CPO - Neuauflagen wären erwünscht (?)

  • Liebe Forianer, liebe Mitlieser, liebes cpo Management, lieber Herr Schmilgun.


    Dieser Thread ist kein Ersatz für:


    Labelvorstellung: CPO - Classic Production Osnabrück


    sondern vielmehr eine Ergänzung.
    28 Jahre ist es her, daß das Label cpo gestartet wurde. Zahlreiche bislang unbekannte oder wenig bekannte Komponisten hat es uns nahegebracht. Irgendwann in den Pionierzeiten hatte ich den Vorsatz mehr oder weniger das gesamte Programm (unter Ausschluss der Moderne) in meiner Sammlung zu haben - allein, ich habe es nicht geschafft. Einesteils produzierte cpo schneller als erwartet, andrerseits war die österreichische Generalvertretung - vornehm formuliert- nicht besonders rührig, und die österreichischen Händler weitgehend desinteressiert. Es wurden meist nur ein oder 2 Exemplare auf Lager gelegt - wenn überhaupt, und dann hat man aufgeatmet, daß sie wider Erwarten verkauft wurden - und hat weiter Mainstream Repertoir verkauft. Ich war nie wirklich ein Versandkunde, aber als ich sah, daß cpo-CDS, von denen man mir in Wien erklärt hatte, sie wären nicht mehr zu bekommen, bei jpc um 7.99 Euro im Abverkauf zu haben seien - da habe ich mein Kaufverhalten grundsätzlich geändert. Ich habe also (etwa seit 2005 ?) begonnen zahlreiche Abverkaufs-CDs nachzukaufen - daneben selbstverständlich auch aktuelle Ware. Aber auch hier habe ich gelegentlich nicht alles geschafft - vor allem deshalb, weil ich mich für manche Komponisten erst später interessiert habe.
    Aber cpo verfolgt hier, durchaus verständlicherweise - eine sehr rigide Veröffentlichungspolitik: Was einmal abverkauft wurde, wird nicht mehr aufgelegt.
    Das ist in manchen Fällen sehr schade. Es sollte möglich sein einzelne Aufnahmen, nachdem sie mehr als 10 Jahre nicht erhältlich waren, doch wieder verkaufen zu können.Ein neuer Kundenkreis sollte herangewachsen sein. Ich würde KEINESFALLS ein Download-System unterstützen, auch keine "Individualpressung" auf kurzlebigen CD-ROMS, sondern ich möchte ORIGINAL-CDS mit (nahezu) unbeschränkter Lebensdauer. Natürlich kann man solche CD nicht mehr zum Vollpreis verkaufen - muss man aber auch nicht, denn die Produktionskosten sind ja schon eingespielt - oder abgeschrieben. Und ebenso natürlich ist es , daß man nicht verlangen kann, daß solch eine CD zum absoluten Budgetpreis (7.99) angeboten wird, denn das in solchen Fällen durchaus bestehende Risiko muß abgegolten werden (ich meine, daß 9.99 bis 12.99 ein durchaus realistischer Preis wären)
    Ein mögliches Modell wäre, eine Subskriptionsliste aufzulegen, wo User eine rechtsverbindliche Bestellung abgeben, falls der gewünschte Titel wirklich nachproduziert wird. Sind nach 6 Monaten noch nicht genügend Bestellungen vorhanden, dann werden automatisch alle Vorbestellungen storniert.
    Dazu wäre es nötig, daß es einen Katalog mit derartigen CDs aus der cpo Vergangenheit gäbe.
    Sollte man mir die entsprechenden Daten zur Verfügung stellen, wäre Tamino bereit die entsprechenden "Kandidaten" vorzustellen - manchmal auch kommentiert, denn ich besitze ja - wenn auch nicht alles - eine Menge cds aus der cpo Vergangenheit (insgesamt habe ich an die 320 cpo CDs, wovon erst 242 registriert sind - Opern, Operetten, Oratorien sind hier nicht berücksichtigt)
    Meine Ideen sind mit cpo NICHT abgesprochen - uns somit ein Wunschtraum, dessen Realisierung mehr als zweifelhaft ist.
    Die Frage an unsere Mitglieder (und Mitleser) bleibt indes im Raum stehen: Besteht das von mir hier projizierte Bedürfnis tatsächlich?


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eine sehr gute Idee, lieber Alfred, der ich mich vorbehaltlos anschließe. :thumbup:
    Einen Katalog mit einer Auswahl des Programms findet sich hier:


    http://www.jpc.de/downloads/da…-dem-cpo-katalog-2014.pdf

  • Ja, das wäre äußerst wünschenswert! Ich nehme allerdings an, dass es realistischer wäre, diese Aufnahmen zum Download anzubieten, da hier der Aufwand für jpc erheblich geringer sein dürfte. Die Booklets dürften problemlos als PDF-Dateien zur Verfügung gestellt werden können. Ein Vorteil bei Downloads wäre, dass die Klangqualität besser wäre als bei CD, selbst wenn es sich »nur« um normale und nicht um Aufnahmen in Studioqualität handelt (ein qualitativ bzw. preislich dem CD-Spieler vergleichbares Abspielgerät vorausgesetzt).

    Wer trotzdem bei der CD-Wiedergabe bleiben möchte, kann sich ja auf jedem PC von den Downloaddateien selbst Scheiben brennen.

  • Die cpo Preispolitik zielt ja offensichtlich darauf ab, die CDs nach einer gewissen Hochpreisphase, in der sich die Unkosten möglichst amortisieren sollen, relativ zügig abzuverkaufen. Die CDs landen dann erst im 7,99 Segment, danach im 5,99 und schliesslich zur Not im 2,99 Bereich. Das spricht dagegen, dass man auf eine langfristige Verfügbarkeit setzt. Insofern halte ich es für eher unrealistisch, dass es CD-Wiederauflagen gibt. Wir hier im Forum dürften für eine bestimmte CD auch selten mehr als 10 Interessenten zusammen bekommen. Ich halte ebenfalls den bezahlten Download für die wahrscheinlichere Variante. Die burn-by-order Option scheint ja im Forum keine Freunde zu finden. Angeblich wg. stark limitierter Haltbarkeit der entsprechenden CDs. Wobei mich immer noch interessieren würde, ob dem realistischerweise wirklich so ist. Ich habe bisher keine derartigen Erfahrungen gemacht.

  • "Burn by order" ist für mich "worst of both worlds". Dann lieber ein wirklich preiswerter (d.h. ca. 5 EUR je CD) Download. Mir ist nicht klar, inwiefern jpc da schon die notwendige Infrastruktur hat.
    Meines Wissens lohnt erst ab ca. 500 CDs gepresste CDs herzustellen. Wenn man also nicht erwartet, so viele oder mehr zu verkaufen, wird es keine gepressten CDs geben.


    dieter: Warum hat Download in CD-Qualität bessere Qualität als CD?


    Auch wenn es natürlich teils von zufälligen Faktoren abhängt, bleiben manche cpo-CDs de facto ziemlich lange erhältlich. Ich hatte zB vor Weihnachten endlich die seit Jahren hier im Forum empfohlene CD mit Bruch Quintetten/Oktett gekauft. Die ist 1999 erschienen und kostet nach wie vor 7,99 (also so viel wie eine Naxos-CD). Und manchmal werden auch CDs in Boxen zusammengefasst/wiederveröffentlicht. zB gibt es von den Haydn-Trios nur noch drei Folgen oder so einzeln, aber alle zusammen in einer sehr preiswerten Box.
    Mir fällt spontan nicht viel ein, was ich verpasst hätte. Die Streichquartette von Toch sind anscheinend verschwunden (da habe ich eine oder zwei CDs gekauft), seine Sinfonien gibt es in einer Box, nicht mehr einzeln.
    Regers Violinsonaten (und noch weitere Kammermusik) wäre vielleicht ein Desiderat. Bei Pfitzners Orchesterwerken ist eine Box noch lieferbar.
    Interessanterweise hat cpo ja sogar einige Aufnahmen mit dem Consortium Classicum in Lizenz herausgebracht, die später auch bei EMI wieder als CDs erschienen sind (ich weiß nicht genau, wo die LPs in den 1970ern erschienen waren), zB eine Box mit konzertanten Sinfonien oder Bläserkammermusik von "Beethoven, Schülern und Freunden".

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Ich stelle hier erneut fest, daß für mich - und für viele andere die Option "Download" keine Option darstellt, würde ich nicht mal im Notfall kaufen. Man mag einwenden, daß ich ja nur eine Einzelperson sei, und man auf persönlioche Abneigungen einzelner keine Rücksicht nehmen könne.
    Ebenso gebe ich hingegen zu bedenken, daß diese Forum in vielerlei Hinsicht nicht repräsentativ ist. Wenige wegen der beschränkten Mitgliederzahl, sondern mehr wegen der personellen Zusammensetzung.
    Die Forianer besitzen sämtlich Computer, sind mit dem Surfen im Internet vertraut, sind also weitgehend technikfreundlich. Sie können sich etwas downloaden, auch Virenbefall ist für sie ein kalkulierbares Risiko, das im Falle des Falles behoben werden kann. Viele sind bereit Sicherheitskopien von ihren Festplatteninhalten anzufertigen und das System in Schuss zu halten, Manche sind durchaus bereit mit selbstgebrannten CDs zu leben etc.


    Kommen wir zur anderen Seite. Viele Klassikfreunde sind computerfeindlich eingestellt, ein weiterer Prozentsatz Internetfeindlich. Manche haben Angst vor Viren und Phishing, Directbanking und Kreditkartenbezahlung via Internet ist für sei keine Option. Virtuelle Daten auf Festplatte sind ihnen schon a priori suspekt - und CD-Brenner kennen sie oftmals nur von Hölrensagen - oder sie besitzen sowas und wissen es gar nicht - weil sie das Programm nicht bedienen können. Wer eine CD brennt und ein professionell aussehendes Cover drucken möchte, der muß relativ tief in die Tasche greifen. Die Original-CD ist auf lange Sicht gesehen der günstigere und elegantere Weg.


    Dann gibt es eine ganz andere Gruppe von Usern, welche die (IMO gar nicht so falsche) Auffassung vertritt: "Wenn ich schon datenreduzierte Downloads akzeptiere (oder vielleicht schon vollwertige) und entweder mit dem Risiko des Totalverlust oder dem relativen Risiko der verfrühten Alterung einer selbstgebrannten CD leben muß - warum soll ich dann etwas dafür bezahlen ?" Diese Gruppe hat überall Bekannte und Freunde - und benötigt gar kein "Original", welches sich ab diesem Zeitpunkt von einer Raubkopie gar nicht mehr unterscheidet...


    Die Industrie hat die bessere Möglichkeit langlebige CDs in optimaler Verpackung herzustellen als der Endkunde. Über die Verpackung mehr in einem Extrathread...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Warum hat Download in CD-Qualität bessere Qualität als CD?

    Downloads und eigene CDs, die selbst gerippt werden (so ist auch ein direkter Vergleich möglich). Warum klingt das besser? Schwer zu sagen. Ich kann nur feststellen, dass mein Digital Streamer von Linn gute 4000 Euro gekostet hat und seit ich ihn habe, steht mein Linn-CD-Spieler, der ein Vielfaches gekostet hat, unbenutzt herum, weil er einfach schlechter klingt. Vielleicht liegt es daran, dass beim Netzwerk-Streamer von Linn keine beweglichen Teile, die Resonanzen verursachen könnten, eingebaut sind. Vielleicht liegt es daran, dass die Daten, die von der Festplatte kommen, gepuffert werden, also keine Fehlerkorrektur stattfinden muss (die Daten müssen nicht in Echtzeit wie beim CD-Spieler ausgelesen werden). Vielleicht liegt es daran, dass bei den Linn-Geräten die Daten intern auf eine höhere Auflösung umgerechnet werden (was offensichtlich bei der Signalverarbeitung dann doch eine Rolle spielt). Ich weiß es letztlich nicht.

  • Ich stelle hier erneut fest, daß für mich - und für viele andere die Option "Download" keine Option darstellt, würde ich nicht mal im Notfall kaufen.

    Warum eigentlich nicht? Neben dem besseren Klang (das gilt natürlich nur, wenn er Hersteller seine Hausaufgaben gemacht hat) gibt es ja noch andere Vorteile: Im Regal habe ich jetzt Platz für Bücher, weil die CDs gerippt werden und in den Keller wandern. Das Durchsuchen der Sammlung und das Finden ist einfacher. Bei Einspielungen mit Werken von verschiedenen Komponisten finde ich die jetzt sowohl unter Komponist A als auch unter Komponist B. Ich kann die Musik mit »tags« versehen, d.h. eingebaute Schlagwörter, nach denen ich dann auch sortieren und auswählen kann. Wenn man regelmäßig Sicherungskopien macht (das sollte man ja sowieso, wenn man einen PC und wichtige Daten drauf hat), ist die Sicherheit kein Thema (können CDs altern? – die Daten auf der Festplatte überspielt man einfach auf eine neue Platte und sie sind frisch wie am ersten Tag). Und die Möglichkeit, viele Aufnahmen in Studio-Qualität zu bekommen (die klingen dann nochmal besser) sollte doch auch verlockend sein.

  • Offenbar gibt es bereits Downloads für vergriffene cpo-CDs:

    merkwürdigerweise bei amazon.
    Cowells frühes Stück "Ensemble" gehört schon zu den interessantesten CPO-Veröffentlichungen. Ich habe es vor ein paar Jahren gebraucht erstehen können.

  • Ich stelle hier erneut fest, daß für mich - und für viele andere die Option "Download" keine Option darstellt, würde ich nicht mal im Notfall kaufen.


    Vollste Zustimmung! Ich WILL die CD und keine Datei von Werken/Komponistzen die ich schätze!


    cpo hat eine Menge interessanter Werke zu bieten, die sich auch für den Verkauf halten werden - dazu die vorbildlichen Texthefte.
    :S Allerdings auch sehr viele uninteressante "Exoten", die auch später nach mehreren Anläufen für 2,99€ kaum verkaufbar sind. Die wurden ohne Erfolg ausgegraben, produziert und bleiben nun liegen ...


    Bezüglich Neuauflagen könnte ich jetzt nichts von jpc nennen, was ich mir wünschen würde, da ich mit jpc gut eingedeckt bin.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Allerdings auch sehr viele uninteressante "Exoten", die auch später nach mehreren Anläufen für 2,99€ kaum verkaufbar sind.


    Nicht nur, bei den gegenwärtigen 2,99 Offerten sind zwei dabei, die man auf jeden Fall haben sollte (s.a. meine Besprechungen).


  • Sehe ich auch so, die CD mit Wolpes Klaviermusik war auch lange Zeit sehr billig zu haben (weiß nicht mehr, ob es 2,99 waren oder etwas mehr). Auch Ullmanns Klaviersonaten. Das sind allerdings Sachen, die wohl weitgehend durch andere Aufnahmen immer noch greifbar sind. Anders bei Friedrich Schneider, einem Spohr-Generationsgenossen, von dem es mal eine Sinfonie kombiniert mit Mendelssohn-Frühwerken gab, bei dem schaut es sonst schlecht aus. Wenn ich mich recht erinnere, war der auch unter 7,99.


    Von Sallinen habe ich auch was um 2,99 angeschafft, was mir allerdings nicht zugesagt hat. Aber Geschmäcker sind unterschiedlich.

  • Zitat

    Allerdings auch sehr viele uninteressante "Exoten", die auch später nach mehreren Anläufen für 2,99€ kaum verkaufbar sind. Die wurden ohne Erfolg ausgegraben, produziert und bleiben nun liegen ...


    Der mangelnde Verkaufserfolg solcher "Exoten" liegt aber - auch wenn das kein Trost sein mag - mehrheitlich auf Seiten der Sammler. Ich kann mich hier selbst nicht ganz ausschliessen - Manches was ich vor Jahren als "exotisch" eingestuft hätte zählt heute zu den Glanzstücken meiner Sammlung.


    Zu den CDs, die heute unter ihrem Wert gehandelt werden zählt die Aufnahme der Beethoven-Sonaten Nr 3 und Nr 29 von Markus Becker. Becker ist ein vorzüglicher Pianist, und eigentlich kein Unbekannter mehr, hat er doch für diverse Label durchaus Interessantes, aber meist eher Unbekanntes aufgenommen - Nischenrepertoire also(ob Reger noch zur Nische zählt wird vermutlich kontrovers diskutiert werden)


    In Zeiten wo es üblich ist, Beethovens Klaviersonaten in Gesamtaufnahmen auf den Markt zu bringen - und das möglicht zum beinahe-Budgetpreis - hat solch eine CD, der man nicht mal ein Farbcover vergönnt hat - nur geringe Marktchancen.
    Da kann die Qualität und der Hörgenuss noch so hoch sein.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich sehe auch kein "unterdurchschnittliches Niveau" bei den CPO-Angeboten um 2,99. Diese CD habe ich schon mehrmals empfohlen - das sollte insbesondere was für Alfred sein:



    Heinrich Kaspar Schmid (1874-1953)
    Kammermusik in Brahms-Nachfolge, u.a. interpretiert durch Nils Mönkemeyer (Viola), der auch kein Unbekannter ist.

    Oder das hier:

    Johann Sobeck (1831-1914)
    Bläserquintette der eher locker-leicht-luftigen Art.
    Keine Ahnung warum das so billig angeboten wird, als Sammler freut's mich natürlich ...

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  • spricht dagegen, dass man auf eine langfristige Verfügbarkeit setzt.


    Wobei viele Produktionen (wenn nicht die Meisten), auch diejenigen die preislich bereits "ganz unten" angekommen sind, extrem lange im Katalog gehalten werden. Siehe z. B. die Reicha-Bläserquintette oder auch die Spohr-VK. Da könnten sich viele Label eine Scheibe von abschneiden.


    VG
    Frank

  • Zitat

    Ich hätte gerne die Gesamtaufnahme der Streichquartette von Louis Spohr. Zur Zeit sind leider nur die CDs 12-17 erhältlich.


    Ja - aber das sind keine cpo-Titel, die können sie nicht wiederauflegen. Eine Neuauflage würde in diesem Fall von NAXOS erfolgen. Bei den Spohr -StreichQUINTetten - war das beispielsweis der Fall. 1994 als Marco-Polo-Aufnahmen produziert und ca 10 Jahre später als Naxos-CDs wiederveröffentlicht. Wenn sie auch die Wiederveröffentlichung zum Budgetpreis nicht rentiert hatt, dann schauts finster aus für die Streichquartette. Andrerseits ist Herr Heymann aber auch daran interessiert ein möglichst allumfassendes Angebot zu haben, was ihn über die Konkurrenz hinaushebt. Es ist also nicht unmöglich, daß eines Tages völlig überraschend Naxos die Spohr-Streichquartette aus dem Hut zaubert wie das berühmte Kaninchen....
    Es fallen ja keine Produktionskosten mehr an...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    bei CPO gab es mal zwei Serien mit der Kammermusik Max Regers. Einmal die Werke für Cello und Klavier (Interpreten: Korupp & Meister), zum anderen die Musik für Violine und Klavier (es spielen: Wallin & Pöntinen). Beide Editionen sind nicht mehr verfügbar und nur noch antiquarisch zu haben - Letzteres teilweise zu horrenden Preisen. Hier wäre eine Wiederveröffentlichung eine schöne Sache! :)


    Viele Grüße
    Frank


  • Wobei viele Produktionen (wenn nicht die Meisten), auch diejenigen die preislich bereits "ganz unten" angekommen sind, extrem lange im Katalog gehalten werden. Siehe z. B. die Reicha-Bläserquintette oder auch die Spohr-VK. Da könnten sich viele Label eine Scheibe von abschneiden.

    Ist mir gestern aufgefallen:

    Die Aufnahme von Moniuszkos Halka ist von 1987 und immer noch verfügbar.
    :thumbup:

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  • Ich kenne das Stück auch nicht, aber es ist in der Geschichte der polnischen Musik wohl ähnlich wichtig wie Glinkas "Ein Leben für den Zaren" in Russland.
    Man muss es cpo m.E schon anrechnen, dass sie diese Dinge so lange physisch auf Lager halten. (Bei Halka steht allerdings als "Erscheinungsdatum" 2006, anscheinend ist das schon eine Neuauflage, vgl. die Pressestimmen zu der Auflage von 1987). Man könnte irgendwann auch die letzten 100 (oder 20 oder wieviele) Exemplare an irgendein Outlet geben oder einstampfen.

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    (Bob Dylan)

  • Dieses "lange im Katalog halten" ist kein Entgegenkommen - sondern eine Folge der Marktpolitik.


    Ich möchte hier ganz kurz 3 Möglichkeiten der Marktpolitik vorstellen.


    Modell 1
    Ein Major Label bringt eine Aufnahme mit etwa 5000 Stück auf den Markt.
    Wenn sie sich gut verkauft, wird eine Zweitauflage gepresst.
    Wenn nicht, so werden - sagen wir mal - die verbliegbenen 1500 Stück eingestampft
    und die Chancen für eine Zweit- oder Drittvermarktung zum Budgetpreis in optisch weniger Aufmachung produziert. Das ist wichtig, weil man davon ausgeht daß der Klassiksammler keine billigen Aufmachungen goutiert. Beim nächsten Mal wird er schneller zugreifen. Die Billigedition wird meist in den Kaufhausketten verscherbelt.....


    Modell 2
    Ein Label produziert ebenfalls 5000 Stück - oder mehr - und geht bereits mit einem Budgetpreis an den Start, in der Hoffnung mehr zu verkaufen, als die Konkurrenz. Meist ist die Erstauflage auf Grund der hohen Verkaufserwartungen indes so hoch, daß jahre- bis jahrzehntelang Restbestände vorhanden sind. Die Auflage wird also (planmässig?) nie ganz verkauft, was aber duch die hohen Stückzahlen kompensiert wird.


    Modell 3
    Man produziert wieder unsere 5000 Stück und bietet sie zum Vollpreis an. Je nach Interesse der Käufer bleibt dieser Preis über Jahre unverändert. Es kann sein, daß solch eine Auflage aber schon in 3 Jahren ausverkauft ist.
    Wer auf die Preissenkung gewartet hat schaut dann durch die Finger.
    Wenn die anhand der Umsatzstatistik ermittelten Stückzahlen eine bestimmte Marke unterschreiten, dann reduziert man RECHTZEITIG und RADIKAL. Je nach Situation verkauft sich dann die Restauflage (oder auch nicht).
    Ist sie aber einmal ausverkauft, so wird sie nicht mehr nachproduziert......das Risiko wäre zu groß.


    Die hier genannten Stückzahlen sind rein spekulativ - und daher uninteressant.
    Im Falle von Beispiel 3 könnte ich mir in seltenen Fällen Ausnahmen vorstellen - etwa in einem Gedenkjahr oder aber via Subskription, soll heissen es wird nur produziert, wenn eine vorher festzulegende Anzahl von verbindlichen Vorbestellung erreicht wird....


    mfg aus Wien
    Alfred
    Ist die Auflage aber

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Der Grammy für die Schatzsucher !Große Freude!


    Das Klassik-Label cpo aus dem Hause jpc veröffentlicht seit 1986 Schätze der klassischen Musik. Die cpo-Einspielungen entdecken unbekannte Komponisten neu und veröffentlichen vergessene Werke bekannter Komponisten. cpo hat eine große internationale Fangemeinde unter Kennern.
    Nun erhielt eine Produktion des Labels einen Grammy Award.


    Bei den Grammy Awards spielt Deutschland gewöhnlich keine Rolle. Außer bei der Klassik. Diesmal wurde das Musiklabel CPO aus Niedersachsen für die beste Opernaufnahme ausgezeichnet.




    »La Couronne de Fleurs« und »La Descente d'Orphée aux Enfers« von Marc Antoine-Charpentier war bereits die fünfte Produktion von cpo, die für einen Grammy Award nominiert wurde. Und 2015 hat es geklappt: Die Charpentier-Einspielung erhielt den Grammy als ›Beste Opernproduktion‹ des Jahres 2014.


    Die Grammy-prämierte Aufnahme von »La Couronne de Fleurs« ist eine Co-Produktion von cpo, Radio Bremen und dem Boston Early Music Festival. Zu hören sind das Vokal- und Kammerensemble des Festivals unter Paul O’Dette und Stephen Stubbs.


    https://www.ndr.de/fernsehen/s…huette,hallonds25678.html

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!