Das Universum klassischer Instrumentalmusik ist beinahe unendlich (?)

  • Meine Lieben
    Wie schon der Titel andeutet ist hier Oper und anderes Vokales ausgeklammert - das Thema ist ohnedies unübersichtlich genug.
    Mit 28 besaß ich meinen ersten Konzertführer. Vorher war dies ohnedies nicht nötig gewesen, denn meine Tonträgersammlung beschränkte sich auf ca 300 Langspielplatten mit dem sogenannten Kernrepertoire der klassischen Musik.
    Dieser Konzertführer hatte knapp Lexikonformat und etwa 670 Seiten. Viele Komponisten, die drinener verzeichnet waren kannte ich nicht - oder nur dem Namen nach. Ich war sehr zufrieden, hatte sich mein Horizont doch sehr erweitert.
    2001, ich war inzwischen 51, ergänzte ich meine kleine Bibliothek durch den Harenberg Konzertführer. Er hat in der Tat Lexikonformat und knapp 1100 Seiten. Die Schrift war etwas kliener, dafür gab es gelegentlich Abbildungen. Welch ein Fortschritt. Es waren hier doch etliche Komponisten zu finden, die ich inzwischen vermisst hatte, weil es CDs mit Werken von ihnen gab. In der Praxis stellte es sich heraus, daß auch dieses Nachschlagewerk nicht wirklich umfassend war. So suchte ich nach einem ergänzenden Alternativwerk. Der Konzertführer von Csampay/Holland war das einzige, das ich in der gehobenen Klasse noch finden konnte. Er ist vom Format her "normales Buchformat", also kleiner als seine "Kollegen", dafür aber ist der Druck klein und man hat auf Bilder generell verzichtet, sowie hat man ihm 1374 Seiten spendiert, auf verhältnismässig dünnem (aber gutem) Papier, damit das Fassungsvermögen groß sei. Die Herausgeber bezeichnen den Führer als DAS Standardwerk. Na ja. Ein gutes Produkt,sicherlich, vor allem in Anbetracht des relativ moderaten Preises. Indes - Immer wieder, wenn in Tamino ein nicht allzubekannter Komponist genannt wird - versagen alle diese Bücher, kein Volkmann, kein Förster, kein Lyatoshynsky, kein Klughardt etc etc......
    Ich glaube, jene Kompoonisten, die nirgends erwähnt wurden, könnten ein ganzes Buch füllen.
    Bin ich zu anspruchsvoll ?
    Wie viele nennenswerte Komponisten werden wir noch entdecken ??


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    genau darin sehe ich die Stärke des Mediums Internet. Was man drucktechnisch aufgrund des Umfanges kaum realisieren könnte -- hier im virtuellen Raum ist es möglich. Eine enzyklopädische Übersicht müsste viele Bänden füllen und würde erhebliche Kosten mit sich bringen, und würde darüberhinaus sehr schnell veralten, gerade bei noch lebenden Komponisten würden neu dazu gekommene Werke nur in Ergänzungsbänden berücksichtigt werden.
    All dieses kann das Internet leisten, nicht zuletzt und insbesondere auch dieses Forum.
    Ähnlich, wie der Brockhaus nur noch digital erscheint, wie auch alle Online-Wörterbücher ein vielfaches an Übersetzungsmöglichkeiten und Diskussionen über Detailfragen ermöglichen, so wird auch die Zukunft des Konzertführers in der digitalen Erscheinungsweise liegen, zumindest für den anspruchsvollen Musikfreund, einführende Werke wie die von Dir genannten werden auch weiterhin ihren Platz als normales Druckerzeugnis haben -- für den Sammler und Komplettisten hingegen bietet sich das Internet als einzig mögliches Werkzeug an, um dieser Überfülle gerecht zu werden.
    Und ich empfinde diese Vielfalt, diese mannigfaltigen Ramifizierungen tatsächlich als ein wahres El Dorado -- oft gescholtenes technisches Zeitalter der Moderne, wie gesegnet bist Du doch, wenn es um Informationen und Aufzeichnungen über Musik geht. Man muss die Quellen nur zu nutzen wissen.

  • Lieber Alfred Schmidt


    Jedes Jahr erscheint der Bielefelder-Klassik-Katalog. Das ist ein Tonträger-Verzeichnis. Die aktuelle Ausgabe enthält Zitat "über 23.500 Einträge, über 1.500 Neueinträge, über 1.200 Hörbücher. DVD mit exzellenter Suchfunktion" auf 1545 Seiten. Das Gewicht beträgt 2293 Gramm. Ein Telefonbuch hat einen grösseren Schriftgrad... Darin sind diejenigen Aufnahmen enthalten, die über den europäischen Vertrieb erhältlich sind.
    Es werden, wenn man die weltweite Produktion auch noch berücksichtigt, weitaus mehr sein.



    Als ich mit dem Sammeln von Tonträgern begann, war ich von der Fülle im Bielefelder beeindruckt und ich bin es noch heute. Es sind Komponistennamen enthalten, die auch in einem sehr guten musikalischen Lexikon nicht zu finden sind. Ein Leben reicht nicht aus, und sei es nur annähernd, sich mit klassischer Musik zu beschäftigen. Das Universum der Werke klassischer Musik, instrumental wie vokal, ist zwar endlich, doch ein einzelner Mensch kann sich allen Bereichen niemals in aller Tiefe und Breite damit befassen.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Früher war ich auch intensiver "Stöberer" im Bielefelder Katalog.
    Meine letzte Ausgabe ist von 1998. Er wurde von jpc als jpc-Katalog auf Wunsch gratis mitgesendet. Gut fand ich die zahlreichen Rezensionshinweise mit Quelle, die auch ausschnittweise abgedruckt wurden.
    Es gab noch kein I-Net - da war man damals froh auf Hinweise über verfügbare Aufnahmen und ggf ihre Bewertungen.


    Heute kostet der Bielfelder 39,95 € ;( - wusste gar nicht, dass es das Nachschlagewerk noch gibt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Bielefelder Katalog:
    Meine letzte Ausgabe ist von 1998. Er wurde von jpc als jpc-Katalog auf Wunsch gratis mitgesendet. Gut fand ich die zahlreichen Rezensionshinweise mit Quelle, die auch ausschnittweise abgedruckt wurden.


    Ich glaube, lieber Wolfgang, Du verwechselst hier etwas.


    Bielefelder Katalog und JPC-Katalog sind zwei Paar ganz verschiedene Schuhe – … :pfeif:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

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  • 1998 war sogar schon Boris Becker im Internet, oder?
    Ich meine aber auch, dass der "Bielefelder" Geld gekostet hätte. Der lag manchmal in größeren Plattenabteilungen aus bzw. hatten ihn die Geschäfte normalerweise da, wenn auch nicht immer für die Laufkundschaft zugänglich.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Bielefelder Katalog und JPC-Katalog sind zwei Paar ganz verschiedene Schuhe


    Hallo Maurice,


    :!: nein - keine Verwechslung !


    jpc hatte den Bielefelder Katalog komplett bis ca in die Jahre um 2004-5 als ihren jpc-Katalog übernommen. Der Unterschied war, das der jpc-Katalog die jpc-eigenen Bestellnummern enthielt und nicht die CD-Bestellnummern, wie im "reinen" Bielefelder Katalog. ;) Klar - jpc will die CD selber verkaufen.
    Es war nur manchmal etwas umständlich die richtige CD-Bestellummer festzustellen, wenn man im CD-Fachhandel eine CD bestellen wollte. Die haben dann aber mit mir zusammen im reinen Bielefelder, der in anständigen CD-Läden vorlag, die richte CD-Bestellnummer ermittelt.


    Der jpc-Katalog ist auch optisch, von der Aufmachung und Schriftbild dem Bielefelder Katalog, der natürlich immer Geld kostete (wie Johannes richtig berichtet), recht gleich.


    Meine letzte Ausgabe dieses Nachschlagewerkes ist nicht, wie ich gestern irrtümlich schrieb von 1998, sondern von 2001. Inzwischen auf das DIN A4-Format vergrössert. Das Buch steht in meine LP-Schrank, ;):D der heutzutage nur selten geöffnet wird.
    Der jpc-Katalog kostete zuletzt die Schutzgebühr von 7,95€, die ich gerne für diesen "Bielefelder" ausgegeben habe.


    *** Heute hat jpc seit sehr vielen Jahren seinen jpc-Courier anstelle des guten alten jpc-Kataloges; bietet aber nach wie vor den Bielefelder Katalog auch als Bestelloption für 39,95 € an.



    @Johannes
    Boris Becker (( :D )) mag im I-Net gewesen sein. Ich habe seit 12/2001 Internet-Zugang.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Anscheinend stammte der AOL Werbespot mit Boris Becker von 1999. Egal, ich war 1994 schon "drin"... :D

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  • Wenn einem die kleinen Nachschlagewerke nicht mehr reichen, muss man wohl MGG oder New Grove anschaffen ... aber ich weiß nicht, wie es dort aussieht betreffend weniger bekannte Komponisten, ob also das, was cpo so einspielt, dort alles zu finden ist, oder nicht.
    Was "nennenswert" ist, ist natürlich Geschmackssache. Ich finde Listen, in denen Klassikhörer interessante oder wichtige Komponisten aufreihen, oft recht interessant zu lesen.
    :hello:

  • :!: nein - keine Verwechslung !


    @ teleton/Wolfgang: Sorry von mir – und danke für die Klarstellung!

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

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  • Ganz allgemein gesagt lässt sich Alfreds Intention (die sich mir hinter seiner Frage auftut), aber auch Don Gaiferos' Ansicht


    (...) Was man drucktechnisch aufgrund des Umfanges kaum realisieren könnte -- hier im virtuellen Raum ist es möglich. Eine enzyklopädische Übersicht müsste viele Bänden füllen und würde erhebliche Kosten mit sich bringen, und würde darüberhinaus sehr schnell veralten, gerade bei noch lebenden Komponisten würden neu dazu gekommene Werke nur in Ergänzungsbänden berücksichtigt werden.
    All dieses kann das Internet leisten, nicht zuletzt und insbesondere auch dieses Forum. (...)

    mit dem Verweis auf ein Druckwerk beantworten, das alle Fragen lösen helfen will, weil es von Zeit zu Zeit auf den neuesten Stand gebracht wird. Ob das tatsächlich der Fall ist, muss vielleicht jeder für sich entscheiden. Ich gebe aber zu, dass dieses Standardwerk wegen meiner viel zu kleinen Geldbörse (und zum kleinen Teil auch wegen des Platzbedarfs) unerschwinglich ist - ich meine das Lexikon Musik in Geschichte und Gegenwart.


    Ich bin froh, dass die hiesige Stadtbücherei das Grundwerk mit einigen Supplement-Ausgaben besitzt, denn es hat mir schon oft bei Fragen "geholfen"...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Also für mich ist inzwischen eigentlich wikipedia das wichtigste Nachschlagewerk für unbekannte Komponisten. Bei den Skandinaviern wird man auch auf nationalen Musikinformationsseiten fündig (meist mit englischer Variante). Besonders gut, wenn es eine Society gibt, die sich für den Komponisten engagiert, wie z.B. http://www.raff.org.


    MGG soll demnächst online erscheinen und dann ständig aktualisiert werden. Ob der Zugriff aber für den privaten Musikinteressierten so preiswert gestaltet wird, wie ich mir das vorstelle, ist zu bezweifeln.


    Was währet ihr bereit, für einen Jahreszugang bei MGG auszugeben?

  • Ein Nachschlagewerk für ALLES kann es nach meiner Beobachtung nicht geben. MGG ist schon gut, aber jedes Buch ist nun mal schon in dem Moment veraltet, wenn es in den Druck geht. Nachschlagewerke in Buchform halte ich für nicht zukunftstauglich. Das kann man beklagen, aber ist es nun einmal so. Ob sich aber alles ins digitale Zeitalter retten lässt, ist fraglich. Mit lutgra stimme ich überein, dass Wikipedia sehr viele und immer differenziertere Informationen bietet. Verlass ist nicht immer. Fakten werden gern falsch fortgeschrieben wenn sie einmal falsch gewesen sind. Dafür kostet Wikipedia nichts, und man kann selbst mitwirken. Wird es uns erhalten bleiben? Das Unternehmen ist in finanzieller Schieflage. Spenden, zu denen aufgerufen wird, sind die Lösung nicht für eine unabhängig bleiben wollende Informationsplattform. Morgen schon kann sie vom Netz genommen werden. Das Internet ist nicht verlässlich. Wiki bietet oft auch nur das Gerippe, die Knochen. Es fehlt mir das Fleisch. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich Bücher auch immer noch sehr gern, obwohl ich auch am Tablet lese. Mit den Jahren ist bei mir eine ganz stattliche Musikbibliothek zusammen gekommen. Da finde ich, gestützt durch das Netz (es ist ja nicht nur Wiki), noch fast alles, was ich wissen will.


    Weil lutgra danach fragt: Wäre ich bereit, eine bestimmte Summe in einen Jahresbeitrag bei MGG zu investieren? Grundsätzlich nein, weil ich mich nicht binden will bei einem bestimmten Angebot über längere Zeiträume. Allenfalls würde ich für ganz konkrete Auskünfte auf Anfragen etwas bezahlen, wie das ja beispielsweis die Stiftung Warentest macht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Kurz nur zur MGG. Irgendwann träumte ich davon sie mir einst kaufen zu können - und wenn ich mich erinnere so war eine Auflage geplant, die aus 8 und 8 Bänden bestehen sollte. Als Zwischenlösung kaufte ich mir damals das "Neue Lexikon der Musik" von Metzler, einer Bearbeitung und Aktualisierung eines französischen Musiklexikons. Das Werk hat Lexikonformat und umfasst ca 3200 Seiten, nicht zu groß gedruckt, mit schmalen Aussenstegen und vernünftig dosiertem Bildmaterial, soll heissen: viel Platz für Information. Das reicht für mich in vielen Fällen, in Sachen Interpreten ist sowas natürlich nicht erste Wahl, da die ja erst aufgenommen werden, wenn sie voraussichtlich "andauernde Berühmtheit erlangt habe. Aber darum geht es ja in diesem Thread nicht.
    Mir ging es beim Erstellen des Themas eigentlich un die Tatsache, wie viel Notenmaterial der Vergangenheit noch ungenutzt in den Archiven schlummern mag, bzw wie viele HÖRENSWERTE Komponisten es geben mag, die man nicht mal kennt.
    Hier leisten einige Plattenlabel schon hervorragendes. CPO, Naxos und Hyperion seine hier an vorderster Stelle genannt.
    Aber in letzter Zeit sind einige dazugekommen, deren Bedeutung uns wahrscheinlich selbst noch nicht voll bewusst ist.


    Auch in Hinblick auf die Information über Komponisten und ihre Lebensdaten sind diese Label dank ihrer oft vorzüglichen Booklets eine Quelle in der Wüste.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mir ging es beim Erstellen des Themas eigentlich un die Tatsache, wie viel Notenmaterial der Vergangenheit noch ungenutzt in den Archiven schlummern mag, bzw wie viele HÖRENSWERTE Komponisten es geben mag, die man nicht mal kennt.


    Ich zitiere mal ein paar Zahlen aus dem Streichquartett-Lexikon:


    Carl Friedrich Abel 21
    Nicolas-Marie d'Alayrac 36
    Johann Georg Albrechtsberger 76
    Jan Zdenek Bartos 13
    Angelo Maria Benicroni 21
    Ferdinando Bertoni 12
    Luigi Boccherini 91
    Max Butting 12
    Manuel Canales 12
    Nicholas Capron 12
    Nicolas-Joseph Chartrain 42
    Jean Dancla 17
    Franz Danzi 19
    Jean-Baptiste Davaux 20
    Gaetano Donizetti 19
    Maximilian Droste-Hülshoff 14
    Franticek Dusek 21
    Antonin Dvorak 18
    John Lodge Ellerton 50+
    Josef Elsner 11


    So, das waren jetzt nur die Komponisten mit Anfangsbuchstaben A-E. Und davon nur die, die mehr als 10 Streichquartette geschrieben haben. Von 13 Komponisten habe ich noch nie gehört. Von den anderen kenne ich mit Ausnahme Dvorak höchstens 1-2 Quartette. Also, da wartet noch ein Riesenschatz auf uns oder auch nicht. Denn es ist unwahrscheinlich, dass wir auch nur einen Bruchteil davon jemals zu hören bekommen.

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  • Zitat

    Also, da wartet noch ein Riesenschatz auf uns oder auch nicht. Denn es ist unwahrscheinlich, dass wir auch nur einen Bruchteil davon jemals zu hören bekommen.


    Dabei geht es Dir ja viel besser als mir. Denn ich liebe auch Klavierkonzerte, Klaviersonaten, Sinfonien und Opern.


    Irgendwann habe ich mal in Bezug auf "Reichtum" und seine Vorzüge folgendes Statement von mir gegeben:
    Es ist nicht wichtig sich alles zu kaufen, allein die MÖGLICHKEIT, es zu können ist schon ausreichend.


    So ähnlich kann man es hier auch sehen. Wir haben eine Auswahl an Musik, die alles übertrifft, was sich die Herrschenden vergangener Jahrhunderte leisten konnten...


    Und EINIGES von dem, was Du hier veröffentlicht hast werden wir mit Sicherheit hören.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • So ähnlich kann man es hier auch sehen. Wir haben eine Auswahl an Musik, die alles übertrifft, was sich die Herrschenden vergangener Jahrhunderte leisten konnten...


    Ganz genau so ist es, und ich empfinde es wirklich, mit großer Dankbarkeit, als wahres Eldorado. Wenn ich da allein an die Stapel meiner ungehörten CDs denke -- dann noch jeden Tag die Möglichkeit, eine riesige Auswahl an Musik in digitaler, rauschfreier, bester Qualität im Radio zu hören...und so weiter, und so fort...


    Selbst wenn ich morgen keine einzige CD mehr kaufen würde -- mit dem, was ich bereits im Fundus habe, würde mir auf Jahrzehnte hinaus nicht langweilig werden.

  • Selbst wenn ich morgen keine einzige CD mehr kaufen würde -- mit dem, was ich bereits im Fundus habe, würde mir auf Jahrzehnte hinaus nicht langweilig werden.


    Meine Befürchtung geht inzwischen dahin, dass ich alles was ich habe, gar nicht mehr bis zu meinem Ableben hören kann. :S

  • Ich muss nicht alles hören und von vielem reichen mir Stichproben.
    Zwar besitze ich alle 14 Quartette Dvoraks, aber aus guten Gründen werden davon ein paar so gut wie nie gespielt. Donizettis gab es komplett bei cpo, da langte mir aber auch eine CD. Von Boccherini dürfte ich um die 20 (6-7 CDs) im Regal haben. Wenn ich einen Namen (zumal aus der Zeit zwischen ca. 1700 und 1900) in 25 Jahren als Klassikhörer noch NIE gehört habe, erwarte ich nicht unbedingt, was Essentielles zu verpassen.


    Klar, ab und zu entdeckt man etwas wirklich hörenswertes, aber bei manch anderen Stücken liegt der Reiz eher in einer Art Hintergrund, den sie für die bekannteren Stücke bieten. Ich habe zB neulich, weil sie so günstig war, eine CD mit einem Klavierkonzert Franz Xaver Mozarts (gekoppelt mit WAMs KV 482) gekauft. Das Stück stammt von 1815 oder noch später (klingt aber kaum von den 30 Jahre älteren Werken seines Vaters verschieden, nur nicht so gut) und zeigt, warum Webers und Hummels Konzerte ihre Urheber zu Stars machten. Noch mehr natürlich, um wieviel Mozarts und Beethovens Klavierkonzerte die Stücke selbst achtbarer Zeitgenossen überragten. Beethovens Es-Dur-Konzert von 1809 ist wirklich eine andere Welt ggü.Mozart junior.

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    (Bob Dylan)


  • Meine Befürchtung geht inzwischen dahin, dass ich alles was ich habe, gar nicht mehr bis zu meinem Ableben hören kann. :S


    Diese Befürchtung habe ich auch. Doch jede Selbstverpflichtung zur Mäßigung ging bisher ins Leere. Dabei suche ich längst nach einer Lösung für das inzwischen sehr ernst gewordene Platzproblem.


    :untertauch:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Es ist schön, hier Leidensgenossen zu finden!


    Es gibt ja genügend Anregungen im Tamino-Forum, wie man Platz (sowohl bei Büchern, als auch bei CD-Sammlungen) einsparen kann: Zum Beispiel sämtliche Bücher, soweit sie erhältlich sind, auf E-Books lagern, denn das räumt einen großen Teil des Bücherschranks leer (ggf. auch mehrere). An der Aktualisierung der E-Book-Liste muss man jedoch ständig arbeiten. Übrigens muss man die Druckversionen der Bücher nicht zum Altpapier geben, denn viele öffentliche Bibliotheken nehmen (wie auch private) Bücher an.


    Wer gedruckte Bücher liebt, wird mit diesem Vorschlag nicht einverstanden sein. Vor allen Dingen, wenn sie historischen Wert haben. Neuere Drucke werden mir persönlich immer unbeliebter, denn sie weisen mir zuviele Herstellungsfehler auf:
    z. B. "Schusterjungen" oder "Hurenkinder" en masse, Qualität ist nicht mehr "in"!


    CDs kann man digitalisieren, auf Sticks oder auf dem PC speichern, die Regale werden überflüssig. Ältere Semester (wie ich) müssen aber an die Zukunft denken: Was ist, wenn man den PC krankheitsbedingt nicht mehr bedienen kann? Wenn er sogar abgeschafft werden muss?


    Ach, ich habe schon viel zu viele Bücher verschenkt - der vorhandene Rest wird nicht erweitert, bleibt aber bis zum Lebensende bei mir erhalten. Genauso wird es mit der kleinen CD-Sammlung gemacht.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER