Henri Duparc - ein fast vergessener Komponist?

  • Heute vor 167 Jahren, am 21. Januar 1848, wurde in Paris Marie Eugène Henri Duparc geboren. Er gehörte zu den ersten Studenten von César Franck im Jesuitenkolleg von Vaugirard, brachte aber sein Musikstudium dort nicht zu Ende. Erste Kompositionen wurden 1868 veröffentlicht; 1871 gehörte er mit Camille Saint-Saëns zu den Gründern der „Société Nationale de Musique“.


    Schlagartig berühmt wurde Duparc 1875 mit dem Orchesterwerk „Lénore“, der Nachwelt gilt jedoch sein Liedschaffen, mit dem er - gemeinsam mit Charles Gounod, Gabriel Fauré und Claude Debussy - das Musikleben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich beeinflusste, als das wichtigere Feld seiner kompositorischen Tätigkeit. In ihnen ist Wagners Einfluss zwar noch deutlich hörbar, andererseits wird aber bereits die impressionistische Handschrift Duparcs erfahrbar.



    Duparcs Freundschaft mit Ernest Chausson, der ihm sein „Poème de l'amour et de la mer“ widmete, veranlasste ihn, dem Komponistenkollegen einige Lieder zu widmen, darunter Texte von Baudelaire und Gautier. Da Duparc sehr selbstkritisch war, sind nur noch wenige seiner Werke erhalten - offensichtlich hat er vieles vernichtet. Im Jahre 1885 gab Duparc wegen einer Nervenkrankheit sein Schaffen auf und lebte bis zu seinem Tode in der Schweiz, wo er sich hauptsächlich mit Malerei und Literatur beschäftigte.


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Ich mag seine Baudelaire-Vertonungen sehr - auch wenn Adorno sie ablehnte, ändert das für mich nichts :D . Besonders L´invitation au voyage finde ich höchst beeindruckend - ein wahrer Klangrausch. Von Jessye Norman wirklich unglaublich gesungen:



    Schöne Grüße
    Holger

  • Hier habe ich nicht aufgepasst und im bestehenden Duparc-Thread meine Erinnerung eingestellt. Daher habe ich nicht mitbekommen, dass ein neuer Thread eingerichtet wurde, dessen Titel, lieber musikwanderer, gleichwohl zutreffend scheint.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).