Komponistenjubiläen 2015

  • Das Jahr neigt sich dem Ende zu und bald wird 2015 die Regentschaft übernehmen.
    Das bedeutet, daß andere Komponisten-Jubiläen anstehen. Soweit ich es übersehen konnte wird es 2015 keinen eichten "Renner" geben, aber das ist kein Nachteil, denn so konzentriert sich (hoffentlich) die Aufmerksamkeit auf einige weniger bekannte Komponisten, was (erneut "hoffentlich") sich auf die Veröffentlichungspolitik auswirken könnte.
    Dieser Tread soll sich mit den möglichen Chancen dieser Jubiläen befassen.
    Ich möchte an dieser Stelle KEINE Endlosliste mit mehr oder weniger bekannten Namen sehen, sondern jeder Mitspieler darf EINEN Kandidaten (pro Tag) hier vorstellen und kurz etwas über die Bedeutung des Komponisten schreiben, bzw wad ihn bewogen hat gerade diesen auszuwählen - oder beispielsweise welche Neuaufnahme er sich erhofft.
    Am Jahresende 2015 - oft auch noch ein paar Monate später - werden wird dann sehen - ob sich wenigstens ein Teil unserer Wünsche erfüllt hat...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Jean Sibelius - 150. Geburtstag


    Ich liebe einige seiner Sinfonien, fast alle seiner symphonischen Dichtungen und sein Violinkonzert sehr.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich möchte auf den 175. Geburtstag von Peter Tschaikowski hinweisen: Nach dem julianischen Kalender kam er am 25. Apri 1840, nach dem gregorianischen am 7. Mai in Kamsko-Wotkinski Sawod, auf die Welt.


    Für mich ist der Komponist der wichtigste aus der Reihe russischer Meister, einer der bedeutendsten der Romantik, und ohne seine Sinfonien, die Opern sowie die Ballette wäre die Musikliteratur arm. (Dass ich hier die Kammermusik ausspare, ist eine persönliche Einstellung, denn dieses Gebiet liegt mir überhaupt nicht.)


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Am 28. Juni 1815 geboren: Robert Franz. Hat 279 Lieder für 1 Singstimme und Klavier geschrieben. Die wenigen unter den insgesamt 52 Opuszahlen, die nicht dieses Genre betreffen, verweisen auf Chormusik. Man muss sich halt durcharbeiten... Immer wieder wird man reich beschenkt. Aber bei 67 Liedern nach Heine, 51 nach Wilhelm Osterwald, 19 nach Lenau, 15 nach Robert Burns (in verschiedenen deutschen Übersetzungen), je 13 nach Eichendorff und Geibel, 9 nach Mörike, 8 nach Goethe, je 7 nach Rückert und Max Waldau, 6 nach Hoffmann von Fallersleben, 5 nach Chamisso - um nur die wichtigsten Dichter zu nennen - wird man oft überrascht: treffsichere Charakteristik, ein stets edel geformter Klaviersatz, in idealer Balance zwischen Klangfülle und Kontrapunkt. Nur auf Grund zu großer Selbstähnlichkeit, wenn es in Richtung Volkslied-Idiom geht, sollte man eben WÄHLEN. Es scheint mir nicht so günstig für den heutigen R.-Franz-Hörer, dessen Opera als Ganzes zu präsentieren, auch wenn es da Dichtergruppen gibt (op. 25, 34, 38, 39 nach Heine, op. 13 nach Max Waldau, op. 27 nach Mörike, op.33 nach Goethe). Die Auswahl, die ich für mich persönlich die letzten sechs Jahre über getroffen habe, hier einzustellen, würde den Rahmen sprengen, auch wenn es gut klingt: "77 aus 279". Alle obengenannten Dichter haben Franz zu Meister-Miniaturen oder eben zu Biedermeier-Kunst inspiriert. Manchmal schillert auch beides ineinander. Aber: die Geschmäcker sind verschieden. Jede(r) möge selbst auf Entdeckungsreise gehn. Fazit: Lied im 19. Jahrhundert ohne Robert Franz: undenkbar. Franz-Lieder in ungünstiger Auswahl präsentiert: folgenschwer, da es Vorurteile zementiert anstatt den Horizont zu weiten...

  • Lieber Alfred,


    ich werde versuchen, in meiner selbst gewählten Beschäftigung mit Jubiläen, Geburtstagen und Gedenktagen, runden oder auch nicht runden, von Musikern aller Art, die hier im Forum wohlgelitten sind, auch an alle Komponsiten zu denken, die im Jahre 2015 ein Jubiläum haben, die aus der ersten wie die aus der zweiten Reihe.
    Nachdem ich mich anfangs nur auf einen mittelmäßigen Kalender stützen konnte, in dem alle möglichen Leute, vorzugsweise von heute, von denen viele mit Musik oder Dichtung überhaupt nichts zu tun haben, verzeichnet waren und somit einige durchs Rost gefallen sind, die hier zu erwähnen gewesen wären, habe ich nun einen Weg gefunden, mehr Leute zu erfassen, an die man sich hier im Forum erinnern sollte oder die noch leben und denen man auf diese Weise hier im Forum zu ihrem Geburtstag oder ihrem "runden" Geburtstag gratulieren kann.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Carl Nielsen: 1865-1931
    Nie so populär wie Sibelius (für mich allerdings der interessantere Komponist), aber in den letzten Jahren zumindest mit den wichtigsten Werken gut auf Tonträgern vertreten. In der Montage disparater Elemente erinnert seine Musik manchmal ein wenig an Mahler (allerdings sind die Sinfonien erheblich kompakter...), hat aber jedenfalls einen eigenen Ton zwischen Spätromantik und Neoklassizismus.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Auch wenn er nicht wirklich besonders populär sein dürfte:


    Kurt Graunke (* 20. September 1915 in Stettin; † 5. Juni 2005 in München; vollständiger Name Kurt Karl Wilhelm Graunke) war ein deutscher Komponist und Dirigent sowie Gründer und Leiter des Symphonie-Orchesters Graunke, das 1990 in Münchner Symphoniker umbenannt wurde.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • 2015 wird man zwei norddeutscher Orgelmeister gedenken können, deren musikalische Hinterlassenschaft äußerst dürftig ist: Nicolaus Bruhns, im Dezember 1665 in Schwabstedt geboren (350. Geburtstag also), und Vincent Lübeck, im September
    1654 in Padingbüttel an der Weser geboren und am 8. Februar 1740 in Hamburg gestorben (vor 275 Jahren also).


    Der weitaus größte Teil von Kompositionen beider Musiker ist wahrscheinlich für immer verloren, ihre erhalten gebliebenen Werke lassen sich bequem auf zwei CDs (für jeden Komponisten) unterbringen. Wichtig ist mir festzuhalten, dass es sich um hörenswerte Musik zweier bedeutender Meister vor Bach handelt - wobei ich mich nicht entscheiden kann, welchem ich bezüglich der Musik den Vorzug geben soll (Gombert hat in seinem neuen Thread über Bruhns [lesenswert!] seine Wahl nach meinem Eindruck getroffen: er hält Bruhns für den interessanteren Komponisten). Ich halte es mit der Aussage, dass mir der gefällt, den ich gerade höre. Wer Barockmusik mag, vor allen Dingen der Orgelmusik zugetan ist, wird an beiden Musikern nicht vorbeikommen.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Alexander Nikolajewitsch Skrjabin, 1872-1915, einer der originellsten und schillerndsten (Synästhesie, Farbenklavier, Theosophie, Mystik) Komponisten (und Pianisten) der Spätromantik und beginnenden Moderne.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • David Diamond wurde am 9.7.1915 in Rochester, N.Y. geboren. Nach Studien in Cleveland und Rochester ging er nach Paris und wurde u.a von Nadia Boulanger unterrichtet. Er selbst lebte und unterrichtete daraufhin einige Jahre in Italien. 1965 wurde er Professor in New York zuletzt an der renommierten Juilliard School. Er starb kurz vor dem Erreichen des 90. Geburtstags am 13. Juni 2005. Wir begehen also auch den 10. Todestag.


    Diamond hat u.a. 11 Symphonien und 10 Streichquartette geschrieben. Leonard Bernstein hat sich für seine Musik stark gemacht und einiges uraufgeführt. Die diskographische Situation ist übersichtlich und hat Luft nach oben. Die weitgehend tonale Musik mit Bezügen zur Spätromantik könnte eigentlich einen größeren Personenkreis ansprechen.


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  • Am 14.10.1990 starb der US-amerikanische Komponist, Dirigent und Pianist Leonard Bernstein im Alter von 72 Jahren. Aus Beethovens "Ode an die Freude" machter er die "Ode an die Freiheit", als er beim Fall der Mauer in Berlin statt "Freude" "Freiheit" singen ließ.
    An CDs herrscht kein Mangel, Wiederauflagen einzelner CD-Alben und große CD-Boxen erschienen bereits, deren Fortsetzungen im nächsten Jahr erwartet werden können.

    mfG
    Michael

  • Georg Christoph Wagenseil (1715-1777)
    Dieser Komponist, einst eine fixe Größe im Wiener Musikleben, stilistisch der frühen Wiener Schule angehörend teilweise klanglich nach Dittersdorf oder frühem Haydn klingend ist in den derzeitigen Plattenkatalogen nur spärlich vertreten. 2 CDs von cpo befassen sich mit seinen Sinfonien. Das ist immerhin etwas - aber gemessen an der Anzahl von über 100, doch ein wenig dürftig. Auch von seinen zahlreichen Konzerten gibt es nur einen Bruchteil auf Tonträger. Klavier- und Kammermusik ist auf CD ebenfalls fast nicht existent, keine einzige Oper wurde je aufgezeichnet. Das Jahr 2015 wäre somit ein ideales "Wagenseil-Jahr".....
    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Apropos "fixe Größe im Wiener Musikleben": Dazu wurde spätestens nach der UA seines Streichquartetts op. 8 durch das Hellmesberger-Quartett der ungarisch-österreichische Komponist Carl Goldmark, gestorben 1915. Der Erfolg seiner Oper "Die Königin von Saba" war legendär. Sein allerletztes Lied "Befreit" (nach Dehmel) steht ebenbürtig neben R. Strauss' berühmten op. 39/4 auf dieselbe Gedichtvorlage

  • An CDs herrscht kein Mangel, Wiederauflagen einzelner CD-Alben und große CD-Boxen erschienen bereits, deren Fortsetzungen im nächsten Jahr erwartet werden können.

    Wobei das natürlich vor allem seine Aufnahmen als Dirigent betrifft, dort kann man durchaus von marktsättigender Präsenz reden, ein Großteil seiner Aufnahmen für CBS/Sony und DGG ist verfügbar.


    Hier geht es aber um Komponisten und da herrscht zwar auch kein Mangel (ca. die Hälfte der beim Werbepartner gelisteten 87 Aufnahmen des Komponisten Bernstein sind NICHT unter seiner Leitung entstanden), aber auch hier wäre durchaus Luft nach oben.

  • Mit diesem Beitrag gehe ich etliche Jahrhunderte zurück und erinnere an zwei Musiker, die zwischen 1150 und 1165 geboren wurden: Erstens Perotinus magnus, Magister an Notre Dame in Paris und einer der bedeutendsten Komponisten der nach der Kathedrale benannten Schule; sein Geburtstag ist nicht bekannt, und sein Geburtsjahr ist in der Musikwissenschaft auch noch umstritten, entweder 1150 oder 1165. Wir können uns also entweder seines 865. oder 850.Geburtstags erinnern. Pérotins Werke sind im „Großen Buch der Organa“ (Magnus liber organi) überliefert. Unser Wissen über „Pérotin le Grand“ beruht auf Äußerungen des Johannes de Garlandia (um 1240) und einem Anonymus IV (nach 1279), in denen die Weiterentwicklung der zweistimmigen Organa seines älteren Vorgängers Léonin beschrieben wird. Pérotins „Viderunt omnes“ (Alle Enden der Erde) aus der Liturgie des weihnachtlichen Mess-Propriums und sein „Sederunt principes“ (Die Fürsten saßen zu Rate) sind für mich zwar ungewohnte, aber aufregende Kompositionen.


    Zweitens wäre Pérotins Vorgänger an Notre Dame, Léonin, zu nennen, der im Jahre 1150 geboren sein soll, insofern der 865. Wiederkehr seines Geburtstags gedacht werden kann. Léonin (oder auch Leoninus) ist als Wegbereiter der Mehrstimmigkeit anzusehen; seine Musik geht von einer Zweistimmigkeit aus, wobei er einer liturgischen Melodie freie und rhythmisch markante Oberstimmen hinzufügte. In dem schon genannten Magnus liber organi sind zweistimmige Organa für Messe und Offizium enthalten, darunter auch ein „Viderunt omnes“, das für mich persönlich nicht jene aufregende Wirkung hatte (und hat), wie jenes von Pérotin. Die Verehrung der Zeitgenossen Léonins drückte sich in der Bezeichnung „Optimus Organista“ aus.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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  • @Beitrag 4 - Robert Klaunenfeld
    Ich bin immer wieder verwundert, daß es noch Komponisten gibt, von denen ich noch nie etwas gehört habe, insofern war der Thread für mich persönlich ein Volltreffer. Ich habe zunächst gezweifelt, ob es überhaupt eine verfügbare Aufnahme mit Liedern von Robert Franz gibt. Und in der Tat - es gibt sogar 2. Eine davon ist erst im Oktober 2014 erschienen, vermutlich schon auf das Jubiläum des 200. Geburtstages hinzielend.
    Ich kenne die Aufnahmen derzeit noch nicht, kann also hier keine Stellungnahme abgeben. Man könnte einen eintsprechenden Thread erstellen, wobei man sich natürlich keine übergroße Beteiligung erwarten darf. Umso mehr würden sich ein paar interessierte Mitleser freuen.


    Hier die beiden CDs:



    Etwas für Liedbegeisterte, denn beide CDs sin im Vollpreis-Segment zuhause.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Robert Volkmann feiert 2015 seinen 200. Gweburtstag. Über diesen Komponisten gibt es bereits einige Artikel im Forum. cpo hat leider einige CDs mit seinen Werke bereits aus dem Katalog genommen. Auch wenn es mir ziemlich unwahrscheilnlich vorkomm: Vielleicht gibts eine Wiederauflage ? Und wenn nicht: Irgend ein Label wird sich schon erbarmen und die Diskographie anlässlich dieses runden Geburtstags "auffetten" . zumindest wollen wir das hoffen


    Robert Volkmann - Kammermusik
    Robert Volkmann - Sinfonien - Konzerte und Orchesterwerke


    Zumindest die Sinfonien sind noch nicht einzeln besprochen worden


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Taminos,


    Zitat Alfred

    Zitat

    Das Jahr 2015 wäre somit ein ideales "Wagenseil-Jahr".....

    Zumindest in Braunschweig wird das Jahr mit einer Wagenseil-Sinfonie eingeläutet. Meinen Informationen zufolge wird beim Neujahrskonzert eine Sinfonie in G(-Dur?) gespielt.


    Ein weiterer Jubilar ist der schwedische Komponist Gösta Nyström, der 1890 geboren, also seinen 125. Geburtstag im kommenden Jahr feiern kann. Nyström, der hier im Forum auch eine gewisse Bekanntheit aufweisen kann, gehört zu einer Zahl schwedischer Tonschöpfer, die noch an den romantischen Stimmungen des 19. Jahrhunderts festhielten, aber doch eher zu den Neutönern gezählt werden können - obgleich die Musik sehr wohl geniesbar ist.
    Letztendlich war es Nyström, der mein Interesse für das Lied geweckt hat, war ich doch beim ersten Anhören seiner Sånger vid Havet (Lieder am Meer) von seinen sphärischen Klaviertönen, als auch von den tiefgreifenden Gesanglinien und Texten stark berührt und fasziniert. Für mich sind die Lieder aus dem Zyklus immer mit einem großen, intensiven Hörerlebnis verbunden. Ein Kennenlernen lohnt auf jeden Fall (lutgra wird dies bestätigen).


    LG
    Christian

  • Ich gehe zwar davon aus, daß 125. 175. Geburtstage etc. sich nicht auf die Veröffentlichungspolitik der Plattenfirmen auswirken werden - indes habe ich von der Erwähnung von Gösta Nyström partizipiert. Ich war mir sicher, daß ich bereits im Frühjahr im Rahmen der Einträge in dessen Thread eine CD von ihm bestellt habe, konnte sie aber trotz einstündiger Suche und Gegenprobe in meinen jpc-Bestellungen nicht finden. Das wird nun Anfang 2015 nachgeholt. Ich werde mir fürs erste eine CD mit Sinfonien bestellen....
    Dieser scheinbar für die Öffentlichkeit belanglose Hinweis daruf ist indes wichtiger als er scheint, denn ich möchte damit mein Interesse an künftigen Hörbeschreibungen kundtunn - und auch- daß ich mich nach Möglichkeit daran beteiligen werde.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heute in einem Jahr feiert Bohuslav Martinů seinen 125. Geburtstag. Sollte auch nicht unerwähnt bleiben.

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

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  • Das große, alles überschattende Jubiläum, das bezeichnenderweise auch gleich als erstes genannt wurde, wird 2015 natürlich JEAN SIBELIUS sein.


    Bereits jetzt merkt man gewisse Vorzeichen, da die Anzahl der neuen Veröffentlichungen gelinge gesagt nicht gerade abnahm. Ein kompletter Zyklus unter Okko Kamu soll etwa herauskommen. Mich würde nicht wundern, wenn die Berliner Philharmoniker einige Aufnahmen, die sie mit Rattle die letzten Jahre über machten, auch offiziell herausbringen. Und etliche mehr. Ich freue mich. :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Heute in einem Jahr feiert Bohuslav Martinů seinen 125. Geburtstag. Sollte auch nicht unerwähnt bleiben.


    Auch wenn ich skeptisch bin, daß sich 125., 175., 225., 275., etc. etc. Geburtstage oder Todestage auf die Veröffentlichung von Tonträgern der "Jubilare" auswirken werden, so ist mir der Hinweis auf Martinu doch ein willkommener. Ich habe ihn schon vor Monaten auf meine Liste "interessanter Themen" gesetzt und mich ein wenig mit Aufnahmen seiner Werke eingedeckt. Ich erwähne das hier, weil es vielleicht nicht ganz ungünstig wäre, wenn andere Mitglieder sich auch ein wenig auf das kommende Thema einstimmen würden. Ich weiss noch nicht wie ich die Thread einteilen werde, muß erst schaun ob nicht schon was aus der Vergangenheit existiert, aber ich möchte auf jeden Fall die Kammermusik vom Orchestralen trennen.
    Von mir aus können wir dann auch den 175 Geburtstag Von Martinu als "Aufhänger "für den Thread nehmen.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mich würde nicht wundern, wenn die Berliner Philharmoniker einige Aufnahmen, die sie mit Rattle die letzten Jahre über machten, auch offiziell herausbringen. Und etliche mehr. Ich freue mich.


    Die Berliner Philharmoniker machen schon im kommenden Monat einen neuen Sibelius-Zyklus in der Berliner Philharmonie - nicht ausgeschlossen, dass das auch produziert wird.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"



  • Joseph von Eybler (1765-1846) stammte aus bürgerlichen Verhältnissen. Sein musikalisches Talent wurde früh entdeckt und so wurde er bald von einflußreichen Persönlichkeiten gefördert, so von Kaiserin Maria Theresia, W.A. Mozart und Joseph Haydn. Mit letzteren beiden blieb er lebenslang befreundet. Sein Schwerpunkt war die Kirchenmusik. Er schrieb 32 Messen, ein Requiem und zumindest 2 Oratorien. Constanze Mozart übergab Eybler den Auftrag Mozarts Requiem zu vollenden, dieser fühlte sich der Aufgabe indes nicht gewachsen, sodaß letztlich die Aufgabe Franz Xaver Süssmayr zufiel.


    Über die Anzahl seiner Sinfonien. Konzerte und Kammermusik schweigen sich die Quellen aus - indes ist einiges vorhanden. Derzeit gibt es etwa 6 CDs mit Werken von Eybler - ob sich daran 2015 etwas wesentliches daran ändern wird - da habe ich so meine Zweifel. Aber hoffen wir das Beste...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich weiss noch nicht wie ich die Thread einteilen werde, muß erst schaun ob nicht schon was aus der Vergangenheit existiert, aber ich möchte auf jeden Fall die Kammermusik vom Orchestralen trennen.


    Einen Streichquartett Thread gibt es schon, hast Du auch selbst schon einen Beitrag zu geliefert.

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  • Mit der Vertonung von Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" (1897)
    landete der französische Komponist
    Paul Dukas (1.10.1865 - 17.05.1935) einen großen Wurf.
    Sein Bekanntheitsgrad steigerte sich nochmals, als Walt Disney das Werk
    in dem Zeichentrickfilm "Fantasia" (1940) einem weltweit großen Publikum vorführte.

    mfG
    Michael


  • Der russische Komponist (und Pianist) Alexander Nikolajewitsch Skrjabin (1872 - 1915) wurde schon im Beitag Nr.9 genannt. Er starb vor 100 Jahren an einer Blutvergiftung.
    Er komponierte u.a. 3 Sinfonien, 1 Klavierkonzert und 10 Klaviersonaten.
    Sein Schwiegersohn Wladimir Sofronizki war einer der authentischsten Interpreten seiner Klavierwerke.
    Mit seiner Farbenklaviatur ordnete er bestimmten Tönen Farben zu, da er als Farb-Synästhet in der Lage war, Farben zu sehen, wenn er Töne hörte. Für sein Werk "Prométhée. Le Poème du feu" komponierte er eine spezielle Stimme für sein Farbenklavier, die Dank der Lichttechnik von heute perfekt umgesetzt werden kann.

    mfG
    Michael


  • Der russische Komponist Alexander Glasunow (1865 - 1936) wurde vor 150 Jahren geboren. Er studierte bei Nikolai Rimski-Korsakow, Mit seiner 1.Sinfonie (1882) wurde er bekannt, worauf noch weitere 8 Sinfonien folgten. Er komponierte zahlreiche Konzerte und Kammermusiken. Sein Ballett "Die Jahreszeiten" (1898/99) dürfte sein bekanntestes Bühnenwerk sein.

    mfG
    Michael

  • Na - das ist ja schon eine ganze Menge:
    Ein weiterer Komponist mit "Jubiläium" ist Alberic Magnard (1865-1914)


    Wie aus den Lebensdaten unschwer zu erkennen ist, war auch das Jahr 2014 ein "Magnard-Jahr"
    Ist es unbemerkt an uns vorübergegangen ? Allem Anschein nach : JA


    Aber dennoch nicht völlig: Die hier abgebildete Einspielung seiner gesamten Kammermusik auf 4 CDS erschien 2014 (beim Label TIMPANI) - also in Übereinstimmung mit seinem 100. Todestag. Deutsche Soldaten hatten sein Haus in Brand gesteckt, als er es gegen sie verteidigen wollte, und einen der Ihren erschoß. An diesem Tag verbrannten mit ihm auch zahlreiche ungedruckte Stücke, sodaß nur etwa 20 Werke erhalten sind. Die Oper Guercoeur ist teilweise nur als Rekonstruktion erhalten.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Ursprünglich hatte ich mir das Jahr 2015 als eher "karges" Jubiläimsjahr erwartet. Allmählich kommen aber doch sehr interessante Komponisten vom Vorschein - wir werden eine ganze Menge an Themen zu bewältigen haben - und ich freue mich schon darauf . Der russische Komponist und Tschaikowsky-Schüler Sergei Iwanowitsch Tanejew (1856-1915) hat 2025 seinen 100. Todestag. Mir ist er kaum aufgefallen, aber das Hineinhören in ein paar Soundsamples, machte mir bewusst, welche Bereicherung dieser Russe für die Musikalische Welt ist. Er hat zwar nur an die 36 Opuszahlen hinterlassen, aber es gibt doch zahlreiche interessante Werke, darunter etliche aus dem Bereich der Kammermusik......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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