Referenzen und Alternativen seit 1990 - Sibelius: Finlandia op. 26

  • Liebe Forianer,


    Die Musik des Jean Sibelius verbreitet sich stetig weiter. Er gehört zu den wenigen Komponisten des 20. Jahrhunderts, der noch immer an Einfluss gewinnt. Davon zeugen die vielen Aufführungen seiner Werke auf den Konzertpodien dieser Welt, aber auch medial warten viele Neueinspielungen auf die interessierten Klassikfreunde. "Finlandia" eignet sich sehr dazu, sich dem musikalischen Kosmos des Komponisten zu nähern und dann später mehr und mehr Werke von Sibelius kennen zu lernen. Schwerpunkte meiner Auswahl sind: ein satter Orchesterklang, prägnanter Einsatz der Pauken in der Einleitung sowie des Beckens zum Finale hin.



    Referenz



    Künstler: Helsinki Philharmonic Orchestra, Leif Segerstam
    Label: Ondine, DDD, 1996-2004


    Segerstam gehört noch immer zu den unterschätzten Dirigenten. Mit seinem neuen Sibelius-Sinfonien-Zyklus einschließlich der "Finlandia" landete der Dirigent mehr als nur einen Achtungserfolg. Besonders erwähnenswert ist, dass hier die Chor-Version vorliegt. Segerstam gelingt es wie nur wenigen Dirigenten Spannungsbögen aufzubauen und zu halten - so auch hier. Imposant ist auch, wie er die Klangfarben immer wieder neu mischt ohne Effekthascherei. Möge diese Aufnahme noch viele Freunde finden, es lohnt sich wirklich!



    Alternativen



    Künstler: Royal Philharmonic Orchestra, Sir Charles Mackerras
    Label: Royal Philharmonic, DDD, 1996


    Sir Charles Mackerras ist immer wieder mal für eine Überraschung gut. So auch hier bei der "Finlandia" des Finnen Jean Sibelius. Was ihm und dem Royal Philharmonic Orchestra hier wieder gelungen ist, ist so spannend-eindrucksvoll! Dazu kommt eine klangliche Opulenz, die einen nahezu sprachlos (im positiven Sinne) zurück lässt. Kauft euch diese CD und hört euch glücklich!



    Künstler: Bergen Philharmonic Orchestra, Sir Andrew Davis
    Label: Chandos, DDD, 2013


    Diese CD gibt es erst seit einigen Wochen im Handel zu kaufen. Die Einspielung hat es aber durchaus in sich: Davis lässt es ordentlich "scheppern" ohne das es vordergründig-pathetisch klingt. Per Super Audio Sound gelangt zu uns ein ausge-zeichnetes Hörerlebnis in die Wohnzimmer. Die große Weltkarriere blieb für Davis bisher aus. Aber vielleicht kommt sie ja noch! Diese Aufnahme ist auf jeden Fall hörens- und damit auch besitzenswert.



    Künstler: Adelaide Symphony Orchestra, Arvo Volmer
    Label: ABC, DDD, 2007


    Ein nahezu unbekannter Dirigent schafft es, hier zu großen Ehren zu gelangen. Warum auch nicht? Beweist eine Erwähnung hier im Forum doch, dass es noch bestimmt viele ähnliche Fälle von unterschätzten Dirigenten, Orchestern und diversen Künstlern gibt. In Vorbereitung auf diesen Thread habe ich mich zu meinem eigenen Bestand auch noch bei Dussmann in Berlin durch die eine oder andere Aufnahme gehört. Hängen geblieben bin ich bei dieser Aufnahme hier, die ich auch gleich gekauft habe! Volmer und das Adelaide Symphony Orchestra legen hier eine Interpretation vor, die sich hören lässt: dramatisch-zupackend dazu von einer Klangqualität, die keine Wünsche offen lässt. Was will man mehr?



    :hello: LT