Olympisches Gold in der Klassischen Musik (?)

  • Manchmal hat man den Eindruck, die Klassikszene gliche einer Olympiade, wo es ausschließlich darum ginge "der Beste" zu sein - wogegen es dann zahlreiche "Mitläufer" - im speziellen Falle "Mitspieler" gäbe, die zwar die Hürde zum Solisten erklommen hätten - aber nicht weiter groß in Erscheinung träten. Dabei hatte für sie alles "So schön begonnen" - man hat ihnen eine "Weltkarriere" vorhergesagt (vor allem die PR-Manager) - aber letztlich kam es dann doch anders.
    Es ist sinnlos - aber vielleicht doch ganz interessant was hierfür die Gründe sein könnten......
    Ich bin auf diesen Thread gekommen, weil vor kurzem der Name einer Geigerin fiel, wo der Beitragsschreiber sich gewundert hat, daß eine bestimmte Violinistin nicht jene Berühmtheit erreicht hat, die er ihr zugetraut hätte.......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • man hat ihnen eine "Weltkarriere" vorhergesagt (vor allem die PR-Manager) - aber letztlich kam es dann doch anders.

    Ja, angekündigte Weltkarrieren, aus denen dann doch keine wurden, gab es einige. Ich zitiere mal aus dem immer noch gültigen Buch von Joachim Hartnack "Große Geiger unserer Zeit", erschienen 1967, 4. Auflage von 1993.


    "Wenn wir uns noch kurz unter der jüngeren Generation umsehen dann brauchen wir auch da den Wettbewerb mit den fleißigen Russen durchaus nicht zu scheuen. Ganz abgesehen von Perlman und Zukerman, Ulf Hoelscher, Miriam Fried und Kyung-Wha Chung,.., können wir auch die Amerikanerin Dona Lee Croft ins Feld führen, die hochtalentierte Christiane Edinger, den mit vehementer Kraft nach vorne drängenden Eugene Fodor, ferner Pierre Amoyal, Andreas Röhn, Christian Altenburger, Frank Peter Zimmermann oder Shmuel Ashkenazy -"

    "Umso mehr muß man sich freuen, wie sehr Christiane Edinger in den Vordergrund getreten ist, Tochter des bekannten Pianisten Gerhard Puchelt und Schülerin von Nathan Milstein. Man kann sie ... als das weibliche Gegenstück zu Rolf Schulte (wer bitte ist das?) bezeichnen und zwar sowohl in ihrer virtuos-künstlerischen Kapazität als auch in ihrer aufopferungsvollen Hingabe an die Violinmusik der Gegenwart (vielleicht war das das Problem ?)".

    "Sie absolviert das alles mit unglaublicher Verve und einer auf höchstem technischen Niveau angesiedelten Leistungsfähigkeit."

    P.S. Wer Rolf Schulte ist, kann man hier lesen, ich hatte den Namen noch nie gehört. Mea culpa. :hail:

  • Manchmal hat man den Eindruck, die Klassikszene gliche einer Olympiade, wo es ausschließlich darum ginge "der Beste" zu sein -


    Ha, ha, ha, - wenn schon olympisches Gold in der Klassik-Szene vergeben soll, dann müssen sofort geeignete (Sportarten) = musikalische Diszipline gefunden werden, in denen die Wettkämpfe ausgetragen werden können. Also bitte sucht adäquate musikalische Sparten, z. B. zum Boxen, Ringen, Gewichtheben, rhytmischer Gymnastik, Dressurreiten, Hindernislauf usw. Ich bin auf die Vorschläge gespannt. :hahahaha:


    Herzlich
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • dann müssen sofort geeignete (Sportarten) = musikalische Diszipline gefunden werden,

    Na, das ist doch nicht so schwer:


    Vierer mit Klavier


    Vierer ohne Klavier


    dto Zweier


    und dann


    der Achter - das Oktett.


    Uns es gibt sogar einen Siebener und einen Neuner.:D

  • Sooooo war es natürlich nicht gemeint. Es wird eingeteilt in aussergewöhnliche Interpretationen, sehr gute Interpretationen, Interpretationen, die "frischen Wind" in die Werke bringen und quasi "entstaubt" oder "revolutionär" sind.
    "Normale" Interpreten sind gar nicht mehr gefragt. Die Rede ist von Superlativen. Ähnliches gilt bei Komponisten. Es genügt nicht, daß sie "schöne" oder "gefällige" Werke geschrieben haben - nein sie müssen (natürlich aus heutiger Sicht) "originell" oder (für die Zeit ihrer Entstehung) "innovativ" sein. Eine "amerikanische"(?) Denkweise. Denn den meisten Hörern ist es ziermlich gleichgültig wie fortschrittlich bespielsweise Boccherini komponiert hat. Die Musikwelt - und nicht nur sie - wurde dahingehend verändert, daß nur mehr die (vermeintlich) "Besten" bestehen können....
    Ich neige dazu, sehr viel Interpretationen nebeineiander zu hören - und bin froh, daß ich es kann. Gelegentlich von mir eröffnete Threads, wo (vorgeblich) nach der "Besten" Interpretation gefragt wird . haben indes - wie ich es sehe - nicht wirklich die Aufgabe die "Beste" Interpretation zu finden - sondern im Rahmen des "Votings" die Vorzüge und Eigenarten der einzelnen Einspielungen zur Sprach zu bringen. Persönlich kaufe ich auch von Werken, die ich schon oft im CD-Regal habe - gelegentlich Aufnahmen von eher unbekannten Interpreten - was oft zu überraschenden Musikerlebnissen führen kann....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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