Liebe Taminos
mir ist in letzter Zeit öfters ein Phänomen begegnet, das ich hier gerne hier mal diskutieren würde.
Ich höre ja viel Kammermusik und gehe auch recht häufig in entsprechende Konzerte. Da ich in einer wohlhabenden Großstadt wohne, kommen hier auch regelmäßig die besten Kammermusikformationen vorbei. An deren Spielweise habe ich mich also ziemlich gewöhnt, auch da ich entsprechend viele CDs von diesen Ensembles habe und höre.
Wenn ich dann als Vergleich mal eine ältere Kammermusikaufnahme auflege, habe ich oft den Eindruck, dass die Musiker auf diesen alten Aufnahmen nicht ganz sauber zusammenspielen. Ich höre Intonationstrübungen oder bilde mir zumindest ein, sie zu hören. Und frage mich, ob das sein kann oder ob ich da andere Klangcharakteristika fälschlicherweise als unsaubere Töne mißinterpretiere.
Denn ich kann weder Noten lesen, noch ein Instrument spielen, und beim Singen treffe ich den Ton üblicherweise nur approximativ.
Zwei Aufnahmen, wo mir das gerade wieder begegnet ist, ist die Aufnahme von Schoecks Notturno mit dem Juilliard String Quartett und gestern, das 1. Klavierquartett von Brahms in der berühmten Einspielung von Rubinstein mit dem Guarneri Quartett. Kann das sein, dass diese weltberühmten Musiker nicht so tonrein spielten, wie das heute Standard ist, hat es da eine Weiterentwicklung auch der Spieltechnik gegeben oder unterliege ich irgendeiner akustischen Täuschung?