Hallo,
wegen seiner Lebensdaten etc. verweise ich auf Wikipedia.
Tournemire hat ein sehr umfangreiches Orgelwerk hinterlassen; daran gemessen
werde ich nur zu sehr wenigen Werken posten.
Die Daten zur Cavaille-Coll-Orgel können diesem Link entnommen werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Notre-Dame_d%E2%80%99Auteuil
Ich beginne mit:
Piece symphonique pour Grand Orgue, op. 16, h-Moll, 4/4, Lento/Allegro moderato (es finden häufige Tempowechsel statt, auf die ich nur im Sonderfall eingehe)
(Registrierung: Solostimme Fonds 8-Fuß + Vox Celeste (himmlische Stimme) + Rohrflöte, Positif Bordun 16-Fuß + Rohrflöte, Große Orgel Fonds 8-Fuß + Rohrflöte, Pedal Fonds 8-16 Fuß + Rohrflöte + Zungenregister Fagott 16-Fuß + Bombarde 16-Fuß (ähnlich Posaune)
Bis 0:04 /1/ das Thema, 0:05 – 0:10 /2/ das Thema leicht verändert, 0:11 – 0:19 /3-4/ das Thema erweitert und nochmals leicht verändert – dies Alles in tiefer Pedallage und Lento. Diese 3 Bausteine verarbeitet der Komponist zu einem 7 ½ -minütigen Werk, wobei das Thema (die 3 Themen) äußerst vielfältig variiert werden und viel Gewicht auf abwechslungsreichen Registrierungen, Tempi und Dynamik liegt. Von 0:20 – 1:06 /5-14/ erfolgt eine 1. Verarbeitung, das Thema liegt links in der Oberstimme, die Unterstimme hat das erweiterte Thema, das Pedal einen Orgelpunkt über 3 ½ Takte, rechts Oberstimme ein bereits in Sechzehntel zerlegtes Thema und die Unterstimme gibt Akkordhilfe, was bei 1:06 /14/ in einer langen Fermate endet. Ab 1:07 /15/ Allegro moderato, für die Verarbeitung pausiert das Pedal, es kommt zu einer Generalpause im Manual und das Pedal bereitet den Registerwechsel zu Vox Celeste ab 1:56 /38/ in der Oberstimme rechts vor und bis 2:54 /57/ geht die Verarbeitung in einer sehr ansprechenden, warmen, wohltönenden Registermischung weiter, was wieder in einer langen Fermate endet. Rechts hat nun Fond 8-Fuß und Rohrflöte, das Pedal hat nach 4 Takten als Register Große Orgel und Positiv und nach weiteren 2 Takten hat links Positiv und Solostimme. Bei 4:26 /54/ sind choralartige Akkorde im Manual, bei 4:40 /97/ kommt es zu einem großen rit. und in Allegro moderato schließt sich die Verarbeitung in ff an. 5 Takte vor 5:43 /122/ geht das ff in einem langen dim. zu pp über um eben dann rechts wieder nach Vox celeste zu wechseln, was in der Registermischung zu ruhig dahinfließend schwebenden, fast überirdischen Klängen führt (und in Folge ist mehrfach deutlich der Schweller zu hören). Bei 6:30 /133/ ein erneutes rit., das bei 6:40 /135/ zum Lento führt und mit sub. pp endet das Werk in lang ausgehaltenen Akkorden, die letzlich in H-Dur enden.
Im Vergleich mit Vierne hat dieses Werk einen spätromantischen Klang, ist auch weit entfernt von überladener Harmonik und schwierigem Kompositionsaufbau, geht deswegen leicht ins „Ohr“ und bereitet keine Verständnisprobleme. Es ist ein frühes Werk von Tournemire, der noch sehr von Franck und Widor beeinflusst war.
Viele Grüße
zweiterbass