Christopher Ventris — Wagner und einiges mehr


  • Christopher Ventris, geboren in London (Jahr nicht bekannt), ist ein britischer Sänger in der Stimmlage Tenor.


    Er studierte an der Royal Academy of Music in London. Sein Debüt gab er 1988. Erste Engagements führten Ventris an das Glyndebourne Festival der Opera North sowie an die English National Opera in London. Seine wichtigsten Rollenportraits sind Parsifal, Siegmund und Lohengrin. Desweiteren sang er den Max im "Freischütz", Sergej in "Lady Macbeth von Mzensk" und Florestan in "Fidelio". Er trat u. a. der Wiener Staatsoper, am Teatro San Carlo Napoli, an der Vlaamse Opera Antwerpen, an der Mailänder Scala, an der Metropolitan Opera New York, am Opernhaus Zürich, am Royal Opera House in London, an der Bayerischen Staatsoper München sowie am Grand Théâtre in Genf auf. 2008 bis 2010 sang er die Titelrolle in der Bayreuther Produktion des "Parsifal".


    Weitere Rollen: u. a. Tamino, Peter Grimes, Rienzi, Lenskij, Fürst Andrej Chowanskij, Jenik und Jim Mahoney.


    2007 verlieh ihm die Dallas Opera den "Maria Callas Debut Artist of the Year Award".


    Im Mai 2015 wird er den Siegmund an der Wiener Staatsoper singen, im Dezember 2015 den Parsifal in Buenos Aires.


    Ich empfinde Ventris vor allen Dingen als Lohengrin interessant, wo er den Spagat zwischen lyrisch-knäblichen und heroischen Momenten beherrscht. Er ist einer der wenigen Lohengrin-Sänger, bei denen ich wirklich einen Jüngling vor Augen habe, ohne dass er gleich wie ein Chorknabe (Vogt) wirkt. Seine Vorstellung in Genf 2008 (unter Segerstam) war m. E. geradezu ideal.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Christopher Ventris war ein hevorragender Siegmund an der Wiener Staatsoper. Ich weiß jetzt ad hoc nicht mehr ob unter dem Dirigat von Welser-Möst oder Thielemann. Seinen Lohengrin kenne ich nur in Ausschnitten. Aber das was ich da gehört habe, war wunderbar.
    Vor allem auch sein Parsifal wird immer wieder hochgelobt. Hast du ihn in dieser Partie schon gehört, Joseph?


    Jedenfalls hat sich Ventris als einer der führenden Wagner-Tenöre seiner Generation etabliert. Er besitzt eine geradezu jugendlich frische Stimme, die über Schönheit im Klang und Strahlkraft verfügt, und die für all die Wagner-Helden ideal zu sein scheint. Auch optisch entspricht er sicher dem was viele sich unter einem Lohengrin oder Siegmund so vorstellen.


    Auf DVD gibt es seinen Parsifal:



    Der fliegende Holländer mit Ventris als Erik ist erst kürzlich auf CD erschienen:




    Ein ganz großartiger Sänger.


    Gregor

  • Schade, dass der Eröffner dieses threads hier nicht mehr Informationen herauslässt und auch auf Fragen nicht weiter eingeht. Zu Ventris, der offensichtlich gar nicht so bekannt ist wie er es vielleicht sein sollte, gäbe es sicher noch einige Fragen.


    Aber durch diesen thread bin ich zumindest auf die Agenturseite von Christopher Ventris gestoßen und dort befinden sich aktuell ein Video der Gralserzählung aus dem Teatro Real Madrid und darunter ein Audio der "Winterstürme". Sehr sehens- bzw. hörenswert.


    http://www.harrisonparrott.com…ofile/christopher-ventris



    Ich hoffe, der Sänger wird auch bald mal wieder in Wien zu sehen sein.


    Gregor

  • Ich habe Christopher Ventris 2004 als Parsifal in zwei konzertanten Aufführungen dieser Wagner Oper in Dessau (mit dem DSO Berlin unter Kent Nagano) kennen und schätzen gelernt.


    2013 erlebte ich ihn als sehr guten Peter Grimes an der Deutschen Oper Berlin.


    Im kommenden April habe ich eine Karte für "Aufstieg und Fall der stadt Mahagonny" mit ihm als Jim Mahoney an der Staatsoper Berlin.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Gregor,


    pardon, ich vergaß, auf deine Frage zu erwidern. Live gehört habe ich Ventris nicht, aber ich habe den "Parsifal"-Mitschnitt aus Bayreuth von 2008. Das ist schon ziemlich gut. Einen kompletten Lohengrin mit Ventris findest du auf YouTube (aus Genf 2008).


    Ich mag Ventris auch sehr und bin froh, dass es noch einige Sänger dieses Formates gibt.


    Liebe Grüße
    Joseph

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

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  • Ich habe mir mal den PALESTRINA mit Ventris herausgesucht und ein wenig darin gehört. Er singt natürlich die Titelrolle. Es handelt sich um einen Mitschnitt von 2009 aus München unter Simone Young, der im Bayerischen Rundfunk gesendet wurde. Am Dokument kann es nicht liegen, dass ich ihn sehr merkwürdig finde. Irgendwie unkonzentriert, stark tremolierend, in der Höhe extrem angestrengt, wenn nicht gar brüchig. Als hätte die Stimme gar keinen Sitz mehr. Nun nehme ich mal an, dass er einen ganz schlechten Tag hatte. Meine Erinnerung sagt mir eigentlich etwas anderes als ich jetzt hören muss. Nun ist Palestrina schon die höhere Weihe für einen Tenor seines Fachs.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Christopher Ventris, geboren in London (Jahr nicht bekannt)


    Doch, das wissen wir, lieber Joseph II. ;) Ventris wurde am 05. Mai 1960 in London geboren.


    Ich empfinde Ventris vor allen Dingen als Lohengrin interessant, wo er den Spagat zwischen lyrisch-knäblichen und heroischen Momenten beherrscht. Er ist einer der wenigen Lohengrin-Sänger, bei denen ich wirklich einen Jüngling vor Augen habe, ohne dass er gleich wie ein Chorknabe (Vogt) wirkt. Seine Vorstellung in Genf 2008 (unter Segerstam) war m. E. geradezu ideal.


    Und in dieser Saison hast du ja in Wien die Möglichkeit ihn als Lohengrin zu hören. Er singt die Partie im Juni 2018 an der Wiener Staatsoper. :) Überhaupt ist Ventris in der aktuellen Saison stark im Einsatz an der WSO. Gerade hat er den Andrei Chowanski in Chowanschtschina - mit hervorragenden Kritiken - gesungen. Ende März/Anfang April wird er den Parsifal in den traditionellen Oster-Parsifal-Vorstellungen der Staatsoper und ebenfalls im April in zwei Walküre-Vorstellungen den Siegmund singen.


    Übrigens ist gerade eine neue DVD mit Ventris als Parsifal erschienen. Ein Mitschnitt aus der Nationaloper in Amsterdam. Und nein, auch wenn es manche bereits irritiert hat, aber das ist sicher nicht Klaus Florian Vogt, der auf dem Cover der DVD zu sehen ist. :D Es ist ganz sicher Christopher Ventris. ;)


    Gregor

  • Ich kenne ihn live aus Düsseldorf (Peter Grimes) und von der Palestrina-DVD (München-Hamburg); beide Male mehr als enttäuschend. Der Grund ist natürlich, dass man immer andere Sänger doieser Rolle im Ohr hat.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)