Geplant war der Thread schon seit einigen Tagen. Den passenden Titel hat mir Siegfried heute geliefert.
Ich weiß, dass mich dieser Thread Sympathien kosten kann - und vermute, dass er polarisieren wird.
Fritz Wunderlich gilt ja heutzutage quasi als eine Art "Caruso". Damit meine ich nicht etwa den Vergleich der Stimmen - sondern das Legendäre der Person. Es kann kein Zweifel bestehen, dass Fritz Wunderlich über eine der schönsten Stimmen seines Fachs verfügte. Dennoch - und es hat Jahre gedauert, bis ich zu dieser Ansicht gekommen bin, ist seine Stimme kein Monolith in einer Ebene. Ich hab vor einigen Tagen die alte Aufnahme des Barbier von Sevilla in deutscher Sprache gesehen - und sie wirkte auf mich - recht hausbacken. Das bezieht sich auf den Gesamteindruck - und natürlich ist für heutige Ohren ein "Barbier" in deutscher Sprache nur schwer zu ertragen - auch für mich, der ich mit den deutschen Versionen italienischer Opern aufgewachsen bin. Wunderlich fehlt hier (wie auch Hermann Prey - und mehr noch - Erika Köth) die Italianita.
Kommen wir zurück zur "Paraderolle von Wunderlich" - Ohne Zweifel ein Glanzzstück.
Kann man aber wirklich sagen, dass ihm hier niemand ebenbürtig sei ?
Das war wohl kurz nach seinem Tod so - der Schock war groß - und die Auswahl an Sängern, die ihn ersetzen konnen (nein - MUSSTEN) war klein - und in der Tat fällt mir in unmittelbarer zeitlicher Nähe niemand ein, der ihm auch nur annähernd das Wasser reichen konnte.
Ist das aber auch heute noch so ?
Rund 48 Jahre nach seinem Tod ? - Es fällt mir schwer das zu glauben.
Um uns die Spanne vorstellen zu können von seinem Todesjahr bis heute sind 48 Jahre vergangen.
Von diesem Zeitpunkt zurück-gerechnet landen wir im Jahr 1918. Da hat noch Caruso gesungen !!!
Wer wirft den ersten Stein ? (auf mich)
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred