musik live zu hören.


    Übrigens, meine Anlage:
    Receiver Yamaha RXV3000
    CD Yamaha CDX596
    diverse Boxen (von Infinity) mit aktivem und passivem Subwoofer


    Die Geräte sind schon ein paar Tage alt aber unschlagbar im Klang.


    Servus


    Karin H.

  • Zitat

    Die Geräte sind schon ein paar Tage alt aber unschlagbar im Klang.


    Das gibt sich dann im Lauf der Jahre.... :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von helmutandres
    Ich sitze in einem 10 x 6 m großen Raum mit den beiden in einem Stereo-Dreieck von etwa 1,70 m (früher 5 m).


    Das ist ja furchtbar!


    Da mußt Du ja Deinen Kopf am besten in eine Vorrichtung einspannen, damit er nicht aus dem Eckpunkt fällt ...


    Mein HiFi-Mensch meinte im krassen Gegensatz zu Deinen Ausführungen, dass die Boxen möglichst nah an der Wand stehen sollen.


    Nun, wie auch immer. In den meisten Fällen ist Raumklang nicht so interessant für mich, selbst Stereo wäre verzichtbar.
    :hello:

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Wie ich es sehe, gibt es derzeit wesentlich größere Probleme bei der Tonwiedergabe, nämlich das Timbre von Stimmen und Instrumenten verfärbungsfrei aufzuzeichnen und wiederzugeben. Klavierdiskant klingt heute noch immer zu weich, Violine nicht typisch, Bässe grummeln, die das live niemals in dieser Form tun, und ich habe mir sagen lassendaß selbst ein Saxophon, für den Kenner unnatürlich klingt, wenn es aus einer "Konserve" kommt.


    So sehe ich das auch. Selten, daß ein Saxophon oder auch eine Klarinette dem Original nicht zu unterscheiden wäre.


    Nun höre ich vorzugsweise Kammermusik, die sich im Konzert sowieso vor mir abspielt. Mir ist dabei die Musik, die Interpretation wichtig, dem Fluß der Musik zu folgen. Dazu erschient mir Stereo als ausreichendes Mittel.


    Dazu scheint es, wei einige auch schon schrieben, nicht einfach zu sein, Mehrkanal stimmig einzustellen. Bisher konnte ich noch keiner Mehrkanal Vorführung teilnehmen, die mich dahingehend überzeugt hätte und bezahlbar war. Insofern ist bis heute Mehrkanal für mich ein 'Kinothema'.


    LG DA

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten.

  • Ich bin auch eingefleischter Stereo-Fan.


    Es ist doch schon schwer genug, eine Stereo-Aufnahme annehmbar wiederzugeben.


    Diese riesigen schweren Mehrkanalverstärker sind m.e. viel zu langsam, und einen richtig frisch und schnell klingenden Stereoverstärker kann man auch lange suchen.


    Ich habe einen recht großen Hörraum, in dem die LS frei stehen, mit viel Platz zu den Wänden(mehrere Meter), aber trotzdem 2,57m auseinander stehen.
    Ich sitze auch nicht direkt an der Rückwand, sondern etwa 1 1/2 m entfernt und ganz leicht hinter dem Stereodreieck.
    Die LS sind nicht zu orten und der Klang ist ganz frei im gut genug bedämpften recht "trockenem" Raum.


    Da kommt schon ziemlich Konzertsaalfeeling auf :]


    LG,
    Michael

  • Dito: sowohl als auch. Und wirklich gut aufgenommene, neue SACDs in hoher Auflösung (96 kHz, ich bewege mich mal auf das technische Terrain, auf dem ich mich gleichwohl nicht gut auskenne), klingen einfach besser. Gerade die natürliche Abbildung des Instrumentes kann hier meines Erachtens viel besser gelingen.


    Die Kehrseite der Medaille: Es wird viel Schindluder getrieben: schnell eine schlechte Stereo-Aufnahme in 5.1 abgemischt, fertig ist die High End SACD: so geht es natürlich nicht. Leider gibt es solche Aufnahmen am Markt. Die bringen das Format natürlich schnell in Verruf. Die Bandbreite zwischen sehr gut und sehr schlecht ist bei der SACD daher noch größer als bei "normalen" CDs. Die Fallhöhe bei Enttäuschung damit auch.


    Aber es gibt SACDs, auf die lasse ich nichts kommen: Dvorak 9 mit Fischer bei Philips: natürlicher hat die Musik nie geklungen. Sie hat durch die 3 Kanäle von vorn einfach mehr Platz sich zu entfalten. Sie wird weiter. Und ich habe keine High End Equipment, mehr wohl so Mittelklasse.


    Im Gegensatz zu Alfred glaube ich, dass Mehrkanal einen Nischenplatz gefunden hat und deshalb nicht vom Markt verschwindet. Viele kleinere Labels grenzen sich mit SACD-Aufnahmen von den Majors ab, die sich vom diesem Format abgewandt haben.


    Nur drei Beispiele:


    • BIS - sehr gute Aufnahmen, man höre nur Ole Kristian Ruud mit Grieg
    • Pentatone - wie der Name schon sagt, setzt (nur) auf Mehrkanal
    • die Living Stereo (okay, nicht gerade aus einem kleinen Haus) Wiederveröffentlichungen auf SACD: Fritz Reiners Sheherazade oder Munchs Franck-Symphonie in 3-Kanal haben trotz ihres Alters einen umwerfenden Klang.


    Deswegen lasse ich auch das gegeneinander Ausspielen Interpretation gegen Aufnahmequalität nicht gelten. Aufnahmen von früher sind halt in Stereo (oder in Mono). Die höre ich aufgrund ihrer Interpretation, die mir gefällt, dann eben "nur" in Stereo (oder Mono, wobei Mono bei mir selten ist). Aber ich bin auch an neuem interessiert. Und wenn das gut musiziert ist und dazu noch in einer fantastischen Aufnahmequalität vorliegt: wo ist das Problem? Ich lehne ja deswegen Stereo nicht ab.


    Natürlich klingt eine schlechte SACD schlechter als eine gute oder meinetwegen auch nur durchschnittliche CD. An einer hervorragend aufgenommene SACD kommt eine hervorragend aufgenommene CD allerdngs nicht heran. Und eine Hochpreis -SACD ist meist nicht teurer als eine Hochpreis-CD.


    Gruß
    Christian

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  • Mehrkanal muss nicht unbedingt sein. Der klangliche Zugewinn scheint mir nicht im Verhältnis zu Kosten und "Ehekrise" zu stehen. Gerade bei klassischer Musik hat es sich ja nicht mit einer Surround-Kompakt-Anlage für 500Euro mit Mini-Boxen erledigt. 5 und mehr gute Boxen haben dann schon ihre Preis und verändern den Raum doch sehr.


    Wer es dann doch mal bei Opern-DVDs mehrkanalig haben will, dem empfehle ich den Philips SBC HD 1500 Kopfhörer - echtes Dolby Headphone mit 5.1 Dolby Digital und DTS. Dolby Pro Logic II stellt auch bei Stereo-Aufnahmen Opernatmosphäre her. Kostet nicht viel Geld und stört nicht. Reicht für meine Zwecke völlig aus.

  • Hallo,


    ich höre seit 1989 auch mehrkanalig. Zunächst nur Dolby Prologic, damals noch mit einem JVC-Receiver. Zielsetzung war zunächst, Filme mit Surroundklang hören zu können. Ab und zu habe ich auch die Raumklangsimualtionen genutzt. Ganz gut funktionierten Effekte wie "Jazzclub" und "Opera House".


    Als die DVD mit Dolby Digital 5.1 und DTS auf den Markt kam, war ich völlig hin und weg von den Soundmöglichkeiten. Mich hat bei der DVD wesentlich mehr der birlliante Surroundsound als das gute Bild beeindruckt.


    Bei Filmen ist Surroundklang mittlerweile fast ein Muss. Musik-DVDs mit gutem 5.1 Sound vermitteln oft ein drastisch besseres Gefühl des Dabeiseins.


    Mittlerweile habe ich etliche DVD-A und auch so einige SACD. Die Problematik, dass bei SACD die mehrkanalige Ausgabe bis HDMI 1.1 nur analog erfolgt, wurde in einem anderen Thread schon erläutert.


    Meinen jetzigen Receiver Denon AVR 43806, den ich allerdings nur als Vorverstärker für meine Sony Endstufen benutze, habe ich mit Meßmikro automatisch eingemessen und der Vergleich zu einer nur über Testtöne manuell eingemessenen Anlage ist frappierend. Teilweise meint man wirklich keine Boxen mehr wahrzunehmen.


    Meistens höre ich natürlich stereo, dieser Weg ist ja nie verbaut. Es gibt auch grauenhafte 5.1 Aufnahmen, wo Dilletanten einfach Stereoaufnahmen auf 5.1 aufgeblasen haben. Aber es gibt viele Aufnahmen, wo der Raumklang eine ganz natürliche Erweiterung des Stereoklangs ist. Dafür lohnt es sich.


    Apropos Ehekrise: Jungs Ihr müßt mal lernen, Euch durchzusetzen. Ich habe im Wohn-, Schlaf- und Eßzimmer jeweils eine Surroundanlage. :D


    LG,
    calaf

    Without deviation from the norm, progress is not possible.
    (Frank Zappa)

  • Hallo Alfred


    Zitat

    Die Mikrophonaufstellung müsste genormt sein, jene der Lautsprecher im Abhörraum ebenso. Das ist aber heute nicht der Fall, da wird dillettiert, das es nur so ein Vergnügen ist, oder besser gesagt keines.



    Kannst Du mir das mal eben erklären ? Glaubst Du das bei 5-Kanal fünf Mikros im Einsatz sind und bei stereo zwei ?( ?( Es gibt zwar ein paar puristische Tonmeister, die sogar Orchester mit 2 Mikros aufnehmen, aber in den allermeisten Fällen sind auch bei Stereo schon bei Solisten normal mehr als 2 Mikros im Einsatz. (aus eigener Erfahrung bis zu 6 Stück, bei Orchestern ein vielfaches). in jedem Fall lässt sich da nichts normen.
    Das Aufstellen der Mikros gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Tonmeister. Diese hängt von der Aufnahmeräumlichkeit, sprich Akustik, vom aufzunehmenden Klangkörper und auch von den Klangvorstellungen der Musiker bzw. Tonmeister ab, sowohl bei stereo wie auch bei Mehrkanal.
    Ich habe eine Neuaufnahme der Schostakowitschsinfonien auf SACD auf dem Schnittplatz meines Tonmeisters gehört und war schon ziemlich begeistert. Allerdings ist die Technik für mich privat schlicht zu teuer.


    Gruss :hello:


    Syrinx

  • Liebe Taminen!



    Ein älterer Thread. Neuere Erkenntnisse?



    Schon lange befinde ich mich im Zwiespalt mit mir selbst, ich entscheide mich von Aufnahme zu Aufnahme, aber selbst bei ein und derselben bleibt es bei keinem endgültigen Schluss.


    Zwei verspätete Weihnachtgeschenke, Kleibers Rosenkavalier und Barenboims Tristan, stellten mich mit der Angabe „5.1“ wieder einmal vor die Gretchenfrage: Wie hältst du’s mit dem Surround-Sound bei klassischer Musik?


    Also, Rosenkavalier rein, zurückgelehnt und – genossen?
    Nein. Erst einmal herumgeschaltet. Wie klingt sie am besten?


    Verwirrend viele Programme gibt mir mein Verstärker zur Auswahl: Movie Adventure, Opera House, Concert Hall, Church, sogar einen verrauchten Jazzkeller.
    Für den Rauch sorge ich selber.
    Parfumfläschchen und Chipstüten werden herbeigeschleppt. Nur am Weihrauch mangelt’s momentan.


    Also jede halbe Minute die Stimmung und das Surround-Programm gewechselt, das Opernerlebnis wird zum changierenden Lokaltermin.
    Und bei Schenk immer noch das gleiche Bühnenbild. Wie einfallslos. Nur mehr Leute. Umschalten auf Concert Hall II.


    Dann denke ich: Mensch, bist doch Purist, da kommt nur das gute alte Stereo in Frage. Im Opernhaus hallt’s zwar auch, doch so?


    Ich schalte die Effekte ab, lehne mich zurück und – genieße?
    Nein, ein Derivat des schlechten Gewissens regt sich.
    Verpasse ich etwas?
    Da haben die Toningenieure unbandig viele Mikros aufgebaut, den Klang durch etliche Prozessoren, Filter und sonstige technische Schrecknisse gejagt, und ich ignoriere das in meiner Arroganz.


    Die Marschallin ist schon beim Frühstück, und ich bin immer noch nicht weiter. Also noch einmal herumgeschaltet, ausprobiert, die Ohren aufgestellt.
    Verdammt, soll ich lieber Star Wars III einlegen? Da weiß ich wenigstens, was zu tun ist.


    Die Marschallin findet den Ochs aufgeblasen und ist allein. Ich bin’s auch. Da reicht doch jetzt echt Stereo. Oder?


    Vielleicht sollte ich alles abblasen.


    Oder die Taminen fragen.




    Wie haltet Ihr’s?




    audiamus




    .

  • STEREO.


    Mein Verstärker ist um die 30 Jahre alt und funktioniert noch immer so, daß ich ihn nicht ersetzen will.


    LG, Paul


    PS Außerdem bin ich allmählich altmodisch

  • Lieber audiamus,


    ich rauche nicht, und auch Chipstüten wird man bei mir vergeblich suchen :D



    Im Ernst: ich bin mit zwei Boxen bzw. meinem Kopfhörer und dem "guten alten" Stereo vollkommen zufrieden....


    Hab ich jetzt was verpasst? :untertauch:


    LG, Elisabeth

  • Das ist bei mir genauso,
    zwei Boxen,allerdings einen guten Kopfhörer,das reicht mir.
    Habe auch ich etwas verpasst?


    Rita

  • Interessanterweise machen sich die wenigsten Klassikliebhaber etwas aus "naturnahem Klang"


    Ich bin da eine Ausnahme - habe aber längst kapituliert.
    JEDE Anlage, JEDES Wandlersystem etc, bringt tonale Verfärbungen.
    (mit Kopfhörer sind sie wenigstens einigermaßen erträglich)


    Solange die nicht behoben sind ist Mehrkanal nicht nur unnötig, nein geradezu störend: Von allen Seiten strömt synthetischer Klang auf einen zu, etliche Soundeffekte obligatorisch,versteht sich.....


    Es ist schon mit 2 Lautsprechern beinahe unmöglich einen"normalen" Abhörraum - der ja meist in seiner Nebenfunktion noch als Wohnzimmer funktionieren soll - akustisch in den Griff zu bekommen.


    Um wieviel schwieriger wären da 5 Kanäle!!!


    Zudem: Sollte die Tonqualität auch nur annähernd dem der 2-Kanal -Anlage entsprechen, dann würde die Sache EXORBITANT teuer..


    Mal abgesehen davon, daß die Mikrophonaufstellung für Mehrkanal bis heute nicht genormt ist. Eine Spielwiese für Tontechniker und deren Opfer also......


    Ich bleibe bei Stereo


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Jetzt dachte ich eine ganze Zeit, Audiamus' Pointe sei, dass es sich bei Kleibers Rosenkavalier natürlich um eine MONO-Aufnahme handelt ;) Aber anscheinend geht's um eine DVD des Sprößlings...


    :hello:


    JR (keinerlei Ambitionen in Richtung Mehrkanal, aber ehrlich gesagt auch noch nie ein entsprechendes Setup probegehört. Alle Highender, die ich kenne, mit Anlagen im mittleren 5stelligen Bereich, haben mindestens ihre Hauptanlage nur Stereo und halten oft wenig bis gar nix von Mehrkanal)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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